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Wir ihr vielleicht wisst habe ich PTBS und Morbus Crohn.
Mit meiner Freundin bin ich zusammen seit wir Teenager sind, bevor ich krank wurde.

In letzter Zeit ging es mir nicht so gut, bis hin zu Selbstmordgedanken. Das hatte aber auch mit starken Schmerzen zu tun. Es war auch nicht wirklich der Wunsch Selbstmord zu begehen, sondern ich dachte eher, dass wenn ich durch die Schmerzen sterbe ist es okay und es war nur sehr zeitweise.

Dennoch wollen wir nächstes Jahr heiraten. Meine Freundin hat schon lange einen Kinderwunsch.
Ich bin derjenige, der gebremst hat und noch abwarten wollte, aber ab dem nächsten Jahr kann ich es mir vorstellen. Natürlich aber nur, wenn es mir gut geht.

Sie will dann mit dem Baby zuhause sein und ich werde arbeiten.

Ich weiß aber noch immer nicht, ob es eine gute Idee ist. Mein Vater hatte auch psychische Probleme und obwohl er es mir damals nicht gesagt hat, habe ich es gespürt und darunter gelitten.

Ich kann gut mit Kindern umgehen, bin freundlich zu Kindern, aber ich habe Schmerzen, Schlafstörungen und oft nur wenig Energie. Ich leide unter Ängsten, was ich allerdings gut verbergen kann.
Ich habe regelmäßig Kontakt zu Kindern.

Ich habe mich in der Beziehung mitunter schuldig gefühlt, weil ich wenig Energie habe. Wenn ich zu meiner Freundin komme, ist das wohltuend für mich und genau das kann aber auch schlecht sein.

Ich komme oft zu ihr und werde erstmal sehr müde und schlafe direkt ein, weil der Stress nachlässt und der Körper holt sich den Schlaf, der mangelt. Ich muss auch oft erstmal lange aufs Klo, wenn ich bei ihr bin. Ich fühle mich sehr schuldig.

Ich werde im Haushalt nicht so viel machen können, weil ich wenig Energie habe und weil ich mich ab und an nicht krumm machen kann, da es schmerzt.

Ich würde mich gerne über diese Themen austauschen mit Eltern, die krank sind, oder auch mit Kinder von kranken Eltern.

In einem Forum habe ich darüber geschrieben und ich glaube, User denken, dass ich schlimm bin, weil Frauen leiden, wenn sie mit Baby daheim sind. Dabei ist es ihr Herzenswunsch.

Ich fühle mich deswegen so schlecht, obwohl ich mein bestes gebe.

04.11.2023 13:49 • 04.11.2023 x 1 #1


2 Antworten ↓


P
Ich kann deinen Zwiespalt sehr gut nachvollziehen und es ist sehr gut, wie du dich bei dieser allerwichtigsten Lebensfrage reflektierst.

Kinder sind das Größte und Schönste (ich habe 2), aber sie rauben einem phasenweise deutlich Energie. Hätte ich als Frau eine kraftraubende und einschränkende chronische Krankheit und das Wissen, wie unglaublich anstrengend es sein kann, Kinder zu haben, würde ich vermutlich nur dann ein Kind bekommen, wenn ich einen mega fitten Partner hätte, der beteit wäre, deutlich zu unterstützen.

Du bist der Mann, hast also eine weniger gewichtige Rolle was das Kinder bekommen und - meistens - Kinder großziehen angeht. In der Regel haben Männer auch heute noch vor allem einem finanziellen Versorgungsaspekt.

Die Frage wäre also, ob deine Freundin sich vorstellen kann, die Erziehung notfalls in großen Teilen allein zu stemmen. Hat sie potenzielle Unterstützung in der Familie?
Wie sieht es mit deiner oder ihrer Jobsicherheit aus? Kann es sein, dass du auch beruflich mal ausfällst und es finanziell problematisch wird?

Manchmal kann der Kinderwunsch so groß sein und später auch die Liebe zum Kind, dass man oft gerade auch als Frau, viele Entbehrungen in Kauf nimmt.

04.11.2023 14:37 • x 2 #2


Coru
Ich finde es gut wie du dir vorab Gedanken machst. Es sollte euch einfach bewusst sein, dass die Bedürfnisse des Babys gerade in den ersten Jahren an erster Stelle stehen. Da ist es egal wie du dich fühlst du musst das einfach schaffen. So schön und toll Kinder haben sein kann kostet unglaubliche Kraft. Selbst meine Freundinnen die gesund sind sagen, dass sie nicht gedacht hätten wie anstrengend das ist. Deiner Freundin muss bewusst sein, dass sie sich im Notfall allein ums Kind kümmern muss. Vielleicht könntet ihr euch von Anfang an vom Jugendamt beraten lassen welche Unterstützung möglich ist. Es gibt auch sowas wie eine Familienhilfe.

Ich selber habe eine Freundin mit einem psychisch kranken Mann der sich oft nicht genug Kraft hat zu helfen. Sie macht alles alleine aber schafft es allein auch nicht.

04.11.2023 14:50 • x 2 #3