Appetitlose Phase, was macht ihr dagegen?

Gruß,

ich habe seit Beginn meiner Angststörung hin und wieder mal Phasen wo ich überhaupt gar keinen Appetit habe, das Hungergefühl ist dann wie ausgelöscht. Meistens esse ich dann einfach obwohl ich keinen Hunger habe, muss ich auch da ich Kraftsport mache.
Wie ist es bei euch, isst ihr dann kaum noch oder zwingt ihr euch ebenfalls Nahrung aufzunehmen?
Wie lange hält eure Phase an und was macht ihr wenn ihr längere Zeit keinen Appetit mehr verspürt?

Ich habe zwar Mirtazapin da, das dafür bekannt ist den Appetit anzuregen aber das kommt mir irgendwie erzwungen vor und ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll, da ich denke, dass das Gehirn mit der Zeit verlernen könnte Hunger zu erzeugen.

Hallo Joker,

Ich bin zwar kein Mediziner, aber mir wäre nicht bekannt, das dass Gehirn Hunger erzeugen verlernen könnte. Eher ist es doch so, das durch bestimmte physische und psychische Umstände das Hungergefühl abgeschwächt wird, machmal so sehr, das man vielleicht sogar vergisst, wann man zuletzt etwas gegessen hat.

Bei Depressionen und auch Angsterkrankungen ist eine Appetitreduktion nichts ungewöhnliches und eines von vielen Symptomen. Ich persönlich habe das ganz extrem, wenn ich phasenweise, Wochenlang, Panikschübe habe. In solchen Zeiten nehme ich auch ab -verständlicherweise- und habe keinen Hunger. Ich zwinge mich aber auch nicht etwas zu essen. Da habe ich von Menschen gelernt denen es ähnlich geht .. iss dann in den kurzen Zeitfenstern wo ein kleiner Funken Lust auf Nahrung aufflackert! Und dann ist alles erlaubt. Es muss auch nicht gesund sein (meiner Meinung nach!), es geht dann eher darum, ein paar Kohlenhydrate zu bekommen, damit das Gehirn schnell etwas geliefert bekommt, ohne den restlichen Körper zusätzlich anzapfen zu müssen. Generell also würde ich dir empfehlen, dir vielleicht Lieblingslebensmittel/ kleine Snacks usw. immer bereit zu haben. Mir hilft auch einfach viel Tee trinken, es gibt einen Haufen nützliche Teesorten (Kräuter) die man für diese Problematik für sich nutzen kann!

Der Hunger kommt irgendwann automatisch wieder. Der Körper arbeitet niemals gegen dich! Das Gegenteil ist der Fall: Er versucht alles um dich am Leben zu halten!

Alles Gute Dir!
Kristin

Zitat von KristinM:

In solchen Zeiten nehme ich auch ab.

Naja wenigstens ein Vorteil.

Zitat von KristinM:

Da habe ich von Menschen gelernt denen es ähnlich geht .. iss dann in den kurzen Zeitfenstern wo ein kleiner Funken Lust auf Nahrung aufflackert! Und dann ist alles erlaubt.

Ja stimmt ein kleiner Funken kommt hin und wieder mal durch, der Hunger ist dann nur mäßig vorhanden, die nutze ich natürlich damit man überhaupt mal bisschen wieder was genießen kann, nur manchmal müssen es eben mal mehr Kalorien sein.

Zitat von KristinM:

Ich bin zwar kein Mediziner, aber mir wäre nicht bekannt, das dass Gehirn Hunger erzeugen verlernen könnte.

Ich weiß von Menschen die längere Tage bewusst nichts essen, das deren Appetit sich irgendwann einstellt. Da kam halt der Gedanke wenn man ungewollt nichts essen kann, das dieser Zustand dann ebenfalls eintritt und das Gehirn umschaltet. Ob da hin und wieder das Hungergefühl vllt. nach Tagen doch mal immer wieder aufflackert das weiß ich natürlich nicht, da nicht getestet.

@ThE-Joker
Diese Phasen kenne ich auch. Bei mir ist es zwecklos, mich zum Essen zu zwingen. Mein Körper reagiert dann mit Übergeben. Also warte ich einfach ab, bis der Hunger wieder kommt.

Zitat von ThE-Joker:

ich habe seit Beginn meiner Angststörung hin und wieder mal Phasen wo ich überhaupt gar keinen Appetit habe, das Hungergefühl ist dann wie ausgelöscht.

Das kenne ich leider nicht. Bei mir ist es umgekehrt. Je schlechter es mir psychisch geht, umso mehr Hunger und Appetit habe ich.

Zitat von TheCrazyTeam:

@ThE-Joker Diese Phasen kenne ich auch. Bei mir ist es zwecklos, mich zum Essen zu zwingen. Mein Körper reagiert dann mit Übergeben. Also warte ich einfach ab, bis der Hunger wieder kommt.

Wird dir schlecht weil es dir Sorgen bereitet und du verstimmt bist?

Ich kann zwar ohne Hungergefühl essen aber dafür nicht genießen, da im Hintergrund die Angst sitzt und meine Stimmung dann betrübt ist. Manchmal habe ich auch Tage wo ich gar keine Angst empfinde aber trotzdem keinen Hunger habe, vermute mal das ich dann wohl eine depressive Verstimmung habe, die sich dann manchmal unbemerkt hineinschleicht und sich dann durch Appetitmangel äußert.

Zitat von Schlaflose:

Das kenne ich leider nicht. Bei mir ist es umgekehrt. Je schlechter es mir psychisch geht, umso mehr Hunger und Appetit habe ich.

Kenne ich auch aber die sind dann eher seltener.
Wenn ich viel esse dann liegt es meist daran das es mir gut geht und ich mich nochmal extra belohnen möchte.

@ThE-Joker
Ich kann es gar nicht genau sagen. Aber in schweren Depressionsschüben verschwindet mein Hungergefühl komplett. Wenn ich mich dann zwinge zu essen, das Gefühl in meinem Körper kann ich schlecht beschreiben. Es fühlt sich an als würde mein Körper sich dagegen wehren. So nach dem Motto, ich habe keinen Hunger also will ich auch nichts essen. Übelkeit verspüre ich dabei auch nicht, die fühlt sich anders an. Es ist nur ein Würgereflex, der innerhalb von Sekunden auftritt und nachlässt sobald der Magen wieder leer ist.
Und aus dieser Erfahrung raus, versuche ich in diesen Phasen gar nicht erst zu essen, weil es eh nichts bringt.

Zitat von TheCrazyTeam:

Und aus dieser Erfahrung raus, versuche ich in diesen Phasen gar nicht erst zu essen, weil es eh nichts bringt.

Wie lange dauert so eine Phase bei dir?

@ThE-Joker
Zuletzt hatte ich diese Phase im März 22 und es war mit 3 Wochen die längste.
Also 3 Wochen gar nichts gegessen.
Und dann hat es ca 4-5 Monate lang gedauert bis ich wieder einigermaßen normal essen konnte. In der Zeit hatte ich immer wieder einzelne Tage an denen ich überhaupt keinen Hunger hatte.

Zitat von ThE-Joker:

Wenn ich viel esse dann liegt es meist daran das es mir gut geht und ich mich nochmal extra belohnen möchte.

Und ich möchte mich mit Essen entschädigen, wenn es mir schlecht geht