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Hallo zusammen,

ich hoffe ich finde hier ggf ein paar Tips und Antworten. Ich habe eine Angst und Panikstörung und bin ziemlich hypochondrisch veranlagt. Es fällt mir enorm schwer am Leben Teil zu nehmen, derzeit arbeite ich nicht und habe einen relativ hohen Leidensdruck und noch keine Lösung dieser Beschwerden gefunden. Gleichzeitig bin ich jetzt an einem Punkt in meinem Leben und in meiner Ehe in dem wir uns beide sehr doll Kinder wünschen. Wir beide lieben Kinder, haben zwei Neffen und eine Nichte und ich merke immer dass es mir sehr gut tut mit ihnen zusammen zu sein. Allerdings gibt es auch da Zeiten und Tage wo es mir trotzdem sehr schlecht geht. Ich traue mich nicht den Kinderwunsch in die Realität umzusetzen weil ich Angst habe nicht gut und stabil genug für das Kind zu sein, ich will es ideal versorgen und lieben können ohne dass es etwas von meiner Störung mitbekommt. Allerdings ist mir auch bewusst dass Kinder eine sehr große Herausforderung und Verantwortung sind und auch das Thema Schlafmangel verunsichert mich weil ich befürchte meine Symptome dadurch zu verschlimmern.
Ich habe Fälle in der Familie wo die Kinder über die seelischen Schwierigkeiten hinweg geholfen haben, aber darauf möchte ich mich auch nicht 100% verlassen weil es sicherlich bei jedem anders ist.
Habt ihr damit Erfahrung? Gibt es hier Mamas und Papas die mir berichten können ob und wie sie das Elternstein trotz Erkrankung managen?
Freue mich auf eure Antworten.
Liebe Grüße!

21.08.2024 13:28 • 26.08.2024 x 1 #1


54 Antworten ↓


Zitat von sensibelchen98:
Hallo zusammen, ich hoffe ich finde hier ggf ein paar Tips und Antworten. Ich habe eine Angst und Panikstörung und bin ziemlich hypochondrisch veranlagt. Es fällt mir enorm schwer am Leben Teil zu nehmen, derzeit arbeite ich nicht und habe einen relativ hohen Leidensdruck und noch keine Lösung dieser Beschwerden ...

Nein, keine Erfahrung aber meine zukünftige Frau und ich sind am selben Punkt unseres Lebens. Ich hatte auch mal einen Thread darüber.

Ich habe PTBS und Ängste, habe auch einen Vater der beides hat. Falls es interessiert, kann ich mal versuchen deine eventuellen Fragen zu beantworten.

Hier im Forum haben einige Eltern gehabt, die auch schon unter Ängsten litten.

A


Kinderwunsch mit Angststörung

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Hallo,

ich habe zwei Kinder bekommen trotz einer Angststörung (damals hatte ich noch keine Depressionen).
Von dem Gedanken, dass deine Kinder das nicht mitbekommen, kannst Du Dich bitte verabschieden, sie werden das definitiv mitbekommen.

Als ich meine Kinder bekam, war ich relativ stabil und auch berufstätig, dennoch hat mich die erste Zeit mit dem ersten Baby völlig aus der Bahn geworfen (Stichwort Anpassungsstörung und postpartale Depressionen). Das war wirklich nicht schön. Mein Kind war dann auch noch schwer akut krank und musste wochenlang ins Krankenhaus und ich war ohne Unterstützung nicht in der Lage, ihn zu betreuen. Ohne meine Mutter und Familie hätte ich es nicht gepackt.

Ein Kind wird deine Krankheit nicht heilen! Du musst schon sehr belastbar sein für sowohl Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Die Baby und Kleinkindzeit ist sehr anstrengend und gerade hypersensible Menschen kommen an ihre Grenzen, ihren eigenen Rhythmus aufzugeben und nur noch nach den Bedürfnissen des Kindes zu leben.

Bitte bespreche das gründlich mit Fachleuten.

Ich bin fast fertig, meine Kinder sind groß, einer erwachsenen, einer im Teenageralter und mich kostet es heute noch viele Nerven zeitweise.

Alles Gute!

Nicky

@sensibelchen98
Hallo
Ich habe eine Angststörung mit Hypochondrie und Panikattacken. Während der Schwangerschaft und die ersten Wochen mit Baby ging es mir gut. Aber nach ein paar Monaten durch Stress, Schlafmangel etc. fingen die Symptome wieder an und mir ging es zunehmend schlechter. Gerade jetzt mit Kind „muss“ man einfach funktionieren und wenn ich ehrlich bin, ist dass an manchen Tagen sehr sehr hart. Man kann sich dann auch nicht mehr so einfach zurückziehen, wie es ohne Kind ging.
Ich bin auch der Meinung, wie meine Vorrednerin.
Man muss schon irgendwie „stabil“ sein.

Hallo,
ich habe eine 11 jährige Tochter und während der Schwangerschaft war alles gut bei mir, keine Ängste gar nichts. Ca 3 Monate nach der Geburt ging es bei mir los mit den panikattacken und Ängsten und es hörte auch nicht auf. Ich hatte absoluten Schlafmangel und war überfordert. Als meine Tochter 1 Jahr alt war saß ich bei meiner Psychiaterin und die hat mir Venlafaxin verschrieben, hab ich 9 Jahre genommen und konnte dadurch eine gute Mutter sein.
Meine Erfahrung hat mich dazu gebracht kein 2. Kind zu bekommen, ich dachte immer das stehe ich nicht nochmal durch. Ohne meinen Mann und andere Freunde wäre es nicht gegangen damals. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Tochter davon was mitbekommen hat.
Alles gute für Dich!

Zitat von sensibelchen98:
Gibt es hier Mamas und Papas die mir berichten können ob und wie sie das Elternstein trotz Erkrankung managen?


Ich muss es iwi managen, weil es ist wie es ist, aber das Kind leidet darunter, weil es dadurch Einschränkungen erfährt und die subtilen Veränderungen auch mitbekommt, ohne zu verstehen was es da überhaupt wahrnimmt.

Zudem ist die Annahme, dass Kinder dabei helfen können mMn brandgefährlich. Ein Kind ist kein Therapeut oder Therapiehund, sondern saugt jede Kleinigkeit im Verhalten auf wie ein Schwamm, um es für sich als Leitplanke des Verhaltens im Bewusstsein zu integrieren. Da zieht man sich einen künftigen Patienten groß.

Hätte ich das vorher gewusst, was wird, hätte ich lieber ne Runde Billard gespielt, als die Verantwortung dafür übernehmen zu müssen, mit jedem Wort und jeder Handlung abzuwägen, was ich einem Menschen für die nächsten 70-80 Jahre auf die Schultern werfe.

Ich danke euch allen für eure ehrlichen Antworten zu diesem Thema. Es ist sehr schwierig. Ich kann mir nicht vorstellen kinderlos zu bleiben... Ich habe immer das Gefühl es fehlt etwas. Gleichzeitig mache ich mir eben oben genannten Gedanken zu dem ganzen. Es ist sehr frustrierend

Zitat von sensibelchen98:
Ich danke euch allen für eure ehrlichen Antworten zu diesem Thema. Es ist sehr schwierig. Ich kann mir nicht vorstellen kinderlos zu bleiben... Ich ...


Das kann ich nachvollziehen.
Du bist ja nicht Deine Angst, sondern sie ist nur ein kleiner Teil von Dir, der Dich als Menschen ausmacht.

Und dass Du einen Kinderwunsch hast und diesen Teil berücksichtigst zeigt ja, dass Du reflektierst und abwägst.

Es wäre schön, wenn das überall Einzug hielte, sich vorher Gedanken über solche Dinge zu machen und nicht nachher.

Meiner Meinung nach ist der gedankliche Ansatz den Du zeigst sogar hilfreich, weil Du etwas suchst, um Dich darin finden zu können und Halt zu haben, allerdings wüsste ich nicht, ob ich bei Angst unbedingt ein Kind empfehlen würde.

Nicht nur weil es anstrengend und emotional aufwühlend sein kann, sondern weil Kinder zu haben auch bedeutet immerwieder Druck zu spüren, jetzt unbedingt funktionieren zu müssen - komme was wolle.

Als ich zB vor Monaten PA bekommen hatte, nur beim Gedanken allein ins Geschäft zu gehen und mir ne Butter zu kaufen, wäre ich gar nicht in der Lage gewesen, zusätzlich noch aufs Kind dabei aufzupassen.

Im Gegenteil. Zu wissen, dass ich dort nicht nur mit mir selbst kämpfe, sondern dabei noch auf jemanden anderen aufpassen soll, der laut krakeelt, dass er im Wagen sitzen will, die neue Micky Mouse, ein Schleich-Tier, Drachenzungen, Joghurt mit Smarties haben will oder an der Kasse alle Blicke auf sich zieht... Horrorvorstellung.

Mittlerweile hab ich mich wieder etwas gefangen und kann damit wieder normal umgehen, (nicht wie vorher aber es wird besser) aber in der schlimmsten Phase hätte sie mich im Korb fahren müssen, weil ich sonst kollabiert wäre vor Panik, um auch nur das Geld aus dem Portemonnaie zu zittern.

Man kann dir schon mal hoch anrechnen, dass du dir Gedanken machst, bevor du ein Kind in die Welt setzt, das machen einige nämlich nicht. Ansonsten würde ich sagen, dass du mit 25 Jahren noch viele Jahre vor dir hast, in denen du schwanger werden kannst. Ich würde erst mal stabil werden und dann schauen.
Ich hätte mir nie Kinder zugetraut, einmal wegen meiner Erkrankung und weil ich nie erwachsen werde. Ich bin viel zu unreif, wollte aber nie Kinder, deswegen passt es.

Diese Gedanken mache ich mir auch sehr kurzem wieder. Mir ging es 5 Jahre sehr sehr gut. Ich war sehr stabil und wir haben es versucht, aber es hat leider nicht geklappt. Jetzt hänge ich seit ein paar Monaten wieder total in der Angststörung und bin auch sehr unsicher wie es weitergehen soll mit Kinderwunsch.
Eine sehr sehr gute Freundin von mir ist aktuell schwanger, von Tag 1 sehr stark mit Übelkeit und erbrechen, Herzrasen etc. Sie hat wirklich alles was man nicht braucht. Sie ist tapfer, nimmt alles hin und sagt Hauptsache dem Baby geht es gut. Ich verstehe sie. Aber ich kenne mich. Ich bin ein sehr guter Hypochonder.... Wenn ich nur daran denke Herzrasen aufgrund Schwangerschaft zu haben, kreislauf und schwindel... Bekomme ich schon Angst. Das Thema gehe ich derzeit mit meiner Therapeutin auch an. Kann ich dir sehr empfehlen mit jemanden es zu besprechen. Liebe Grüße

Ich sage ganz ehrlich, dass ich es egoistisch finde, mit einer Angststörung Kinder auf die Welt zu setzen. Wenn man sie später bekommt ist es leider so, aber wenn man schon vorher weiß, dass man gewisse Einschränkungen hat unter denen das Kind dann leiden muss, sollte man erst mal zu sehen, dass man an sich selbst arbeitet.

@Sensibelchen
Als Kind einer Mutter, die in ihrer Kindheit mit psychischen Belastungen und einem schwierigen Elternhaus konfrontiert war und schon in jungen Jahren (damals war das Wissen um psychische Erkrankungen kaum vorhanden) Depressionen hatte, glaube ich, dass es ein sehr großer Vorteil ist bevor ein oder mehrere Kinder da sind zu wissen was die eigenen gesundheitlichen Probleme sind insbesondere wenn es psychische Erkrankungen sind. Es nimmt einem natürlich die Unbefangenheit sich für Kinder zu entscheiden und es nimmt einen auch in die Pflicht eine Entscheidung zu treffen, die man verantworten kann. Das sollte eigentlich unabhängig davon sein ob man krank ist oder nicht, denn auch Menschen ohne psychische Erkrankungen müssen nicht unbedingt für das Eltern-sein geeignet sein.
Menschen mit psychischen Erkrankungen sind nicht schlechtere Eltern als Menschen ohne psychische Erkrankungen. Aber die psychische Erkrankung eines Elternteils beeinflusst und ich muss leider aus eigener Erfahrung sagen eindeutig negativ die Kinder. Dieser Einfluss kann je nach Schwere und Art der Erkrankungen des Elternteils und dessen Fähigkeit zur Reflexion im günstigsten Fall so stark minimiert werden, dass einer gesunden Entwicklung des Kindes nichts im Weg steht (zumindest ist das mein Gefühl). Psychische Erkrankungen können Eltern von einem Tag auf den anderen treffen ohne dass es vorher schon mal psychische Erkrankungen gegeben hat. Wenn man aber bevor die Kinder da sind schon psychische Erkrankungen hat, muss man (da schließe ich mich vorherigen Post zu diesem Thema an) unbedingt eine stabile emotionale Basis für sich und in der Partnerschaft finden um Kindern eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Dein Vorteil ist, dass du mit Mitte zwanzig nicht unter dem Druck stehst bald eine Entscheidung für oder gegen Kinder treffen zu müssen und dir viel Zeit nehmen kannst um gesundheitlich stabil für eine Mutterschaft zu werden. Kinder bereichern sicherlich das Leben, aber psychisch stabilisieren tun sie ihre Eltern nicht. Oftmals ist das Gegenteil der Fall.

Ich habe auch keine Kinder, weil ich genau weiß, daß meine chronischen Depressionen mit vererbt sind und ich wußte von vornherein, daß ich epigenetisch stark vorbelastet bin, was psychische Krankheiten angeht. Diese schwere Bürde, wollte ich niemandem weiter geben und im Nachhinein hatte ich auch Recht damit. Es ist als ob man seinem Kind, Kinder, bewußt eine oder mehrere Behinderungen und Vorbelastungen weiter geben würde, mit denen sie ein weitaus schwereres Leben haben und auch viel weniger Chancen auf Erfolg im Leben haben würden. Für mich war es genau die richtige Entscheidung. Die Welt braucht gesunde und starke Menschen, damit sie gut funktionieren kann.

Zitat von sensibelchen98:
ich hoffe ich finde hier ggf ein paar Tips und Antworten. Ich habe eine Angst und Panikstörung und bin ziemlich hypochondrisch veranlagt. Es fällt mir enorm schwer am Leben Teil zu nehmen, derzeit arbeite ich nicht und habe einen relativ hohen Leidensdruck und noch keine Lösung dieser Beschwerden gefunden. Gleichzeitig bin ich jetzt an einem Punkt in meinem Leben und in meiner Ehe in dem wir uns beide sehr doll Kinder wünschen. Wir beide lieben Kinder, haben zwei Neffen und eine Nichte und ich merke immer dass es mir sehr gut tut mit ihnen zusammen zu sein. Allerdings gibt es auch da Zeiten und Tage wo es mir trotzdem sehr schlecht geht.

Lies doch mal hier, wie das enden kann:
angst-vor-krankheiten-f65/mache-ich-meine-kinder-krank-t129675.html

Kann man umsetzen..

Ich habe es getan und nie bereut

Wer nicht wagt..der nicht gewinnt..

Man wächst mit seinen Aufgaben

Mag vielleicht etwas abgehoben klingen..ist aber so..

Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum
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Zitat von laluna74:
Mag vielleicht etwas abgehoben klingen..ist aber so.. Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum

Aber wenn es schief geht, wird das Leben zum Albtraum und nicht nur für einen selbst.

Zitat von Schlaflose:
Aber

Aber aber aber...

Entweder man wagt es, oder man lässt es..

Das darf und kann natürlich jeder selbst für sich entscheiden..und das sollte man auch tun, die Entscheidung für sich selbst treffen..

Ich hatte damals meine getroffen und wie schon gesagt nie bereut

Und das trotz einer generalisierenden Angststörung..

Ich kann sogar behaupten, in der Schwangerschaft war diese sogar zurückgegangen.

Hierzu kann ich Bachblüten individuell zubereitet nur wärmstens empfehlen..

Ich habe keine Kinder (hatte immer mehr als genug mit mir selbst zu tun) ,bin aber ein Kind von Eltern die beide psychisch krank sind/waren.

Meine Mutter wollte unbedingt ein Kind,das war für sie massgeblich.
Mein Vater wollte kein Kind,hat aber er hat mitgezogen,weil er meine Mutter nicht verlieren wollte.

Ich muss leider sagen,dass mich die psychischen Einschränkungen meiner Eltern ziemlich kaputt gemacht haben.
Das ist kein Vorwurf sondern einfach eine Tatsache.

Wenn man das mal recherchiert: Kinder bekommen sogar schon im Mutterleib Unruhezustände der Mutter mit.

Wie hier auch schon anklang,geraten selbst psychisch gesunde Eltern an ihre Grenzen mit einem Kleinkind/Baby.
Weil da werden die Karten nochmal neu gemischt: Wer steht auf,wenn das Kind nachts wach wird und beide Elternteile übermüdet sind?

Viele Beziehungen geraten darüber in eine Krise,auch weil Erholungszeit und Paarzeit erstmal lange entfällt.

Also wirklich gut überlegen,ob man sich dafür bereit fühlt.
Inklusiver möglicher (eigener) Einbrüche,die halt wahrscheinlicher sind,wenn man schon vorbelastet ist.

Und wenn das Kind mal da ist,kann man sich auch nicht mehr umentscheiden dann muss man damit wirklich ein Leben lang zurecht kommen (auch dann,wenn die Kinder schon erwachsen sind und später ggf. selbst Auffälligkeiten zeigen).


Wenn man eine Art innere Leere in seinem Leben empfindet,ist es wichtig zu schauen,was man machen kann.
Es gibt viele sinnvolle Tätigkeiten (z.B. als Erzieher/in) arbeiten,in denen man durchaus die Möglichkeit hat,dazu beizutragen,Kinder auf einen guten Weg zu bringen.

Nur die eigenen Grenzen sollte man kennen und berücksichtigen,dass man selbst auch verhältnismässig schnell in Stress kommt,wenn man überfordert ist.

Und das passiert wie gesagt auch psychisch gesunden Menschen oft schneller als gedacht.

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Mira Weyer
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