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Schneewitchen
Guten Morgen zusammen,
ich bin einfach am Ende meiner Kräfte und habe das Gefühl, kurz vor dem Wahnsinn zu stehen. Meine Angststörung und die Hypochondrie zwingen mich allmählich immer mehr in die Knie und ich habe das Gefühl, gar nicht mehr von Realität und Einbildung unterscheiden zu können. Ich hatte letzte Woche eine super gute Woche… konnte nach fast 2 Jahren das erste mal wieder in einen Bus einsteigen, bin alleine viel draußen gewesen mit meinem Hund, bin alleine in Supermärkten gewesen, bin alleine bei Terminen gewesen. Das sind alles Dinge, die ich teilweise über 1/2 Jahre nicht tun konnte. Seit Samstag ist es aber um 180 Grad wieder umgeschlagen. Ich bilde mir 24/7 körperliche Symptome ein bzw sind diese Symptome für mich real. Und ich weiß nicht, wie VIELE Ärzte mir noch sagen sollen, dass das meine Psyche und meine Verspannungen sind, die durch meine psychische Anspannung kommen. Ich könnte mir selbst wirklich eine rein hauen. Ich bin 24 und bin von KOPF bis FUẞ untersucht. Jedes menschliche Organ wurde in den letzten 3/4 Monaten untersucht und es wurde literweise Blut abgenommen, es hört aber einfach nicht auf. Ich könnte den ganzen Tag schreien und falle von einen Weinausbruch in den nächsten, weil ich mich so so sehr dafür hasse, dass ich mit den Krankheiten keine Ruhe gebe. Vor allem, weil das alles Symptome sind, die hier jeder schildert. Zum Beispiel kribbeln in Kopf und Füßen etc. Ich bin so am verzweifeln. Ich verstehe nicht, wieso es letzte Woche so gut lief und seit Samstag wieder SO steil bergab geht… mein Freund und ich ziehen diese Woche um, weil er mir sehr hohe Mietschulden verschwiegen hat und er deswegen eine Räumungsklage bekommen hat zum 1.10. Ich bin vor kurzem in seine Wohnung gezogen, deswegen wusste ich von dem ganzen nichts. Ich weiß nicht, ob es der ganze Stress bezüglich des Umzugs ist oder woran es liegt. das kann doch nicht von einen auf den anderen Tag SO schlimm umschlagen ?! Ich habe so schlimme Derealisation das ich teilweise richtig dissoziiere und mich nicht mehr traue, die Augen auf zu machen, weil sich alles so unwirklich und furchtbar anfühlt. Ich mache ALLES, was meine Therapeutin mir sagt und nehme mir auch jeden Rat von euch an. Aber trotzdem komme ich immer nur Phasenweise aus der sch. raus. Alle meine Freunde leben ihr Leben, haben Kinder, gehen auf Welt reisen, gehen feiern und machen einfach alles, was ich mir so sehr wünsche. Und ich dumme Kuh sitze den ganzen Tag da, heule, erkenne mich nicht wieder und renne von Arzt zu Arzt. Das ist mir so unangenehm und ich hasse mich so unglaublich dafür. Meine Therapeutin ist seit 3 Wochen im Urlaub und kommt erst Freitag wieder. vielleicht liegt es auch daran, dass ich so lange keine Sitzung hatte. Aber so langsam habe ich die Nase voll. Ich habe so viel Wut auf mich und diese blöde Angst, dass ich teilweise so schlimme Aggressionen in mir habe, dass ich nur noch weinen kann, weil ich niemals ein aggressiver Mensch war oder bin. Es ist alles zum verzweifeln… ich vermisse mein altes ich so sehr und habe so dolle Angst, dass ich so niemals mehr sein werde.
Tut mir leid aber das musste alles ein mal raus. Ich wünsche euch einen schönen Tag 3

26.09.2023 07:55 • 26.09.2023 x 4 #1


12 Antworten ↓


E
Tut mir sehr weh, Deine Zeilen zu lesen.
Was ist mit Medikamenten? Nimmst Du schon was oder hast Du Erfahrungen damit?
Wenn es Dir so unfassbar schlecht geht, würde ich in Sachen ADs alles versuchen.

26.09.2023 08:42 • x 1 #2


A


Am Ende meine Kräfte

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-IchBins-
Zitat von Schneewitchen:
und habe das Gefühl,

es ist nur ein Gefühl.


Zitat von Schneewitchen:
Meine Angststörung und die Hypochondrie zwingen mich allmählich immer mehr in die Knie und ich habe das Gefühl, gar nicht mehr von Realität und Einbildung unterscheiden zu können.

Lass es nicht zu, werde wieder Meisterin deiner Angst und deiner Gedanken.

Zitat von Schneewitchen:
wie VIELE Ärzte mir noch sagen sollen, dass das meine Psyche und meine Verspannungen sind, die durch meine psychische Anspannung kommen. Ich könnte mir selbst wirklich eine rein hauen. Ich bin 24 und bin von KOPF bis FUẞ untersucht.

Kenn ich sehr gut, es ging mir ähnlich in der Vergangenheit. Um Gottes Willen, bitte nicht, hau dir selbst keine rein, das macht es nicht besser. Versuche besser liebevoll mit dir umzugehen.
Mir hat damals die Frage geholfen, was genau eigentlich das Kernproblem ist.
Vielleicht hilft dir Akzeptanz, gestehe dir ein, dass es jetzt gerade so ist wie es ist, eben weil es schon so ist. Dann überlege, welche Möglichkeiten hast du, etwas zu ändern? Welche gibt es oder sind gegeben?


Zitat von Schneewitchen:
mein Freund und ich ziehen diese Woche um, weil er mir sehr hohe Mietschulden verschwiegen hat und er deswegen eine Räumungsklage bekommen hat

Das könnte ein Auslöser sein.


Zitat von Schneewitchen:
Ich habe so schlimme Derealisation das ich teilweise richtig dissoziiere und mich nicht mehr traue, die Augen auf zu machen, weil sich alles so unwirklich und furchtbar anfühlt.

Kenn ich auch sehr gut. Ich habe einfach immer und immer wieder Atemübungen gemacht über Monate täglich mehrmals, um den Organismus runter zu fahren. Es war ein schlimmes ekelhaftes Gefühl, deshalb kann ich dich da verstehen.


Zitat von Schneewitchen:
Ich mache ALLES, was meine Therapeutin mir sagt und nehme mir auch jeden Rat von euch an.

Vielleicht mit zuviel Druck dahinter? Mit einer Art Kampf statt Annahme?


Zitat von Schneewitchen:
Ich habe so viel Wut auf mich und diese blöde Angst, dass ich teilweise so schlimme Aggressionen in mir habe, dass ich nur noch weinen kann, weil ich niemals ein aggressiver Mensch war oder bin. Es ist alles zum verzweifeln… ich vermisse mein altes ich so sehr und habe so dolle Angst, dass ich so niemals mehr sein werde.

Leider leider bringt Wut nicht weiter. Klar darfst du sie da raus lassen und richtig schimpfen, aber wenn du sie quasi raus gelassen hast, kommt das Heulen, was auch ok ist aber dann könntest du dich hinsetzen, beruhigen und fragen, was kann ich jetzt tun, damit es mir besser geht, langfristig?
Rückfälle könntest du als neue Herausforderung betrachten und Schritt für Schritt vorgehen, so dass du irgendwann gefestigt bist und dich nicht mehr so leicht aus der Balance bringen lässt, schneller wieder in den Normalmodus zurückfinden kannst.

Das du das raus geschrieben hast, ist auch ein Fortschritt, vielleicht hilft dir das, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Was und wie ich dein Geschriebenes lesen konnte finde ich, dass du das ganz klar formulieren und beschreiben konntest.

26.09.2023 09:11 • x 1 #3


Schneewitchen
@Hicks Ich hatte vor kurzem einen Termin bei meinem Neurologen und habe Opipramol verschrieben bekommen. Kurz darauf hatte ich einen Termin bei meinem Hausarzt, um vorher einmal Blut und EKG abchecken zu lassen. Mein Hausarzt wollte das zur Sicherheit, bevor ich mit dem Medikament starte. Habe ihm bei dem Termin dann von meinen starken Missempfindungen erzählt also von dem starken Kribbeln in den Füßen und im Kopf, von dem starken Schwankschwindel und von der starken Derealisation. Er sagte dann, dass in dem Fall das Opipramol wohl keine gute Wahl wäre und hat einen Eilfax an meinen Neurologen gesendet, damit ich andere Medikamente verschrieben bekomme. Mein Neurologe ist aber diese Woche im Urlaub und ich habe deswegen erst für nächste Woche einen Termin bekommen. Werde also vermutlich nächste Woche mit einem oder mehreren Medikamenten beginnen und hoffe so so sehr, dass es mir hilft. Ich war immer gegen anti depressiva, weil ich in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen mit Citalopram gemacht habe. Aber ich bin auch an einem Punkt wo ich sage, ich muss es jetzt ausprobieren. So möchte ich nicht mehr weiter machen…

26.09.2023 09:26 • x 1 #4


Schneewitchen
@-IchBins- Ich versuche mir auch immer wieder zu sagen, dass es nur ein Gefühl ist aber es ist so mächtig… genau, wie die Angst. Ich habe das Gefühl, umso mehr ich gegen die Angst ankämpfe, umso mehr körperliche Symptome gibt sie mir, damit sie mich wieder im Griff hat. Ich weiß nicht, in wie fern das Sinn macht oder möglich ist aber so fühlt es sich an ja, ich habe das Gefühl, dass ich schon mit seeeehr viel eigen Druck versuche, dagegen anzukämpfen, weil ich einfach keine Lust mehr darauf habe und auch allmählich keine Kraft mehr… ich denke auch, dass der Umzug und die Situation, die dafür gesorgt hat, ein großer Faktor aktuell ist.
Ich danke dir für deine lieben Worte und für deine Tipps

26.09.2023 09:32 • x 1 #5


-IchBins-
Zitat von Schneewitchen:
umso mehr ich gegen die Angst ankämpfe, umso mehr körperliche Symptome gibt sie mir, damit sie mich wieder im Griff hat.

Das kann ich bestätigen.


Zitat von Schneewitchen:
dagegen anzukämpfen, weil ich einfach keine Lust mehr darauf habe und auch allmählich keine Kraft mehr

ja, auch das kann ich bestätigen. Aber die Kraft kommt wieder, wenn du versuchst, es anzunehmen und dann nach Lösungen zu schauen. Viel Kraft und gute Besserung.

26.09.2023 09:35 • x 2 #6


Hotin
Hallo Schnewittchen.

Zitat von Schneewitchen:
ich bin einfach am Ende meiner Kräfte und habe das Gefühl, kurz vor dem Wahnsinn zu stehen.

Ich glaube und hoffe, dass Du noch lange nicht am Ende Deiner Kräfte bist. Darum hoffe ich,
das wir hier über diese Texte auch Kraft an Dich hinübersenden.

Zitat von Schneewitchen:
Ich hatte letzte Woche eine super gute Woche… konnte nach fast 2 Jahren das erste mal wieder in einen Bus einsteigen, bin alleine viel draußen gewesen mit meinem Hund, bin alleine in Supermärkten gewesen, bin alleine bei Terminen gewesen.


Prima. Dies zeigt Dir doch, dass Du sehr nah an der Lösung bist. Was hin und wieder mal geht, dass
kann auch später immer gehen.

Zitat von Schneewitchen:
Ich weiß nicht, ob es der ganze Stress bezüglich des Umzugs ist oder woran es liegt. das kann doch nicht von einen auf den anderen Tag SO schlimm umschlagen ?!

Das kann gut sein, dass dies Deine starken Ängste wieder hochgeholt hat. Du fühltest Dich vermutlich
in Sicherheit. Und nun geht ein wichtiges Stück Sicherheit gerade mal wieder verloren.
Das wird aber nur vorübergehend sein. Danach wirst Du Deine alte Sicherheit wiederfinden.

Zitat von Schneewitchen:
ja, ich habe das Gefühl, dass ich schon mit seeeehr viel eigen Druck versuche, dagegen anzukämpfen, weil ich einfach keine Lust mehr darauf habe und auch allmählich keine Kraft mehr…

Gegen Deine Ängste ankämpfen ist bestimmt ein falscher Weg. Wie kämpft man denn gegen
dieses Gefühl?

Zitat von Schneewitchen:
Ich habe das Gefühl, umso mehr ich gegen die Angst ankämpfe, umso mehr körperliche Symptome gibt sie mir, damit sie mich wieder im Griff hat.

Das wirst Du ganz richtig empfinden. Gut, dass Du diesen Zusammenhang schon erkannt hast.
Also höre besser damit auf, gegen Deine Ängste anzukämpfen. Egal wie auch immer Du das machst.

Angst kann Dir körperlich gar nicht schaden. Und die beschriebenen Symptome können Dir
auch nicht schaden.
Du kannst aber beginnen, Dir selbst ein wenig zu helfen.
Anstatt Angst davor zu haben, wenn Angstgefühle kommen, kannst Du Dir mit bewussten Gedanken
helfen. Das geht dann, wenn Deine Angstgefühle kommen. Bis Du dass in Gedanken kannst, gibt es
auch die Möglichkeit, dass Du Dich mit wenigen selbst aufgeschriebenen Sätzen bereits darauf
vorbereitest.
Du kannst Dir aufschreiben:
Die Angst wird mir nicht schaden. Ich bin in Sicherheit und deshalb braucht mich dieses Gefühl
nicht zu warnen. Mein Leben und meine Sicherheit habe ich selbst im Griff. Ich selbst achte
darauf, dass es mir möglichst gut geht.

Zitat von Schneewitchen:
Das ist mir so unangenehm und ich hasse mich so unglaublich dafür.

Das braucht Dir nicht unangenehm sein. Hasse Dich nicht dafür, wenn Deine Angst danach
ruft, dass Du mehr Sicherheit fühlen möchtest.
Nimm Dich lieber mal bewusst und mit Deinen Gedanken selbst in den Arm. Dies wird Dir helfen.

Zitat von Schneewitchen:
Ich habe so viel Wut auf mich und diese blöde Angst, dass ich teilweise so schlimme Aggressionen in mir habe, dass ich nur noch weinen kann, weil ich niemals ein aggressiver Mensch war oder bin.

Habe keine Wut auf eins Deiner wichtigsten Gefühle. Alle Menschen haben Angst.
Manche mehr und manche weniger.
Mache auch Du Deine Gefühle zu Deinen Freundinnen. Dann werden Dir Deine Gefühle sicher
mehr helfen als Angst machen.

Viele Grüße

Bernhard

26.09.2023 13:22 • x 1 #7


Icefalki
Zitat von Schneewitchen:
… mein Freund und ich ziehen diese Woche um, weil er mir sehr hohe Mietschulden verschwiegen hat


Hier findest du also auch keine Sicherheit. Und warum riskiert jemand Schulden, sagt nichts und was erwartet dich dann als nächstes?

Und bist du von ihm abhängig?

Diese ganzen Angsterkrankungen können nur ausbrechen, wenn das innere Stresslevel extremst hoch ist. Und hier stellt sich dann die Frage: Was ist es bei dir? Wo ist der Hund begraben?

Erst wenn man seine wirklichen Hintergründe kennt, kann man beginnen, Veränderungen vorzunehmen.

26.09.2023 13:37 • x 2 #8


Schneewitchen
@Hotin Ich versuche mir auch jeden Tag zu sagen : nein, du bist nicht am Ende. Du bist stark, du hast Kraft, du schaffst das. Aber mittlerweile ist dieser tägliche Kampf so absolut Nerven zerreißend, dass ich mich frage, wie lange ich diese Kraft noch aufbringen kann…

Die körperlichen Symptome machen mich leider so so schlimm kirre, dass ich es kaum bis gar nicht schaffe, sie nur als Psyche anzusehen. Tief in mir weiß ich das aber ich finde es immer so unstellbar, dass die Psyche zu so etwas fähig ist. Vor allem, weil es sich doch so so real anfühlt und manche Symptome auch seit 4 Wochen am Stück nicht mehr weg gehen. Das ist so grausam. Habe gestern im heulanfall zu meinem Partner gesagt, dass ich mir gleich die Füße abhacke, weil dieses unangenehme Kribbeln bzw spüren wie das Blut durch die Füße fliest einfach nicht weg geht. Man wird kirre ! Und dadurch, dass es ja „nur“ die Psyche ist, helfen natürlich auch keine Schmerzmittel dagegen

Der Umzug belastet mich sehr. Ich denke, dass liegt daran, dass ich sehr schlechte Erfahrungen mit Umzügen gemacht habe und mein letzter Umzug in meine jetzige Stadt mich erstmal so volle Kanone in die Angststörung und Hypochondrie gehauen hat. Und wenn ein Umzug dann natürlich auch noch unter solchen Umständen passiert, vereinfacht das natürlich das ganze nicht sonderlich…

Ich danke dir sehr für deine Tipps und deine lieben Worte

26.09.2023 15:54 • x 1 #9


Schneewitchen
@Icefalki Das wüsste ich zu gerne, wo der Hund bei mir begraben ist… ich analysiere gefühlt täglich mein Leben und finde zum verrecken das blöde Problem bei dem ganzen nicht…

26.09.2023 15:56 • x 1 #10


H
Hypochondrie hat eben viele Gesichter, kenne es auch gerade wenn Angst noch stark mitwirken tut,dann ist alles Grübeln ,denken nachlesen eigentlich nur nochmal mehr triggern. Es ist auch ein Gefühl denke ich denn es liest sich so ,gerade wenn man selbst in Situationen war oder immer wieder kommt.Natürlich belastet dich die Situation mit deinem Freund würde jeden anderen glaube auch .Denke in kleinen Schritten geh den Dinge nicht aus dem Weg ,schätze deine eigenen Kräfte ein es ist nicht jeder Tag gleich ,hattest eine gute Woche aber dieses auf und ab ist auch normal du nimmst es durch die Angst auch ur stärker wahr und lässt es zu nah an dich ran. BIst nicht am Ende es ist ein Gefühl.

26.09.2023 16:17 • x 1 #11


boomerine
Zitat von Schneewitchen:
ich analysiere gefühlt täglich mein Leben und finde zum verrecken das blöde Problem bei dem ganzen nicht…

Doch du weist es.

Es ist die Angst sich damit auseinander zusetzen.

26.09.2023 18:35 • x 1 #12


Schneewitchen
@boomerine Das kann leider gut sein..

26.09.2023 20:36 • x 2 #13


A


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