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L
Hallo an alle,

ich habe ein bisschen im Forum gelesen und denke, dass ich hier richtig bin. Ich weiß nicht genau, ob das, was ich habe schon eine Angststörung ist, aber ich leide darunter und daher wollte ich mich einfach mal austauschen und evtl. auch hören, ob und wie jemand die Angst besiegt hat. Über Tipps wäre ich sehr dankbar.

Ich bin generell ein eher ängstlicher Mensch, hatte aber nie Probleme damit und war auch nicht eingeschränkt. Als ich meine 1. Arbeitsstelle antrat war ich zuerst ganz glücklich. Nebenher machte ich noch eine Weiterbildung, hatte also viel Stress. Die Angstgefühle traten zum ersten Mal auf, als ich von einem Kunden kritisiert wurde. Eigentlich war das gar nicht weiter tragisch, aber bei mir hat das eine Versagensangst oder was auch immer ausgelöst. Danach hatte ich immer Angst und Beklemmungen, wenn ich zur Arbeit gegangen bin. Das war völlig unbegründet. Ich machte meine Arbeit gut und alle waren zufrieden. Ich hätte eigentlich locker und zufrieden sein können. War ich aber nicht. Immer Morgens bekam ich ein beklemmendes Gefühl und Angst. Das weitete sich soweit aus, dass ich auch in der Freizeit nur an die 'schreckliche' Arbeit dachte. Nach einiger Zeit habe ich (nicht deswegen) den Arbeitgeber gewechselt. Auch hier lief es am Anfang gut und ich dachte schon, dass ich die Angst überwunden hätte. Aber dann kam die erste Kritik vom Chef und sofort war die Angst wieder da. Jetzt ist die Angst Morgens wieder zurück. Vor der Arbeit bekomme ich ein komisches Gefühl, Angst, Panik, Verzweiflungsgefühle, die Arbeit läuft dann gut. Nach der Arbeit denke ich mir auch immer, dass die Angst unbegründet ist/war. Aber es nützt nichts. Ich arbeite unregelmäßig und wenn ich zwei Tage frei hatte, dann ist die Angst am dritten Tag, an dem ich wieder zur Arbeit muss, am größten. Außerdem grüble ich extrem über meine Zukunft nach. Ich habe Angst nicht genug Geld zu haben oder etwas nicht zu schaffen. Meine Gedanken kreisen oft und ich grüble sehr viel. Im nächsten Monat steht wieder ein Arbeitsplatzwechsel an (im Zuge meiner Weiterbildung). Ich möchte diesmal alles richtig machen, sodass die Angst an diesem Arbeitsplatz nicht auftritt. Außerdem kann ich entscheiden, ob ich dort nur für etwa 6 Monate bleiben möchte oder aber ein Jahr. Ich habe Angst, wieder Panik zu bekommen und tendiere daher eher nur zu den 6 Monaten. Oder sollte ich lieber das Jahr wagen und mich durchbeißen? Wobei das bei der ersten Arbeitsstelle auch nicht geklappt hat.
Kennt jemand meine Situation oder geht es jemandem ähnlich? Was kann man dagegen machen? Habt ihr Selbsthilfetipps oder hat es jemand geschafft diese Gedanken und Erwartungsängste zu besiegen? Wäre über alle Tipps dankbar.

Grüße,
Lisa12

26.03.2013 07:37 • 26.03.2013 #1


2 Antworten ↓


P
Hallo Lisa,

bei der Entscheidung, ob Du die Stelle für sechs Monate oder ein Jahr annimmst, würde ich die Angst nicht berücksichtigen. Falls es irgendwelche Nachteile haben sollte, wenn Du Dich für das halbe Jahr entscheidest, würde ich jetzt erklären, dass Du die Stelle für das volle Jahr annimmst. Sollte es wirklich nicht hinhauen, was ich nicht hoffe, kannst Du immer noch aufhören.

Ja, ich kenne Angst vor Fehlentscheidungen (gerade derzeit nach dem Abschluss eines Studiums) und Angst davor, Fehler zu machen, insbesondere auch Angst vor Kritik. Manchmal hilft es ja, wenn man sich klarmacht, dass Kritik oft rein sachlich gemeint ist und einen nicht als Menschen in Frage stellt. Was eigene Fehler betrifft, sie sind manchmal unvermeidbar und es ist nicht realistisch, dass man deshalb sofort den Job verliert. Du schreibst ja, dass man mit Deiner Arbeitsleistung insgesamt zufrieden war. Das Hinterfragen von angstmachenden Gedanken ist sicherlich immer ein wichtiger Ansatz. Oft hilft es ja , wenn man außerdem versucht, sich unabhängig vom Realitätsgehalt dieser Gedanken damit zu konfrontieren, wie es wäre, wenn das befürchtete Ereignis eintrifft (in dem Fall Jobverlust, Arbeitslosigkeit usw.). Was wäre dann wirklich der Fall, und wie schlimm wäre das im Vergleich zu anderen Dingen?

Grüße

pc

26.03.2013 13:41 • #2


L
Hallo panicchief,

danke für deine nette Antwort. Die angstmachenden Gedanken hinterfragen und auch den worst case durchzuspielen, dass tue ich manchmal. Ein bisschen hilft es. Leider habe ich diese blöden Ängste meist vor den Situationen und mache mir sehr lange Gedanken, kann mich nicht entscheiden und bin unsicher. Sehr oft mache ich mir Gedanken über Situationen die real nie eintreten und wenn dann sind sie bei weitem nicht so schlimm oder sie sind so, dass ich sie sowieso nicht beeinflussen kann. Auch wenn ich Kritik bekommen, bin ich zwar zuerst etwas verunsichert, kann sie aber annehmen und kann mich durchaus auch mal behaupten. Mir ist bewusst, dass sich das Problem eigentlich nur in meinem Kopf abspielt. Oft denke ich, dass andere Leute ihr Leben so gut auf die Reihe bekommen und einfach Spaß haben und auch mal abschalten, aber ich bin oft in dieser Gedankenspirale gefangen und muss alles 100 mal durchdenken. Vielleicht hat jemand noch Ideen wie man diese Gedanken stoppen kann oder was einem bei einer solchen Angst noch hilft?

Grüße,
Lisa

26.03.2013 15:35 • #3





Mira Weyer