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Hallo liebe Forumsmitglieder,

Ich bin ratlos. Seit 3 Monaten habe ich nun etliche störende und angstmachende Symptome. Angefangen mit migräneartigen Kopfschmerzen, schlimmen Nacken- und Rückenverspannungen durch Zähneknirschen (Schiene mittlerweile vorhanden), dann auch teilw. Sehstörungen mit Flimmerskotom, Druck im Kopf und in den Augen (angeblich durch die Nasennebenhöhlen die auch nicht vollkommen frei sind) und mittlerweile auch Kribbeln an verschiedenen Stellen im Gesicht mit leichtem Taubheitsgefühl...

Seit 3 Jahren studiere ich und seit dieser Zeit leide ich zunehmend unter Versagensängsten, Zukunftsangst und generell mache ich mir sehr viele Gedanken (Gedankenkarussel) und steigere mich in Dinge hinein (Panikattacken sind auch schon aufgetreten mit plötzlichem extrem starken Handrang sodass ich am Straßenrand anhalten musste.... und Herzrasen, Schwitzen, Frieren, Zittern...).

Stress als Auslöser ist mehr als plausibel aber trotzdem macht mir das alles Angst.... auch wenn die Symptome im Grunde eher besser als schlimmer geworden sind, habe ich nun auch noch große Angst vor schlimmen unendeckten Krankheiten.... Ich weiß nicht wie ich mit der ganzen Situation im Moment umgehen soll. Hatte auch früher sehr oft schon psychisch ausgelöste Symptome wie Reizmagen, Schwellung der Schilddrüse und habe generell oft Verdauungsprobleme aber ohne große Schmerzen.

Ich hoffe, es finden sich vielleicht Leidensgenossen und man kann sich austauschen darüber wie man die Symptome wegbekommt, wobei sie so schnell wahrscheinlich nicht verschwinden schließlich hat sie der Stress/die Angst über 3 Jahre aufgebaut.

Grüße, Phantomine

24.05.2014 14:40 • 29.05.2014 #1


8 Antworten ↓


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Das sind schon typische Angstsymptome und wenn die schon so lang bestehen , sicher von allein nicht wieder verschwinden. Warst du schon mal bei deinem Arzt und hast deine Beschwerden geschildert? Ich bin ja überhaupt kein Freund von Medikamenten und habe mit progressiver Muskelentspannung und autogenen Training gute Erfahrung gemacht. Vielleicht wäre das auch was für dich.

25.05.2014 12:01 • x 1 #2


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Nun reagiert der Körper

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Ja mein Hausartzt sagte mir bereits, dass er mir dringend empfiehlt eine Entspannungstechnik zu erlernen. Wir kamen auf Qi Gong/ Tai Chi, da es bei mir in der Nähe eine Schule gibt. Ab Juni werde ich dort in einen Kurs einsteigen, habe auch schon eine Probestunde gemacht und denke, dass mir das Spaß bereiten könnte, die anderen Leute sind auch super nett und wir haben eine kleine 'Klasse' sozusagen mit nur 6-7 Schülern.

Ich mache mir auch einfach Sorgen um meine Gesundheit. Wenn Tage kommen, an denen es aufgrund der Nacken- und Kopfschmerzen nicht ohne Schmerztablette geht bekomme ich ein sehr schlechtes Gewissen, aber irgendwie möchte ich ja auch meinen Alltag bewältigen, den ich schon um einiges runtergeschraubt habe.... Habe immer sehr viel getan für die Uni etc. und teilweise 4-6 Stunden noch am Schreibtisch gesessen nach der Uni, am Wochenende etc. Möchte auch unbedingt vom vielen Sitzen am Schreibtisch wegkommen und da wäre es wirklich förderlich für mich Tai Chi in einer Schule zu erlernen, sodass ich mir dort quasi immer eine Auszeit nehmen kann von allem anderen.

Was mir halt sehr schwer fällt ist, wie ich mit der Angst vor den Symptomen umgehen soll. Eine liebe Arbeitskollegin sagte mir ich solle die Symptome einfach annehmen (sie leidet unter Tinnitus) und mich nicht damit verfeinden. Ich schaffe das auch mittlerweile ganz gut, aber wenn es dann mal wieder schlimmer wird kommt die Angst einfach durch...

Ich bin auch an meiner Universität am Beratungszentrum in der psychologischen Beratung und habe eine nette und einfühlsame 'Therapeutin' dort, wo ich auch schon einen Einstiegstermin hatte. Der nächste Termin dort steht Ende Juni an. Sie sagte mir auch schon, dass Stress und Angst viel auslösen kann und dass es irgendwann auf den Körper geht... ich hätte einfach eher etwas für mich tun müssen. Jetzt ist es erstmal zu spät, aber dafür habe ich was daraus gelernt...

Danke für deinen Beitrag und liebe Grüße, Phantomine

25.05.2014 12:18 • #3


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Hey Phantomine,

ich kann auch nur wie Evelinchen bestätigen, dass das ganz typische Angstsymptome sind. Ich kenne alle davon und noch einige mehr. Zu dem ganzen Rattenschwanz, den du schon aufzählst, kommen bei mir noch Tinitus, ständig taube Finger und ein Reizdarm. Durch die dauernde Anspannung hab ich eigentlich durchgängig einen verspannten Nacken und chronische Rückenschmerzen. Und dadurch natürlich zum einen die Grübelei, ob nicht doch etwas ernstes dahinter steckt und zum anderen die Gedanken, dass wenn es noch nichts Ernstes ist, ich höchstwahrscheinlich meinen Körper so malträtiere, dass es irgendwann definitiv ernst wird. daraus resultieren dann Panikattacken.

Meine Situation ist tatsächlich ähnlich zu deiner. Ich habe 8 Semester studiert und mich die ganze Zeit mit Angstgefühlen und Panik rumgeschlagen. Ständig kreiste die Frage in meinem Kopf, ob ich den gut genug sei und den ganzen Stress meistern kann. Ich habe im kreativen Bereich studiert. Das heisst jede menge extrovertierte und verlogene Menschen, die über einander urteilen und kein Blatt vor den Mund nehmen, weil sie die ganze Zeit in Konkurrenz zueinander stehen und kein Problem damit haben sich die Butter vom Brot zu nehmen. Alles gefördert von den Profs, die keinen Hehl daraus gemacht haben, dass schlechte Studenten, die nicht alles geben, hinterher sowieso zerfleischt werden und keinen Fuss auf den Boden bekommen werden. Da wurden aus den besten Freunden auch mal ganz schnell unerbittliche Feinde.
Ich habe vor einiger Zeit meinen Bachlor mit Bestnote bestanden. Aber dann ging es erst richtig los... Nach einigen Tagen Erholung bin ich dann in ein solch massives Loch gefallen, dass ich seit 2 Monaten wirklich Probleme habe da raus zu kommen. Und die körperlichen Symptome haben sich ins unermessliche gesteigert.

Ich will dir damit keine Angst machen, sondern dich darin bestärken an deinem Plan festzuhalten und dein Leben durch die Übungen in den Griff zu bekommen. Es wird leider höchstwahrscheinlich nicht von allein weggehen. Halte an der Therapie fest. Du hast es früher begriffen, als ich und bist im Begriff etwas zu ändern. Das ist ganz toll und ich wünsche dir ganz viel Kraft dabei!

Liebe Grüße

26.05.2014 17:21 • x 1 #4


~Zoe~
Hallo Phantomine,

da ist ja ganz schön Druck im Kessel. Bevor du dich daran machst, die Symptome zu beseitigen, wäre es vielleicht sinnvoll mal zu schauen, woher dieser enorme Druck kommt. Schon klar, Versagensängste führen dazu, dass man den Drang hat immer noch eine Schippe drauf zu legen, damit es auch sicher reicht. Immer noch einen Ar. im Ärmel zu haben, wenn es mal dünn wird. Das führt oft dazu, dass man über seine eigenen Grenzen hinaus geht. Irgendwann wird das ganz normal, und dann kommt der Körper ins Spiel und sendet mal ein paar Warnsignale.

Vielleicht ist es an der Zeit mal auf die Bremse zu treten und in sich zu gehen. Was steckt denn wohl hinter diesen ganzen Symptomen?

Lieben Gruß

~Zoe~

26.05.2014 17:39 • x 1 #5


P
@ Domo:Danke für deine Bestätigung und deine Ermutigungen. Ich werde in jedem Fall etwas verändern, indem ich versuche eben auch andere Dinge in mein Leben zu integrieren. Letztes Semester habe ich das leider sogut wie zu 0% getan... Das hat mir den Rest gegeben :/ Im Moment versuche ich früher ins Bett zu gehen, damit ich mal wieder lesen kann. Habe sogar seit langem mal wieder eine Reihe für mich entdeckt (-- Percy Jackson Jugendbücher, unterhaltsam und einfach zu lesen, im Moment genau das Richtige). Ich wünsche dir aber auch weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen

@ Zoe:Ja, ich habe am 26. Juni meinen ersten richtigen Termin bei der Psychologien an meinem Unicampus. Meine erste Aufgabe bis dahin ist, meine Glaubenssätze mal aufzuschreiben damit wir zuerst an denen arbeiten können, da sie schon beim ersten Gespräch gemerkt hat, dass da ziemlich viel Leistungsdruck ist... da ich alleine aber nicht 100%ig dahinter komme was und wieso ich so denke, bin ich sehr gespannt auf die Stunde am 26. Auf die Bremse treten muss ich momentan in der Tat, denn allein vom Körperlichen her schaffe ich vieles nicht so, wie ich es vorher geschafft habe... das ist schwierig so hinzunehmen aber ich werde es hoffentlich lernen ...
Danke für deinen Beitrag

26.05.2014 20:38 • #6


D
Mein Bachelorsemester war auch so, dass ich überhaupt kein Privatleben mehr hatte. Ich habe fast 5 Monate nur durchgearbeitet. Auch an den Wochenenden und mindestens 12 Stunden am Tag. Interessanterweise gings mir psychisch und körperlich dabei echt gut. Ich hatte ja was sinnvolles zu tun. Nur danach ist eben alles zusammengebrochen. Klar, es liegt natürlich auch an dem ganzen neuen.... Job suchen, eventuell wegziehen und neu anfangen. Ich bin da auch sehr ehrgeizig und setze mich sehr unter Druck.
Umso wichtiger, dass man schon vorher lernt seinen Stress und die Panik gut abzubauen und umzuleiten.
Ich versuche es jetzt mit Yoga und Sport allgemein. Meine Ärztin meinte, je mehr man sich austobt, umso besser weicht die Spannung von einem. Immer schön bewegen anstatt rumzuliegen und sich zu schonen. Und dazu Entspannungsübungen für das psychische Gleichgewicht. Das dumme Problem ist nur, dass ich meistens am Tag drauf solchen Muskelkater habe, dass der auch Panik auslöst. Eigentlich echt dämlich....
Dass du Percy Jackson liest finde ich lustig. ich bin grad bei Band 3 von Harry Potter (auch Abends zur Entspannung vorm Schlafengehen)

27.05.2014 01:36 • x 1 #7


P
Ja es ist erstaunlich, die letzten 3 Jahre habe ich echt konsequent gearbeitet, hatte zwar auch Stress im Kopf aber körperlich ging alles wunderbar, bestens sogar. Und jetzt: Pu..... Akku leer! Anders kann man es nicht ausdrücken... Scheinbar habe ich mir zu viel zugemutet, aber die Vergleiche mit anderen sagten mir eben immer: Die schaffen es ja scheinbar auch locker weg. Tja das war alles Illusion... ich lerne in meinen Kursen immer mehr Leute kennen, denen es ähnlich wie mir geht. Das zeigt mir zumindest schonmal, dass ich nicht 'unnormal' bin oder schizophren oder was auch immer. ;

Ich werde ab nächste Woche (hoffentlich) regelmäßig zum Qi Gong/ Tai Chi gehen. Zuhause mach ich auch hin und wieder Yoga was mir wirklich sehr gut tut Ja und das mit Percy Jackson ist echt super, von Harry Potter hab ich mittlerweile auch den 1. Band gelesen. Percy Jackson liest sich da wirklich genauso leicht und locker, was für mich momentan einfach richtig gut ist. Jeden Abend freue ich mich, dass es weitergeht. Und da die Bücher wirklich KOMPLETT anders sind als der Film von PJ den ich nämlich kannte, ist es auch nicht vorhersehbar. Die Filme sind eher eine neue Version.

27.05.2014 15:27 • #8


M
Schon mal an einen Burn Out gedacht, macht fast die gleichen Symptome wie die Angststörung ist aber was ganz anderes.

http://www.praxisvita.de/keine-angst-mi ... n-besiegen

29.05.2014 15:13 • #9





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Mira Weyer