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Hallo alle zusammen,
ich habe immer wieder Probleme mit der Angst (Angst vor Verlust, ausgestoßen zu werden, nicht dazuzugehören. ), wenn es denn ganz schlimm wird, kommt die Depression dazu. Wird quasi gefüttert von den Ängsten.
Meinen Ängsten geht immer etwas voraus. also ich mache etwas anderen zuliebe; mache Dinge, die mir nicht entsprechen; mache Dinge, die zu viel für mich sind. Ich weiß, dass ich vorab stoppen müsste. Achtsamer sein, bemerken, dass ich etwas nur tue, um nicht verlassen zu werden. Ich mache das nicht bewusst, merke immer erst hinterher (wenn die Ängste wieder so groß sind), dass ich in die Falle getappt bin. Das bezieht sich übrigens auf den Freundeskreis, die alle nett sind. Es geht auch nicht um heftige Dinge, manchmal ist es nur ein Ausflug, den ich eigentlich nicht machen möchte. Ich bin dann nicht loyal mir selber gegenüber und zack, lähmt mich die Angst wieder.
Jetzt meine Frage: wie bemerkt ihr vorher, dass etwas nicht stimmt, etwas nicht passt? Ich agiere dann wie blind, mache und mache. und am nächsten Tag gehts mir dann echt schlecht.
Vielleicht hat ja jemand einen Tipp?
LG

Gestern 13:27 • 01.07.2025 x 1 #1


7 Antworten ↓


Beim Durchlesen meiner eigenen Nachricht kam mir die Idee, immer vorher alles kritisch zu hinterfragen. Also: Warum will ich das machen? So ein automatisches Bauchgefühl habe ich nicht, bzw. spüre es nicht....
Aber mich würde mal interessieren, wie es bei euch so läuft.

A


Achtsam sein, merken dass etwas nicht passt

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Zitat von monimoni:
So ein automatisches Bauchgefühl habe ich nicht, bzw. spüre es nicht....

Dafür hast du ein automatisches Vermeiden. Ich will andere nicht enttäuschen weil: Angst vor Verlust, ausgestoßen zu werden, nicht dazuzugehören.

Vermeiden klingt in dem Fall paradox, weil man ja etwas tut, was man nicht möchte, aber man vermeidet den Konflikt, die Konsequenzen, die entstehen könnten, wenn man mal nein sagt. Also geht man über seine eigenen Grenzen um diesen Konflikt zu vermeiden.

Letztendlich hat man ihn aber dann doch, weil man mit sich selbst im Konflikt steht. Habe mal wieder nicht auf mich geachtet, ach manno.

Deshalb mache dir bewusst, dass du der wichtigste Mensch in deinem Leben bist. Wenn du dich nicht um dich kümmerst, wer tut es dann? Es ist besser für deine eigenen Bedürfnisse einzustehen, als die für die anderen. Man kann den Konflikt nicht vermeiden. Du hast ihn immer. Entweder mit den anderen oder mit dir selbst. Bei den anderen könnte er sich auch erst gar nicht entwickeln oder sehr schnell in Luft auflösen, bei dir selbst wird er immer im Hintergrund arbeiten und dich nicht in Ruhe lassen.

Achtsamkeit ist immer gut und deshalb eine gute Möglichkeit sich selbst besser kennen zu lernen. Manchmal mag man das aber gar nicht und vermeidet sie deshalb.

@hereingeschneit
danke für deine Antwort. Ja, ein automatisches Vermeiden, das habe ich. Hatte ich so noch nicht gesehen, weil ich ja mache und nicht vermeide. Aber du hast schon recht.
Ich muss wohl wirklich immer bei jedem Kontakt mit anderen mich fragen, ob es für mich gut ist, ob ich es so will. Und dann NEIN sagen. Sonst habe ich den Konflikt mit mir selber (ein klasse Satz, danke dafür!).

Zitat von monimoni:
Jetzt meine Frage: wie bemerkt ihr vorher, dass etwas nicht stimmt, etwas nicht passt? Ich agiere dann wie blind, mache und mache. und am nächsten Tag gehts mir dann echt schlecht.

Kann ich gar nicht so sagen. Ich mache nie etwas anderen zuliebe, was ich nicht will. Das war schon immer so. Ich sage immer schon direkt nein. Sogar zu oft und verpasse dadurch auch vielleicht manchnal etwas, was mir doch Spaß gemacht hätte

@Schlaflose
Ok, das ist das andere Extrem . Habe eben mal nein gesagt. Puh. Habe noch keine Antwort auf mein Nein, aber fühlt sich ganz gut an .

Zitat von monimoni:
wie bemerkt ihr vorher, dass etwas nicht stimmt, etwas nicht passt?


Den anderen zuliebe etwas mitmachen wollen .... aber merken, dass man das eigentlich gar nicht will.
Da kann ich @hereingeschneit nur beipflichten.
Es ist Dein leben. Es muss für Dich stimmen.
Hör auf Dein Bauchgefühl, denn es hat meistens recht.

Ware Freunde messen die Freundschaft nicht daran, dass Du alles mitmachst ... auch gegen Deinen Willen.
Sondern dass Du für sie da bist auch in schlechten Zeiten.

Ein Nein brauch m.M. nach nicht unbedingt eine Erklährung oder Rechtfertigung.
Und sonnst kann man es ja immer noch Andeuten, dass es einem nicht so Gut geht, kein gutes Gefühl bei der Sache hat aber niemanden Enttäuschen möchte.
Das sollte auf Verständnis stoßen, denn das ist auch etwas, was eine Freundschaft ausmacht.

Schön dass Du den Mut für ein Nein gefunden hast !

@Donnervogel
mein Problem ist ja, dass mein Bauchgefühl erstmal sagt: mach es mit, sonst wirst du abgelehnt und verlassen und alleine kannst du das Leben nicht meistern. (ja, mein Verstand weiß, dass das nicht der Realität entspricht) Was ich wirklich will, was mir wirklich gut tut, daran komme ich schwer heran. Immerhin habe ich mit meiner Therapeutin herausgearbeitet, was mir Angst macht und woher es kommt (Kindheit, vor allem Erfahrungen in der Schulzeit). Aber mein echtes Bauchgefühl spüren, ohne die Angst/Vermeidung ,das fällt mir halt sehr schwer. Vermutlich muss ich mir bei wirklich jeder Entscheidung überlegen, ob ich es wirklich für mich will. Puh...

Viele Grüße und allen einen angenehmen Tag trotz Hitze!





Mira Weyer
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