Ich möchte Sie darüber informieren, dass wir trotz der Tatsache, dass die Militäroperation läuft, hoffen, dass wir auf diplomatischem Wege zu einer Einigung kommen können. Wir verhandeln, wir geben die Verhandlungen nicht auf.
Mehr noch, wir haben bei den Gesprächen in Istanbul – und ich weiß, dass Sie gerade dort waren, ich habe heute mit Präsident Erdogan gesprochen – einen ziemlich großen Durchbruch erzielt. Weil unsere ukrainischen Kollegen die internationalen Sicherheitsanforderungen der Ukraine nicht mit dem Begriff der international anerkannten Grenzen der Ukraine verbunden haben, sondern die Krim, Sewastopol und die von Russland neu anerkannten Donbass-Republiken, wenn auch mit gewissen Vorbehalten, ausgenommen haben.
Aber leider kam es nach dem Erreichen dieser Vereinbarungen und nach unserer, wie ich meine, recht deutlich bekundeten Absicht, günstige Bedingungen für die Fortsetzung der Verhandlungen zu schaffen, zu der Provokation in der Siedlung Butscha, mit der die russische Armee nichts zu tun hatte. Wir wissen, wer es war, wir wissen, wer diese Provokation vorbereitet hat, mit welchen Mitteln, welche Leute daran gearbeitet haben.
Und die Position unserer Verhandlungsführer mit der Ukraine zur weiteren Regelung hat sich seitdem dramatisch verändert: Sie sind von ihrer früheren Absicht abgerückt, und haben die Fragen der Gewährleistung der Sicherheit des Gebiets der Krim, Sewastopols und der Donbass-Republiken zurückgestellt. Sie haben das einfach aufgegeben und in ihrem uns vorgelegten Abkommensentwurf in zwei Artikeln lediglich angegeben, dass diese Fragen auf einem Treffen der Staatschefs geklärt werden sollen.
Uns ist klar, dass diese Fragen niemals gelöst werden, wenn wir sie auf die Ebene der Staatsoberhäupter bringen, ohne sie zuvor zumindest im Rahmen eines Abkommensentwurfs zu lösen. In diesem Fall können wir einfach keine Sicherheitsgarantien unterschreiben, ohne die territorialen Fragen bezüglich der Krim, Sewastopol und der Donbass-Republiken zu lösen. Die Verhandlungen laufen jedoch. Sie finden jetzt im Online-Format statt. Ich hoffe, dass sie zu einem positiven Ergebnis führen werden.
Das wollte ich gleich zu Beginn sagen. Sicherlich werden wir eine Menge Fragen zu dieser Situation haben.
Wir stehen mit ihnen in Kontakt – mit denen, die dort in den Kellern von Asowstal sitzen. Und es gibt für sie ein gutes Beispiel: Ihre Kameraden sind herausgekommen und haben die Waffen niedergelegt. Mehr als tausend Menschen, 1.300. Es passiert ihnen nichts. Und wenn Sie, Herr Generalsekretär, und die Vertreter des Roten Kreuzes, der Vereinten Nationen, sehen wollen, wie und wo sie sind werden, wie die Verwundeten behandelt werden – bitte, wir sind bereit, Ihnen das zu zeigen. Das ist die einfachste Lösung für dieses scheinbar schwierige Problem.
Lassen Sie uns das besprechen.
Ende der Übersetzung
Ein Teil des Gespräches zwischen Putin und Guterres.
27.04.2022 07:19 •
x 3 #8702