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Hallo ihr Lieben,

mich begleiten nun seit etwa 1,5 Jahren immer wieder Ängste und Sorgengedanken rund um das Thema Krankheiten und Gesundheit. Es ist immer unterschiedlich, mal sind es Sorgen ums Herz weil es mal stolpert oder in der Brust sticht und zwickt. Mal sind es Angstgedanken, dass innerlich was reißt und ich innerlich verblute weil ich ein komisches kälte und wärmegefühl im Bauchraum bekomme, dann wiederum Sorgen dass der Magen sich einklemmt oder hoch rutscht weil ich eine kleine axiale Hiatushernie habe, dann habe ich manchmal das Gefühl einer diffusen Benommenheit und das Gefühl als würde das Herz gleich einfach stehen bleiben und ich dann einfach umfalle.

Ich versuche immer wieder mir positive Gedanken gegenzusteuern wenn diese Gefühle kommen aber es fühlt sich an, als ob mein Kopf genau weiß dass ich ihm was vormache. Manche Tage sind wirklich gut und dann habe ich auch eine Symptomfreie Phase von ein paar Tagen und dann kommen wie aus dem nichts die negativen Gedanken.

Ich habe manchmal das Gefühl dass mein Körper nicht möchte, dass ich mich gut fühle. Ich habe dann immer automatisch Angst, dass sobald ich mich eine Zeit lang gut fühle ich darauf krank werde. Es ist schwierig zu beschreiben aber auch wenn ich mir andere Leute auf der Arbeit anschaue denen es jeden Tag richtig gut geht und keine Probleme haben denke ich mir nur dass es mir niemals so lange so gut gehen wird. Manchmal denke ich mir Ist es denn zuviel verlangt, dass ich mich einfach mal gut fühle ohne Grund?
Ich weiß nicht woher das kommt oder wieso diese Symptome kommen aber ich denke mir, dass ich normale körperliche Symptome einfach zu sehr wahrnehme und negativ bewerte.

Geht es hier jemanden ähnlich und hat Erfahrungen damit besser umzugehen? Körperlich wurde ich komplett untersucht und ich bin laut den Ärzten kerngesund.

Liebe Grüße

17.03.2023 09:45 • 13.04.2023 x 1 #1


5 Antworten ↓


Reconquista
Zitat von Desmond2307:
Geht es hier jemanden ähnlich und hat Erfahrungen damit besser umzugehen? Körperlich wurde ich komplett untersucht und ich bin laut den Ärzten kerngesund.

Lieber Desmond2307,
gibt es hier jemanden, dem es ähnlich geht? Hier gibt es hunderte, denen es genau so geht wie Dir
Die Angst ist so gut wie immer dieselbe, nur die „Ausschmückung“ unterscheidet sich. Die Angst wandert von Projektion zu Projektion, mal ist es das Herz, mal ist es das Hirn, mal sind es soziale Dinge. Du hast Dir das Herz und andere innere Organe „ausgesucht“, um in den Angstmodus zu rutschen. Auch wenn man gesund ist, lässt sich die Angst nicht davon beeindrucken, sie will schließlich gefüttert werden und man findet immer etwas. Der extrem konzentrierte lauernde Blick auf jedes noch so kleine körperliche oder andere Symptom, sucht nach Auslösern und wenn er etwas gefunden hat, dann schütten unsere Drüsen all die tollen Hormone und Botenstoffe aus, die uns Hitzewallungen, Katastrophengedanken, Kopfblockaden, schiere Angst und Panik und schlaflose Nächte bescheren. Ich habe auch diesen Eindruck, dass das Schicksal und der Körper gegen mich arbeiten. Ich glaube, auch das kennen viele.
Ja, Du nimmst normale körperliche Symptome zu sehr wahr und bewertest sie als Gefahr. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Du, wie so viele, als Baby/Kind nicht die notwendige Liebe und Sicherheit bekommen hast, die für eine gesunde Entwicklung Voraussetzung ist. Ein sehr weites Thema. Wie damit umgehen? Ich würde sagen, auf jeden Fall nicht davon beirren lassen und nur Dinge tun, die Du gerne tust und die Dir guttun. Oft führt Überforderung zum Ausbruch einer Angststörung. Man ist sensibler als andere, bekommt mehr mit und das kostet Kraft. Man ist generell innerlich unsicher und sichert sich dadurch ab, dass man besonders rücksichtsvoll anderen gegenüber ist, immer zuverlässig, immer hilfsbereit. Man merkt gar nicht, wie man über längere Zeit nicht die eigenen Bedürfnisse befriedigt, sondern die anderer. Und dann kommt es zum Ausgelaugtsein und die Angststörung poppt auf, wie aus heiterem Himmel. Also: ein paar Gänge herunterschalten, sich einen Therapeuten nehmen, und hauptsächlich den eigenen Interessen und Bedürfnissen nachgehen. Übrigens: Dein Eindruck, andere hätten keine Probleme, ist falsch. Auch das gehört zu Angststörungen und Depressionen, dass man sich sich mit anderen vergleicht und denkt, sie sind glücklich und haben keine solchen Probleme wie man selbst. Das ist ein Trugschluss. Sie leiden ebenfalls unter Sorgen und Ängsten und denken, den anderen geht es viel besser. Wenn man Dich von außen sieht, wird man sehr wahrscheinlich denken: der ist glücklich und zufrieden und hat keine Probleme.
Liebe Grüße

17.03.2023 10:20 • x 4 #2


A


Ständig Angst umzukippen oder zu sterben

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D
Zitat von Reconquista:
Lieber Desmond2307, gibt es hier jemanden, dem es ähnlich geht? Hier gibt es hunderte, denen es genau so geht wie Dir Die Angst ist so gut wie immer dieselbe, nur die „Ausschmückung“ unterscheidet sich. Die Angst wandert von Projektion zu Projektion, mal ist es das Herz, mal ist es das Hirn, mal sind ...

Hallo Reconquista,

wow du hast es ja absolut auf den Punkt getroffen
Tatsächlich habe ich als Kind eher wenig mütterliche Liebe und Zuneigung bekommen. Wichtig waren nur gute Schulnoten. Das Familienverhältnis war immer eher kalt und zurückhaltend. Ich habe auch Verlustängste und mache mir wegen allem einen Kopf und male mir schlimme Katastrophengedanken aus.

Auch das mit der inneren Unsicherheit und sich mehr um andere kümmern und besonders rücksichtsvoll anderen gegenüber zu sein stimmt absolut.

17.03.2023 10:26 • x 2 #3


M
Zitat von Desmond2307:
mich begleiten nun seit etwa 1,5 Jahren immer wieder Ängste und Sorgengedanken rund um das Thema Krankheiten und Gesundheit.


Du schreibst 1,5 Jahre. War der Auslöser womöglich auch die Pandemie? Eine Zeit, in der man wahrscheinlich mehr als je zuvor medial mit Gesundheitsthemen konfrontiert wurde.

22.03.2023 00:08 • #4


Angstmaus29
Das sind täglich meine Ängste

07.04.2023 18:54 • #5


D
@Mimi05 Das kann sein. Den genauen Auslöser kenne ich nicht, ich weiß nur dass sich aus der Angst eine Hypochondrie entwickelt hat. Ständig wechseln die Symptome und der Fokus liegt immer auf etwas anderem. Mal das Herz, mal die Halsschlagadern, mal der Bauch .... nervig ohne Ende und es ist zermürbend. Zurzeit machen mir die geschwollenen Lymphknoten am hals zu schaffen und ein komisches Druckgefühl am Hals / Unterkiefer.

13.04.2023 09:11 • x 2 #6





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