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Guten Morgen,

ich mache seit längerer Zeit eine Therapie.

Anfangs waren es viele, viele Baustellen die besprochen werden wollten. Mir wurde sehr geholfen, vieles ist nun klar, manches erträglicher. Und die Termine werden mehr zur Plauderstunde bei der ich öfter nicht weiss, warum ich überhaupt noch Therapie mache. Es ist mehr wie ein Treffen mit einer guten Freundin.

Nun überlege ich, die Therapie zu beenden - auch weil es für mich nur marginalen Nutzen hat und andere händeringend auf einen Platz hoffen.

Wann habt Ihr gemerkt, dass es nun gut ist? Habe Angst abzubrechen und es dann nachher zu bereuen

Liebe Grüße!

Heute 07:11 • 30.07.2025 x 1 #1


6 Antworten ↓


Hallo,
bespreche das mit deinem Th. ! Kenne diese Situation von mir selber, mein Gefühl dass jetzt gut ist hatte mich nicht getäuscht.
Natürlich kann es auch mal wieder schlechtere Tage geben , aber das ist kein Argument dagegen......
Ihr könntet euch auch einigen auf so eine Art Notfallstunden, die gibt es wohl generell. (ob es Unterschiede in den Bundesländern gibt , weiß ich nicht)
Ich hatte /habe ein bestimmtes Kontigent an solchen Stunden auch nach Beendigung der Therapie.
Deshalb : mit TH. besprechen! Der / Die weiß das. Oder ihr könnt einen persönlichen Plan entwerfen. Ein paar Stunden auf Halde lassen.
Ansonsten würde ich sagen : du wirst schon wissen was geht!
Alles Gute!

A


Wann ist der Zeitpunkt, eine Therapie abzuschließen?

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@cheldera

Ehrlich gesagt klingt es bei dir gerade so, als würdest du die Termine nur noch aus Pflichtgefühl mitnehmen. Du schreibst ja selbst, dass es mehr wie eine Plauderstunde mit einer Freundin wirkt – und genau da würde ich mal genauer hinschauen.

Natürlich ist die Versuchung groß zu denken: „Ach, abbrechen kann ich ja immer.“ Aber realistisch betrachtet weißt du genauso gut wie ich: so einfach ist es eben nicht. Einen Therapieplatz findet man nicht von heute auf morgen, sondern oft nach Monaten oder über ein Jahr suchen, Erstgespräche führen, absagen bekommen, wieder von vorne anfangen. Und ob du bei deiner jetzigen Therapeutin später so schnell wieder unterkommst, kannst du eigentlich ausschließen. Das heißt: so ein Schritt will wirklich gut überlegt sein.

Vielleicht hilft dir ein ganz simpler Test: Frag dich mal, ob du im letzten halben Jahr auch nur einmal gedacht hast „Zum Glück hab ich die Therapie, ohne wär’s jetzt echt schwierig.“ Wenn die Antwort nein ist, spricht das schon eine ziemlich klare Sprache. Dann machst du’s gerade wahrscheinlich eher aus Routine oder aus Angst, die Tür zuzuschlagen, nicht weil’s dir wirklich hilft.

Und mal ehrlich: wenn du da sitzt und dich fragst „Warum bin ich eigentlich noch hier?“, dann hast du dir die Antwort im Grunde schon gegeben.

bei mir ist es derzeit so, dass ich zwar immer wieder recht lange, stabile Phasen, habe aber dann doch immer mal wieder Momente habe, wo ich mir denke: zum Glück hab ich die Therapie. Und solange ich quasi nicht ein halbes Jahr“ beschwerdefrei bin“ werde ich meinen Therapieplatz auch behalten. Ich weiß ja nicht, wie lang der Zustand bei dir so schon anhält

@cheldera Nach deinen anderen Posts, die ich gesehen habe, solltest du bleiben ^^ wenn du denkst das bringt dir nix, such dir was anderes.

Ich gehe seit über 20 Jahren zu meinem Psychiater. Jetzt alle 3 Monate 30 Minuten, bedeutet 2 Stunden im Jahr.

Und als alter Angstpatient weiss ich eines: Das Ganze kann schnell mal wieder kippen und dann ist man froh, wenn man eine kompetente Anlaufstelle hat.

Nie im Leben gebe ich das auf, es sei denn, die Krankenkasse mach Faxen.

Und wir führen auch nur normale Gespräche, wenn ich nicht sage, wenn bei mir der Schuh drückt.

Ich würde mal eines bildlich sagen: Als Angstpatient geht es um Balance. Wie ein Drahtseilakt und man tut gut daran, das Gleichgewicht zu halten.

Das Leben schickt einen aber Prüfungen, die durchaus sehr belastend sein können. Und da geht es ratzfatz, dass man wieder überfordert wird.

Und dann stehst du ohne Therapeut da. - Nee, nee, als ausgebildeter Kontrollfreak geb ich meine Sicherungen nicht freiwillig her.

Wenn ich hier im Forum immer wieder lese wie schwer es bei euch ist einen Therapie Platz zu finden und das einige jahrelang darauf warten müssen
Da würde ich die Therapie an deiner Stelle nicht abbrechen

Wenn es dir inzwischen so gut geht das du denkst du kommst auch ohne Therapie aus dann lege die Stunden einfach weit auseinander zum Beispiel 1 Stunde pro Monat oder so…..das ist nicht viel aber dir ist der Platz gesichert und falls deine Psyche irgendwann meint wieder mehr Therapie zu brauchen dann kannst du die Stunden ja wieder verdoppeln je nach Bedarf

Zitat von cheldera:
Mir wurde sehr geholfen, vieles ist nun klar, manches erträglicher. Und die Termine werden mehr zur Plauderstunde bei der ich öfter nicht weiss, warum ich überhaupt noch Therapie mache.

Du, hatte ich auch ganz genauso. Hab dann auch aufgehoert, fuehle mich eh bereits besser.

Hatte aber privat gezahlt, weil ich damals langfristig ans Bett gebunden war.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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