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S
Hallo Zusammen,

ich muß hier mal meinen Gefühlen luft lassen. Ich bin seit 4 Monaten sehr Ängstlich und habe Angst vor Krankheiten. Wahrscheinlich auch die Angst vor der Angst ist unerträglich, da sie einem die Lebensqualität nimmt.

Die Ängstlichkeit bezieht sich immer auf das Gefühl das mir etwas passieren könnte, oder auch meiner Familie. Aber es gibt eigentlich keinen grund sich darüber sinnlos gedanken zu machen, da wir (bis auf mich psychisch) alle gesund sind.

Ich weiß nicht, wieso ich immer diese negativen Gedanken habe. Ich werde diese nicht los. Seitdem ich nach 8 Jahren wieder meine erste Panikattacke (dieses Jahr im Februar) habe ich das Gefühl, das ich in den letzten Jahren umsonst gekämpft habe. Alles (bis auf die Panikattacken) ist wieder da.

Therapie hatte ich auch schon gemacht. Werde jetzt aber wieder damit anfangen.

Nachdem ich vor ein paar Tagen erfahren habe, das eine Bekannte von mir mit 27 (Mutter von 2 Kindern) an Leukämie erkrankt ist, habe ich solche Ängste bekommen, das ich die ganze Nacht schlimme Albträume hatte. Seitdem meide ich alle Beiträge die mit Krankheit und Tod zu tun haben. Ich habe vor 3 Jahren eine gute Freundin verloren an Krebs und auch einen guten Freund. Beide mitte 20.

Ich rede mir auch die ganze Zeit schon ein, das ich nichts habe, das das nur Einbildung ist und ich mir doch erst Gedanken machen soll, wenn es soweit ist. Wieso sich verrückt machen über Ereignisse, die nicht da sind.

Wie meine Freundin gesagt hat, das ganze Leben ist eine Lebensgefahr. A ber muß man sich da verrückt machen? Selbst wenn ich was esse, kriege ich angst ob nicht gleich was passiert, da ich sehr nervös bin.

Ist das nicht lächerlich?? Bis vor kurzem habe ich ganz normal gelebt. Ohne Angst, da ich gedacht habe, ich habe den Kampf gewonnen, aber anscheinend nicht.

Ich komme einfach nicht weiter, ich könnte Stundenlang erzählen aber der Schalter im Kopf macht nicht klack und springt auf seinen Ursprungszustand zurück.

Soviel in Kurzversion von mir.

Hat einer von euch diese Angst bzw. dieses starke Gefühl der Ängstlichkeit?

Ich danke euch im voraus

09.07.2009 17:34 • 10.07.2009 #1


2 Antworten ↓


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Hallo Strawberry,

ich kann dein Problem sehr gut nachvollziehen. Ich habe zwar nciht das selbe Problem aber ich denk es verhält sich halbwegs ähnlich.
Vor ungefähr 2 jahren begann ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben Suizid. Habe das damals natürlich überhaupt nicht verkraftet. Habe es auch nicht verarbeiten können (Habe mittlerweille durch meine Therapie gelernt das ich das auch gar nicht kann). Naja auf jeden Fall habe ich seitdem eine Art Phobie gegen den Begriff Suizid entwickelt. Alles was damit zu tun hat raubt mir die Luft (Film und Fernsehen, bestimmte Songtexte, Bücher, etc).
Ich konnte mich mit dem Thema nicht einmal auseinander setzen...
Mein Kopf sperrte sich dagegen und ich rutschte in Zwangsgedanken ab.
2 Monate nach dem einschneidendem Erlebnis, wurde es dann für mich zwingend erforderlich einen Therapeuten auf zu suchen.
Da ich unter schweren Depressionen litt und auch ein paar Halluzinationen da drunter waren.

In der Therapie arbeitete ich einiges auf. Ich fühlte mich sogar fast geheilt
Irgendwann konnte ich mich sogar wieder verlieben und mit meiner nächsten Beziehung fing plötzlich ein mir bis dato recht unbekanntes Gefühl einen schwarzen Faden durch meinen Alltag zu spinnen. Ich hatte tierische Angst um meinen Partner, wenn auch völlig unbegründet. Angst vor Suizid oder Tot meines Partners.
Ich quählte mich wieder genau so rum und alles kam wieder hoch. Ich besuchte wieder meine Therapeutin und schilderte ihr alles. Und sie half mir zu einer bestimmten Einstellung zu kommen:
Der Tod ist ein fester Bestandteil des Lebens. Es fällt schwer dies zu aktzeptieren, aber es ist unvermeidlich.
Man muss das Leben so nehmen wie es kommt und die schönen Seiten geniessen, so wie die Schlechten zu bekämpfen.

Ich glaube ganz feste, dass du lernen kannst das zu aktzeptieren. Falls du das nicht kannst, solltest du dringend mit jemand kompetenterem darüber reden.
Ich hoffe meine Geschichte hat dir wenigstens etwas weitergeholfen.

Dein Omni

10.07.2009 00:43 • #2


S
Hallo Omni,

danke für deine antwort. Ich bin wieder dabei eine Therapie anzufangen. Ich habe jetzt angefangen wie ein kleines Buch, ne eher ein skript zu schreiben. Über meine Kindheit, Teenie Zeit und mein jetziges Leben.

Dabei versuche ich eventuell auf Punkte zu kommen, die bei mir den Klick auslösen und ich hinter meine Angstzustände komme.

Ich weiß auch nicht wieso ich so angst vor Krankheiten habe. Bei mir in der Familie ist keiner an Krebs oder anderer Krankheit gestorben. 'ICh kenne niemandden der Krebs hatte oder was anderes. Nur im Freundeskreis...

Die ganzen Krankheitsmeldungen, oder mein guter Freund der ohne grund erschossen worden ist (schei. türsteher job/sorry mußte jetzt sein) oder Unfälle mit Todesfolge oder Selbstmord (alles im Freundeskreis) sind passiert als ich die Krankheit schon hatte. Nur in der Zeit hatte ich meine Panikattacken und Angstzustände ganz gut im Griff.

Davon kann es nicht kommen...

Ich glaube eher, das die Angst davor kommt, wo man eigentlich merkt wie schnell das Leben vorbei sein kann. Und das will man nicht wahr haben.

Wenn man gesund ist, glaubt man ja man ist unsterblich und wenn man mal stirbt dann frühstens mit 90.
Es kann ja einem nicht passieren, höchstens den anderen.

Ich glaube ich muß einfach anfangen zu akzeptieren das der Tod zum Leben dazu gehört. Und das ist nicht einfach..

Weil meine Angst vor dem Tod extrem ist. Aber eigentlich ist das ja quatsch, denn ändern kann man es nicht und sterben werden wir alle irgendwann.
Theoretisch weiß ich das, praktisch klappt das nicht. Anstatt das Leben zu genießen und wenn mal was sein sollte sich dann damit zu beschäftigen.

Jetzt in der Schwangerschaft ist es ja noch schlimmer..
Depressionen und Angst, und man kann nichts machen..

Naja, dir wünsche ich auch alles gute

Lieben 'Gruß

Strawberry

10.07.2009 22:42 • #3





Prof. Dr. Borwin Bandelow