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ChildofHope
Ich habe stärkere Angstzustände bei Sonnenchein mit wolkenlosen blauen Himmel. Eigentlich fühle ich mich nur wohl, wenn es wolkig ist und regnet am besten noch neblig. Kennt das jemand in der einen oder anderen Form. Ich muss aber dazu sagen, dass ich meine erste prägende Panikattacke vor 6 Jahren im Sommer bei wolkemlosen Sonnenschein hatte. Ich war gerade auf dem Weg von meinem Studienort nach Hause ca. 150 km. Ca. 20 km vom Studienort entfernt überkam mich so ein fieses Gefühl, so dass gar nichts mehr ging. Ich war total daneben, dachte ich würde verrückt werden und hatte das Gefühl die Kontrolle über mich zu verlieren. Ich war derealisiert und dachte nicht mehr auf der Erde zu verweilen. Die Umgebung war flach mitvielen Feldern. Das macht mir heute immer noch enorme Probleme.

Gruß
Child

26.06.2009 13:30 • 20.03.2016 #1


12 Antworten ↓


A
Hallo ChildofHope,

hast du schon was dagegen unternommen? Es muss ja einen Grund dafür geben! Warst du schon beim Arzt? Es hat sicherlich was damit zu tun, weil dir das bei Sonnenschein passiert ist!

26.06.2009 15:49 • #2


A


Angst vor schönem Wetter

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ChildofHope
Hallo Aphrodite,

ich war letztes Frühjahr in einer Klinik für Psychotherapie und habe denen das mit dem schönen Wetter geschildert. Mein Therapeut meinte aber, dass Angst- und Panik unabhängig vom Wetter auftreten und diese weder auslösen noch verstärken. Ich komme mir deshalb total bescheuert vor. Es stellt sich mir jetzt die Frage, ob es auch einige gibt, die schon ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

26.06.2009 18:41 • #3


T
Hmm, vielleicht ist es inzwischen auch eher eine Angst vor der Angst? Du hattest beispielsweise mehrmals Panikgefühle bei gutem Wetter und schreibst diese Befindlichkeiten jetzt dem Wetter zu. Ist natürlich nur eine Vermutung.
Bei mir ist es eher so, dass ich schnell Panik bekomme wenn es draußen schwül und heiß ist und ich in geshclossenen Räumen und vorallem Straßenbahnen sein muss bei solchem Wetter.

27.06.2009 07:52 • #4


M
Hallo,
schon komisch ich habe am gleichen Tag wie du ,auch hier im Forum solch
eine Frage Angst im Sommer schlimmer gestellt.
Mir geht es eindeutig schlechter mit AuP ,wenn es über 23Grad sind,
mit oder ohne Sonne.
Wenn im Winter die Sonne scheint ,es sind nur um die 20 Grad ,
ist bei mir alles bestens. So wie jetzt ,mit der Schwüle,da kommen
auch normale Leute nicht immer so gut zurecht, oder?

Schönen Sonntag an alle Angsthasen ,oder anders Geplagte !!LG M

28.06.2009 14:39 • #5


P
Hallo childofhope,

ich glaube nicht mal, dass es mit Deiner ersten Attacke zu tun hatte.
Selber geht es mir in schwierigen Phasen ganz genauso. Ich erkläre mir das so, dass bei schönem Wetter die Diskrepanz zwischen dem Seelenleben und der Außenwelt besonders deutlich wird, mitunter so extrem, dass einem alles unwirklich erscheint.

Um einen herum alles schön, Friede, Freude Eierkuchen, aber in einem selbst ganz anders. Das verstärkt dann wiederum die Angst, dass mit einem irgendwas nicht stimmt.

Grüße

pc

28.06.2009 16:49 • #6


N
huhu. Ich habe es ähnlich. Wenn es sehr warm wird (30c) geht es mir körperlich serh schlecht. Ich weis auch das ich meinen ersten richtig schlimmen Panickanfall im hochsommer nachts hatte. Seither macht mir sogar nudelsalat probleme (den gab es den tag!) Sogar gerüche und bestimmte Landschaften(bilder) usw. können angs auslösen. Wir Haben so viele sinne und fast jeder dieser sinne wird ja auch bei einer panickattacke angesprochen. Warum also sollte unser hirn sich umgebeung, gerüche usw. nicht merken wenn wir mit einer panickattacke konfrontiert werden. Kleinste dingen können das hirn wieder an die situation errinern. Ein beispiel ohne panickattacken: Wenn ich an krankenhaus denke, habe ich automatisch diesen furchtbaren desinfektionsgeruch in der nase. Denke ich an kiwis, schmecke ich sie fast auf der zunge. So und denke ich an nudelsalat, spüre ich meine furchtbare angst damals und ist es extrem heiß draußen denke ich ich bekomme wieder wie damals ertickeungsanfälle obwohl das ganze vielleicht damit gar nix zu tun hat aber mein hirn hat eine verknüpfung her gestellt ob ich nun will oder nicht. Ich liebe eigentlich schönes wetter und besonders nudelsalat. Aber unangenehm ist mir immer noch beides selbst nach so vielen jahren. Und ich finde es sehr traurig das dein therapeut darauf nicht eingegangen ist. Und dumm brauchst du dir schonmal gar nicht vorkommen. Deine empfindungen sind niemals dumm. Dein unterbewußtsein reagiert auf bestimmte reize, das ist eigentlich was sehr menschliches nur das ausmaß der verknüpfung ist zu weitläufig. Das hirn neigt doch serh dazu sich negatives viel mehr ein zu prägen als positives (zumindest meins) Also ist für mich völlig klar und verständlich das diese errinerungen bei dir in diesen momenten hoch kommen. Wichtig ist eben genau dann eine positive verknüpfung her zu stellen. Und das finde ich sehr schwer und da arbeite ich auch noch immer dran. Noch ein lustiges beispiel fällt mir gerade ein. ich hab mal creme mit selbstbräuner benutzt im sommer und hatte drei stunden später einen panickanfall (das ist 4 jahre her) Letztens hab ich wieder welche gekauft und drei stunden später hatt ich wieder einen panikanfall obwohl ich bewußt mich gar nicht mehr an die erste Verknüpfung mit der creme errinern konnte. Mir viel es erst ein als ich den panickanfall bekam. Alleine schon der geruch treibt mir also mittlerweile schweiß auf die stirn. Wie blöde es sich auch anhört. Weil die creme hat sicher nix damit zu tun. Aber mein hirn hat eben eine falsche verknüpfung her gestellt.

29.06.2009 11:12 • #7


ChildofHope
Hallo,

es ist bei mir nicht unbedingt die Hitze die mir zu schaffen macht. Ich weiß auch nicht ob ich es richtig formulieren kann, wie ich empfinde. Es ist einfach so, dass es vielleicht mit meinem Blickfeld zu tun hat. Schönes Wetter assoziiere ich mit ungeschützt, verletztlich sein, dabei macht mir auch die Weite zu schaffen. Bei Regenwetter oder Nebel kann man sich scheinbar verstecken und auch das weite Blickfeld verringert sich. Ist das einigermaßen verständlich?

Gruß
Child

01.07.2009 21:14 • #8


N
huhu, finde ich sehr nachvollziehbar. Ich kenne das mit dunkelheit. Wenn ich unterwegs bin mag ich gerne orte die dunkel sind. Habe da das gefühl geschützer zu sein und weniger gesehen zu werden. Komischerweise ertrage ich nachts beim schlafen keine dunkelheit. Hmm total verwirrend fällt mir grad so auf. ok, aber mein zu hause ist mein sicherer ort, da gelten irgendwie eh andere regeln für mich. Obwohl nebel bei mir glaube auch wieder unsicherheit verursachen würde. Man sieht ja nicht wo man rein läuft oder eben hin läuft. Aber sehr interessant deine aussagen.

01.07.2009 23:23 • #9


Z
Ich hatte meine erste Panikattacke bei Sonnenuntergang. Seitdem bekomme ich oft, wenn es anfängt zu dämmern, Panikattacken. Die erste Panikattacke ist ja schon sehr prägend, kann mir vorstellen, dass einfach diese Assoziation eine Attacke auslösen kann.
Oder es hat tatsächlich etwas mit Sonnenschein zu tun - vielleicht so etwas wie etwas-ausgesetzt-sein oder sich klein fühlen unter der Sonne? Das passt auch zu den weiten Feldern.
Bei Sonnenuntergang ist es vielleicht diese Abendstimmung, dass der Tag bzw. etwas anderes vorbei ist...

01.07.2009 23:57 • #10


N
huhu, ich habe auch oft tage andenen geht es mir echt gut, bis die dunkelheit anfängt (dämmerung) ich denke mir immer es hat auch was damit zu tun, das der körper und der mensch zu ruhe kommt. Die meißten panikattacken hatte ich auch nachts. Ne zeitlang habe ich sogar auf dem sofa geschlafen weil irgendwie das bett panik ausgelöst hat. Man verbindet so vieles miteinander. Der tag geht zu ende, die frage wie der nächste wird. Aufgaben die man villeicht am nächsten tag erledigen muss usw. Ich finde tagsüber kann ich mich auch noch echt gut ablenken von den gedanken aber abends oder nachts gelingt mir das oft nicht mehr. Hmm, eigentlcih denke ich immer das sonne hilft, zumindest gegen depressionen, weil sie ja eigentlich Glückshormone in uns verursacht. Vielleicht ist es aber auch genau das untergehen der sonne, das irgendeine veränderung hervorruft. Verstehe manchmal gar nicht warum ärzte und wissenschaftler mal nicht über den tellerand schauen. Da läßt sich doch mit sicherheit eine verbindung her stellen. Seitdem es länger hell ist, haben sich meine unwohlseinsgefühle abends zumindest deutlich verbessert.

02.07.2009 10:51 • #11


Meli77de
Zitat von ChildofHope:
Die Umgebung war flach mitvielen Feldern. Das macht mir heute immer noch enorme Probleme.

Hi Child,

kann ich gut nachvollziehen! Völlig klar, dass sich das, was Du das was Du während der Panik gesehen hast, als negativ und mit Angst verbunden bei Dir abspeichert.
Ich hatte meine erste Attacke im März 2002 mitten in der Nacht im Bett, als ich hochgeschreckt bin. Danach hatte ich ein äußerst schlechtes Verhältnis zu meinem Bett. Da wollte ich überhaupt nicht mehr rein.
Ich hatte im Waschkeller beim Handtücher sortieren auch eine Attacke vor kurzem...seither gehe ich in diesen Raum mit sehr gemischten Gefühlen...

Und das mit dem Wetter ist bei mir im Moment wirklich kritisch. Trotz Medis habe ich bei dieser Hitze permanent Unruhe. Ich glaube das es daran liegt, dass der Körper wärmer und Herzfrequenz und Blutdruck erhöht sind und das Unterbewußt sein nicht unterscheiden kann, ob es von draußen kommt oder von drinnen....

LG Meli

03.07.2009 16:10 • #12


R
Ich kenne das auch und habe eine Logische Erklärung, dafür braucht man keinen Arzt.
Da dein Therapeut meinte, es ist egal wie das Wetter ist, würde ich mir einen anderen suchen bzw. den Psychologen als sehr schlecht einstufen! Hier meine Erklärung:

1. Agoraphobie (Angst/Panikstörung) wird sicher durch das Wetter beinflusst. Beispiel: Was wäre dir lieber bzw sicherer A. Ein großer, weiter Platz der kein Ende zu haben scheint und du in der Mitte stehst,- oder ein kleiner Garten mit einem Baum? Ich Wette der kleine Garten mit Baum, richtig? Tja - jetzt denke mal weiter! Ein bewölkter, nebliger Himmel dämpft nicht nur das grelle Licht der Sonne (bei Angst ist man meist lichtempflindlich!) sondern gibt ein Schutzgefühl. Das typische englische Buchscreib und Tee Wetter. Es wirkt alles viel KLEINER! Wolkenloser, heller Himmel lässt dagegen alles GRÖßER wirken! Da fühlt man sich schnell kleiner und mit der Erkrankung automatisch schwächer! Nebliges Wetter ist praktisch wie ein Umhang wenn man raus geht. Bei klarem Sonnenwetter geht man mehr oder weniger *beep* vor die Türe. Logisch, oder? So ein blauer wolkenlose Himmel verstärkt meistens aus dem Grund die Angst!

2. Warme Luft kann man gefühlt anders atmen als Kühle. Gerade wenn man Angst hat schlecht Luft zu bekommen! Kalte Luft merkt man richtig beim einatmen! Warme merkt man dagegen kaum, auch wenn man gleich viel Sauerstoff bekommt. Da geht dann wenn man drauf achtet direkt ein Sicherheitscheck weg, den - ob man noch gut Luft bekommt. Denn man merkt es einfach schlechter als bei kühler. Des weiteren geht Hitze auch bei normalen Menschen auf den Kreislauf. Man wird so direkt auf ein Trampolin gestellt und fängt an zu hüpfen. Ich meine damit, das Trampolin steht für Ohh, da stimmt was nicht mit mir man fängt an zu hüpfen bzw auf den körper zu achten! Man ist schwindlig, unwohl ect. so steigert man sich durch normale symptome bei hitze in die angstsymtome, da diese ähnlich oder identisch sind. man hüpft dann immer schneller auf dem trampolin und steigert sich weiter rein.

3. im sommer wird man automatisch mit pflichten konfrontiert. bei regenwetter wird kein freund anrufen ob man inlineskates fahren will oder an den see möchte! im sommer wird in den medien jeden tag von eis essen gehen berichtet usw usw. man hat indirekt einen druck etwas zu unternehmen und mit druck verstärkt sich die angst ebenfalls! bei sturm und regen weis man genau, es ist OKAY dass man jetzt zuhause bleibt und nichts macht.

20.03.2016 16:25 • #13


A


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