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Tuemmler
Hallo,

bin gerade in der Entscheidungsfindung, bei welcher psychosomatischen Klinik ich mich anmelden soll. War jemand schon im Medizinischen Zentrum Lahnhöhe in der Psychosomatik? Ist es da empfehlenswert?

Die haben ja ein integratives, anthroposophisches Behandlungskonzept und grenzen sich von anderen Kliniken ab. Allerdings haben die ja ein ziemlich starres Ernährungskonzept (ausschließlich Vollwertkost), das ja medizinisch gesehen heute ja widerlegt ist. Meine Befürchtung wäre da, dass sie ganz stark auf diesem Trip sind, die eigentliche Psychotherapie da aber eher im Hintergrund ist. Zu dieser Sache habe ich schon widersprüchliche Erfahrungen gehört. Kann dazu jemand was beisteuern?

07.12.2018 17:23 • 10.12.2018 #1


2 Antworten ↓


la2la2
Hey Tuemmler,
hier im Forum gibt es ein paar Beiträge dazu, z.B.
agoraphobie-panikattacken-f4/wieder-alleine-t26883-10.html#p219983

Es spricht doch eigentlich nichts dagegen einfach mal ein paar Wochen bis Monate ein anderes Ernährungskonzept auszuprobieren - schaden kann es nicht. Die haben sicher eine Telefonnummer angegeben. Ruf doch einfach mal an und frage, wieviel Psychotherapie zu erwarten ist und ob es Psychotherapie im klassischen Sinne ist oder alternative Ansätze.

08.12.2018 15:53 • #2


Cassiopeia
Hallo Temmler,

bin bis zum 01.11.2018 5 Wochen in der Klinik Lahnhöhe gewesen. Abteilung Psychosomatik selbstverständlich. Weswegen möchtest Du dort hin? Ängste , Depressionen? Es ist schwer pauschal zu sagen, wie die Klinik so ist. Das Ernährungskonzept fand ich super, aber ich liebe Frischkost, lebe eh vegetraisch und Bio somit fand ich es klasse 5 Wochen so eine Gesudheitskur über die Ernährung machen zu können. Die 5 Wochen haben mir sehr gut getan, tolle Menschen sind dort. Jedoch: Da ich eine Angspatientin bin habe ich hinterher bereut nicht eine Klinik gewählt zu haben, die wirklich mit Angstpatienten arbeitet. Auf meine Hypochondrie, Angst usw. wurde kaum eingegangen. Bei anderen Angspatienten auch nicht. Somit verbrigt man dort 5 Wochen, die Therapeutisch schon auch anstrengend sind, habe ab der 3. Woche die Kriese geschoben. Ich weiß nicht so richtig ob mir die Zeit nun geholfen hat oder nicht, denn vielleicht muss ich enige Schritte gehen. Dort waren jedoch einige Angstpatienten unzufrieden, denn gerade Angst braucht auch ein Konzept dahinter. Ich würde jetzt nur noch in eine Klinik gehen, die auch Program gegen die Angst hat, wie die Panorama Fachklinik in Scheidegg. Es gibt bestimmt noch andere solche Kliniken. Ich denke wäre man auf die Angst dort mehr eingegangen mit Exposition, Infos, Konfrontation usw. hätte ich mehr erreichen können. Ich dachte man, jetzt warst Du 5 Wochen da und klar viele tiefenpsychologische Erkentnisse gehabt , dem Körper Gutes getan usw. aber die Angst, die Hypochondrie, die haben sich nicht bewegt. Habe dort einige Angspatienten gesprochen, die in der 3. Woche enttäuscht dann doch zum Psychopharmaka gegriffen haben. Hast Du allerding eine Depression oä bist Du dort super aufgehoben. Aber wie gesagt, es ist meine subiektive Wahrnehmung und ich hab edie Störung erst 5 Monate und dachte ich könnte in der Klinik intensiv dagegen angehen....deshalb war ich enttäuscht. Bin der Meinung, dass es halt für eine Klinik anstrengender ist mit Angstpatienten richtig zu arbeiten. usw usw. Aber gut tut die Zeit dort auf jeden Fall auch! Wunder kann man halt nicht erwarten.

10.12.2018 19:16 • #3





Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf