Hallo Michael,
ich kenne solche Aktionen der Krankenkasse auch.
Und aus Erfahrung kann ich dir sagen: Keine Panik, das ist inzwischen alles andere als ungewöhnlich.
In dem Gutachterverfahren habe ich es so erlebt (und viele Mitpatienten auch), dass es im Wesentlichen darum geht, folgende Fragen zu klären (und das steht dann auch im Gutachten):
- Ist der Patient wirklich so instabil, dass er 24/7 in einer Klinik sein muss
- Wurden ambulante Maßnahmen wirklich schon ausgeschöpft
- (Wurden Medikamente schon ausprobiert oder könnte das eine Alternative sein)
- Warum diese Klinik (welches therapeutische Angebot begründet die Einweisung in genau diese Klinik
Du hast ja eine ambulante Therapeutin, das ist schonmal super, denn so kannst du nachweisen, dass therapeutische Maßnahmen im ambulanten Bereich ausgeschöpft wurden ( das ist ein gern genommener Grund für eine Ablehnung).
Ich würde mir an deiner Stelle von der ambulanten Therapeutin einen Befundbericht schreiben lassen, den du dann zum Termin mitnehmen kannst (oder da hinschicken kannst, je nachdem).
Die Krankenkassen versuchen gerne, ambulante Maßnahmen vorzuschlagen oder auf eine Tagesklinik zu drängen (das gilt als teilstationärer Aufenthalt und kommt die Versicherungen billiger als ein vollstationärer Aufenthalt).
Aber mach´ dir wirklich keine allzu großen Sorgen, wenn ärztlich bestätigt wird, dass du eine 24/7-Unterbringung benötigst, wird meistens recht schnell genehmigt.
Die Krankenkassen versuchen so gerne mal, die Patienten zu verunsichern und abzuschrecken. Ich habe es leider auch schon gehört, dass die Krankenkassen auch 2 oder 3 mal nachhaken, aber oft wird dann doch genehmigt.
Und wenn schon gleich ein Gutachter-Verfahren in Person angesetzt wird (oft werden nur schriftlich Stellungnahmen von Ärzten angefordert), kannst du eigentlich davon ausgehen, dass das Ergebnis der Untersuchung übernommen wird und du dann direkt die Genehmigung bekommst.
Ich vermute mal, dass deine Therapeutin die Einweisung ausgestellt hat (ist das so?), und Krankenkassen drängen oftmals auf Einweisungen von Fachärzten (und die meisten Psychotherapeuten sind keine Ärzte). Psychotherapeuten dürfen ja seit ein paar Jahren einweisen, aber Krankenkassen nehmen das nicht selten zum Anlass, erstmal abzulehnen und noch eine Stellungnahme von einem Arzt anzufordern.
Was ich sagen kann: Das ist jetzt zwar sehr ärgerlich und stressig für dich, aber wenn ärztlich nachgewiesen wird, dass du den Aufenthalt benötigst, wird in den meisten Fällen auch genehmigt, man muss nur am Ball bleiben und sollte sich nicht abschrecken lassen.
Wie gesagt, das kommt leider öfters vor und ist alles andere als ungewöhnlich.
Und meistens wird genehmigt, wenn man am Ball bleibt.
Oft ist es nur ein Abschreck- und Hinhalteversuch der Krankenkasse.
Alles Gute für deinen Termin und machˋ Dir keine Sorgen !