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Ely
Hallo Zusammen,

Ich bin neu hier, dies ist mein erster Beitrag. Ich habe ein paar harte Wochen hinter mir die mich sehr mitgenommen haben.

Ich leide schon seit Jahren an einer Angststörung mit depressiven Phasen. Früher hatte ich manchmal Phasen in denen es mir längere Zeit besser ging, leider ist das seit 3 Jahren nicht mehr so. Es gibt zwar immer einen Auslöser für eine depressive Phase, den ich auch kenne, aber ich denke dann doch nach einer Gewissen Zeit das diese Symptome die ich verspüre nun nicht mehr körperlich bedingt sein können und dann beginnt der Kreislauf der Angst. Nun habe ich wieder so eine Zeit hinter mir in der es sehr schlimm war und immer noch ist. Zurzeit tut mir aber jetzt mein ganzer Körper richtig weh, vorallem der Nacken und Rücken sowie die Fussgelenke zudem fühle ich fast dauernd eine schwindelige Benommenheit und das obwohl es mir gestern und heute wieder ein wenig besser geht als die letzten Wochen. Kann das wirklich psychisch bedingt sein? Kennt das jemand von Euch?

Liebe Grüsse Ely

12.02.2015 22:39 • 12.04.2020 #1


14 Antworten ↓


shg-admos
Hi Ely, das ist der Klassiker
Anspannung bis hoch zu den Schultern ist bei Angsterkrankungen völlig normal, weißt Du denn wovor Du Angst hast?

12.02.2015 22:51 • #2


A


Extreme Verspannungen, Benommenheit, alles durch Angst?

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Hotin
Kallo Ely,

gerade Verspannungen werden oft durch Ängste verstärkt.

Wenn Dir Ängste schon seit Jahren Sorgen machen, ist das nicht verwunderlich.

Was hast du denn schon unternommen, um Deine Ängste abzuschwächen.
Weißt du, wie so etwas gehen kann?

Viele Grüße

Hotin

12.02.2015 22:58 • #3


Ely
Hallo shg-admos

Leider weiss ich es nicht genau...ich denke es ist die Angst vor der Unberechenheit des Lebens. Mir geht es immer besonders lange schlecht wenn etwas geschieht, mir oder einem Angehörigen, wenn alles stabil ist geht es mir einigermassen gut, habe dann zwar schon manchmal kleinere Panikattaken oder depressive Verstimmungen, aber ich kann dann damit umgehen. Wenn es mir dann eine Zeit lang schlecht geht und ich diverse Körperliche Symptome bekomme, dann habe ich riesige Angst das dies auch eine Körperliche Krankheit sein könnte und die Angstspirale dreht sich immer weiter...

12.02.2015 23:01 • #4


Ely
Hallo Hotin

Was mir am meisten hilft ist eigentlich wenn ich es schaffe ein bisschen abstand von den Gedanken zu nehmen und mir was gutes zu tun und mich abzulenken (Spazieren, Freunde treffen, Muskelentspannungsübungen usw) Leider klappt das in intensiven Phasen nicht, da Hilft mir nur schlafen, sonst denke ich andauernd nur nach. Ich esse/trinke dann bis Abends nichts, nicht weil ich nicht will sondern weil ich nicht daran denke da ich so eingenommen bin. Ich kann dann keine Kontakte Pflegen und kann mich auf gar nichts konzentrieren. Es scheint mir dann so als wäre ich weit weg vom normalen leben, was mir wiederum auch wieder Angst macht.

Lg Ely

12.02.2015 23:06 • #5


shg-admos
Ok, hast Du es schon mit Entspannungsübungen versucht?
Wie sieht es mit Medikamten aus?

12.02.2015 23:21 • #6


Ely
Ich habe es schon mit Entspannungsübungen versucht, bis jetzt hilft es noch nicht so richtig. Ich hatte drei Jahre ein Antidepressiva und im letzten Jahr niedrig dosiertes Quetiapin zum Schlafen da ich an Schlafstörungen gelitten habe. Seit einem Jahr nehme ich aber keine Medikamente mehr, da es mir deutlich besser ging, leider ist das jetzt nicht mehr so, für absolute Notfallsituationen habe ich Temesta...

Ich habe das Gefühl das ich nie wieder aus diesem Teufelskreis rauskomme

12.02.2015 23:27 • #7


Hotin
Hallo Ely,

was Du so beschreibst, muss auf Dauer förmlich zu Problemen führen.
Zitat:
ich denke es ist die Angst vor der Unberechenheit des Lebens


Warum macht es Dir Angst, Dich auf neue Situationen einzustellen.? Bist du mal irgendwann
heftig unter Druck geraten, Gesundheits- oder Existenzprobleme?

Ablenken ist natürlich ganz gut, es reicht aber oft nicht.
Hast Du einen oder mehrere Freunde, mit denen Du über persönliche Sorgen reden kannst?
Zitat:
Leider klappt das in intensiven Phasen nicht, da Hilft mir nur schlafen, sonst denke ich andauernd nur nach.


Kann mir kaum vorstellen, das Du Dich im Schlaf entspannst. Worüber denkst Du
denn ständig nach. Was ist für Dich belastend, was möchtest Du in Deinem Leben gern
erreichen oder verändern?

Viele Grüße

Hotin

12.02.2015 23:29 • #8


Ely
Bhuu...wo soll ich da anfangen...ich werde mal versuchen meine Geschichte kurzzufassen, ich hoffe der Text wird nicht zu lang

Ich habe schon einige Therapien hinter mir, habe sehr viele verschiedene Diagnosen erhalten, aber was ich weiss ist das mir wohl die Grundsicherheit fehlt die man als Kind aufbaut.

Meine Eltern hatten eine sehr schwierige Ehe, das habe ich als ältestes Kind schon sehr mitbekommen, sie liessen sich dann scheiden als ich 7 Jahre alt war. Vorher hatten sie jahrelang streit und waren überfordert und unglücklich. mein Vater hat das auch oft an mir und meinem ausgelassen, meine Mutter ebenfalls. Nach der Trennung meiner Eltern sind wir in eine andere Stadt gezogen, der Streit untereinander hatte aber noch kein Ende. Es gab auch viel Gewalt. In der Schule war ich eher eine Einzelgängerin, was dazu führte das ich jahrelang Probleme mit meinen Mitschülern hatte (Mobbing usw.). Mit meinen Eltern konnte ich leider nicht reden, bei uns gab es das nicht, schwäche zeigen (ich denke meine Mutter war damit überfordert).

Mit 14 Jahren habe ich das erste mal eine Therapie gemacht, ich brauchte jemanden zum reden. Ich habe in den letzten 14 Jahren ca. 10 verschiedene Therapien gemacht.

Mit 17 Jahren meinte meine Mutter ich müsse ausziehen, was ich dann auch tat. Ich fühlte mich danach sehr einsahm, doch ich verdrängte es und schaute vorwärts. Zu dieser Zeit hatte ich dann keinen Kontakt zu meiner Familie. Ich bin dann weggezogen und habe mir ein neues Leben aufgebaut. Irgendwann ca. 3 Jahre danach hatte ich meine erste Panikattake, das wurde dann sehr schlimm, ich habe diese dann allerdings in einer Therapie in den Griff bekommen, und konnte dann auch wieder den Kontakt zur Familie aufbauen. Richtig schlimm wurde es wieder ein paar jahre Später vor 5 Jahren als dann mein Stiefvater bei einem Unfall verstarb. Er wurde von einem Zug erfasst und war sofort tot. Das war für mich ein riesen Schock. 8 Monate später verstarb mein jüngerer Bruder mit 22 Jahren. Nach einer Kombination aus Dro. und Medikamenten bekam er eine Lungenlähmung und war ein Paar Stunden danach Hirntod. Danach war nichts mehr wie es war, seit dieser Zeit komme ich nicht mehr ganz aus dem Strudel raus.

Vor 2 Wochen erfuhr ich das mein Vater an einem fortgeschrittenen Pankreaskarzinom leidet, heute wurde er operiert, sie konnten den Tumor aber nicht entfernen, was bedeutet das wohl Palliativ behandelt wird, er ist gerade mal 49 Jahre alt.

Das ist eine kurze zusammenfassung.

Ich habe das Gefühl der Sicherheit verloren...falls ich es überhaupt jemals hatte...

13.02.2015 00:00 • #9


N
Hallo Ely,
erstmal hallo im forum,
puh,das ist wirklich ein starkes paket was du mit dir rum trägst
Bin im moment auch in einer Akut-Phase und weiss wie sich das anfühlt
Ich konnte früher auch nicht glauben was die Psyche im körper anrichten kann
wurde aber schnell eines besseren belehrt.
Ein gefühl der sicherheit habe ich schon lange verloren,aber ich habe langsam die schnauze voll
mich der Angst auszuliefern.
L.G.NoFear63

13.02.2015 12:22 • #10


Ely
Hallo NoFear63

Ja es ist nicht einfach...immer wenn ich denke ich habe es wieder unter kontrolle kommt sofort wieder eine Phase...

13.02.2015 13:35 • #11


N
Ich bin mein leben lang vor meinen Ängsten weggelaufen,
aber jetzt an einem Punkt wo ich ich einfach nicht mehr flüchten will

13.02.2015 13:45 • #12


shg-admos
Letztlich glaube ich, geht es nur über den Weg, sich wieder und wieder stellen.

Und ganz besonders wichtig: Sich selber nicht auch noch
verurteilen wenn man Angst hat! Es ist wichtig, sich mit dem
barmherzigen Blick zu betrachten, sich die Angst zu erlauben, zu sagen:
„Na gut, dann komm halt, Angst. Ich erlaube mir Angst zu haben. Angst,
was willst Du mir sagen?“. Wichtig ist es zu versuchen, nicht noch auf
sich einzuprügeln, nach dem Motto: „Schon wieder! Das wird nie etwas
mit Dir! Immer hast Du Angst, Du Versager!“ Man sollte versuchen,
liebevoll und nachsichtig mit sich umzugehen, sich selber akzeptieren.
Akzeptiere das Unvermeidliche. Ich brauche mich nicht zu verletzen und
zu verurteilen. Ich bin gut wie ich bin, mit allen Schwächen und Stärken.
Ich bin mehr als die Angst! Ich habe ein Gefühl aber ich bin nicht das
Gefühl.

13.02.2015 14:53 • #13


Hotin
Hallo Ely,

bisher hattest Du es da ja nicht gerade einfach.
Wenn Du schon viele Therapien gemacht hast, scheint mir, Du hast für Dich
noch nicht herausgefunden, wie Du mit Deinen Ängsten (das sind Deine Gefühle)
anders umgehen kannst.

Zitat:
Ich habe das Gefühl der Sicherheit verloren...falls ich es überhaupt jemals hatte...


Kann es sein, Du hattest es noch nie?
Es gibt aber nur eine, die Dir diese Sicherheit geben kann. Und das bist Du selbst.
War das nie Thema in den Therapien?
Wie lebst Du jetzt, allein? Hast Du jemanden, mit dem Du sehr offen über Deine
wirklichen Gefühle quatschen kannst?

Viele Grüße

Hotin

14.02.2015 00:04 • #14


M
Hallo,
das mit der Benommenheit hatte ich auch, wie ein Wattebausch im Kopf. Bei mir war die Ursache eine Parfumallergie. Schau mal hier, da habe ich darüber berichtet:
erfolgserlebnisse-f59/geheilt-von-burnout-ursache-parfumallergie-t102200.html#p1886283

11.04.2020 23:15 • #15


A


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