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H
Hallo,
ich leide an einer Angststörung und regelmäßig auch an Grübelattacken. Ich habe zwei sehr gute Bücher zuhause, in denen vor allem immer wieder über das Akzeptieren von Gedanken gesprochen wird. Es wird auch davon gesprochen, dass man seine Gedanken einfach vorbeiziehen lassen sollte. Ich denke viele von euch haben so etwas schon einmal gelesen, aber wie geht es euch mit der Umsetzung damit?
Könnt ihr eure Situation einfach akzeptieren oder euch von lästigen Gedanken/Ängsten abgrenzen um sie dann von außen zu beobachten?
Meine Grübelattacken sind auch sehr ähnlich mit Zwangsgedanken. Jetzt gerade habe ich eine Phase wo ich es schaffe mir meine belastenden Gedanken zu erlauben. Ich schaffe es mich nicht auf den Inhalt zu konzentrieren sondern einfach die Gedanken denken zu dürfen und mich nicht darauf einzulassen. Allerdings gehe ich davon aus dass es sich hierbei nur um eine Phase handelt.

Wie geht es euch damit?
Kommt ihr damit klar einfach alles sein zu lassen?
Sind es nicht genau die belastenden Gedanken die uns alle so Leiden lassen?

28.10.2020 15:50 • 03.11.2020 #1


13 Antworten ↓


Icefalki
Vielleicht wird es einfacher, wenn man sich nach dem Warum fragt? Warum belasten mich meine Gedanken, warum denke ich negativ, warum habe ich Ängste?

Wenn schon grübeln, dann doch nach der Ursache. Ist deutlich besser, als sich anstrengen, diese Gedanken nicht haben zu wollen, oder sie wegziehen zu lassen.

28.10.2020 16:10 • x 1 #2


A


Gedanken vorbei ziehen lassen / akzeptieren

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H
Es spricht nichts gegen die analytische Herangehensweise aber sie löst nicht unbedingt immer auch das Problem.

28.10.2020 17:33 • #3


Icefalki
Zitat von Hilfesuchende01:
Es spricht nichts gegen die analytische Herangehensweise aber sie löst nicht unbedingt immer auch das Problem.


Weisst du um dein Problem?

28.10.2020 17:35 • #4


H
Ich bin mir nicht ganz sicher?

Da niemand kommentiert schreib ich einmal wie ich es zurzeit mit den Gedanken mache. Ich lasse Sie zu und manchmal denke ich mir sogar, dass sie ruhig da sein dürfen oder zu Ende gedacht werden dürfen. Den Inhalt allerdings gebe ich keine acht. Ich lasse die Gedanken einfach Gedanken sein. Ich kann es auch nicht so richtig beschreiben, wie ich dass jetzt gerade schaffe aber wichtig ist, dass sie einfach da sein dürfen, dass heißt nicht dass sie auch der Wahrheit entsprechen.

29.10.2020 10:22 • x 1 #5


Hoffnungsblick
Zitat von Hilfesuchende01:
aber wie geht es euch mit der Umsetzung damit?
Könnt ihr eure Situation einfach akzeptieren oder euch von lästigen Gedanken/Ängsten abgrenzen um sie dann von außen zu beobachten?


Das kann ich am besten beim Meditieren üben. Da tauchen manchmal unerwartete Gedanken auf. Sie dann einfach ziehen zu lassen und mich nicht mit ihnen zu identifizieren ist eine gute Übung, die auch im Alltag hilft.


Zitat von Hilfesuchende01:
dass sie einfach da sein dürfen,


Ja, einfach da sein dürfen, das ist gut für die Gedanken - und auch für Menschen.

29.10.2020 12:27 • x 1 #6


H
Übst du das beim Meditieren und dann funktionierts im Alltag in der Umsetzung? d.h. mit der Mediation lernst du die Gedanken leichter weg zu schieben?

29.10.2020 12:45 • x 1 #7


Calima
Ein probates Mittel gegen zu viel Denken ist, sich mit Sinnvollerem zu beschäftigen und aktiv zu sein. Was ganz gut funktioniert ist beispielsweise Klettern/ Bouldern. Da ist man gezwungen, sich mit voller Konzentration im Hier und Jetzt zu bewegen, während man bei Sportarten wie Laufen oder Krafttraining meist ziemlich gut weiter grübeln kann.

Generell ist es wichtig, den Geist zu beschäftigen, rein körperliche Tätigkeiten führen meist nicht zum Erfolg. Wer ohne soziale Ansprache viel zuhause hockt, muss raus oder anfangen, ein Buch zu schreiben oder Quizkönigin oder Matheprofessor zu werden. Glotze, Netflix und Internet sind da meist ebenfalls keine guten Assistenten. Aber halt die bequemsten.

29.10.2020 12:58 • x 4 #8


Hoffnungsblick
Zitat von Hilfesuchende01:
Übst du das beim Meditieren und dann funktionierts im Alltag in der Umsetzung? d.h. mit der Mediation lernst du die Gedanken leichter weg zu schieben?


Ja, genau, so ist es. Man bekommt eine neue Sichtweise und kann besser mit seinen Gedanken umgehen.
Es fällt mir leichter, mich abzugrenzen und mich nicht auf Gedanken oder Dinge einzulassen, die mir nicht gefallen.
Dadurch bin ich auch mehr im hier und jetzt.

29.10.2020 19:33 • x 1 #9


F
Ich finde es es meistens unmöglich, die Gedanken loszulassen. Habe es aber verschiedentlich in der Vergangenheit erlebt, meistens in einer Art Meditation, eher einfach nur die Stille wahrzunehmen und einfach da zu sein. Leider scheint das immer schwerer und unmöglicher zu werden. Es war jedesmal ein wahrer Traum und ich wünschte, es wäre immer so ...

29.10.2020 22:40 • x 1 #10


Hoffnungsblick
Zitat von Fauda:
und einfach da zu sein.


Ja, das ist es.


Zitat von Fauda:
Es war jedesmal ein wahrer Traum und ich wünschte, es wäre immer so ..


Wir sind immer einfach nur da und es könnte immer ein wahrer Traum sein...

30.10.2020 14:27 • x 1 #11


E
Guten Morgen,

Ich kann dir ein sehr guten Ratgeber empfehlen von Doris Wolf. PDF Datei über PAL Verlag zu erwerben.
Dieser heißt , generalisierte Angststörung.
Er ist sehr gut beschrieben und es sind Aufgaben drin die der erkrankte erfüllen muss sonst kommt er nicht weiter .
Bewegung tut sehr gut und entlastet

03.11.2020 09:10 • #12


H
Habt ihr auch Zwangsgedanken und wenn ja gegen wen richten sich diese?
Richten Sich diese wirklich immer gegen die Personen die einen am wichtigsten sind?

03.11.2020 13:58 • #13


F
Also ich denke mittlerweile auch,dass Angst und Zwangsgedanken durchaus von zuviel Leerlauf im Gehirn kommen.

Meine ambulante Therapeutin hatte mir das so erklärt: Wenn man geistig unterfordet ist,erschafft sich das Gehirn Probleme,die es lösen muss.

Hab das damals nicht so für voll genommen.
Zumal ich mich mit meinen vielen Gedanken eher über- als unterfordert fühlte.
Aber das waren eben Grübelschleifen und keine konstruktiven Gedankengänge mehr...

Und wenn ich mal einen Tag komplett ausgelastet bin ,vor allem auch mit geistig fordernden Tätigkeiten,hat man schlicht und ergreifend keine Zeit zum Grübeln.

Das analytische Herangehen von Icefalki sehe ich als Grundlage dafür.
Dass man sich fragt:Warum grübel ich überhaupt soviel.

Wenn ich da nicht grundsätzlich hinter komme,kann ich mich ablenken soviel ich will,es wird nur temporär Linderung verschaffen.

03.11.2020 23:26 • x 1 #14


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Mira Weyer