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M
Hallo,

kurz zu mir: Ich leide schon seit meinen 14 Lebensjahr an einer Angststörung. Seit 6 Jahren befinde ich mich in Behandlung-jedoch irgendwie ohne Erfolg.

Nun ja, ich habe immer Angst, dass es mir schlecht werden könnte. Der Gedanke ist immer vorrangig in meinen Kopf. Angst, dass es mir plötzlich nicht gut geht. Und das passiert dann auch. Ich fühle mich dann einfach unwohl. Beim Einkaufen immer dieser Gedanke, der dann schon physische Reaktionen auslöst. Ich fühle mich wie in einer anderen Welt, fast ohnmächtig. Naja ic steigere mich auch schon immer vorher rein. An manchen Tagen geht es, aber an anderen Tagen ist es kaum möglich.

Nun hat sich das ganze auch noch aufs Autofahren gelegt, besonders auf der Autobahn. Ich bekomme dann wie Dissoziationen-so ein Unwirklichkeitsgefühl. Ich habe Angst ich baue dann einen Unfall. Ich möchte irgendwie keine Verantwortung übernehmen-weiß nicht was dahinter steckt. Ich musste immer perfekt sein und funktionieren-Liebe von den Eltern gab es nicht-hauptsache gesund.

Termine - egal welche bedeuten für mich Druck---ich muss zu dieser Uhrzeit funktionieren. Ich weiß, mir darf es auch mal schlecht gehen, aber diese Angst vorm Schlecht werden sind immer vorrangig in meinen Kopf. Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Was kann man nur machen? Ich möchte mich doch nicht so einschränken lassen, wegen diesen wirklich machtvollen Gedanken.

LG Marie

18.01.2015 21:24 • 21.01.2015 #1


15 Antworten ↓


L
Ich denke uns geht es allen so wie dir! Du bist also nicht alleine, das Grundprinzip ist immer gleich und wir wollen das alle nicht.
aber ganz ehrlich, wenn du schon so lange damit kämpfst und eine therapie nicht hilft.... vielleicht solltest du mal den therapeuten wechseln oder dir eine andere Meinung einholen?

Lg:)

18.01.2015 22:39 • #2


A


Meine Angstgedanken schränken mich immer mehr ein

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M
Ja ab Ende April wechsel ich von Tiefenpsychologie zu einer Verhaltenstherapeutin... ich hoffe es wird besser.

Du meinst das mit den Terminen oder eher mit den Gedanken, dass sich diese verstärken und ausbreiten?

19.01.2015 20:23 • #3


L
Auf die ganze Problematik! Ich zb. Würde mir von der panik/angst niemals das autofahren nehmen lassen. Das ist meine Freiheit die ich besitze! Ausserdem lenkt mich autofahren ab. Du kannst bei einer Panikattacke nicht in Ohnmacht fallen! ein tier das vom Löwe gejagt wird, fällt auch nicht in Ohnmacht.
Ich hab auch angst das es mir schlecht gehen könnte und sonst was habe.

Was sagt den dein Psychologe zu all dem?

19.01.2015 20:33 • #4


M
Ja, ich will es mir auch nicht nehmen lassen-das Autofahren. Aber es kommen schon solche physischen Reaktionen-Schwindel, Wahrnehmungsstörung, Dissoziation.

War bislang bei einen Psychater. Tabletten bin ich froh weg zu sein und keine Entzugserscheinung mehr zu haben. Und bei der Tiefenpsychologie kommen wir nicht weiter. Ich weiß an was es liegen könnte und meine Ärzte sagt ich muss mich einfach trauen und dadurch und lernen mit der angst zu leben. Naja mir leuchtet das auch alles ein und alles ist logisch-mir nützt das gute Zureden nunmal nichts. Darum habe ich mich auch zur Verhaltenstherapie entschlossen.

Jedoc die Angst ist halt schon ziemlich eingebrannt in meinen Kopf

19.01.2015 20:41 • #5


Celestine
Hallo Marie,

es ist die klassische Angstkarriere, die Du da beschreibst! Unser Kopf lässt sich so einiges einfallen, damit wir immer mehr in die Vermeidung gehen. Ich habe auch schon seit fast 25 Jahren Angst und co. und kann Dir sagen, auch dann macht man noch Fortschritte. Tiefenpsychologisch zu schauen, wo die Angst herkommt ist vielleicht langfristig sinnvoll. Um Dir aber ganz konkret weiter zu helfen, wäre eine Verhaltenstherapie wirklich wesentlich sinnvoller. Die Entscheidung von Dir finde ich wirklich gut!

Was mir immer wieder geholfen hat, war die Strategie, kleine Schritte zu machen. nicht gleich 1 Stunde Auto fahren, sondern erstmal nur 5 Minuten.

In Deiner Schilderung, mit Druck nur schlecht umgehen zu können, finde ich mich absolut wieder. das ist etwas, wo ich auch noch keine Lösung gefunden habe.Wenn ein Termin ansteht, bei dem ich präsent sein MUSS und es mir nicht schlecht gehen DARF wird es ganz ganz schwierig.

19.01.2015 20:52 • #6


Hotin
Hallo Marie1981,

Zitat:
Was kann man nur machen? Ich möchte mich doch nicht so einschränken lassen, wegen
diesen wirklich machtvollen Gedanken.

Da kannst Du sehr viel selbst machen.
Das beginnt damit, zu verstehen, was die Angst überhaupt ist, wofür sie da ist. Wir Menschen werden
durch die Angst gesteuert. Daher ist es wichtig einfach zu akzeptieren das die Angst fast immer zu spüren ist.
Schlimm ist nur wenn die Angst zu stark wird. Und da kannst du Dir selbst viel helfen. Stell Dir die Angst so vor,
wie ein kleines nervöses Kind, welches Dir immer versucht zu sagen. Mach das besser nicht. Da kann etwas passieren.
Manchmal hat die Angst ja Recht. Zum Beispiel, wenn Du über die Straße gehst, hilft es Dir wenn sie Dir zeigt,
wo Du aufpassen sollst.
Zitat:
Ich möchte irgendwie keine Verantwortung übernehmen

Das musst Du unbedingt schon machen. Sonst versucht Deine Angst die Verantwortung an sich zu reißen und
Du erlebst jeden Tag was dann geschieht.
Die Angst wird Dich sehr oft völlig falsch informieren.
Versuch mal mit ihr zu reden. Zeige ihr, wo sie Unrecht hat oder früher Unrecht hatte.
Wichtig für Dich ist, was Du möchtest (Dein eigener Wille) und wenn Dein Wille und Deine Angst
im Kopf um die Wette streiten, dann höre immer häufiger mal auf Deine Wünsche und etwas weniger
auf Deine Angst. Wenn Du die Verantwortung für Dich selbst übernimmst, machst Du bestimmt auch mal Fehler.
Aber bestimmt nicht so viele, wie Deine Angst.
So oft wie Du meinst hat sie gar nicht recht. Daher sage ihr, sie soll nicht so oft und nicht so laut brüllen.
Du weißt schon selbst, was Du machen willst.


Viele Grüße

Hotin

19.01.2015 21:07 • x 1 #7


RicoBee
Hallo Marie

Frage: Zu deinen Terminen funktionierst du dann aber wie eine eins, oder?

Bei mir ist das so. Und das allein zeigt mir jedesmal, wie verquer ich mittlerweile drauf bin.

19.01.2015 21:22 • #8


M
Hallo Celestine,

25 Jahre....das ist eine lange Zeit. Hattest du schonmal Medikamente probiert? Welche Therapien machst du?

Mit den Terminen ist es halt wirklich so eine Sache. Wenn ich an Vorstellungsgespräche, Urlaubsfahrt denke....da muss man halt funktionieren ....


@Hotin vielen lieben Dank für deine Antwort. Mir ist das auch klar, manchmal klappt es, dass ich unterscheiden muss in reale und unreale Gedanken. Doch es ist immer einfacher gesagt als getan. Was denken bloß Menschen ohne Angst-den muss es doch langweilig sein.

@RicoBee....hmm kommt drauf an. Manchmal verhaspel ich mich dann stark oder es kommt wieder diese Dissoziation auf, d.h. ich fühle mich nicht real, so weit weg und das macht mir noch mehr Angst vor Ohnmacht.

Und ich habe das echt drauf mich so reinzusteigern, dass mir schwarz vor Augen wird und ich umkippe

19.01.2015 21:56 • #9


Celestine
Hallo Marie,

ich nehme nur pflanzliche bzw. homöopathische Medis und komme zum Glück damit einigermaßen zurecht! Vor einigen Jahren habe ich eine Verhaltenstherapie gemacht, dann ging es auch erstmal besser.
Irgendwie schlich sich die Angst dann wieder in mein Leben und mir war dann klar, da da noch mehr dahinter steckt. Jetzt bin ich in einer Therapie mit Schwerpunkt Trauma und Hypnose. Das entwickelt sich sehr positiv, ist aber auch teilweise harte Arbeit.
Vielleicht könnte Dir auch ein guter Hypnosetherapeut dabei helfen, erstmal aus dieser Angstspirale raus zu kommen? Schonmal darüber nachgedacht?

19.01.2015 22:01 • #10


M
NUn ja, ich will ja vorwärts kommen und nicht ständig in meiner Vergangenheit Gedanken verschwenden. Ihc weiß nun ungefähr wo die Angst herkommt und möchte nun etwas dagegen tun. Darum bin ich auf die Verhaltenstherapie gespannt.

Was macht der Hypnotiseur genau?

19.01.2015 22:07 • #11


Hotin
@Marie1981

Hallo Marie1981,

Zitat:
manchmal klappt es, dass ich unterscheiden muss in reale und unreale Gedanken.

Es ist nicht so, das Du reale und unreale Gedanken hast. Die durch die Angst erzeugten Gedanken sind
wirklich da. Die Angst will uns steuern. Und das hilft uns ja auch in vielen Bereichen. Wie Angst funktioniert
kannst Du einfacher an Tieren beobachten .
Zitat:
Was denken bloß Menschen ohne Angst-den muss es doch langweilig sein.

Vielleicht liest du noch mal was ich in meinem ersten Beitrag geschrieben habe.
Es gibt keinen Menschen ohne Angst. Jeder Mensch hat Angst und wird von ihr gelenkt und gesteuert.
Wenn Du mit einem anderen Menschen sprichst, entscheidest Du mit Deiner Sprache und Deinem Verhalten,
wie viel Angst Du bei Deinem Gegenüber erzeugst. Die Angst ist etwas, was Menschen unsichtbar verbindet.
Mit Deinem Willen kannst und musst Du als Mensch immer entscheiden, wie Du Deine eigene Angst bewertest
und wie Du sie auch positiv für Dich nutzt.

Um nicht mehr so stark von Deinen Ängsten eingeschränkt zu werden, ist es erforderlich einiges Neues über
uns Menschen und unser Verhalten zu lernen.

Ohne dieses Wissen und seine Anwendung wirst Du dich vermutlich immer hilflos Deiner Angst ausgeliefert fühlen.

Viele Grüße

Hotin

20.01.2015 00:40 • x 1 #12


M
Hi Hotin,

weißt die Angst ist schon so stark in einigen Bereichen, dass ich auf nichts anderes mehr hören kann und gar keine Wünsche fühle. Einfaches Beispiel: Ich muss zum Röntgen. Ich weiß Röntgen ist nicht schlimm, tut nicht weh und geht schnell vorüber. Aber die Angst stellt sich irgendwie quer. Nun werde ich mich aber durchringen morgen zu gehen und hoffen, dass es mit gut geht und die Angst nicht wieder die körperlichen Symptome auftreten lässt.

Wenn ich meine Beiträge selbst lese, es ist schon Angst vor der Angst. Ich lasse mich zu sehr von meinen angstgedanken verleiten.

Nun was ist da nun das Beste frage ich mich-Akzeptanz oder Konfrontation?

Sorry ich bin schon ein echter Angstpatient.

21.01.2015 21:48 • #13


RicoBee
Sorry ist hier absolut unnötig

Akzeptanz oder Konfrontation - das kann wohl nur ein Profi von Fall zu Fall beantworten. Die Angst vor der Angst ist ein Phänomen, das mich auch immer wieder in den A... beisst.

21.01.2015 22:05 • #14


M
Ich war heute bei einen Profi-sie ist mit ihren Latein am Ende... Sie meinte ich verfange mich zu sehr in meinen Gedanken. Sie empfiehlt mir eine Verhaltenstherapie-naja das werde ich dann mal probieren.

Ich lese viele Bücher-mir leuchtet auch alles ein-nur an der Umsetzung mangelt es. Aber ist ja auch verständlich, die Gedanken haben sich schon so sehr eingebrannt, dass es ein langer Weg urück sein wird. Der Arzt meinte, sonst geht es mir ja gut- ich gehe Arbeiten, komme aus dem Bett, erledige alles..... nur halt immer die Gedanken, die mich belasten.

21.01.2015 22:11 • #15


RicoBee
Ja gell, wenn es doch nur so einfach wäre, das theoretische Wissen um unseren Denk-Unsinn in die Praxis umzusetzen.

21.01.2015 23:14 • #16


A


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