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M
hallo..
ich versuche, es so kurz wie möglich zu machen, bin dankbar für jede antwort!

also, ich habe höllische angst davor, psychisch krank zu werden/bzw es zu sein. es ist so, ich lebe sehr einsam, habe kaum bezugspersonen und die beziehung zu meiner mutter ist ebenfalls total ungesund und langsam komme ich GAR nicht mehr mit ihr klar. bei aller liebe, sie ist sehr schwierig. zb sagt sie das eine und meint das andere, ist sehr widersprüchlich (manchmal). mein bruder sagt, ich sollte es aushalten, bis ich irgendwann ausziehe, er sagt, unsere mutter lebe in ihrer eigenen welt und nur die hält sie für richtig.
ich bin bei ihr immer wie eine therapeutin, versuche, sie zu beruhigen, aufzumuntern, aber wenn ich probleme habe, ist sie damit überfordert oder kommt darauf einfach gar nicht klar... ich versuche immer stark zu bleiben, doch irgendwann wird man selber verwirrt, wenn man so lange so lebt. ich habe immer nur 3 möglichkeiten: entweder ich wehre mich - dann rastet sie aus (sie ist sehr kritikunfähig) und hinterher habe ich mein ganzes leben lang nur noch schuldgefühle. oder ich schiebe alles auf mich und versuche sie mit allen mitteln zu beruhigen (immer ja und amen) oder ich lasse nichts mehr an mich ran und warte, bis der streit oder was für eine auseinandersetzung auch immer ist, vorbeigeht. und hier kommen wir auch zu meinem eigentlichen problem. ich habe das gefühl, die kontrolle zu verlieren. habe angst davor, psychisch krank zu werden. ich weiß nicht mehr, was ich tuen soll, ich bin richtig verwirrt. meine mutter und ich haben ja eine art scheinwelt voreinander gebaut, vieles wird verschwiegen, ich kann mich ihr nicht mehr anvertrauen, manches ist mir vor ihr peinlich, mit anderen dingen wiederum will ich sie nicht überfordern. also passiert es in letzter zeit oft, dass ich mich ständig nicht mehr als normal fühle. mich überfordert alles. ich bin so selbstfixiert, beobachte mein handeln und denken so genau, dass mir irgendwann alles als nicht mehr normal vorkommt. es passiert ja auch oft, dass meine mutter und ich, gerade nach solchen ausrastern und streitereien, aneinander irgendwie vorbeireden.. weil vor allem ich innerlich so verletzt bin aber nicht mehr weiß, wie ich damit fertigwerden soll... letztens zum beispiel bekam ich angst vor mir selber, weil ich merkte, dass ich irgendwas laberte, was aber keinen richtigen sinn machte.. es war überflüssig. es war sowas wie wenn man zum beispiel jemanden nettes kennen lernt und nervös ist, aber auch nicht schweigen will, also sagt man irgendwas und meistens kommen blöde sätze... sowas habe ich einige male festgestellt und es hat mir selber angst gemacht. das ist doch nicht mehr normal! es ist mir ja auch peinlich, darüber zu schreiben, aber wie ich bereits sagte, habe ich niemandem mit dem ich über sowas reden kann... zum psychologen will ich lieber nicht gehen, momentan mache ich mein abitur und ich hätte angst, dass man mir eine diagnose stellt von wegen schizophrenie oder so. was meint ihr? ist es schon eine störung? wie schaffe ich es, mich zu beruhigen? wie schaffe ich es auch, die beziehung zu meiner mutter zu verbessern?
ich danke euch fürs lesen und evtl. antworten !

24.01.2010 19:17 • 26.01.2010 #1


5 Antworten ↓


N
Hallo Meaculpa,

ich glaube Du bist einfach überfordert. Von deinen Erzählungen ist das Problem deine Mutter. Du hast täglichen psychischen Stress.

Kannst Du nicht mit deiner Mutter darüber reden, dass ihr euch professionelle Hilfe sucht. Was ich meine ist, das ich nicht glaube das deine Mutter von sich aus Hilfe holt ( korrigier mich wenn es falsch ist).
Du kannst Ihr sagen Du möchtest euer Verhältnis verbessern und möchtest eine neutrale Person dazuziehen.

Wenn Du keinen Therapeuten hinzuziehen möchtest, bitte eine gute Freundin deiner Mutter oder Onkel/ Tante bei einem Gespräch dabeizusein und versuche deiner Mutter zu erklären, das Du überfordert bist und das Du deine Kraft für dein Abitur brauchst, denn schliesslich geht es um deine Zukunft.

So wird deiner Mutter und Dir geholfen. Und zieh deinen Bruder mitein, sag ihm das es Dir zuviel ist und das Du Hilfe benötigst.

Lieben Gruß

Nico33

24.01.2010 20:14 • #2


A


Angst vor mir selber

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R
ich kann mich nico nur anschließen. du klingst einfach überfordert. such dir auf jeden fall irgendwo unterstützung - am besten natürlich bei einem therapeuten. der wird dich auch nicht gleich wegsperren oder sowas. keine angst, das sind alles auch nur menschen und die wollen dir helfen.

und um dich mal zu beruhigen: du bist NICHT schizophren.
woher ich das weiß? ganz einfach: ein schizophrener hält diese momentanen verzerrungen in seiner wahrnehmung für REAL. du verhältst dich also komplett gegenteilig, indem du dein eigenes handeln ständig beobachtest und prüfst und auch feststellst, dass sich etwas verändert hat. das ist eher ein zeichen von akutem stress und dem damit verbundenen gefühl von emtfremdung. ich weiß, dass das verdammt unangenehm ist, ich leide selbst sehr stark darunter, aber glaub mir, du bist und wirst nicht schizophren dadurch.

aber wie gesagt: es klingt nicht so, als würdest du momentan allein damit klar kommen, deswegen spring über deinen schatten und such dir hilfe! du hast ein einziges leben und je länger du dich mit all deinen problemen allein quälst, desto mehr zeit verlierst du, die du auch dafür nutzen könntet, dass du dich wieder glücklich und viel besser fühlst, meinst du nicht auch?

24.01.2010 23:28 • #3


M
@ Raison und Nico - vielen Dank für's Zuhören und antworten. Ihr habt mir schon etwas mehr Klarheit geschaffen, dennoch bin ich immer noch unruhig.
Das Problem ist ja, dass ich jedes mögliche Symtom nachgoogle und so komme ich dann auf so Seiten, wo alle möglichen Psychosen aufgelistet sind, usw... Wenn ich dann sowas lese, wie zum Beispiel bei der und der Psychose bekommt man Wahrnehmungsstörungen und fühlt sich plötzlich so und so, kann keine Gesichter mehr wiedererkennen, ... - und schon bin ich heute mit zitternden Beinen rausgegangen und hatte Angst, dass ich langsam solche Wahrnehmungsstörungen bekomme. Ich fühlte mich so benommen und irgendwie war mir alles zu viel und dann der Gedanke, dass ich jederzeit ausrasten könnte oder plötzlich total orientierungslos dastehe und in die Leere starre und ich ein für alle mal in die Klapse geschickt werde und und und... einfach grauenvoll. Hatte alles mögliche, Unsicherheitsgefühl beim Gehen, Schwindel, Benommenheit, Herzrasen, Zittern, Hitze- und Kältewallungen, ... in dem Moment dreht sich alles um diese Gedanken. Aber auch im Schlaf bin ich nicht geschont, einige Male ist es mir schon passiert, dass ich Alpträume hatte oder im Schlaf plötzlich so eine Art Panikattacke (Herzklopfen, Nervosität, Atemnot und alles wegen dieser Angst) hatte und aufwachte...
Oh Mann, es macht mich einfach nur fertig. :'(((
Ich gebe euch beiden Recht, ich MUSS mir Hilfe holen oder schnellstens etwas ändern... aber ich traue mich gar nicht mal, zum Arzt oder Psychologen zu gehen, weil ich eben Angst habe, dass man bei mir etwas Schlimmes finden könnte. Habe meinem Stiefvater einmal erzählt, dass ich Angst vor Krankheiten habe und ob ich vielleicht eine Therapie machen sollte, da war er total verwundert und meinte Waaas? Therapie, ach hör doch auf, du bist ein ganz NORMALES Mädchen - da will man erst Recht nicht mehr zum Arzt, wäre doch eine Schande für die ganze Familie... Also hoffe ich es allein zu überstehen. Oder ich vertraue mich damit unserer Schulpsychologin an.
Zu der Sache mit meiner Mutter - ich habe ihr letztens vorgeschlagen, dass wir eine Familientherapie machen könnten, da ist sie auch total ausgerastet, von wegen ich halte sie für verrückt und so... komme gar nich mehr an sie ran...

25.01.2010 19:28 • #4


R
Erstens mal kann dich kein Arzt dieser Welt einfach so einweisen lassen. Du weist doch auch überhaupt keine Symptome auf, die darauf hindeuten, dass du wirklich die Klapse musst, wie du das so schön nennst. Weißt du, wie es Leuten geht, die wirklich in die geschlossene Klinik müssen? Glaub mir, die wären weder in der Lage, den Weg hier ins Internet zu finden, noch einen einigermaßen qualifizierten Beitrag zu verfassen, der beschreibt, wie es dir gerade geht. Insofern hab bitte überhaupt keine Angst davor zum Arzt zu gehen. Hast du einen Hausarzt, der dich seit Jahren betreut und zu dem du ein bisschen Vertrauen hast? Wenn ja, geh auf jeden Fall erst mal zu ihm. Beschreib ganz von vorn, wie es dir geht und erklär vor allem, dass du momentan sehr viel Stress hast. Dann müsste ihm sofort klar sein, dass du eben psychische Unterstützung brauchst. Wahrscheinlich schickt er dich dann noch mal zu einem Neurologen in deiner Nähe, der dich insofern durchcheckt, als dass er prüft, ob du irgendwelche neurologischen Probleme hast (Störung der Gehirnströme, etc.) - und auch da kann ich dich entwarnen: die Untersuchungen sind nicht schlimm, dauern nicht besonders lang und helfen dir in jedem Fall. Denn entweder bist du neurologisch total gesund dann liegt das Problem eben eher in der Psyche, oder du hast ein neurologisches Problem und das kann dann auch behoben werden!

Deine ganzen Symptome klingen genau wie bei mir - und glaub mir, ich war auch nur durch meinen ganzen Stress in der Uni und mit meiner Familie so in Angst versetzt, dass mein Körper eben mit diesen Symptomen, die du schon genannt hast, reagiert hat. Es ist auch vollkommen verständlich, dass du deine Symptome googlest und dann Angst bekommst, wenn du etwas liest, aber Fakt ist, dass du nichts bekommst, nur weil du davon liest. Glaub mir, ich hab mir in meiner Angst auch schon die ein oder andere Krankheit zusammen gesponnen und bisher sind alle Sachen in dem Moment wieder verschwunden, in dem ich mich gezwungen hab, ruhig zu werden und das ganze wieder nüchtern zu betrachten. Das ist auch eine Sache, die du in der Therapie üben kannst. Also hab keine Angst davor, dir Hilfe zu suchen - auch wenn deine Familie dich dabei erst mal nicht unterstützt. Ich weiß, dass das hart ist, aber du musst dir selbst so viel wert sein, dass du in erst mal an dich denkst und dir erst später einen Kopf darüber machst, was deine Familie davon hält.

25.01.2010 23:17 • #5


N
Hallo Zusammen,

ich kann Raison nur zustimmen in allen Punkten. Such Dir Hilfe auch wenn Du deiner Familie keine Unterstützung bekommst.

Wie sieht es bei Dir denn mit Freunden aus? Gibt es da jemand den Du einbeziehen kannst und der dir ein wenig zur Seite steht.

Denke jetzt an Dich. Ein Anfang ist wirklich die Schulpsychologin, dafür ist sie ja da. Und diese Gespräche sind vertraulich. Schildere Ihr dein Problem, denn ehrlich gesagt glaube ich das deine Mutter ein großes Problem hat.

Das sie Dich so angegriffen hat kann meiner Meinung nach die Ursache sein, dass sie Angst hat das bei der Familientherapie es sich herauskristalisiert das sie sich ernsthaft mit sich auseinandersetzen muss, sprich mit ihren Problemen . Und das ist für viele ein Großes Problem doch nur mit dieser Einsicht kann man an sich arbeiten.

Nur das Du Panik entwickelst in deinem Alter aufgrund der Probleme deiner Mutter ist echt schlimm. Ich bin selbst Mutter und deswegen macht es mich echt traurig .

Und hab keine Angst davor Hilfe zu holen. Nur alleine bekommst das nicht hin und eigentlich solltest Du gerade in dem Alter deine Flügel ausbreiten und sicher auch für deine Zukunft arbeiten (sprich abitur/ Lehre oder Studium) aber auch Spaß haben und das ist was mich traurig macht. Gerade die Zeit sammelt man so tolle Erfahrungen, man kann selbstständig, blödes Beispiel, einen Vertrag unterschreiben. Hoffe Du weißt was ich meine.

Sicher wirst Du deine Mutter lieb haben sonst würdest Du dir nicht so viele Sorgen machen aber lass Dir kein schlechtes Gewissen einreden, Du bist nicht für die Handlungen deiner Mutter verantwortlich.
Sie muss verstehen, das sie das Problem und nicht Du und dafür brauchst Du / Ihr Hilfe.

Du kannst auch jederzeit schreiben gerne auch eine PN und ich werde so gut es geht Dir moralisch helfen.

Lieben Gruß

Nico33

26.01.2010 15:13 • #6





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