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M
Hallo Leute,

ich weiß wirklich nicht mehr weiter, vielleicht könnt Ihr mir einen Ratschlag geben...

Ich habe seit meinem 15. Lebensjahr diese verdammte Angst zu zittern. Beim Unterschreiben oder Essen oder auch wenn ich nur einfache Dinge vor anderen tun soll, steigert sich diese manchmal bis zu einer Panikattacke. Mein Leben lang konnte ich dennoch irgendwie mit Vermeidung durchkommen. Ergebnis: Studium abgebrochen, ungelernt jahrelang im Steuerbüro meiner Schwiegereltern gearbeitet. Alles wegen dieser Angst!

2011 hat sich meine Frau von mir getrennt. Habe eine Umschulung gemacht. Mit Sehr gut bestanden. Mich irgendwie durchgewurschtelt, vermieden etc. Aber ich habe es geschafft. Aber was mache ich jetzt damit? Es könnte alles so gut sein, ich habe ab November eine Stelle. Aber ich traue mir inzwischen gar nichts mehr zu, weiß nicht wie ich das schaffen soll. Es hat in der Endphase der Ausbildung begonnen. Durch den Stress hatte ich wieder einige Horrorerlebnisse was meine Ängste angeht. Panikattacken an der Kasse im Supermarkt etc. Ich habe immer mehr vermieden und je mehr es auf den Beruf zugeht, desto weniger traue ich mir zu. Ich kann fast gar nichts mehr, trau mich kaum noch aus dem Haus. Bin seit 1999 immer wieder in Therapie gegangen. Doch auch da habe ich vermieden, mich mit dem Problem auseinanderzusetzen. Obwohl meine Umschulung eine Reha war, wurde auch hier nichts unternommen. Zwischenzeitlich war es besser. Aber jetzt bin ich wieder ganz unten.

Ich bin echt kurz vor dem Aufgeben. Ich werde sicherlich nicht absagen sondern die Stelle annehmen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das momentan auch nur einen Tag gut geht. Ich weiß, dass das krank ist. Es ist aber so. Dabei freue ich mich so sehr endlich eine eigene Aufgabe zu haben. Ich weiß nur nicht wie ich diese Panikattacken in den Griff bekommen soll. Und ich bekomme sie inzwischen fast schon, wenn mich nur jemand auf der Straße anspricht. Ich sehe da echt keine Lösung. Seit 14 Jahren beschäftige ich mich mit der Problematik. Kenne die Hintergründe und Ursachen. In den Griff bekomme ich es nicht.

Viele Grüße

Michael

29.10.2013 15:12 • 01.11.2013 #1


4 Antworten ↓


P
Hallo,

das Gefühl, dass sich an den eigenen Ängsten über einen längeren Zeitraum zu wenig ändert, kann einen zur Verzweiflung bringen, das verstehe ich gut.

Was Deine Arbeitsstelle ab November betrifft, selbst wenn man mit der Erwartung herangeht, dass es schiefgehen wird, muss es nicht so kommen. Vielleicht hast Du auch bei Deiner Umschulung Zweifel gehabt, was nichts daran geändert hat, dass Du sie mit beachtlichem Erfolg beendet hast. Möglicherweise wird der Einstieg etwas zäh, aber vielleicht bessert es sich schnell.

Ich wünsch Dir viel Glück.

pc

30.10.2013 10:11 • #2


A


Zittern und Panikattacken

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L
Ich Wünsche dir auch das du es schaffst.
Probieren dich was tz entspannen-Meditation -youtube mojo di -schau mal rein sie ist gut.
Sie leitet auch Meditation bei Angst Stress und pa.
Mir hat es geholfen ruhiger zu werden.
Ich hatte auch immer gezittert , jetzt ist das weg.
Ich Wünsche dir viel Kraft und Kopf hoch.
LG

30.10.2013 10:18 • #3


M
Danke für Eure Antworten!

Das stimmt schon, häufig kommt es gar nicht so schlimm, wie man es erwartet. Auf meine neue Arbeitsstelle bezogen heißt das, dass es vermutlich weniger belastende Situationen geben wird als ich denke. Auf solche eine Situation direkt bezogen kann ich aber zu 100% davon ausgehen, dass eintritt was ich befürchte. Weil es noch nie anders war! Gut, es ist ja eine Sache der Bewertung. Ist es schon positiv, wenn ich in einer Situation zwar Panik hatte und am ganzen Körper ersichtlich für alle anderen gezittert habe und trotzdem nicht geflüchtet bin? Dem ist wohl so, aber das Gefühl und die Scham in dieser Situation ziehen mich so tief runter, dass ich so etwas nie wieder erleben möchte. Ich habe eben noch nie erlebt, dass nicht das eingetreten ist, was ich befürchte. Ist ja auch logisch. Wenn ich befürchte beim Unterschreiben zu zittern, dann passiert das auch. Ich hatte zwischenzeitlich Phasen, in denen ich einfach unterschrieben habe ohne nachzudenken und nichts ist passiert. Keine Gedanken, kein Zittern. Ich weiß sehr wohl, dass es die Gedanken, das Beobachten der Angst und des Körpers sind, die zu dem ganzen Mist führen. Leider habe ich die Kontrolle über meine Gedanken komplett verloren. Deswegen ja auch die Panik.

Ich glaube auch, dass man mit Entspannungsübungen oder Meditation einiges erreichen kann. Wird aber wohl viel Übung brauchen, bis man das dann in der entsprechenden Situation anwenden kann, oder? Irgendwie habe ich auch das Gefühl, die Kontrolle über mich zu verlieren, wenn ich mich nicht auf meine Angst konzentriere. Paradox, ich weiß.

@lunamini: Dein Zittern ist weg? Hast Du das mit Hilfe der Entspannungsverfahren geschafft?

Mir würde es wirklich schon helfen, wenn ich es irgendwie schaffen würde, die Angst nicht zur Panik werden zu lassen!

Viele Grüße

Michael

31.10.2013 13:53 • #4


P
Hallo Mike,
Zitat von mike1973:
Ich habe eben noch nie erlebt, dass nicht das eingetreten ist, was ich befürchte.
also ich habe das schon erlebt. Klar, es passiert oft, dass man sich auf ein bestimmtes Symptom konzentriert, das auf keinen Fall auftreten soll und genau damit provoziert man es dann (bei mir z.B. im Rahmen von Angst bei Vorträgen, oder auch in Diskussionen). Oft ist es bei mir aber knapp unter der Schwelle geblieben, ab der es störend wird oder gar nicht mehr aufgetreten.

Mir hilft manchmal als Zielvorstellung, dass ich mich zwar bemühen werde zu verhindern, dass es auftritt. Sollte ich aber Angst bekommen und sollte man davon etwas bemerken, dann wäre es auch OK. Das senkt den Druck etwas.

Grüße

pc

01.11.2013 16:48 • #5





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