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K
Hallo Zusammen,

ich muss leider immer ca. 45 Km Autobahn fahren um zur Arbeit zu kommen. Ich war immer froh, dass die Autobahn, die ich fahre ohne Staus, Baustellen etc. war. Nun ist dort eine Baustelle von ca. 7 KM. Und nun habe ich wahnsinige Angst im Stau zu stehen, ich hatte meine Ängste eigentlich in letzter Zeit gut in Griff, aber ich weiß nicht, wie es sein wird, wenn ich im Stau stehe. Zumal da dann auch ein Kollege von mir dabei wäre, da kann man natürlich nicht ausrasten. Ich komme trotz abgeschloßener Therapie einfach nicht mit Situationen klar, in denen ich mich eingesperrt fühle. Ich habe jetzt schon richtig Angst davor morgen loszufahren. Klar, muss nicht immer Stau sein, aber die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch. Am liebsten würde ich über Land fahren, aber was soll ich meine Kollegen dann erzählen. Ich weiß auch nicht, wie ich mich im Stau verhalten soll.

lg

Kad

19.06.2011 20:56 • 16.10.2018 #1


28 Antworten ↓


U
Hi,

ich kenne das Gefühl. Aber mir hilft es, wenn einer dabei ist. Ich sage mir immer, wenn ich umkippe, kann der jenige Hilfe rufen und ein Krankenwagen kommt auf dem Standstreifen immer durch, zur Not fahren die von der anderen Seite ran. Du bist also nicht eingesperrt. Klar, du kannst mit dem Auto nicht flüchten, aber es wird dir in der Situation nichts passieren. Und selbst wenn - deine Kollegin wird dir helfen. Du bist ja nicht alleine da. Und man muss sie ja nicht ansprechen zum Beispiel wie oh gott, ich glaube ich werde gleich verrückt, ich halte das nicht aus... So denke ich auch immer, wie die dann wohl von mir denken müssen. Ich denke mir dann, dass ich halt einfach nur, weil ich ja Angst vor den Symptomen habe (umkippen, Durchfall im Stau etc.), einfach nur die Symptome im Ernstfall schildere. Und wenn du zum Beispiel bei einer Panikattacke merkst, dass dir schwindelig ist, du dich gerne äußern möchtest weil es dir dann besser geht, dann sagst du einfach zu ihr, oh, irgendwie ist mein Kreislauf heute aber auch nicht so super merke ich gerade... Dann kommst du mit ihr etwas ins Gespräch und sie wird dich auch nicht für bekloppt halten, weil jedem mal der Kreislauf absacken kann. Du musst ja wie erwähnt nicht gleich sagen dass du eine Panikattacke bekommst und Angststörungen hast, sondern wenn dir schwindelig wirst, äußerst du dich in obiger Weise, oft hilft es nämlich schon, wenn man dann wen zum reden hat...

21.06.2011 13:32 • #2


A


Angst vor Staus

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K
Hi User,

danke für deine Nachricht. Ich weiß ja, dass man sich seinen Ängsten stellen muss, das versuche ich auch fast immer zu tun, so dass ich z. B. Autobahn fahre. Es ist nur so unangenehm, wenn dort jemand ist, der nicht Bescheid weiß. Bist jetzt konnte ich den Stau immer umgehen. Meistens sind wir abgefahren. Das gute ist, wenn ich fahre, dann kann ich auch bestimmen wie wir fahren. Ich bin dann immer über Land gefahren. Ich hoffe aber dass sich der Verkehr einpendelt, sobald die Baustelle richtig fertig ist. Im Moment ist die noch im Aufbau. Ich weiß, dass ich wieder rauskommen werde, ich finde es auch nicht so schlimm, wenn man rollt, schlimmer finde ich totalen Still-Stand, wenn gar nichts mehr geht. Ich werde mir deine Tipps zu Herzen nehmen...

lg

Kad

26.06.2011 20:38 • #3


K
Manchmal weiß ich echt nicht weiter, nun ist die Baustelle fertig eingericht, grausam sie geht bis Anfang November. Es sind zwar derzeit keine Staus mehr, aber dafür ist es ziemlich eng und es gibt keine Not-Haltebuchten, das heißt 6 Km durchfahren ohne anhalten zu können, das macht mir totale Beklemmungen. Morgen bin ich wieder dran mit Fahren und es graut mir schon. Ich weiß nicht wie ich mit dem Beklemmungen umgehen soll. Mein Therapeut meinte ich soll mich immer der Situation stellen und keine Notfall-Gedanken machen, aber das tue ich trotzdem, ich haße dieses Kopf-Kino....

lg

Kad

05.07.2011 20:38 • #4


S
hallo,
warum läßt du deinen kollegen nicht fahren ?
oder redest mit ihm ?
also ich finde es nicht schlimm anderen von meinen pas zuerzählen bisher hat jeder verständnis dafür
wenn du nicht sagen willst das du unter pa s leidest dann kannst du ihm doch sagen mir geht es gerade nicht gut und ihn fragen ob er weiter fährt
lg

05.07.2011 22:48 • #5


K
Hi Stef,

danke für deine Nachricht. Das wäre natürlich eine Lösung, aber irgendwie schäme ich mich nach wie vor für meine Ängste, ich erzähle zwar, dass ich unter Klaustrophobie leide, aber ich erzähle es nicht so detail genau. Das Problem wäre, wenn mein Kollege jetzt immer fahren würde, dann würde meine Angst wieder gewinnen und das will ich auch nicht, ich will ja nicht davor wegrennen, ich möchte nur irgendwie einen Weg finden mein Kopfkino auszustellen. Ich weiß ja selber das die Konfrontation der einzige Weg ist mit seinen Ängsten auf Dauer klar zu kommen, das habe ich in meiner Therapie gelernt.

Ich ärgere mich manchmal über mich selber, ich stelle mich der Situation schaffe es, aber die Angst nie ganz weg..

lg

Kad

06.07.2011 21:14 • #6


S
ich kann dich sehr gut verstehen und du hast recht es ist leider der einzige weg
auch wenn es hart ist aber seh es doch mal positiv du bist nicht alleine im auto
was soll dir denn passieren ? zur not kann immer noch dein kollege fahren wenn es garnicht geht einfach vor der baustelle schnell auf den parkplatz und tauschen
oder denk an was schönes
lg stef

06.07.2011 23:33 • #7


J
Hallo,

ich habe das Problem mit der Angst vor Staus auf der Autobahn schon seit vielen Jahren. Trotz Therapie habe ich es bisher auch noch nicht in den Griff bekommen.
Vielleicht kann ich inzwischen aber etwas besser damit umgehen.

Tritt es denn bei dir gar nicht auf, wenn ein Anderer fährt ?
Mir fällt es auch als Beifahrer nicht leicht längere Zeit im Stau zu stehen, dann kommt immer wieder Unruhe und Anspannung auf.

07.07.2011 10:55 • #8


K
Hi,

doch die Angst habe ich auch, wenn ich nur mitfahre und nicht selber fahre. So wie ich es bis jetzt erfahren habe, fahren sehr viele nicht gerne in Baustellen. Ich bete derzeit immer, dass kein Stau in der Baustelle ist, blöd ist auch, dass die Baustelle ganze 7 km lang ist, 3 km könnte ich ja irgendwie noch verkrapften, aber 7 km zieht echt an den Nerven, als ich gestern gefahren bin habe ich versucht mich irgendwie abzulenken und ich habe immer gesagt, ich kann anhalten und mein Kollege könnte weiterfahren. Dann müssen die anderen Autofahrer halt kurz anhalten, so ein Wechsel dauert ja keine 5 M. Ein Mensch ohne Ängsten kann ja auch mal schwindelig werden. Ich habe Migräne und hatte schon öfters einen Aura-Anfall mit Sehstörungen etc. Wenn ich so etwas in der Baustelle bekomme, müsste ich anhalten, da ich nicht mehr gut sehen kann. Diese Woche habe ich schonfrist aber nächste Woche muss ich wieder 3 mal fahren. Schade, dass man nicht einfach die Augen zu machen kann:-) Wie heißt es schließlich noch Augen zu und durch:-)

Trotz Angstherapie bleiben gewisse Ängste, aber ich schaffe es zu mindestens schon ca. 4 km alleine Autobahn zu fahren, wobei ich mich das auch jedes Mal eine Überwindung kostet.

Eigentlich weiß man selber das man sich immer und immer in die Situation begeben muss, leider dauert es nur manchmal sehr lange bis die Angst weggeht..

lg

Kad

07.07.2011 20:07 • #9


S
das ist doch schon mal ein kleiner erfolg super und aus 4 km werden immer mehr
immer eine ausfahrt weiter
bin mir sicher du schaffst das

07.07.2011 20:58 • #10


J
Hallo,

ich habe früher vor meiner Therapie immer sehr viel vermieden, in der Hoffnung, daß es irgendwann schon von selbst besser werden würde.

Durch die Therapie habe ich gelernt, daß man sich den schwierigen Situationen immer wieder stellen muß, auch wenn es schwerfällt.

Dadurch habe ich dann auch Erfolg gehabt.

Trotzdem kann es immer wieder zu Rückfällen kommen, besonders wenn sich neue Situationen ergeben, wie z.B. so eine Baustelle auf der Autobahn.

Ich versuche mich dann, wenn ich im Stau stehe irgendwie abzulenken, aber das ist nicht so einfach.

08.07.2011 10:28 • #11


K
Hi,

morgen muss ich wieder fahren und mir graut es jetzt schon davor. Ich freue mich schon auf Anfang August, da hat mein Kollege Urlaub und ich kann die Baustelle umfahren, das ist zwar auch nicht der richtige Weg aber ganz alleine dadurch traue ich mir noch nicht. Ich habe immer Angst vor einer Aura und dann stehe ich da und komme nicht weg. Am schlimmsten ist diese gerade lange aus Strecke. Ich finde die Hinfahrt auch irgendwie schlimmer als die Rückfahrt.

Wenn man ungefähr die Hälfte erreicht hat, dann denkt man sich immer hört das gar nicht mehr auf. Ich spüre dann auch immer mein Herzschlag bis zum Hals. Meine Freundin meinte sie findet Baustelle sogar entspannend, weil man in aller Ruhe hinter einem Auto herfahren kann, streng genommen hat sie ja recht. Es geht ja nur geradeaus und es passiert ja auch nichts, es sind ja auch nur ca 5 Min, man könnte jetzt ja sagen, was sind 5 min. Ich lag 20 Minuten im MRT und das war noch enger. Aber leider können, wenn man Angst hat 5 Minuten zur Hölle werden, ablenken ist nicht immer so einfach.

Ich versuche jetzt bis morgen einen Gedankenstoppe einzulenken.

lg

Kad

10.07.2011 19:03 • #12


S
du schaffst das schon
denk an was schönes

10.07.2011 19:12 • #13


K
So,

Angst hat mal wieder verloren bin gefahren, hatte mich gestern so gestreß, dass ich einen Tinnitus bekommen habe, den habe ich im Moment viel, immer wenn ich unter Streß stehe.
Daran merkt man, dass es einem wirklich nicht gut tut, soviel zu grübbeln.

Ich warte auf den Tag, wo ich ohne Herzraßen durch die Baustelle fahren kann, morgen habe ich zum Glück schonzeit:-)

liebe Grüße

Kad

11.07.2011 18:45 • #14


S
supi genau so mußt du es machen
zeig der angst das sie nicht gewinnt
immer wieder stellen und die bs durchfahren
du schaffst das!!

11.07.2011 19:57 • #15


Flousen
Hallo Ihr Lieben.
Ich bin gestern nach Celle ins Schwimmbad und das ist gute 65 Km entfernt. Anfangs ging es mir recht gut und kaum auf der Autobahn ging es den Berg runter. Stockender Verkehr und Mega Angst gehabt im Stau stehen zu müssen. Zwischenzeitlich ein Panik Anflug bekommen was sich legte da wir schleppend voran kamen. (Angst erklärt sich weil ich nicht schnell genug weg komme wenn ich eine Attacke habe) was ich quasi ja nicht müsste aber das sind die Gedanken!
Angekommen konnte ich erst schlecht abschalten aber dann ging es und wir hatten viel Spaß!
Auf dem Rückweg habe ich gesehen das es noch 65 Km nach hause sind und dann ging wieder das selbe kurz los.. Unwohlsein und Unsicherheitsgefühl man hat den Drang schnell nach hause zu müssen...

Sind dann noch zum Mongolen lecker essen gegangen und jetzt liege ich im Bett..
Ich bin ehrlich ich verstehe nicht wieso der Körper einem das Leben so schwer machen kann.

Wer kennt es und wie habt ihr das gemeistert?

Ich muss dazu sagen ich fahre selten weiter weg vielleicht macht es die Gewohnheit.

29.09.2018 00:25 • #16


funkel36
hallo flousen, erstmal Glückwunsch, das du durchgehalten hast, ich kenn es nur zu gut. ich musste mir das autofahren stück für stück zurück arbeiten. wie oft wollte ich aus der Situation raus, es gab nichts schlimmeres für mich in die Stadt oder Auto mit stau. das schlimmste überhaupt. man konnte nicht mehr aus der Situation weg. ich wusste, ich muss da bleiben, sonst wird es nie besser. ich hab meisten mein Radio auf volle lautstäre gemacht und wie ne bekloppte mitgesungen, die anderen Autofahrer haben mich jedesmal angeschaut, als hätte ich nen Dachschaden. mir war es egal, ich blieb dort mit meiner angst und hielt durch. von mal zu mal wurd es besser, immer eine wasser mit dabei. ich war zwar total verkrampft und am ende fix und foxi aber stolz wie oskar. viel schlimmer ist für mich bus fahren, weil ich da nicht selbst entscheiden kann, wie weit ich fahre, um mal auszusteigen und luft zu schnappen

gruss funkel.

29.09.2018 00:32 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Flousen
Zitat von funkel36:
hallo flousen, erstmal Glückwunsch, das du durchgehalten hast, ich kenn es nur zu gut. ich musste mir das autofahren stück für stück zurück arbeiten. wie oft wollte ich aus der Situation raus, es gab nichts schlimmeres für mich in die Stadt oder Auto mit stau. das schlimmste überhaupt. man konnte nicht mehr aus der Situation weg. ich wusste, ich muss da bleiben, sonst wird es nie besser. ich hab meisten mein Radio auf volle lautstäre gemacht und wie ne bekloppte mitgesungen, die anderen Autofahrer haben mich jedesmal angeschaut, als hätte ich nen Dachschaden. mir war es egal, ich blieb dort mit meiner angst und hielt durch. von mal zu mal wurd es besser, immer eine wasser mit dabei. ich war zwar total verkrampft und am ende fix und foxi aber stolz wie oskar. viel schlimmer ist für mich bus fahren, weil ich da nicht selbst entscheiden kann, wie weit ich fahre, um mal auszusteigen und luft zu schnappen

gruss funkel.

Danke für deine Antwort.
Ich hab damals durch 2 Jahre Therapie wieder das Leben schätzen gelernt und durch den Verlust meiner Mutter letztes Jahr ging wieder alles den Bach runter. Zug fahren wurde wieder zur Katastrophe da man nicht raus kann wie man will wenn er stehen bleibt und Bus ist kein Problem da man den Fahrer ja beeinflussen könnte.
Nur Autobahn ist die Hölle da man dort nicht abhauen kann wenn der Stau kommt und man steht einfach fest in der Pampa. Da ich aber selten raus fahre weiter muss ich das denke einfach wieder öfter machen weil der Körper das dann einfach nicht mehr kennt genauso wie Fliegen zB.

29.09.2018 13:05 • #18


kalina
Deswegen meide ich Autobahnen so gut es geht. Stau pack ich überhaupt nicht.
Je öfter man solche Strecken fährt umso besser geht es meistens. Wenn ich einen Schwierigkeitsgrad längere Zeit nicht mehr mache, wirds wieder schlimmer. Und selbst wenn die Angst über lange Zeit weg war, kann der Mist jederzeit wieder von vorne beginnen. Das sind meine Erfahrungen. Ich kenn es nicht mehr anders.

29.09.2018 14:21 • x 3 #19


Icefalki
Zitat von kalina:
Deswegen meide ich Autobahnen so gut es geht. Stau pack ich überhaupt nicht.
Je öfter man solche Strecken fährt umso besser geht es meistens. Wenn ich einen Schwierigkeitsgrad längere Zeit nicht mehr mache, wirds wieder schlimmer. Und selbst wenn die Angst über lange Zeit weg war, kann der Mist jederzeit wieder von vorne beginnen. Das sind meine Erfahrungen. Ich kenn es nicht mehr anders.


Dito. Ich fahr allein keine Autobahn. Stau ist der Supergau. Der Horror von eingesperrt und ausgeliefert sein.
Null Chance , dem zu entrinnen. Alleine unerträglich. Und unerträglich geht nimmer. Ergo, Autobahn ist mein Feind und dieser Feind wird gemieden. Mir egal. Ich steh dazu. Man darf auch mal nicht alles können.

Mich freut es, wenn andere das schaffen, ich schaff es nicht.

29.09.2018 14:31 • x 2 #20


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Prof. Dr. Borwin Bandelow