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Hallo,

ich bin neu hier und stelle mich mal vor: Ich bin 41, werde im Januar eine Therapie starten und nehme zur Zeit Paroxetin.
Ich habe eigentlich schon immer Angst davor, schwer krank zu werden. Anfangs drehte sich das um körperliche Krankheiten, irgendwann
hatte ich Angst, verrückt zu werden. Hat sich dann irgendwann gelegt.

Mitte des Jahres hatte ich Atemnot und hatte Angst, etwas an der Lunge oder am Herzen zu haben und habe mich durchcheken lassen.
War aber alles i.O. (auch ein großes Blutbild habe ich machen lassen); leider hat mich das anscheinend nicht beruhigt und es kamen Zwangsgedanken (hat mein Psychiater diagnostiziert).
Anfangs gegen geliebte Menschen, die Gedanken hatte ich im Griff (weil damals schon gehabt und überwunden).
Ich hatte dann beruflich und privat Streß (nicht mit meiner Familie, da ist alles ok), und ich konnte nicht mehr entspannen. Irgendwann
gingen die Gedanken gegen mich selbst. Ich hatte panische Angst, ging zum Arzt, der dann meinte, es wären Zwangs- bzw. Angstgedanken.
Ich habe dann gemeint, dass ich denke, ich wäre depressiv, er meinte aber, das sei nicht der Fa Er machte das an meinem Auftreten und an
meiner Mimik/ Gestik fest. Außerdem daran, dass ich keine Schuldgefühle usw. hätte und vor allem nicht traurig wirkte/ war/ bin. Ok, ich war beruhigt, ging nach Hause, googelte und
siehe da, laut zahlreichen Tests war ich depressiv. Also ging die Angstspirale weiter.

Kurzum, auf einmal kamen Gedanken wie es ist alles hoffnungslos. Mist, nächste Angstattacke, Arzt meinte, auch das wären Gedanken und eher
der Angst/ dem Zwang zuzuordnen. Die Gedanken würden sich selbst den angreifbarsten Punkt suchen.

Ich war auch schon beim Erstgespräch mit der Therapeutin. Diese meinte, mit Arbeit und Zeit könne man mein Problem in den Griff bekommen.
Da war ich wieder optimistisch, bis dann wieder eher destruktive Gedanken kommen, und es geht wieder von vorne los.

Ich möchte auch klarstellen, dass ich leben will und keine bösen Absichten hege. Da ich aber weiß, wann die Gedanken gefährlich werden,
höre ich andauernd in mich rein, ob ich das nicht irgendwann doch will?

Ich gehe arbeiten, kriege eigentlich alles hin, gehe auch hin und wieder weg, nur die angst ist ständig im Hintergrund.

Ich hoffe, dies ist verständlich ausgedrückt. Kennt das jemand? Wie geht ihr damit um?

Bin mal gespannt, wer den langen Text durchliest....

05.12.2016 12:43 • 08.12.2016 x 1 #1


6 Antworten ↓


Icefalki
Hallo, begrüßte dich mal ganz herzlich bei uns.

Solange Gedanken nur Gedanken sind. Und die Angst dir die Gedanken macht, oder die Gedanken dir die Angst machen......
Solange fürchtet du um dein Leben,
Solange du um dein Leben fürchtet, passiert gar nix, ausser dass dir die Angst im Nacken sitzt.

Wenn es dir egal wird, du keine Angst mehr empfindest, du nicht mehr am Leben teilnehmen kannst/willst, dann wird es kritisch.

Aber, du bist schon bei einer Therapeutin. Und die ist zuversichtlich. Lass das googeln sein und lass dich auf die Therapie ein.

05.12.2016 23:04 • x 2 #2


A


Erwartungsangst vor Gedanken, Angst vor Angst

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Marella
Ich traue mich sagen zu dürfen das fast jeder in diesem Forum Angst hatte verrückt zu werden.
Meine Therapeutin hat mir was schönes gesagt:

Die Angst kann dich vor Krankheiten und dem Tod nicht bewahren

Du und ich verwenden Angst und Panik als Schutzschild vor dem was passieren könnte wie Tod oder Krankheit, aber dieses Schutzschild ist ein Luftschild, es kann uns nicht beschützen oder bewahren sondern nur einschränken.

LG Marella

05.12.2016 23:17 • x 2 #3


A
Hallo,

erst einmal vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, auf meinen Post zu antworten. Ist irgendwie ein gutes Gefühl
(die ich momentan wegen der Angst nicht so oft habe).

Das mit der Angst hat mir auch der Arzt bzw. die Therapeutin gesagt. Da ich aber mit Zwängen (Gedanken, Grübeln) zu tun habe, zweifle ich oft an meinen Gedanken bzw. bin unsicher, ob ich es nicht doch irgendwann will. Oder ob ich nicht doch depressiv bin und es nicht merke (ich bin nicht traurig, antriebsschwach oder niedergeschlagen, habe keine Schuldgefühle, nur habe ich diese hoffnungslosen Gedanken, die mich belästigen und das Gefühl, wenig Freude empfinden zu können, und eben die Erwartungsangst vor den Gedanken).

Die Angst, so richtig verrückt zu werden hatte ich auch lange, ist aber sehr in den Hintergrund gerückt. Die Angst scheint sich immer zu verlagern, und ist jetzt wahrscheinlich bei mir selbst angekommen. Meint ihr also, ich kann mich auf die Aussage der Ärzte und der Therapeutin
verlassen, dass es nur Angst ist und mir diese Angst direkt nichts antun kann?

Am Leben teilhaben kann ich schon relativ normal. Ich habe im Moment halt durch diese Angst nicht viel Lust, irgendwohin zu gehen und zuhause eine Baustelle, auf der ich fast täglich bin. Aber meine Frau sorgt immer dafür, dass wir was unternehmen

Liebe Grüße und nochmals danke für eure Antworten!

06.12.2016 10:33 • #4


E
Hallo,
Depressionen sind nicht gleichzusetzen mit schlecht drauf zu sein...
Wenn man mal die Symptome von Panikattacken vergleicht und Depressionen ähneln sich diese teilweise stark.

Eigentlich ist es egal wie man das Kind nennt solange wie man die Symptome richtig deutet.

Bist du vielleicht einfach nur überarbeitet und stressmäßig überlastet?
Vor 5 Jahren hätte ich gesagt nein. Jetzt würde ich sagen ja, ich war überlastet und zwar in jeder Hinsicht.

Hast du genügend Pausen für dein Körper und dein Kopf?
Ich meine damit jetzt nicht Abends ne Stunde vorm TV.
Richtest du dich oftmals nach der Uhr? Stichwort: Termintreuheit.

06.12.2016 17:25 • x 1 #5


A
Hallo, danke für die Nachricht

Ja, ich bin im Streß und kann nicht entspannen. Ich denke auch nicht,
depressiv zu sein, aber ich habe zeitweise auch ein Gefühl bzw. Gedanken der Hoffnungslosigkeit (wäre ja ein Symptom
der Depression, sonst habe ich eigentlich keine). Deshalb habe ich Angst, depressiv zu werden, was mir
momentan die größte Angst bereitet (Zukunftsangst?). Die Ärzte sagen auch, dass ich unter einer Angststörung
leide und in der Therapie lernen muss, diese Ängste und Gedanken in die richtige Schublade zu stecken.

Wie meinst du das mit der Termintreuheit? Ich gehe halt arbeiten, nach Feierabend auf die Baustelle und danach
manchmal noch Schule mit den Kiddies, das ist schon stressig.... Geregelt ist der Tagesablauf also, wen auch nicht
gerade sehr entspannend

Grüße

07.12.2016 22:58 • #6


E
Termintreuheit war bei mir so.
Irgendwann aufstehen (zwischen 7 und8). Um 11Uhr Feierabend. Mittagessen kochen und essen. Ca 12:30Uhr wieder arbeiten. Bis 17Uhr.
Dann für Sport fertig gemacht. Und 18:30Uhr zum Sport gefahren. Sport ging bis 22:30Uhr und danach war dan Feierabend.
Also das erste mal Pause. Zwischendurch gabs keine Pausen. Ich musste immer mit etwas aufhören und musste sofort etwas anderes machen.
Ging viele Jahre gut, jetzt bin ich unter anderem dadurch krank.

Ich brauche zwischendurch Pausen. Und so sollte man seinen Tag auch planen.

08.12.2016 10:49 • #7





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Mira Weyer