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PH666
Hallo Leute,
ich bin seit Anfang September krank geschrieben wegen Depressionen ausgelöst wohl auch durch Mobbing im Betrieb. Seit dieser Zeit bin ich in Therapie, einmal wöchentlich, und meine Psychologin riet mir zu einer Reha mit Belastungserpobung. Sie möchte mich helfen, dass ich schneller wieder uns Leben zurück finde. Der Antrag ist seit gut einer Woche gestellt und liegt jetzt in Berlin bei der Rentenversicherung.

Mein Problem ist, dass ich eine Krankschreibung bis zum 30. November habe und dann wieder zum Hausarzt muss. Davor habe ich richtig Panik, je näher der Tag kommt. Ich fühle mich dabei immer total hilflos und wie ein Bittsteller. Gleichzeitig habe ich Angst dass er sagt, sie sind doch gar nicht krank, gehen Sie zur Arbeit. Oder suchen sie sich einfach eine neue Arbeit.

Mein Therapeut und auch die Psychologin sagen zwar es wäre noch ein weiter Weg bis ich wieder gesund und arbeitsfähig bin, aber die Angst habe ich trotzdem.

Ich habe Angst, dass man mir nicht glaubt, dass ich Depressionen und Ängste habe und mich als Simulant abstempelt. Total blöd, sagt mein Partner, aber für mich eine zusätzliche Belastung.

Kennt jemand von euch dieses Problem und wie geht ihr damit um? Mir graut vor dem Montag, kann an nix anderes mehr denken...

26.11.2015 07:44 • 27.11.2015 #1


12 Antworten ↓


B
Guten Morgen PH666,

das ist natürlich eine unangenehme Situation für dich, dass du in deiner momentanen Gefühlslage um eine weitere Au beim Hausarzt bitten musst.

Ich nehme an deine Psychologin kann dich nicht krank schreiben, weil sie keine Fachärztin, sprich medizinische Psychologin o.ä. ist?

Somit bleibt dir nur der Gang zum Arzt. Auch wenn es verdammt schwer fällt, musst du dann wohl diesen Schritt gehen und deinem Hausarzt einen kleinen Einblick in dein Innerstes gewähren, damit er erkennt dass du unter den momentanen Umständen nicht arbeiten gehen kannst.

Vielleicht würde es dir helfen, wenn dein Partner mit zu dem Termin beim Hausarzt kommt?

Ganz liebe Grüße
Bonnalone

26.11.2015 08:24 • #2


A


Angst dass AU nicht verlängert wird

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Carcass
So, als erstes gehst du mal zu einem guten Neurologen und lässt dich jedesmal 6 Wochen krankschreiben und das kannst du über ein Jahr so machen. Der HA darf maximal 2 Wochen und ich verstehe den Druck, hatte ich auch. Und Mobbing und darausresultierende Versagungsängste sind nicht peinlich, NICHT DU bist peinlich, sondern deine Mobber. MIt mir hat eine jetzt ehemalige Kollegin über eine Kollehin hergezogen, die ich sehr mag und verbreitete Lügen. Das habe ich ihr gesagt, damit sie was gegen sie in der Hand hat. Mobbing ist das Schlimmste was dir passieren kann, denn a musst du arbeiten und b brauchst du einen klaren Verstand dabei!

Also Neurologen (ARZT), mit dem Psychotherapeuten abstimmen lassen und erst mal ausruhen und alles chillen was geht. Neuen Job suchen und wenn du einen hast, einen Anwalt nehmen und dich da aus dem Vertrag klagen.

Einfach klingt das? Ist es auch!

Kopf hoch 666!

PS:Insgesamt 18 Monate, dann will der Medizinische Dinest nach einem Jahr dich in eine Klinik schicken. Also auf geht´s und vom Krankengeld kann man ganz gut leben, wenn dadurch das Leben auch noch schön wird!

Fhr in den Urlaub und ggf wechsel den Arzt wenn du dem nicht vertraust!

26.11.2015 09:13 • #3


PH666
Vielen Dank für Eure schnellen und aufbauenden Antworten. Mein Hausarzt weiss Bescheid und hat auch prinzipiell kein Problem länger krank zu schreiben. Nur beim letzten Mal riet er mir mich woanders zu bewerben. Dazu habe ich aber im Moment nicht die Kraft und auch nicht den Mut. Fühle mich total wertlos und dass ich eh eigentlich nix kann. Wie sollte ich da einen neuen Arbeitgeber überzeugen? Meine Psychologin ist auch Psychiater und gleichzeitig Gutachtern bei der Rentenversicherung. Sie dürfte und könnte mich auch krank schreiben. Hat sie auch angeboten, falls es der Hausarzt nicht mehr kann oder will.
Aber diese Angst tief in mir drin. Die ist vor jedem Termin wieder da. Klingt komisch, ist aber so.
Kennt ihr das und was macht ihr dagegen?
Gleichzeitig dauert mir das ganze viel zu lang. 11 Wochen sind für mich ne lange Zeit. Mein Therapeut sagt aber das sei noch gar nichts und brauche einfach Zeit. Die soll ich mir geben - aber auch das fällt mir total schwer...
Jetzt hoffe ich auf die Reha - aber was wird bis dahin? Ich bin total unter Druck ohne genau zu wissen warum. Mein Therapeut sagt, auch das sei ein Zeichen der Depression . Ich weiss auch nicht was richtig oder falsch ist. Es dreht sich einfach alles im Kreis und der Termin zur weiteren AU kommt immer näher...

26.11.2015 09:29 • #4


Carcass
Raten kann er dir was er will, tat meiner auch. Das heisst ja nicht dass du sofort was bekommst und sofort anfangen kannst. Also tu dir die Ruhe an und entspann dich, ich sage das so einfach, weil ich es hinter mir habe. Ich war fast 14 Monate daheim und konnte das anfangs nicht genießen, aber das wurd besser.
Wechselte nach 6 Monaten den Neurologen , weil der wollte dass ich sofort wieder arbeiten gehe und alles nicht so schlimm sei...ja ne is klar. Der neue Neurologe war geschockt was mir passiert ist und dem , was der andere Neurologe mir für einen Zusatzdruck machte. Du brauchst alles nur KEINEN DRUCK!

Also mach dir eine schöne Zeit und schau dich langsam nach was anderem um. Darf ich fragen in welchem Bereich du arbeitest? Ich vermute stark Sozialbereich, kannst das auch per PN schreiben, wenn du möchstest

26.11.2015 09:53 • #5


PH666
Nee, leider nicht im sozialen Bereich. Bin in der Geschäftsleitung eines mittelständischen Betriebs klingt nach mehr als es ist . Schreib dir mal PN.

26.11.2015 10:47 • #6


Carcass
Mach das

26.11.2015 10:57 • #7


Schlaflose
Mein Hausarzt hat mich vor 4 Jahren 11 Monate lang krank geschrieben, immer für 4 Wochen. Er bekam regelmäßig die Befunde von meinem Therapeuten und das hat ihm und sogar der Krankenkasse gereicht. Sie haben mich nach 6 Monaten vom Medizinischen Dienst überprüfen lassen und die haben nach Aktenlage entschieden, dass ich weiterhin vom Hausarzt auf unbestimmte Dauer krank geschrieben werden kann.

26.11.2015 18:56 • #8


Carcass
Ja so geht es auch!

26.11.2015 19:01 • #9


G
Längerfristige Krankschreibungen sollten natürlich von einem Facharzt vorgenommen werden.

Aber wenn du einen Reha Antrag gestellt hast, welchen Sinn würde es ergeben, vor der Absolvierung der Reha wieder arbeiten zu gehen? Dann wärst du ja gesund genug, um die Reha garnicht zu brauchen.

27.11.2015 00:36 • #10


PH666
Da hast du wahrscheinlich auch wieder recht.
Die ganze Situation ist mir einfach immer wieder unangenehm und ich habe einfach die ganze Zeit über ein schlechtes Gewissen....

27.11.2015 05:15 • #11


R
Hallo,
nach Mobbing macht man sich selbst gern Vorwürfe und ein schlechtes Gewissen. Das hilft aber bei einer Depression überhaupt nicht. Ich bin sehr skeptisch, ob Hausärzte ausreichend fachspezifisch geschult sind, um bei psyhischen Störungen die richtige Einschätzung zu treffen. Vor allem braucht es tatsächlich viel Zeit aus einer Depression heraus zu finden. Erschwerend kommt hinzu, daß ein Abbruch der Therapie und Behandlung, sowie das erneute Durchleben eines Mobbings Rückfälle in die Depression auslöst und es wird jedes mal schwieriger.
Bei einer Reha wirst du auf zwei Zustände überprüft: arbeitsfähig und nicht arbeitsfähig. Ich denke, daß 11 Wochen Behandlung bei Depression noch nicht ausreichen, um eine Reha mit dem Ziel der Arbeitsaufnahme durchzuführen. Und für die Rente wirst du noch zu jung sein?
Sollte deine Hausärztin nicht weiter krank schreiben wollen, dann erwirke den Kompromiß der Überweisung zu einem Facharzt, daß sie dich solange weiter arbeitsunfähig schreibt, bis du bei einem Neurologen/Psychiater vorstellig bist. Ich bin fest davon überzeugt, daß ein Facharzt deine Beeinträchtigung viel besser einschätzen kann. Warum ich davon überzeugt bin? Weil es bei mir genau auch so war. Meine Hausärztin ist dann selbst zur Psychiaterin (im selben Haus) gelaufen und hat mich da mit Soforttermin angemeldet. Hausärzte wissen von jedem Fachgebiet etwas, aber eben selten fachspezifisch Psychiatrisches. Für sowas haben die eigentlich gar keine Zeit sich fortzubilden.

Grüße

27.11.2015 08:24 • #12


Carcass
Zitat von Reenchen:
Hallo,
nach Mobbing macht man sich selbst gern Vorwürfe und ein schlechtes Gewissen. Das hilft aber bei einer Depression überhaupt nicht. Ich bin sehr skeptisch, ob Hausärzte ausreichend fachspezifisch geschult sind, um bei psyhischen Störungen die richtige Einschätzung zu treffen. Vor allem braucht es tatsächlich viel Zeit aus einer Depression heraus zu finden. Erschwerend kommt hinzu, daß ein Abbruch der Therapie und Behandlung, sowie das erneute Durchleben eines Mobbings Rückfälle in die Depression auslöst und es wird jedes mal schwieriger.
Bei einer Reha wirst du auf zwei Zustände überprüft: arbeitsfähig und nicht arbeitsfähig. Ich denke, daß 11 Wochen Behandlung bei Depression noch nicht ausreichen, um eine Reha mit dem Ziel der Arbeitsaufnahme durchzuführen. Und für die Rente wirst du noch zu jung sein?
Sollte deine Hausärztin nicht weiter krank schreiben wollen, dann erwirke den Kompromiß der Überweisung zu einem Facharzt, daß sie dich solange weiter arbeitsunfähig schreibt, bis du bei einem Neurologen/Psychiater vorstellig bist. Ich bin fest davon überzeugt, daß ein Facharzt deine Beeinträchtigung viel besser einschätzen kann. Warum ich davon überzeugt bin? Weil es bei mir genau auch so war. Meine Hausärztin ist dann selbst zur Psychiaterin (im selben Haus) gelaufen und hat mich da mit Soforttermin angemeldet. Hausärzte wissen von jedem Fachgebiet etwas, aber eben selten fachspezifisch Psychiatrisches. Für sowas haben die eigentlich gar keine Zeit sich fortzubilden.

Grüße


Fullquote! So ist es!

27.11.2015 08:54 • #13


A


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Mira Weyer