App im Playstore
Pfeil rechts
17

Hallo ihr Lieben,

ich habe vom Psychiater gegen generalisierte Angststörung und Panikattacken ein Medikament bekommen. Es ist das vierte, dass ich versuche, aber das erste mit sedierender Wirkung.

Meine Kontrollzwänge bzw Angst vor Kontrollverlust und das in mich reinhören ist extrem stark ausgeprägt. Dementsprechend sind die ersten beiden Tage auch gelaufen. Ich habe eine halbe Tablette noch mal halbiert, was ausgereicht hat, mich in eine Angstspirale zu versetzen, aber anscheinend nicht ausgereicht hat, mich dort herauszuholen.

Gestern Abend habe ich es weggelassen weil ich heute zur Therapie muss und nicht weiß, ob ich sonst hätte dort hingehen können. Ich werde es gleich dort besprechen.

Ich habe das gleiche Problem wie immer, dass ich die Eindosierungsphase nicht schaffe und es mir schlimmer geht wie die ganze Zeit zuvor.

Ich bin mir sicher, dass es nicht vom Medikament kommt, sondern weil ich das Medikament als bedrohliche empfinde durch die schlechten Erfahrungen die ich zuvor mit Medikamenten gemacht habe.

Wie durchbreche ich diesen Kreislauf? Oder bin ich am Ende gar nicht für Medikamente gedacht? Ich würde mich über etwas Entlastung und ein etwas weniger permanent aufgeregtes Nervenkostüm sehr freuen.

Ich weiß, dass die endgültige Entscheidung der Psychiater trifft wie wir mit Dosierung und absetzen vorgehen aber ich bitte um eure Erfahrungswerte.

LG Nicky

Heute 12:44 • 15.12.2025 #1


21 Antworten ↓


Zitat von Nicky78:
Ich würde mich über etwas Entlastung und ein etwas weniger permanent aufgeregtes Nervenkostüm sehr freuen.

Da du da allein nicht rauskommst und du bestimmt schon alle natürlichen Wege und Mittel durchhast, bleibt dir nur noch der medikamentöse Weg. Hast ja auch schon einiges ausprobiert. Was man aber herausliest ist, daß du auch wenig Geduld zu haben scheinst. Antidepressiva brauche immer einige Zeit, bis der Serotoninspiegel sich aufgebaut hat und Nebenwirkungen bis dahin sind schon fast normal, sie wirken also nicht sofort. Wenn du nur ruhiger werden willst, gibt es da auch Sachen, die nur sedieren, wie Opipramol und das bei Bedarf dann auch tagsüber nehmen.

A


Medikament weiter nehmen oder absetzen?

x 3


@Nicky78 Das du Angst wegen einem Medikament hast, kann ich verstehen. Meine Frage du hast ein Medikament erhalten, und nimmst es aber nicht so wie vereinbart weil du Angst hast? Habe ich das richtig verstanden?

@Windy es handelt sich um Opipramol

@TheViper korrekt. Ich sehe aber ein, dass das eventuell keine gute Idee ist und würde, falls ich weitermache, mit der erlaubten Dosis vom Arzt fortfahren.

Für mich war das Einschleichen beim 1. Und 2. Mal auch extrem schlimm. Beim ersten Mal hat mir der Arzt, dem ich sehr vertraut habe aber gesagt egal was passiert, du nimmst es auf jeden Fall weiter. Und das habe ich auch getan.
Wenn mein Zustand vor aeinnahme bei -5 war, so ging er beim Einschleichen auf -10.
Aber als das durch gestanden war, ging es sehr schnell und steil bergauf.

Es könnte sein, dass du einfach durchhalten musst.
Ich bin wie gesagt auch 2x durch die Hölle gegangen....

@Windy es geht nicht darum dass ich ungeduldig bin, sondern dass ich direkt nach Start eines Medikaments in so eine starke Angstspirale rutsche, die mich dann nicht weitermachen lässt weil mein Leben sich in dem Moment tausendmal schlimmer anfühlt wie vor dem Medikament

@Pauline333 danke. Aber genau das habe ich bisher nicht durchgestanden

@Nicky78 OK. Es ist normal das Medikamente die helfen sollen, die Symptome erstmal verschlimmern können, bis Besserung eintrifft.
Aber Medikamente (egal welches) selbstständig nicht so einzunehmen wie es besprochen wurde, ist absolut nicht gut. ( Aber du bist alt genug) Da braucht man dir keine Standpauke halten. Erkläre deine Bedenken oder Ängste. Und nimm es bitte so ein wie es auch abgesprochen ist.

@Nicky78

Ein sehr bekanntes Medikament, was für gewöhnlich zum schlafen verschrieben wird. Ist denke ich aber auch gut für tagsüber geeignet, wenn man runterfahren möchte, gerade wenn der Sympathikus zu aktiv ist. Das gibt es auch in Tropfenform, wo du ganz winzig anfangen und es genauso einstellen kannst, wie du es brauchst. Ich nehm sedierendes nach Bedarf, mal mehr mal weniger, wie ich mich gerade fühle. In Sondersituationen dann entsprechen mehr, wie beim Zahnarzt, so kann ich mein ZNS damit ganz gut regulieren. Zusätzlich dann noch jeden Tag eine Stunde Meditation zur Entspannung. Das kann ich so empfehlen, bei mir funktioniert das ganz gut. Hab den Tipp und die Vorgehensweise von meinem Psychiater.

Liebe @Nicky78 wie manche hier schon sagten kann es eine Weile dauern, bis ein AD positiv wirkt. Bei mir musste ich leider immer mit 3 Monaten rechnen. In der Zwischenzeit geht es einem schlechter,, weil sich die Symptome (z.B. Angst) sogar verschlechtern. Um das aushalten zu können, verschrieb mir der Arzt für diese Zeit Temesta. So ging es. Frage doch mal Deinen Arzt, ob er Dir das Benzo ( heisst in Deutschland Tavor) verschreiben kann.

Also ich kann dich sehr gut verstehen, obwohl ich das Einschleichen immer als eine Art Rettungsanker empfunden habe. auch wenn es mal kurz mies wurde.

ich könnte mir vorstellen, dass der Arzt dir als Unterstützung zum Einschleichen ein Benzo verschreibt, die wirken schnell und zuverlässig. Vermutlich merkst du dann, dass du auch hier eine Art Rettungsanker hast wenn es mal schlimm wird mit der Angst. Diese Benzos können auch nur vereinzelt und im äussersten Notfall genommen werden. Vielen reicht es auch schon wenn sie wissen, dass ein Benzo irgendwo im Haus oder wo auch immer ist.

Deine Alternative zu Medis sieht halt einfach etwas doof aus: ein Leben in Angst.

Medis helfen wirklich! Trau dich durchzuhalten. Wenn du es schaffst wirst du dich vermutlich ärgern wieso du es nicht früher durchgestanden hast.

Zitat von Nicky78:
@Pauline333 danke. Aber genau das habe ich bisher nicht durchgestanden

Und wenn du zum Einschleichen Tavor dazu nimmst? Und/oder das in der Klinik machst?
Weil: Was ist die Alternative?

Du sagst, dass du denkst, dass du dir selbst Symptome machst bzw diese verstärkst, aufgrund deiner starken Angst. Also allein dein Kopf ist das Problem. Den kannst du nicht ausschalten.

Dann kannst du also einfach keine Medikamente nehmen, die in vielen oder den meisten Fällen helfen würden, weil du selbst es verhinderst?
Das wäre ja tragisch....

Wenn bei mir nach wenigen Minuten der Einnahme die Angst langsam anflutete, bin ich marschiert, habe geatmet, mit Handygames abgelenkt etc.
Wenn man sich bewusst macht, dass es gleich passiert, man aber dagegen an kann, wird es erträglicher. Nach ein paar Tagen wird man dann oft schon mit den ersten paar Minuten oder Stunden Besserung bis Wohlbefinden belohnt. Auf diese Lichtblicke muss man fest sein Augenmerk rechnen.

Falls es beruhigt, mir wurde ebenfalls Opipramol verschrieben. Allerdings wie schon von mehreren beschrieben als Bedarfsmedi.

Ich sehe meine Opipram als eine Art Rettungsring. Immer wenn ich merke oder weiß jetz kommt eine Situation mit dehr ich schlecht zurechtkommen werde, gibts ne viertelte und wenn ich mal zum Schlafengehen noch zu aufgewühlt bin, gibts ne halbe bis ganze.

Also wie gesagt falls es dir hilft, Opipramol ist nich „böse“ sondern will dir nur helfen

Zum Vergleich meine Mutter z.B. (Ja, wir sind ne richtig „Psycho“-Family )
Nimmt eine ganze am Morgen und eine ganze am Abend und das schon Jahre lang.

In diesem Sinne, Kopf aus und durch

Hallo Nicky,

Antidepressiva einschleichen ist leider kein Spaziergang. Ich habe das mit Citalopam erlebt. Aber das durchhalten lohnt sich.

Versuche es doch mal einige Tage mit einer ganz kleinen Dosis. Dann schaust du wie es dir geht und erhöhst dann langsam weiter.

Zitat von Nicky78:
@Windy es geht nicht darum dass ich ungeduldig bin, sondern dass ich direkt nach Start eines Medikaments in so eine starke Angstspirale rutsche, die ...

Gerade in diesem Forum hat man ja die nützliche Möglichkeit, Erfahrungsberichte von anderen zu lesen, bei denen das sehr ähnlich verlaufen ist, schließlich aber positiv ausgegangen.

Die harte Phase ist auf dem Weg zum Ziel unumgänglich, aber befristet. Deshalb ist es besse, das ganze von hinten zu denken, wenn man es dann tatsächlich überstanden hat.
Mitglied werden - kostenlos & anonym

@Andi99 Hallo, hast du und deine Mutter 50 oder 100 mg? Ich habe 50 er geviertelt aber werde das nicht mehr tun, ich werde noch einen Versuch mit der halbierten 50er machen und gucken ob das klappt

Wir haben beide die 100er, ne merkbare Wirkung also sedirung bemerke ich erst ab einer halben (sprich mit 50mg)

@Andi99 Danke. Kannst Du mir ungefähr beschreiben, wie es sich anfühlt, man ist noch reaktionsfähig, könnte ich Auto fahren?

A


x 4


Pfeil rechts




Mira Weyer
App im Playstore