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L
Ich könnte mich beißen, immer wenn eine neue Situation auf mich zu kommt hab ich erst mal ausgiebig Kopfkino. Ich schaffe es grundsätzlich mich im Vorfeld vollkommen verrückt zu machen. Ich bin auch gut darin selektiv zu hören und zu lesen.

Ich höre und sehe immer das raus was meine Paranoia füttert. Zu 99% stellt sich dann hinterher raus, alles halb so wild, und so manches mal auch überhaupt gar nicht wild.

Zwischenmenschliche Beziehungen machen mir Stress, nicht das ich nicht auf Menschen zu gehen könnte oder direkt eine soziale Phobie hätte, aber ich bekomme halt ganz schnell was in den falschen Hals. Das führ ganz oft dazu das ich mich dann in irgendeiner Form zurück ziehe und merke das die anderen dann verwirrt zurück bleiben.

Ich ziehe mich oft zurück von allen weil mich das so schafft, bin aber gleichzeitig traurig weil ich das eigentlich gar nicht möchte aber einfach keine Kraft habe wenn mir dann ständig negativ Geschichten durch den Kopf geistern.

Wer kennt das? Wie geht Ihr denn damit um?


LG

20.05.2014 18:31 • 04.06.2014 x 1 #1


26 Antworten ↓


L
Hallo Lila, das mit dem Kopfkino kenne ich: Es rattert ununterbrochen. Bin auch jemand, der sich im Vorfeld total verrückt macht (z.B. Arztdiagnosen) und im nachhinein war das ganze unnötig. Es raubt einem halt sehr viel Energie, die man für sinnvolle Dinge nutzen könnte. Mein Neurologe meinte mal mit meiner Phantasie sollte ich doch ein Buch schreiben. Das mit dem Zurückziehen ist bei mir genauso. Ich denke es ist ein natürliches Verhalten, wenn es einem nicht gut geht. Man hat dann auch eine negative Ausstrahlung, die rüberkommt.
So hab ich es mir mit einer Arbeitskollegin dermaßen verdorben, dass die schon 3 Monate kein Wort mehr mit mir spricht. Darunter leide ich sehr. Lösung für das Kopfkino kenne ich nicht. Ursprung liegt bei mir schon in der Kindheit (ängstliche Mutter und Großmutter). Alles Gute für dich.

20.05.2014 20:42 • #2


A


Immer Kopfkino wem geht es auch so?

x 3


Streunerin
Ich empfehle autogenes Training, wenn man anfängt sich auf die Horrorszenarien zu fixieren. Mir hilft das sehr in solchen Situationen.

20.05.2014 21:35 • #3


L
@Lena: dann geht es uns ja ähnlich, ja, bei mir liegt die Ursache auch in meiner Herkunftsfamilie.
Wenn es mir mal besser geht bin ich recht gesellig und komme auch phasenweise gut klar mit anderen. Nur dann gibt es viele Tage da geht eben gar nix und das ist total doof.

Das mit Deiner Kollegin ist schade, ich drücke Dir die Daumen das sich das wieder auflöst.


@Streunerin: Ok, das wäre eine Überlegung wert, danke.

21.05.2014 08:13 • x 1 #4


FaGU
Hi,

schließ mich mit an. So ungefair kenn ich das auch wie Lila. Ist echt schwer sowas in Griff zu bekommen.
Mache auch Progressive Muskelenspannung was teilweise bischen hilft. Wie auch immer, drücke die Daumen.
In dem Fall uns allen

04.06.2014 10:53 • #5


S
Ja,
Kopfkino is schon was wundervolles.
Ich würd ganz gern heut Schwimmen gehn, aber jedesmal wenn ich daran denk seh ich zuerst die Frau am Ticketschalter und dann mich *beep* in der Umkleide, und ich muss sagen, diese 2 Bilder, direkt hintereinander wollen bei mir einfach keine Motivation auslösen.

04.06.2014 10:57 • #6


A
Zitat von skyskewz:
Ja,
Kopfkino is schon was wundervolles.
Ich würd ganz gern heut Schwimmen gehn, aber jedesmal wenn ich daran denk seh ich zuerst die Frau am Ticketschalter und dann mich ausgezogen in der Umkleide, und ich muss sagen, diese 2 Bilder, direkt hintereinander wollen bei mir einfach keine Motivation auslösen.



Hmm... könnte ich ja verstehen, wenn du dir die Frau am Ticketschalter ausgezogen vorstellst und dich angezogen im Schwimmbecken...

Grundsätzlich hilft es mir, solche Gedanken bewusst rational auseinanderzunehmen (die Frau am Schalter verkauft Tickets, nicht mehr und nicht weniger und in der Umkleide bin ich *beep*, weil ich mir eine Badehose anziehe und dann schwimmen gehe. Außerdem sehe ich aus wie ich aussehe und wem es nicht passt, soll weggucken) und danach Stopzu sagen, an etwas anderes zu denken, sich abzulenken. Autogenes Training ist für solche Momente toll, wenn man es gelernt hat. Kann man es nicht, ist es ein wunderbarer Ansporn irgendeine beliebige Entspannungstechnik zu lernen, die man dann in solchen Augenblicken beherrscht.

Es kostet Überwindung, sich von solchen Gedanken nicht an Unternehmungen hindern zu lassen, aber es ist machbar.

04.06.2014 11:06 • #7


L
Zitat von AJPsychic:
Hmm... könnte ich ja verstehen, wenn du dir die Frau am Ticketschalter ausgezogen vorstellst und dich angezogen im Schwimmbecken...

Grundsätzlich hilft es mir, solche Gedanken bewusst rational auseinanderzunehmen (die Frau am Schalter verkauft Tickets, nicht mehr und nicht weniger und in der Umkleide bin ich ausgezogen, weil ich mir eine Badehose anziehe und dann schwimmen gehe. Außerdem sehe ich aus wie ich aussehe und wem es nicht passt, soll weggucken) und danach Stopzu sagen, an etwas anderes zu denken, sich abzulenken. Autogenes Training ist für solche Momente toll, wenn man es gelernt hat. Kann man es nicht, ist es ein wunderbarer Ansporn irgendeine beliebige Entspannungstechnik zu lernen, die man dann in solchen Augenblicken beherrscht.

Es kostet Überwindung, sich von solchen Gedanken nicht an Unternehmungen hindern zu lassen, aber es ist machbar.



Ist schon so, man kann mit logischen Gedankengängen die Dinge entschärfen. Ich denke was mich immer wieder ins trudeln bringt ist die Tatsache das ich dank vieler Trigger sehr stressbar bin und wenn ich nicht aufpasse dann wird das mit dem Denken nicht so dolle



LG

04.06.2014 11:18 • #8


A
Zitat von Lila70:
Ist schon so, man kann mit logischen Gedankengängen die Dinge entschärfen. Ich denke was mich immer wieder ins trudeln bringt ist die Tatsache das ich dank vieler Trigger sehr stressbar bin und wenn ich nicht aufpasse dann wird das mit dem Denken nicht so dolle


Solche Momente hat aber wirklich fast jeder.
Sogar mein gesunder und normaler Mann neigt zu kleinen Irrationalitäten im Alltag. Er schläft ungern in Hotelbetten weil er schreckliche Angst vor Bettwanzen hat... Ja, klar gibt es die, aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit und selbst wenn, dann holt man eben einen Kammerjäger und gut ist.

Rationales Denken kann man sich glücklicherweise angewöhnen, in dem immer wieder bewusst erlebt, wie irrational man sich gerade verhält und dann gezielt dagegen hält. Es ist doch schon die halbe Miete, wenn einem das überhaupt auffällt.

04.06.2014 11:21 • #9


L
Zitat von AJPsychic:
Rationales Denken kann man sich glücklicherweise angewöhnen, in dem immer wieder bewusst erlebt, wie irrational man sich gerade verhält und dann gezielt dagegen hält. Es ist doch schon die halbe Miete, wenn einem das überhaupt auffällt.


Wohl war, ich denke zur Zeit tut sich noch mal so richtig was in der Therapie. Bekomme son paar Erleuchtungen

Fühle mich leider ziemlich hoffnungslos zwischendurch . Gestern wieder so ein paar Situationen gehabt wo ich erst einmal gut drauf angesprungen bin um mittendrin zu bemerken das da ein blöder Film abläuft. Also kurz raus aus der Situation, Lage überdenken, wieder rein und gemeistert. Ich finde es nur so anstregend und kräftezehrend das ich danach völlig alle bin und denke , puh, du bist zu langsam für dieses Leben. Wenn es immer erst hakt und man erst eine Rund um den Block laufen muss, sind alle anderen schon vorbei geflitzt. Ich hoffe mal das sich nach längerem Üben die Geschwindigkeit und der Energieaufwand verbessern. Denn zur Zeit denke ich schön das mir das jetzt transparent wird, nur wenn ich dann trotzdem so gehandicapt bin, darf ich meine Unzulänglichkeit mit besserem Bewusstsein erleben, juhu.

LG

04.06.2014 11:39 • #10


A
Zitat von Lila70:
Denn zur Zeit denke ich schön das mir das jetzt transparent wird, nur wenn ich dann trotzdem so gehandicapt bin, darf ich meine Unzulänglichkeit mit besserem Bewusstsein erleben, juhu.



Darüber musste ich jetzt echt lachen - so hab ich mich auch gefühlt, zu Anfang.

Aber hab Geduld mit dir. Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut und du krempelst gerade dein ganzes Denken um! Das dauert einfach, bis sich die Strukturen wieder anderweitig verfestigen und neue Denkmuster entstehen, auf die du dann auch schneller zurückgreifen kannst.
Es ist, als würdest du ein Instrument spielen lernen. Zu Anfang machen die Finger was sie wollen und dann irgendwann, nach vielen, vielem Üben stellst du plötzlich fest: es geht doch!

04.06.2014 11:43 • x 1 #11


L
Okay, ist verständlich. Wenn ich das so lese dann macht das schon auch Mut. Irgendwie muss ich halt jetzt auch dadurch, denn ich kann mich ja nicht einfach wieder unwissend stellen. Wäre ja auch dämlich, der Zustand zuvor war ja auch nicht so dolle.

Vielleicht gibt es ja doch noch eine Chance auf ein besseres Leben ohne Paranoia


LG

04.06.2014 11:48 • #12


A
Also ganz ohne Paranoia ist auch langweilig...

Ach ja, wenn mich doch mal ein Kopfkino überfällt, dann rede ich mit jemandem darüber, meistens meinem Mann und wir lachen uns gemeinsam kaputt über die Absurdität - das hilft auch.

04.06.2014 11:55 • #13


L
Stimmt wohl, so ganz ohne Schieflagen ist das Leben öde

Das mit dem drüber reden wäre mal eine Idee, führt sich zur Belustigung.

04.06.2014 11:58 • #14


S
Bei mir hat's auf jedenfall geholfen, komm grad vom Schwimmen, danke dafür.

04.06.2014 13:39 • #15


A
Und, war die Frau im Kassenhäuschen angezogen?

04.06.2014 13:40 • #16


L
@skyskewz : das würde mich dann auch mal interessieren

04.06.2014 14:32 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Es ging eigentlich gar nicht darum dass die Frau *beep* wäre.
Einfach die Kombination aus beiden Bildern hat in mir negative Gefühle ausgelöst.
Ja sie war angezogen, aber sie war n bisschen grimmig wie ich fand

04.06.2014 15:03 • #18


L
Versteh ich das dann richtig wenn ich annehme das Du vielleicht Sorge hattest sie könnte Dich *beep* sehen?

04.06.2014 15:25 • #19


K
Ich gehe regelmäßig schwimmen, aber die Frau im Kassenhäuschen war noch nie *beep*....

04.06.2014 15:34 • #20


A


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