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S
Hallo liebe Forum Mitglieder,

ich leide jetzt seid 3 Jahren unter Agoraphobie mit Panikattacken. Ich habe viel durch und momentan bin ich einfach sehr verzweifelt auf Grund meiner Situation.
Ich sollte vor kurzem in eine Psychatrie konnte aber die fahrt nicht antreten, da ich zu viel Angst hatte. Ich war bereits vor ein paar Monaten in dieser Klinik und habe Elontril bekommen, vorher nahm ich Citalopram. Ich habe das Gefühl die Elontril helfen überhaupt nicht gegen meine Ängste ja vllt. verstärken sie, sie sogar. Auf jedenfall hab ich momentan sehr viel Angst, verlasse nur die Wohnung um den Müll rauszubringen oder auf der gegenüberliegenden Straße meine Eltern zu besuchen. Seid neustem habe ich Zuhause ab und an gefühle von Schwäche und denke ich kipp jeden Moment um, einmal habe ich sogar hyperventiliert. Seid 3 Tagen ca. habe ich einmal am Tag ne phase wo ich wieder denke gleich bricht panik aus, ich muss den Krankenwagen rufen und doch in die Klinik gebracht werden und habe dann dort noch mehr Angst. Ich mache mir momentan viele Sorgen um die Zukunft und kann mir auch nicht vorstellen je wieder normal zu leben sondern irgendwann durchzudrehen oder ich absolut nirgends auf der Welt mehr angstfrei bin. Ich wollte fragen weil ich langsam Angst habe das ich eine generaliesierte Angststörung entwickle ob das so erste Anzeichen sind, das ich eine Enwickle. Ich bedanke mich im voraus. Lg Sandra

02.11.2016 19:06 • 04.11.2016 #1


20 Antworten ↓


J
Ich habe eine generalisierte Angststörung und es könnte sein, dass du eine entwickelst. Ich rate dir jedoch nicht so sehr darüber nach zu denken, dass verschlimmert es nur noch, sondern aktiv den Kampf gegen die Angst an zu tretten. Du hast es ja geschafft, ohne den Notwagen zu rufen. Das ist schonmal ein Gewinn.

Bist du zurzeit in Therapie?

Du könntest dir sagen, dass du es gar nicht so weit kommen lässt, dass es zur generalisierten Angststörung wird, und du die Angst besiegst oder zumindest im Zaun hälst.

Ich wünsche dir gutes Gelingen.

02.11.2016 19:11 • x 1 #2


A


Sind das erste Anzeichen für eine generalisierte Angststörung?

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S
Danke dir Levent

jaa nicht so viel Denken ist mein Problem..ich mach mir über alles Sorgen, so kommt es mir jedenfalls vor. Leider bin ich in keiner Therapie da ich duch die Agoraphobie meine Straße nicht verlasse. Momentan habe ich leider auch keine Tabletten mehr nur Atosil. Es ist bei mir gerade wirklich ein Teufelskreis. Ich hab mir vorher auch Sorgen gemacht aber nicht täglich und ich konnte leichter abschalten und hab mir nicht um alles Sorgen gemacht, dieses Schwäche gefühl und das Gefühl dass ich jeden Moment umkippe ist mir auch neu Danke

02.11.2016 19:17 • #3


Perle
Hallo Sandra,

meiner Meinung nach ist hier momentan nicht die Frage, welche Art von Angststörung Du genau hast. Agoraphobie und GAS haben sich bei mir z.B. abgewechselt bzw. überlappt. Die Frage ist doch eher wie Du aus Deiner derzeitigen Situation wieder heraus kommst. Ich verstehe z.B. nicht, warum Dich niemand in die Klinik fahren kann. Auch eine Taxifahrt wäre möglich und ggf. über die Kasse abrechenbar.

Also ich finde, Du solltest Dich schnellstens stationär aufnehmen lassen und dann wirst Du erst einmal auf ein vernünftiges Medikament (AD) in ausreichender Dosierung eingestellt und parallel machst Du die dortigen Therapien. Was war mit dem Citalopram? Warum hast Du es nicht weiter genommen? Du kannst Dich auch während des Klinikaufenthalts schon nach ambulanten Therapeuten umschauen bzw. abtelefonieren. Das AD wird Dich soweit stabilisieren, dass Du dann auch den Weg dorthin schaffen wirst.

Ich weiß aus eigener Erfahrung wie furchtbar es ist, aus lauter Angst die Wohnung nicht mehr verlassen zu können. Aber Dein Leben soll doch auch mal wieder glücklich und unbeschwert werden und dafür brauchst Du jetzt die stationäre Hilfe.

LG, Martina

02.11.2016 21:25 • #4


S
Hallo Martina,
mich hätte meine Betreuerin gefahren aber ich konnte nicht ins Auto steigen, die Koffer waren schon drin, nur ich bin nicht eingestiegen.
Meine Angst war zu groß und die Lust wieder in eine Klinik zu fahren wahr klein.
Ich habe ca. 4 Jahre lang das Citalopram genommen und wollte was neues probieren um zu schauen ob nicht etwas anderes besser hilft, bin es also selbst schuld, dass man neue Medikamente angesetzt hat.
Meine Angst war noch nie soo stark wie jetzt, wahrscheinlich auch wegen den neuen Tabletten, wobei ich mich frage wieso man mir Elontril gegeben hat was laut Beipackzettel Panik und Angst verstärkt.
Der Grund wieso ich auch neue Medikamente bekommen wollte war, das ich einfach keine Kraft mehr habe..und ich wollte wieder mehr Energie zudem habe ich über 30kg in 2 Jahren zugenommen. Ich sollte in eine Klinik wo ich bereits war und wo ich die Elontril verschrieben bekommen habe. In dieser Klinik habe ich mich nicht wohl gefühlt, da man mich sehr unter druck gesetzt hat und mich zum Teil angemeckert hat.
Nach 2 Wochen bin ich bereits fluchtartig aus der Klinik gegangen weil ich es dort nicht mehr ausgehalten habe, noch ein Grund mehr was meine Angst verstärkt hat, dort nicht wieder hinzufahren. Alles andere passt zu meinem Teufelskreis. Meine Ärztin will mir keine Tabletten verschreiben nur wenn ich zu ihr hinfahre und das obwohl sie weiß wie starke probleme ich habe in die Praxis zu kommen. Meine alten Medis (Citalopram) oder auch neue gibt sie mir anscheinend nicht, weil sie will das ich unter aufsicht stehe, was ich einerseits verstehen kann aber anderseits es da sicher auch möglichkeiten gäbe mich zu bewachen z.B. in Form eines Pflegedienstes der täglich nach mir sehen würde, was kein problem dastellt, weil ich bereits einen Pflegedienst hatte.
Zum anderen dauert er bis man in vielen anderen Kliniken rein kommt..diese sind meistens weit entfernt und ich hab es ja noch nichtmal in die 15min autofahrt entfernte Klinik geschafft und zudem habe ich eine blöde Krankenkasse, durch die ich in viele gute Kliniken nicht rein kann.
Es ist ein Teufelskreis. Und das schlimmste ist, ich habe absolut keine Motivation irgendetwas zu tun obwohl ich ja meine Ängste in den Griff bekommen möchte und ja auch zukunfstängste habe, mittlerweile mit Hoffnungslosigkeit, das ich zum Teil denke, ich werd eh nie mehr dies und jenes können. Das ist aber auch weil ich jetzt 3 Jahre an der Angst leide und ich jedes Jahr in einer Klinik war und ich immer auch alleine mich Konfrontiert habe wenn ich nicht in einer war. Jedes Mal wenn es mir besser ging kam ganz plötzlich ein Einbruch und alles war wieder für die Katz. Sry für den langen Text aber danke fürs durchlesen und für jede Antwort. Lg Sandra

02.11.2016 21:57 • #5


Perle
Hallo Sandra,

Du hast wirklich schon viel erlebt und durchmachen müssen. Es ist schwierig für Außenstehende, da Ratschläge zu geben. Das Problem ist ja, je mehr Du Dich zuhause einigelst, desto größer wird Deine Angst werden, hinaus in die Welt zu gehen. Wir Menschen müssen immer wieder mutig das Leben angehen, mit all seinen Höhen und Tiefen und ich habe bei Dir das Gefühl, dass Du Angst vor dem Leben an sich hast. Du hast in Deinem Vorstellungsthread von Deinen Träumen erzählt, die Du gerne im Leben erreichen möchtest: Partnerschaft, Hund, Reisen, Führerschein.

Hast Du das schon vergessen?

Wovor hast Du solche Angst? Versuche mal, das in konkrete Worte zu fassen.

LG, Martina

02.11.2016 22:22 • #6


S
Ja das weiß ich das, das schwierig ist. Leider weiß ich das aber ja ich habe Angst vor der Angst und die ist mittlerweile auch ganz schön groß.
Das hast du sehr gut erkannt. Ich habe Angst vor dem Leben, mir macht alles nur noch Angst.
Nein habe ich nicht aber meine Hoffnung das zu erreichen schwindet immer mehr
Naja mir macht vieles Angst. Draußen ist es die Angst ansich..ich kann damit nicht umgehen mit so viel adrenalin, ich bin eher ein ruhiger und gelassener Mensch. Stress und Hektik find ich schlecht aber gerade das Adrenalin was durch die Angst in mir aufkommt verursacht ja Stress. Früher war es Aushaltbarer als jetzt, ich kann diese Reaktionen meines Körpers kaum noch aushalten, ich fühl mich so kraftlos. Meistens flieh ich weil es mir zu viel wird dann. Das ist jetzt schon 2 Jahre so. Das 1. Jahr konnte ich mich meiner Angst noch stellen und auch Situationen aushalten und ich hatte auch noch Hoffnung aber nach 3 Jahren ist es anders. Ich weiß ich schaff es nur die Angst in den Griff zu bekommen, mit Kraft und Konfrontation aber woher soll ich die Kraft bekommen um die Konfrontation zu schaffen und Situationen auszuhalten?

02.11.2016 23:19 • #7


J
Als meine Angststörung extrem hoch war half mir mit meiner Mutter spazieren gehen und joggen.
Letztes Jahr als ich mein Anfall erlitt war es auch so, dass es mir extrem schwer fiehl spazieren zu gehen.
Meine Mutter half mir und wir gingen täglich spazieren, zwar immer nur in der Nähe, wie weiter weg als 100 Meter, aber mehrere Stunden täglich.

02.11.2016 23:36 • #8


S
Ich hab das auch schon versucht mit meiner Mutter aber selbst mit ihr fühl ich mich nicht sicher obwohl ich ihr vertraue

02.11.2016 23:37 • #9


P
Zitat:
...woher soll ich die Kraft bekommen um die Konfrontation zu schaffen und Situationen auszuhalten?


Ich kann nur von mir ausgehen. Was mir hilft ist Motivation durch Mitmenschen. Ja, sie motivieren mich, weil sie mich neidisch machen. Ich will AUCH reisen, ich will AUCH normal sein. Mich mal an Oberflächlichkeiten aufhalten, das Leben genießen und ... nein, nicht glücklich ... aber zufrieden sein.
Ich habe meinen Radius Stück für Stück wieder erweitert. So schlimm, dass ich nicht mehr vor die Tür kam, war es nicht, aber aus der Stadt raus ins nächste Dorf fahren war ein Problem. Ich hab es vier Jahre lang nicht aus meiner Stadt geschafft. Irgendwann habe ich mir dann vor allem über YouTube das Leben irgendwelcher Menschen angeschaut, vor allem Reiseberichte. Ich reise immer noch nicht, aber immerhin Tagesausflüge sind schon drin. Und ich bekomme keine Panik mehr auf der Autobahn. Ohne Medikamente. Ich musste einfach da durch. Oft nasse Hände, kurz vorm Heulen, Schockstarre. Ich bin noch so weit von meinem Ziel entfernt, eine richtige Reise anzutreten und rutsche zeitweise in depressive Phasen, weil mein Leben an mir vorbeiläuft, während es andere einfach leben.
Hast vor du etwas konkretem Angst? Da du einmal mit AD angefangen hast, ist es schwierig sich nur auf seine eigenen Probleme und nicht auch noch auf die Probleme zu konzentrieren, die von den Tabletten verursacht werden. Ich habe schon alles mögliche verschrieben bekommen und nie etwas davon genommen, weil ich mich selbst nicht dort sah, wo ich Menschen sehe, die die Dinger schlucken und alleine auch kleine Fortschritte gemacht habe, immer wieder...
Aber du solltest wirklich erstmal auf ein neues Medikament eingestellt werden.

02.11.2016 23:45 • #10


S
Ich denke seitdem ich keine Medis mehr nehme, das ich jetzt keine Chance mehr habe..ich denke es hat sich eine Art psychische Abhängigkeit entwickelt. Das ich Angst habe ohne Medis zu sein und meine Angst ohne sie schlimmer sein wird.
Ich kenne das was du beschreibst mit dem sehen wie andere Menschen leben und das beneid ich auch! Aber ich denke mir dann auch für sie ist es ganz leicht wie atmen aber für mich ist es ein Kampf, schwierig zu erklären. Ich weiß nicht was bei mir noch fehlt um wieder fit.ter zu werden. Irgendwas muss doch da noch im argen liegen, wenn es mir schon gut ging und dann der Rückschlag kam, ich weiß nicht, ich hab das Gefühl es fehlt noch ein wichtiges Teil! Es heißt ja, die Angst will uns auf etwas aufmerksam machen was schief gelaufen ist. Ich kann mir schon denken, wieso ich Angst bekommen habe aber ich kann da nicht groß dran arbeiten.

02.11.2016 23:59 • #11


P
Aber - und bitte korrigiert mich, wenn ich jetzt mist schreibe - sollten Medis nicht dazu da sein, dich oder uns zu unterstützen und nicht, um uns die Arbeit abzunehmen? Ich denke mir auch manchmal, schluck eben eine Tavor und flüchte aus der Situation. Aber dann habe ich Angst davor, dass ich mich auf das Medikament verlasse.
Den Gedanken, dass es für andere leicht ist, fröhlich zu sein und zu leben, habe ich auch. Aber warum sollte mir das verwehrt bleiben? Es geht hier ja nicht um ein Mathe-Studium für das ich zu blöd wäre, sondern um schöne Dinge, die das Leben bereichern und so einfach zu haben sind.
Bei dir ja noch einfacher. Schuhe kaufen... Essen gehen... Die Natur genießen. Sport machen, der eigentlich ein super Angstkiller ist...
Ich glaube nicht, dass die Angst uns auf etwas aufmerksam macht. Sie wird von uns selbst so groß gemacht und unsere Aufgabe ist es, sie wieder in die Knie zu zwingen. Ok, schlimme Erlebnisse aus der Vergangenheit bedürfen sicher Aufarbeitung, das ist ganz klar. Vielleicht muss man damit wirklich abgeschlossen haben...?
Die Angst benennen kannst du nicht? Wie möchtest du denn, das es weitergeht? Hast du Tagesaufgaben, Schule, Beruf?

03.11.2016 00:40 • #12


S
Da ich nicht rausgehe, habe ich weder einen Job noch gehe ich in die Schule.
Tagesaufgaben habe ich auch nicht viele außer Hausarbeit.
Ich würde wirklich gerne das Leben leben aber das Leben zieht an mir vorbei und ich werd jetzt immer älter.

03.11.2016 10:41 • #13


Perle
Ich denke schon, dass die Angst eine Art Stellvertreter ist, der uns ein Zeichen gibt, dass unser Leben in falschen Bahnen verläuft. Das müssen auch gar nicht immer die großen menschlichen Katastrophen in der Vergangenheit sein. Ein Thema ist aber z. B. der Abnabelungsprozess von den Eltern und die Eigenverantwortung für das eigene Leben mit allem was dazu gehört. Wenn ich mich nicht traue, bestimmte Dinge im Leben auszuprobieren und Vertrauen in mein eigenes Handeln zu haben, dann wird die Angst immer größer werden. Und dann flüchte ich in eine Traumwelt, die anfangs schön sein mag, dauerhaft aber nur quälend ist, weil sie nicht der Realität entspricht. Und so schwimmen immer mehr Wünsche die wir einmal hatten dahin.

Leider wird kein Prinz vorbei kommen, um uns aus unserem Dornröschenschlaf wach zu küssen und uns aus dem Turm des Märchenschlosses zu befreien. Wir selbst haben unser Leben in der Hand, das kann uns niemand anderes abnehmen.

LG, Martina

03.11.2016 12:58 • x 1 #14


petrus57
Mich hat ein 5 Wöchiger Klinikaufenthalt auch kranker gemacht. Es war für mich dort einfach zu viel Stress. Die Tabletten (Sertralin) die ich dort bekommen habe, waren wohl eher kontraproduktiv.

Ich denke auch oft, dass es wohl nie besser wird. Aber ich weiß, dass dies ja das eigentliche Problem ist.

Petrus

03.11.2016 13:58 • #15


S
@perle erschreckend wie gut du es immer auf den Punkt bringst. Ich war immer eine Träumerin und habe mir schon von Kindesalter an mein Leben zusammen geträumt, wie ich es mir wünsche, leider ist es überhaupt nicht so wie ich es mir immer gewünscht habe.
Das macht es für mich noch grausamer weil ich es mir schon soo lange erträumt habe.
Zum Thema Abnabelung der Eltern kann ich sagen, meine Eltern haben mich sehr Überbehütet und auch abhängig von ihnen erzogen.
Tatsächlich hatte damals jemand zu mir gesagt, dass ich wahrscheinlich auch Angst bekam weil ich genau vor 3 Jahren beschlossen hab, von Zuhause auszuziehen, da meine Eltern mich sehr mit ihren Streitigkeiten belasteten.
Ich war bereits auf Wohnungssuche als die Angst anfing.
Heute sieht es so aus, das ich bereits 2 Jahre eine eigene Wohnung habe aber aufgrund der schweren Wohnlage hier in Köln, war es sehr sehr schwierig eine wohnbare Wohnung zu finden. Ich habe trotz Angst weiter Wohnungen in anderen Stadtteilen gesucht als den in denen meine Eltern wohnen. Irgendwann sagte mein Vater, er möchte nicht dass ich irgendwo wohne, falls irgendwas ist, sie immer schnell zu mir kommen können. Ende vom Lied, meine Großeltern sind beide vor 2 Jahren verstorben ihre Wohnung lag direkt gegenüber meiner Eltern und in dieser Wohne ich jetzt seid 2 Jahren. Eine Abnabelung hat demnach nicht wirklich statt gefunden da meine Mutter noch für mich Wäscht und ich jeden Tag bei ihnen essen gehen. Das einzige positive ist, das ich abhauen kann, wenn sie streiten und ich in meinen eigenen 4 Wänden machen kann was ich möchte, was vorher absolut eingeschränkt war, da ich theoretisch fast nichts durfte Zuhause.

@petrus
Sertralin habe ich ganz am Anfang bekommen und ich kann nur sagen, für mich hatte es absolut unerträgliche Nebenwirkungen, trotzdem wollte mein damaliger Arzt das ich es weiter nehme, irgendwann konnte ich nicht mehr und habe gesagt wenn ich keine anderen bekomme, dann nehme ich gar keine mehr.
Ja diese Hoffnungslosigkeit ist unheimlich schlimm Leider kenn ich das mit dem, man weiß was man tun sollte und wie die Angst funktioniert, meistens auch was sie ausgelöst hat oder warum sie aufrecht erhalten ist aber die Angst interessiert logisches Denken nicht, sie ist da.
Bei mir hat sich leider vieles automatisiert. Sobald ich die Straße verlasse, reagiert mein Körper. Und wenn ich denke, dann sind die Gedanken stets negativ. Das sind alles Sachen, wo ich weiß, das ich dran arbeiten sollte, sind aber auch Dinge, die harte und konsequente Arbeit/Training braucht.

03.11.2016 15:11 • #16


Perle
Wie wäre es, wenn Du in eine WG ziehen würdest? Hast Du evtl. eine Freundin die ein ähnliches Interesse hätte?

Du hast von einer Betreuerin geschrieben. Was ist das für eine Dame, von welcher Institution kommt sie und könntest Du mit ihr weitere Schritte für Dein Leben besprechen?

Sandra, bitte denke nicht, dass mein Leben immer leicht ist. Das ist es ganz und gar nicht und das, was ich Dir hier schreibe, beruht alles auf eigenen Erfahrungen. Ich habe derzeit selbst wieder Ängste und bin dennoch heute zweimal raus gegangen (spazieren gehen und später ins Einkaufscenter). Die Ängste kommen von der Überlastung der letzten Monate, weil mein Vater starb. Ängste können uns unser ganzes Leben lang immer mal wieder überwältigen, damit musst Du rechnen aber das sollte Dich nicht abschrecken, Dein Leben in Angriff zu nehmen. Und dazu brauchst Du dringend jemanden, der Dich vor Ort unterstützt.

LG, Martina

03.11.2016 17:22 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Meine Wohnung möchte ich jetzt ungern verlassen und für eine WG ist sie zu klein. Ich hab sie mir so toll eingerichtet und insgesamt ist es schwer eine neue zu finden. Das ist eine Betreuerin vom Betreuten Wohnen sie kommt 1x die Woche zu mir. Ich habe auch noch eine gesetzliche Betreuerin. Ich möchte auch gar nicht behaupten du hättest es leicht! Keiner der Ängste hat, hat es leicht aber ich glaube dir geht es besser als mir..da du auch in Einkaufscentren kannst und spazieren. Das mit deinem Vater tut mir Leid, mein herzliches Beileid. Ich habe schon gehört, dass sie wahrscheinlich nie ganz weggehen wenn man einmal damit zutun hatte.

03.11.2016 17:30 • #18


petrus57
Zitat von Sandra_M91:
Ich habe schon gehört, dass sie wahrscheinlich nie ganz weggehen wenn man einmal damit zutun hatte.


Ich hatte aber wenigstens mal ein paar Jahre Ruhe davor. Vielleicht ist es ja diesmal genauso.

03.11.2016 17:36 • #19


Perle
Ich muss mich aber auch dazu zwingen, spazieren oder eben ins Einkaufszentrum zu gehen. Es ist nicht so, dass ich das ganz entspannt mache. Und zu meinen schlimmsten Zeiten in 2014 konnte ich ja meine Wohnung gar nicht mehr verlassen, daher ging ich auf die Akutstation. Auch in der darauf folgenden Tagesklinik war jede Busfahrt dorthin für mich der absolute Horrortrip. Allein der Weg zur Bushaltestelle brachte mich halbwegs um den Verstand, Hände eiskalt, unruhiges Hin- und Hergehen, Herzrasen und dauernd das Gefühl, gleich zu hyperventilieren und in Ohnmacht zu fallen. Alles Symptome der Angst, die nicht lebensbedrohlich sind, sich aber so anfühlen.

Also was ich Dir damit sagen will ist, dass auch ich mir mein Leben in ganz kleinen Schritten zurück erobern musste und wie Du siehst, gib es immer wieder Rückschläge, die einen Grund haben. Wie oft habe ich gedacht, ich werde es nicht schaffen, ich kann nicht mehr, ich möchte sterben usw.

Die Idee mit der WG kam mir, damit Du mit Menschen in Kontakt kommst, nicht so viel alleine bist und eine größere Distanz zu Deinen Eltern bekommst. Ich dachte dabei nicht an Deine eigene Wohnung, sondern eher an einen Umzug.

03.11.2016 17:50 • #20


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