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Hallo zusammen,
ich möchte endlich mal mit meiner kleinen Familie wegfahren und den allerersten, wenn auch nur kurzen, Urlaub erleben – vielleicht 1, 2 oder 3 Tage. und das in den näcshtne Tagen!

Mir ist klar, dass unterwegs vermutlich oder mit Sicherheit auch Ängste oder Panik auftreten können.
Trotzdem will ich diesen Schritt gehen, weil ich mir schon so lange wünsche, einfach mal neue Eindrücke zu sammeln, Spaß zu haben und eine schöne Zeit mit meiner Familie zu verbringen – einfach mal außerhalb, woanders sein.
Ich glaube, so etwas tut einfach gut… ach was, so etwas tut sicher gut!

Gleichzeitig erwische ich mich immer wieder bei dem Gedanken: „Soll ich das nicht doch lieber alle enttäuschen und absagen und wieder um ein Jahr verschieben?“ – genau das habe ich in den letzten Jahren oft gemacht. Und ich weiß, dass ich so nie aus dieser Schleife herauskomme.

In den letzten Jahren war ich nie weiter weg als ca. 30 km – und nur in Gegenden, die ich gut kenne. Früher war das ganz anders: Ich war fast auf der ganzen Welt unterwegs, teils sogar alleine oder nur mit einem Freund. Heute fühlt sich schon ein kleiner Ausflug in unbekanntes Gebiet wie eine riesige Herausforderung an.

Zu Medikamenten:
Ich habe noch nie Medikamente genommen und möchte das auch in Zukunft nicht. Einmal habe ich mir Psychopax verschreiben lassen – aber nie eingenommen. Das war eher als „Notfall-Sicherheit“ gedacht, falls ich doch mal in den Urlaub oder ins Flugzeug steigen würde. Allein zu wissen, dass ich es theoretisch dabeihabe, hat mir damals ein kleines Sicherheitsgefühl gegeben – gebraucht habe ich es nie.

Was mich verunsichert:

Angst, dass die Gegend „nicht passt“ oder ich mich unwohl fühle
Angst, plötzlich die Kontrolle zu verlieren (obwohl ich weiß, dass das nicht passiert) – es fühlt sich manchmal so an, als würde ich kurz „neben mir stehen“ und dabei nur beschämende, furchtbare Gedanken haben, die allein durch ihr Auftreten Angst auslösen
Zwangsgedanken wie „Was, wenn ich ausflippe?“ oder „Was, wenn ich etwas Verrücktes tue?“ – obwohl ich sowas nie tun würde
Angst vor hohen Brücken oder weiten, offenen Landschaften
Unwohlsein, wenn der Blick „nach oben hin weit aufgeht“ (z. B. in den Himmel)
Angst, wenn das Land „weit“ wird oder große Plätze sich offen und leer anfühlen
Autobahnfahren vermeide ich komplett – ich fahre lieber über Bundesstraßen
Das Gefühl, immer meinen „Safe Space“ (Auto) in der Nähe haben zu müssen

Ich weiß, dass diese Gedanken nicht meine wahren Absichten sind. Trotzdem fühlen sie sich in dem Moment oft sehr belastend an – einfach, weil sie so extrem unangenehm sind und die Angst dadurch hochkommt.

Ich fahre übrigens nicht allein, sondern nur in Begleitung – aber immerhin fahre ich wieder, und das fühlt sich schon wie ein Fortschritt an.
Trotz all dieser Punkte will ich mir und meiner Familie beweisen, dass es auch mit diesen Ängsten/Zwangsgedanken möglich ist, schöne Momente zu erleben.

Darum meine Fragen an euch:

Wer kennt das und hat Tipps für kurze Reisen mit Familie trotz Angst?
Welche Hilfsmittel habt ihr?
Wie geht ihr mit Panik unterwegs um?
Was hilft euch, den Kopf auf das Positive zu richten?
Und wie schafft ihr es, euch nicht doch wieder „in letzter Minute“ rauszureden?

Danke schon jetzt für eure Antworten und Erfahrungen!
Liebe Grüße

12.08.2025 22:10 • 14.08.2025 #1


33 Antworten ↓


Ich hatte nach einer Reihe von gruseligen Panikattacken auch mal eine zeitlang Agoraphobie und dadurch ein starkes Vermeidungsverhalten entwickelt. Am Ende hat mir nur geholfen die vermiedenen Dinge einfach zu tun und die Gefühle die aufkommen dabei auszuhalten ohne viele Tricks und Hilfsmittel. Losfahren und erleben/durchleben was passiert. Von fiesen Angstgefühlen bis euphorischen Freiheitsgefühlen war zu Beginn alles dabei. Irgendwann fühlte es sich dann wieder normal an zu verreisen. Eine Tavor hatte ich allerdings auch immer als letzte Rettung dabei, allerdings unterwegs dann aber nie genommen.

A


Angst vorm Wegfahren / Agoraphobie /Zwangsgedanken

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Danke dir, das macht echt Mut!
Vor allem zu lesen, dass du am Anfang auch stark vermieden hast und es trotzdem geschafft hast, wieder normal zu verreisen.
Das mit der „letzten Rettung“ kenne ich – habe erst vor kruzen Psychopax mir mal verschriben lassen, aber bis jetzt asuprboerit oder genommen, nur für’s Gefühl- das was da ist.
Wie hast du es geschafft, wirklich loszufahren und nicht im letzten Moment doch abzusagen oder unterwegs?

Ich habe mit dem Reisen auch Probleme. Neue Eindrücke sind mir manchmal zu viel.

Tagesausflüge gehen inzwischen gut, weil ich dann abends wieder zu Hause bin.
Im Umkreis von 200 km sind wir öfters unterwegs.

Mit Reisen mit Übernachtungen tue ich mich nach wie vor schwer und vorm Fliegen hab ich so viel Angst, dass ich es immer vermieden habe.

Mir hilft es, wenn ich weiß, dass ich für Notfälle und ähnliches gerüstet bin, ich alles dabei habe, was ich brauche. Ich bekomme z. B. Panik, wenn ich zu viel Hunger bekomme, also habe ich immer Essen dabei. Und Wasser. Dann bin ich empfindlich bei Helligkeit, also Sonnenbrille, Sonnenhut mitnehmen. Schmerzmittel, falls ich unterwegs Migräne bekomme.
Und ich habe immer eine Mirtazapintablette mit, die ich im Notfall nehmen kann.

Wie geht denn deine Familie damit um?
Würden die ein Drama daraus machen, falls ihr eine Reise/einen Ausflug vorzeitig abbrechen müsstet?

Mir hilft es, zu wissen, dass mein Partner da Verständnis hat und nicht noch Streit anfängt.

Ich denke, es ist gut, wenn man sich langsam rantastet. Ich habe mit Tagesausflügen angefangen, die dann langsam immer weiter weg. Irgendwann mal eine Übernachtung , ...

Zitat von colmuki:
Wie hast du es geschafft, wirklich loszufahren und nicht im letzten Moment doch abzusagen oder unterwegs?

Ich hatte die Entscheidung getroffen kein Opfer meiner Angst mehr sein zu wollen. Das habe ich in schwachen Momenten immer mal wieder abgerufen und dann einfach weitergemacht.

Hi,
mache den kleinen Urlaub mit deiner Familie und verschiebe das nicht um 1 Jahr wenn es eine kleine Reise ist.

Autobahn meiden und Staus vermeiden kenne ich selber und ja dann fahren wir halt auf Landesstrassen und fahren länger--hauptsache wir kommen an. Wir fahren auch nicht länger als 2 Stunden.

Ich habe Coolpäcks im Auto (zum Einknicken) und immer was Süsses- bei Panik fahren wir runter (zur Not gibt es Standstreifen) oder im Stau esse ich Süsses , Saures und Coolpäck aufs Gesicht (Tauchreflex). Zurückgefahren sind wir noch nicht da ich mich zu Hause auch nicht unbedingt besser fühle und gebucht ist gebucht.

Freue dich auf die schönen Momente !

Ich muss sagen das ich erst seit paar Jahren wieder Tagesausflüge mache und vor 2019 waren wir 1mal im Jahr mit den Grosseltern in Urlaub was ich eher als Stress empfand. Davor die Jahre ging es mir einfach zu schlecht und ich wollte gar nicht wegfahren und mich interessierte das Leben draussen gar nicht . Jetzt sehe ich jeden Ausflug als Chance an etwas Neues in der Natur zu sehen .

Ich würde gern mal fliegen aber der Stresspegel wird so hoch sein das ich dieses Projekt erst einmal sein lasse.

@Tigerlilie Danke dir, Tigerlilie, fürs Teilen – vieles davon kenne ich gut.
Das mit dem „alles dabei haben“ mache ich auch, sogar meine Gewichtsdecke ist dabei (weiß nicht, ob das im Sommer so sinnvoll ist ).
Mit meiner Familie wäre es kein Problem, wenn wir abbrechen müssten, die haben Verständnis.
Aber ich will nicht schon wieder einen Rückzieher machen.
Ich möchte meinem Kind so viel zeigen – und es tut weh zu sehen, dass meine Angst manchmal dafür sorgt, dass Dinge ohne mich passieren oder wir sie gar nicht machen.
Tagesausflüge sind sicher ein guter Einstieg – aber wenn ich schon mal etwas weiter weg bin, würde ich gern auch spontan übernachten. Vielleicht kann ich mich da langsam rantasten.

@silberauge Danke dir, Silberauge – „kein Opfer meiner Angst mehr sein“ trifft es genau.
Das will ich mir merken und in den schweren Momenten abrufen.

@blue1979 Danke dir, blue1997 – es macht auch Mut das es auch andere schaffen
Das mit den Landesstraßen und kleinen Pausen klingt sehr nach meinem Stil.
Coolpacks und etwas Süßes im Auto ist ein guter Tipp, das probiere ich vielleicht auch.
Nur leider habe ich unterwegs oft diese Gedanken, dass ich ausflippen könnte oder mich in einer „falschen“ Landschaft die richtig flach wird oder man weiten Blick hat in alle Ecken gezogen fühle.
Aber du hast recht – nicht wieder um ein Jahr verschieben, sondern die schönen Momente im Blick behalten. Schön langsam sollte ich mich darauf einstellen...es würde die nächsten Tage losgehen.

@colmuki
Hallo! Ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen. Habe es selber gerade erst erlebt und eine einwöchige Reise in ein anderes Land mit Fliegen und unbekanntem Terrain hinter mich gebracht.
Aus meiner Erfahrung war die Angst bevor man losfährt immer am größten. Und zwar bis zu dem Punkt an dem man immer noch umdrehen könnte. Ist dieser Punkt überschritten, flacht bei mir zumindest das Gedankenkarussell ab.
Mir wurden hier auch viele hilfreiche Tipps gegeben. Nimm dir etwas mit was dich ablenken oder beruhigen kann. Ich habe z.B. ein Buch, ein Duftholz mit einem angenehmen Geruch und Mentholkaugummis eingepackt.
Außerdem habe ich mir vorgenommen, viele schöne Erinnerungen durch Fotos zu schaffen.
Nimm dein Lieblingskissen oder Decke mit, dein Lieblingssnack für zwischendurch oder was dich sonst an deine gewohnte Umgebung erinnert.
Und es hat mich auch auf den Boden zurück gebracht, mit meiner Begleitung über meine Gefühle zu sprechen. Wenn's mir gerade zu viel war habe ich das gesagt. Wir haben uns dann halt nicht so viel vorgenommen. Da sein und die Eindrücke aufnehmen reicht erst mal für den Anfang. Wenn du sagst, dass deine Familie da Verständnis hat, dann nimm das für dich als Stütze. Ihr macht das gemeinsam.
Zu den Gedanken, dass du die Kontrolle verlieren könntest, es nicht aushälst und Was wäre wenn-Gedanken.. das sind die Gedanken die einen davon abhalten wollen zu fahren. Es wird nicht passieren. In deiner Erwartungsangst kann es schon sein dass du trotzdem zwischendurch angespannt bist aber viel Bewegung hilft übrigens auch sehr. Macht schöne Spaziergänge in der Nähe eurer Unterkunft. Ich bin morgens immer ne Runde joggen gegangen um das Adrenalin abzubauen.
Ich hatte zwischendurch auch Phasen in denen es für mich anstrengend war. Aber jetzt im Nachhinein bin ich so stolz dass ich's gewagt habe. Und dieses Gefühl wünsche ich dir auch!

Zitat von colmuki:
„Soll ich das nicht doch lieber alle enttäuschen und absagen und wieder um ein Jahr verschieben?“ – genau das habe ich in den letzten Jahren oft gemacht. Und ich weiß, dass ich so nie aus dieser Schleife herauskomme.

Ich kann auch nicht wegfahren, weil ich anderswo überhaupt nicht schlafen kann. Allerdings habe ich keine Familie. Aber wenn ich eine hätte, würde ich nicht erwarten, dass sie wegen mir auch zuhause bleiben. Ich würde sagen, sie sollen ohne mich fahren und ich bleibe derweil zuhause.

@Sommergewitter Danke dir, Sommergewitter – das, was du schreibst, fühlt sich für mich total nachvollziehbar an.
Die Idee mit Lieblingssnack oder anderen vertrauten Dingen nehme ich mir auf jeden Fall mit.
Das du betonst, wie wichtig es ist, offen zu sagen, wenn es einem zu viel wird – das kann ich mit meiner Familie auch so machen. Nur möchte ich es nicht unbedingt vor meinem Kind zeigen oder ansprechen, weil ich hoffe, dass er so etwas gar nicht erst mitbekommt und hoffentlich immer ein unbeschwertes Leben führen kann.

Richtig schön, dass du sogar geflogen bist!
Mein Traum wäre auch mal ein Langstreckenflug Übersee.
Früher bin ich zwar schon ein paar Mal geflogen, aber damals habe ich vorher 1–2 B. getrunken und dadurch diesen Gedanken nicht so stark gehabt (manchmal im Flug noch eins), dann ging es – und das, obwohl ich nie ein großer Trinker war.
Ein leicht mulmiges Panikgefühl, besonders beim Rausschauen, war aber trotzdem immer dabei.
Da ich aber seit über 7 Jahren komplett Alk. lebe, fällt das natürlich weg.

War das bei dir ein weiter Flug?
Und hattest du irgendwas zur Beruhigung dabei, wie Tropfen oder so? Nur so als Sicherheit?

@Schlaflose Danke dir, Schlaflose, dass du deine Sicht teilst.
Ich kann gut verstehen, dass du sagst, deine Familie sollte trotzdem fahren.
Für mich persönlich ist es aber schwer, mir vorzustellen, nicht dabei zu sein – ich möchte einfach die Zeit mit ihnen teilen und die Erinnerungen gemeinsam erleben.
Gerade weil die Jahre so schnell vergehen, will ich nicht noch mehr verpassen.
Nur sind die Angst oder diese Gedanken manchmal so gemein, dass man am Ende doch absagt oder Ausreden sucht – und genau da möchte ich irgendwie probieren rauszukommen.

Zitat von colmuki:
Nur leider habe ich unterwegs oft diese Gedanken, dass ich ausflippen könnte oder mich in einer „falschen“ Landschaft die richtig flach wird oder man weiten Blick hat in alle Ecken gezogen fühle.

Angst geht merkwürdige Wege. Ich hatte eine Zeitlang immer Angstzustände zwischen zwei Orten, da wo nix war, nur Himmel und Feld. Erst wenn ich das nächste Haus gesehen habe legte sich die Angst. Und ich bekam eine Zeitlang Angst wenn ich um einen See herumging. Immer kurz vor und genau in der Mitte des Weges kroch die Angst in mir hoch und wenn ich dann weiterging legte sich die Angst wieder. Natürlich versucht man solche unangenehmen Situationen dann zu vermeiden, das ist ganz menschlich. Nur leider breitet sich die Angst dann auf immer mehr Situationen aus und dann steht plötzlich überall der Säbelzahntiger herum. Ich dachte in der Wohnung bin ich sicher, aber dann tauchte er auch da auf und da wusste ich, jetzt MUSS ich aktiv werden.

@silberauge Ja, genau – so geht’s mir auch...
Ich kann zum Beispiel auch nicht wirklich um einen See herumgehen, ohne dass das Gefühl hochkommt- was wenn ich jetzt da reinspringe usw.

Und selbst zu Hause überkommt es mich manchmal – vor allem, wenn ich allein bin oder nur mit meinem Kind.
Neulich waren wir im Freibad mit der Familie. Wenigstens sowas mache ich inzwischen wieder, trotz der Angst.
Dann habe ich in den Himmel geschaut und mir gedacht: „Wow, das geht ja unendlich weit nach oben und hört nie auf…“ – und zack, war die Panik wieder da.

Deine Beschreibung mit dem „Säbelzahntiger“ passt da echt perfekt als Beispiel.
Mittlerweile akzeptiere ich die Angst oder Panik ja größtenteils – aber was mich einfach stört, sind diese komischen Gedanken/Zwangsgedanken, die manchmal aufkommen.
Meistens drehen sie sich um das Thema „ausflippen“, „Kontrolle verlieren“ oder „jemandem oder mir selbst etwas antun“.

Alles, was weit und breit wird, ist für mich sowieso ein ungutes Gefühl – als würde man in alle Ecken gezogen und dann bekomme ich so ein Gefühl, was-wenn ich jetzt davonrennen usw. Und ausgerechnet unsere geplante Reise geht in eine Gegend, in der es wirklich überall flach ist
Ich hoffe, ich konnte meine Ängste und Gedanken ein bisschen rüberbringen – und vielleicht gibt es ja auch andere hier, die solche Dinge,Gedanken kennen und verstehen. Und vielleicht Hilfsmittel und Tipps für mich haben ?

Zitat von colmuki:
Mittlerweile akzeptiere ich die Angst oder Panik ja größtenteils – aber was mich einfach stört, sind diese komischen Gedanken/Zwangsgedanken, die manchmal aufkommen.
Meistens drehen sie sich um das Thema „ausflippen“, „Kontrolle verlieren“ oder „jemandem oder mir selbst etwas antun“.

Es sind nur Gedanken und nicht die Realität. Du kannst diese Gedanken beobachten, wie sie kommen und gehen und dich innerlich von ihnen distanzieren.
Wenn die Zwangsgedanken sehr quälend werden, können auch Medikamente diese abmildern.

@colmuki
Ja, dass du vor deinem Kind eine gewisse Verantwortung trägst und ihm mit gutem Beispiel vorausgehen willst, kann ich total verstehen. Versuche nur, dir dadurch nicht noch zusätzlich Ballast aufzuladen. Wenn sich z.B. zwischendurch ein anderes erwachsenes Mitglied der Familie ums Kind kümmern kann, falls du mal ne Verschnaufpause brauchst, dann ist das ja auch schon eine Riesenhilfe.
Ich bin nicht so lange geflogen. 2 1/2 Stunden nach Sizilien waren es. Und das war definitiv ne enorme Herausforderung für mich. Bin davor das letzte Mal vor über 20 Jahren geflogen. Und ich habe genau die gleichen mulmigen Gefühle gehabt. Musste mich immer an meinem Partner festkrallen bei jeder Kurve und vor allem im Sinkflug. Aber irgendwie war's auch faszinierend. Die Angst im Flieger war ne andere. Nicht so kopflastig sondern eher Körperlich. Und der Gedanke dass es vielen Leuten mit normalem Angstverhalten wahrscheinlich auch so geht bei diesen Bewegungen im Flugzeug, hat's irgendwie erträglicher gemacht.
Ich hatte an Medikamenten zwei verschiedene Sachen dabei. Ein absolutes Notfallmedi falls ich's gar nicht mehr aushalte (Tavor) und was pflanzliches für die Urlaubstage was für Nervosität und Unruhe ist. Das Notfallmedi hab ich nicht genutzt, wollte ich auch nicht. Es hat mir aber geholfen zu wissen dass es zur Not da ist.
Glaube, beim nächsten Mal würde ich bei was pflanzlichem aber schon ein paar Tage vorher anfangen einzunehmen, da das oft Anlaufzeit braucht wie ich denke.
Hatte nämlich nicht den Eindruck dass es mir spontan in Urlaub viel gebracht hat.
Da helfen mir persönlich eher Atem und Entspannungstechniken im Akutfall. Natürlich sollte man das auch regelmäßig machen. Aber gerade so Sachen die über den Atem laufen, haben mir oft schon geholfen mich im akuten Fall zu fokussieren und im hier und jetzt zu bleiben. Auch ohne dass ich's vorher lange trainiert hatte.
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@silberauge Danke dir...
Ja, im Grunde weiß ich, dass es „nur“ Gedanken sind – aber du kennst das bestimmt selbst: In dem Moment fühlt es sich einfach so an, als würde man kurz neben der Spur stehen und sich nicht richtig konzentrieren oder gleich ablenken können.
Das mit dem Beobachten und Vorüberziehenlassen muss ich wohl noch mehr üben.
Mit Medikamenten möchte ich es tatsächlich so gut es geht vermeiden und lieber ohne auskommen – aber ich verstehe gut, dass sie für manche eine wichtige Hilfe sind.

Du könntest noch Ammola mitnehmen. Das ist ein beissender Geruch der dich sofort ins Hier und Jetzt holt und nach paar mal Einatmen in einen kleinen Plastikbehälter rein und dann bei Bedarf weiter nutzen. Diese Riechampullen sind nicht billig aber setzen einen starken Reiz frei und kann man diese überall in der Tasche mitnehmen.

Ich habe diese Angstgedanken oft was mich hindert diese oder jene Termine wahrzunehmen.
z.B Morgen habe ich Optikertermin und Angst erzählt mir alles mögliche was morgen unterwegs passieren kann. Diese Angst sehe ich als einen Beschützerteil an das mich vor dem Leben beschützen will (nichts machen, nicht rausgehen = kaum Risiken eingehen aber wie Silberauge schrieb spätestens wenn die Angst in der Wohnung ist dann wird es anstrengend weil man eigentlich durch die Angst wieder raus muss). Auf der anderen Seite steht Neugierde, Mut was sofort von Angstgedanken verjagt werden.

Die Gedanken machen mir weniger Angst aber aus Gedanken können Emotionen werden und davor habe ich eher Respekt. Aber jede Emotion egal Panik oder Angstattacke vergeht auch wieder , nur ich finde das schwer auszuhalten.

Vlt. kannst du schon Pläne machen, was du im Urlaub machen willst und dich darauf freuen?

@Sommergewitter das ich kann so gut nachvollziehen, was du beschreibst.

Vor meinem Kind will ich natürlich ein gutes Beispiel abgeben und ihm ein unbeschwertes Leben ermöglichen.
Du hast recht, ich sollte mir diesen Anspruch nicht auch noch als zusätzlichen Ballast aufladen.
Zum Glück kann sich meine Freundin auch mal um ihn kümmern – momentan ist aber eh eher „Papa-Zeit“ angesagt, alles nur mit Papa.

2,5 Stunden nach Sizilien – echt mutig, gerade nach so langer Flugpause!
Das Wackeln oder Turbulenzen würden mich gar nicht so sehr stören.
Bei mir wäre es eher dieses Gefühl von „eingesperrt sein“, nicht umdrehen zu können oder dass plötzlich blöde, aufdringliche Gedanken auftauchen. Ich kann mir sowieso alles gut bildlich vorstellen – und genau das macht es glaub ich manchmal noch intensiver. Habt ihr das auch so?

Sogar das Wort „Psychose“ löst bei mir schon ein komisches Gefühl aus, weil ich mir dann sofort Bilder im Kopf mache wie man ausflippt. Klingt etwas lustig-ja ich weiß

Ich hab mir vor Kurzem mal Psychopax verschreiben lassen – einfach als Notfallmedikament.
Dazu hab ich noch so ein „Easy Relax Direkt“-Granulat dabei.
Nehm ich ab und zu – ob’s hilft, weiß ich nicht genau, aber es gibt mir ein bisschen Sicherheit.
Außerdem will ich wieder regelmäßig Magnesiumbisglycinat nehmen.

Was ich auch kenne: Wenn ich mir vorstelle, auf einem Berg oder einer Brücke zu stehen, zieht sich bei dem Gedanken, dass man da runterspringen könnte, sofort alles in mir zusammen.
Sogar bei Naturdokus übers Klettern krieg ich ein unangenehmes Gefühl, wenn ich zu lange hinschaue.

Atem- und Entspannungstechniken will ich mir auch noch mehr aneignen – gerade für solche Momente.
Und ich finde es beruhigend, dass du sagst, man muss das nicht jahrelang trainieren, um es im richtigen Moment nutzen zu können.

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Mira Weyer
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