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Zitat von BlueSky:
Er meinte es wäre bloße Neugierde, warum Menschen sowas tun. Und dann hat er mich zwischendurch noch ausgelacht und noch so ein paar Nummern abgezogen, die ich nicht so lustig fand. Ich hoffe das kann man nachvollziehen, dass ich das nicht vertrauenerweckend fand.

Absolut nachzuvollziehen! Es klingt als ob er dich loskriegen wollte ... wahrscheinlich war ein Privatpatient auf der Warteliste, an dem er mehr verdienen kann. Wenn du schon schlechte Gefühle bekommen hast, wenn du an ihn gedacht hast, war es die beste Entscheidung dort aufzuhören. Es soll ja Psychotherapie und nicht Psychoterror sein und ja es gibt da einige schwarze Schafe, denen die Berufserlaubnis umgehend entzogen gehört.

Danke... ich glaube tatsächlich dass viele damit trotzdem klarkommen, finde ich merkwürdig. Ich nicht...

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Therapeut sagt er findet nichts bei mir

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Nach allem, was Du BlueSky hier von der Therapie geschildert hast, kann ich den Therapeuten gut verstehen, warum er Dich loshaben wollte. Angefangen hat es, in dem Du in der Therapie gezeigt hast wie toll und stark Du bist, die pure Lüge. Denn Therapie bedeutet stets, Klient mit Konflikten und Therapeut mit Hilfestellung, auch provozierend. Das Thema Elektroschocks ist ein Test, wie der psychisch kranke Patient darauf reagiert. Daran erkennt man, wie viel Selbstvertrauen es gibt, daran mangelt es Dir gewaltig und dann hapert es auch mit dem Vertrauen zum Therapeuten.

Die Überschrift des Threads heißt: 'Therapeut sagt, er findet nichts bei mir.' Du, findest Du etwas bei Dir?

@BlueSky Ich kann total verstehen, wie dich das verunsichert und verletzt. Du hast so lange funktioniert, alles ausgehalten, stark gewirkt – und genau das war ja deine Überlebensstrategie. Jetzt, wo du endlich beginnst, dich zu öffnen, möchtest du, dass jemand sieht, wie schwer das war und ist. Dass dein Therapeut dich dafür bewundert, kann sich paradox anfühlen, weil du dich innerlich gar nicht stark, sondern müde und verletzlich fühlst.
Es ist nicht falsch, dass er deine Stärke anspricht – aber du brauchst etwas anderes: gesehen werden in deiner Erschöpfung, in deiner Schwäche. Das ist völlig legitim. Du darfst ihm das auch sagen – in eigenen Worten, z. B.:

„Wenn Sie sagen, Sie finden es bewundernswert, wie ich das schaffe, fühle ich mich nicht verstanden. Ich brauche jemanden, der sieht, wie schwer es war, nicht nur, dass ich stark bin.“
Das ist kein Angriff, sondern eine ehrliche Mitteilung über dein Erleben. Viele Therapeuten merken gar nicht, dass sie mit gut gemeinten Worten („Sie sind stark, Sie machen das toll“) genau das berühren, was weh tut.
Und nein – du musst dir in einer Therapie nicht erst beweisen, dass du ernst genommen wirst. Eine gute Therapie ist genau der Ort, an dem du nicht kämpfen musst. Du darfst dort deine Fassade ablegen.
Dass du ihm bereits Mails geschrieben hast, ist mutig. Das zeigt, dass du dich traust, etwas einzufordern, was du früher nie konntest: gesehen werden, auch in der Schwäche. Das ist nicht „Aufmerksamkeit suchen“, sondern Heilung in Bewegung, LG Rainer

Danke Rainer, ja da hast du sichlerlich recht. Habs ihm nur ein wenig anders gesagt, eher als Vorwurf. War vielleicht nicht so smart. Aber das kann auch daran liegen, dass ichs gewohnt bin, dass keiner zuhört.
Aber das hat sich inzwischen geklärt. Hab aber aus anderen Gründen, die ich hier später im Chat geschrieben habe die Therapie abgebrochen. Gerade bereue ich es.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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