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Hey,
Ich bin 20 Jahre alt und habe in den vergangenen Monaten zwei Suizidversuche hinter mir. Nach mehreren Psychiatrieaufenthalten inkl Tagesklinik lautet die Diagnose nun Borderline. Ich bin deshalb bereits in Gruppentherapie und in psychiatrischer Behandlung. Nehme aber kein Psychopharmaka. Auf einen Einzeltherapieplatz warte ich noch. Ich mache eine Ausbildung im Krankenhaus. Muss das Jahr jetzt wiederholen. Schön und gut. Aber ich habe meine behandelnden Ärzte nur die halbe Wahrheit gesagt sodass es mir jetzt wieder sehr sehr schlecht geht und ich nicht weiß was ich tun soll. Vlt habe ich wirklich Borderline in ganz geringem Maße. Aber ich habe viel viel größere Probleme. Ich habe Angst vor Krankheiten, bilde mir ständig ein, totkrank zu sein und habe in folge dessen Todesangst. Dadurch widerum entstehen meine Panikattacken von denen die Ärzte wissen. Ein einziges Mal habe ich versucht mit meiner ehemalig behandelnden Psychiaterin darüber zu reden aber sie hat mich nicht Ernst genommen. Wahrscheinlich hätte ich das an ihrer stelle auch nicht, denn auf die Frage was denn pasieren solle habe ich Erdbeeben geantwortet - Der reinste Schwachsinn. In meinem Kopf hat alles Angst dass mein Herz einfach stehen bleibt, dass ich im Schlaf verlerne zu atmen, dass ich morgens nicht mehr aufwache, dass ich an seltenen unheilbaren Krabkheiten leide und jederzeit zusammen brechen könnte.
Ich weiß noch was ich tue. Deshalb bekommt mein umfeld das natürlich nicht so mit. Meine Eltern vlt schon aber der Rest nicht. Ich hab mich einfach unglaublich geschämt. Ich meine ich arbeite schließlich im Krankenhaus. Das ist verrückt ! Und ich liebe meinen Job. Der hat auch nichts damit zu tun denn das habe ich schon seit ich klein bin. Ich wollte nie schlafen weil mama auf meine frage wie uroma gestorben ist mal sagte dass sie so müde war wie noch nie in ihrem leben und dann einschlief. Das klingt albern- Es ist albern ! Ich weiß dass ein herz nicht einfach so stehen bleibt und dass ein magen nicht einfach so durchbrechen kann. Aber wieso hört das dann nicht endlich auf.. das war der Grund für meine Suizidversuche. Ich hatte so große Angst vor Krankheiten und Leiden und nicht kontrolliertem Tod, dass ich ihn selbst herbeiführen wollte! Paradox..
Jetzt bin ich in meinem bett und nur noch am weinen. Ich kann nichts mehr machen alleine. Ich schaffe es nicht mich mit freunden zu treffen oder shoppen zu gehen. Ich kann in keine disco, nicht arbeiten, nicht einkaufen, nichts. Weil och Angst jabe Schwachsinn zu erzählen. Meine Eltern sind das ja schon gewohnt. Deshalb habe ich auch die Psychiatrieaufenthalte abgebrochen- Ich konnte den betreuern nicht sagen was in mir vorgeht weil es mir unglaublich peinlich ist. Manchmal schlafe ich sofar bei meinen Eltern im Bett. Wenn ich nicht bei mir in der Wohnung bin.
Dazu kommen komische Vorstellungen wie zb. Wenn mir ein ohrring runter fällt. Dann habe ich zb. Das Gefühl den verschluckt zu haben und Angst zu ersticken usw.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich schaffe das nicht mehr. Acht Monate psychiatrische Betreuung waren nun voll umsonst. Meine Ausbildung werde ich dann wohl auch verlieren ein zweites mal machen die das nicht mehr mit. Aber eigentlich ist mir das momentan nicht wichtig. Ich hab kein schlechtes Abi und werde schon wieder irgendwo irgendwie eine Stelle finden.

Das Problem ist eher,dass ich durch das alles unter chronisxher Angst und unter chronischen Schmerzen leide. In den acht monaten hatte ich ständig hws und kieferschmerzen- sehr stark- psychosomatisch. Sind mit Physio weggegangen. Jetzt habe ich inzwischen seit fünf Wochen starke Bauchschmerzen die sich der Arzt nur mit der Psyche erklären kann. Ich kann kaum nochwas essen, habe kein Hunger und Durstgefühl.

Was soll ich nur machen? Ist das heil- behandelbar ? Wenn ja wie? Mit Psychopharmaka oder Therapie?
Ehrlich ich kann nicht mehr. Ich weiß egl nur noch eins. Ich will leben aber nicht so!

Bevor der dritte Suizidversuch auch noch scheitert und zum lebenslangen koma führt vegetiere ich lieber lebendig vor mich hin.

Ich traue mich nicht mit Papa oder Mama zu reden. Die halten mich doch eh schon für den Veraager schlechthin. Mir ist das alles so verdammt peinlich !

Liebe Grüße

07.01.2014 12:52 • 13.01.2014 #1


5 Antworten ↓


C
Hallo,

habe gerade deinen Text gelesen. Ganz wichtig ist das du wieder in Behandlung kommst und dann auch wirklich sagst was los ist, egal wie schwachsinnig es dir erscheint. Dies ist die Grundlage dafür das dir geholfen werden kann. Die Informationen sind für eine sinnvolle Diagnose und Behandlung unumgängliche. Glaub mir ich kenne das durch meine sinnfreien Ängste das ich mich lächerlich fühle und mich selbst nicht ernst nehmen kann, darum sage ich mir: ich bin psychisch Krank. Wenn alles was ich denke sinnvoll und vernünftig wäre hätte ich keine Krankheit. Daher erwarte ich auch von jedem der etwas von psychischen Krankheiten versteht dies genauso zu sehen. Es ist ja auch sinnlos wenn man Schnupfen hat nicht niesen zu wollen, weil man glaubt das dies nicht passend ist. Psychische Krankheiten sind genauso ernst und real wie psychische nur viel schwerer zu greifen da man sie nicht sehen kann. Fass Mut und gib deinen Ärzten die Chance dir zu helfen.

07.01.2014 13:23 • #2


A


Chronische Angst wie behandeln / Psychopharmaka oder Therapie?

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B
Ich denke, dass die Diagnose der Ärzte schon richtig ist, du zeigst nämlich viele Borderline-Symptome (siehe hier) - was nur bedenklich ist, ist dein Schweigen bzw. auch deine Scham. Ich kann es nachvollziehen, dass es einem extrem schwer fällt sich mit einer psychischen Krankheit zu öffnen, gesellschaftlich wird man oft als geisteskrank abgestempelt, aber ich muss dir auch sagen, dass du lernen musst auf die Meinungen anderer zu sch*****. Du bist das Wichtigste in deinem Leben, deswegen ist es enorm wichtig, dass du dir gegenüber, aber auch den Ärzten ehrlich bist. Nur so kann eine Therapie gelingen und auch alle Facetten einer Erkrankung bekämpfen

Kopf hoch!

09.01.2014 11:32 • #3


T
Man du bist noch so jung und hast das Leben noch vor dir ! Mache deine Therapie und lerne das Leben wieder zu geniessen. Und ganz wichtig das du mit offenen Karten spielst damit dir auch richtig geholfen werden kann. Kopf hoch

09.01.2014 11:53 • #4


Y
Hi, ich habe deinen Beitrag gelesen und möchte versuchen dir ein wenig Mut zu machen. Weißt du eigentlich, dass es völlig normal und in Ordnung ist, dass Menschen, die im medizinischen Bereich tätig sind, sehr viel sensibler auf ihren eigenen Körper achten? Dafür muss man sich wirklich nicht schämen. Man erfährt so viel Leid und Krankheit, dass man plötzlich Symptome an sich feststellt und eigene Diagnosen vornimmt. Ich war selbst betroffen und habe viele Jahre geschwiegen, eigentlich weiß ich auch nicht wirklich warum. Irgendwann habe ich mich dann geöffnet und es hat mir sehr geholfen. Es stellte sich heraus, dass viele Kollegen das gleiche Problem hatten und einige Medizin Studenten haben sogar ihr Studium abgebrochen, als es im Lehrplan zum Fach Anatomie kam. Je mehr man weiß um so mehr ist es einem bewußt, was alles passieren kann. Du MUSST dich anvertrauen! Suche Dir bitte einen Menschen dem du vertraust, es kann sonst nicht besser werden. Mit geht es heute prima und ich arbeite nach wie vor in der Medizin. Hin und wieder kommt es noch einmal hoch, aber es bewegt sich in einem gesunden Rahmen. Ich wünsche mir für dich, dass du sehr bald etwas unternimmst und du wirst sehen, dass es dir hilft!

Lass dir helfen - Alles Gute!

13.01.2014 16:18 • #5


C
Ich habe gerade deinen Text gelesen.
Gerne möchte ich dir auch sagen, dass du dich dafür nicht schämen musst.
Ich habe genau das Gleiche gedacht wie du. Ich habe mich geschämt meine Theorien warum ich nun Todesangst habe offen dar zu legen. Warscheinlich weil ich selbst wusste, wie schwachsinnig das ist. Dennoch ging es mir nicht besser mit meinem Schweigen. Meine Therapeutin ist immer wieder zu einem anderen Thema umgeschwankt wenn ich es angefangen habe, sie war zu dem Zeitpunkt aber die Einzige der ich mich geöffnet hätte. Letzendlich bin ich zu ihr nicht mehr hin. Nach 1 Jahr habe ich mich nun meinen Eltern geöffnet, es ging mir besser, dass ich wusste es gibt nun jemand der weiß Bescheid, falls wieder Panik und Todesangst kommt.
Nun gehe ich nächste oder übernächste Woche in eine Klinik, mein dritter Aufenthalt in so einer Klinik, aber der erste wegen der Panik und Todesangst.
Das du die Gedanken hast, dass du wirklich schwer Krank seist ist übrigens sehr gut nachvollziehbar. Sehr viele Mediznstudenten und angehenden Krankenschwestern haben das. Dafür musst du dich absolut nicht schämen! Das ist etwas ganz normales, was in deiner Ausbildung vorkommen kann.

Ich habe übrigens auch solche Gedanken, wenn ich nachts meinen Ohrring und morgens nicht finde, was wenn du ihn verschluckt hast. Ich muss ständig viele Dinge mehr mals kontrollieren. Habe auch immer Angst nach dem Essen einen allergischen Schock zu bekommen, da ich eh unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten leide bilde ich mir das bei allem möglichen ein. :/

Habe auch Angst, das es nie mehr weg geht, bisher ist es immer nur noch schlimmer geworden und das seit nun fast 9 Jahren.
Psychopharmaka habe ich bisher auch nicht bekomm, war immer froh drüber, aber mittlerweile würde ich auch diese nehmen, wenn es mir endlich helfen würde, dass es mir mal dauerhaft ein wenig besser geht.
Selbst in der psychiatrie (da war ich 12) habe ich nix bekommen und auch nachher in der haölbjählichen Reha (da war ich 18) habe ich nix bekommen. Es wurde immer nur gesagt, dagegen kann man gut was mit Medis machen, aber letztendlich wurde ich immer wieder so entlassen.

Ach falls das von Interesse ist, ich bin 21 Jahre und weiblich.
Du kannst mir auch per PN schreiben.

13.01.2014 17:25 • #6




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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf