Wie schaffe ich es respektiert zu werden?

Ich denke, Abenschein, wir verdienen einfach nicht genug Geld, um ständig 150 % zu geben. Ich nicht und du sicher im Einzelhandel auch nicht. Wir profitieren nicht vom Unternehmenserfolg wie die Chefs, also kann man von uns nur die Leistung erwarten, für die wir bezahlt werden. Klar, man kann mal eine Ausnahme machen, aber unter dem Strich dankt einem das keiner.

Es ist immer ein Geben und Nehmen und in deiner Firma wird scheinbar nur genommen, ob vom Chef oder von deinen Kollegen. Eigentlich denkt man immer die müssten doch mal dankbar sein, dass ich immer Überstunden machen oder Dienst tausche, aber so funktiniert es leider nicht. Zumindest beobachte ich das so.

Ein Chef, der die Zügel aus der Hand gibt, dem tanzen die Leute bald auf der Nase rum und umgedreht ist es auch so. Wenn man als Arbeitnehmer alles mit sich machen lässt, weil man sich mit keinem anlegen will, dann wird man ausgenutzt.

Natürlich besteht das Risiko, dass man dir kündigt, wenn du Dienst nach Vorschrift machst. Aber auch das geht nicht so einfach, es gibt schließlich Kündigungsschutz-Gesetze. Achte darauf, dass man dir nichts anhängen kann, dann kann dir eigentlich nicht viel passieren. Am besten eine Rechtsschutzversicherung mit Arbeitsrecht abschließen und das im Zweifelsfall auch sagen, dass du dir einen Anwalt nehmen würdest.

Zitat von Abendschein:

Also bist Du immer der A....egal wie und was Du machst? So war das gemeint?

Nein. Wenn sich Leute meiner Wahrnehmung nach mir gegenüber alles andere als korrekt verhalten, dann sage ich demjenigen ganz klar dass das so mit mir nicht geht. Ich bin freundlich aber bestimmt. Ich meine nur Situationen in denen Leute sich privat Kacka verhalten. Ich habe immer über alles hinweg gesehen und in mich rein gefressen. Und nie was gesagt aus Angst Menschen zu verlieren. Aber da hab ich mich ja immer selbst belogen. Das war doch dann immer alles oberflächlich.

Wie steht es bei Hazyhue so treffend in der Signatur: Die Einen kennen mich. Die anderen können mich.

Hallo Abendschein,

Zitat:

Mir selber treu bleiben, aber das was mein Chef heute Morgen zu mir gesagt hat, das wird er so nicht mehr sagen. denn dann werde ich ihm mal etwas sagen. Das was er mir gesagt hat, traut er sich nicht bei jedem.

Ich möchte auch zu denen gehören, dass er sich das nicht traut mir das zu sagen.

ABER WIE?

Du könntest beim Reden etwas konsequenter sein. Und auch solche Worte wählen,
dass er wenig dagegen sagen kann.

Dann besteht natürlich die Gefahr, dass Du gekündigt werden kannst. Das erzeugt immer
eine Grundangst. Wenn Du davor jedoch keine Angst hast, dann kannst Du ruhig und sachlich
sagen, dass Du sehr krank bist. Mit einer Notlüge kannst Du Deine Erkältung ein wenig schlimmer reden,
als sie wirklich ist.
Allerdings brauchst Du auch gar nicht sagen, wie krank Du überhaupt bist. Geh zum Arzt und lass
Dich krankschreiben. Mehr musst Du gar nicht tun. Arbeitsunfähig ist arbeitsunfähig. Du musst Dich weniger
erklären und verteidigen, als Du denkst. Den gelben Schein muss man nicht mit Worten untermauern.
Dir wünsche ich gute Besserung.
Bernhard

Soziale-Kompetenz-Training fällt mir grade ein. Das wäre auf jeden Fall hilfreich. Ich erinnere mich immer wieder sachlich und beständig zu sein bei Konflikten.

Hallo,

Mann zahlt immer einen Preis für das was man tut oder nicht tut. Das merkst du auch wenn Du z.b. klein bei gibst und dich hinterher schlecht fühlst.
Die Frage ist hast du Optionen? Wenn du mal wirklich gegen deinen Chef gegen gehst . Solltest Du keine Option haben ist es natürlich schwierig dann kannst du das auch vor dir etwas rechtfertigen. Wenn du in dieser Situation nicht verharren möchtest, musst du aktiv werden deswegen finde ich es auch immer wichtig Geld auf der hohen Kante zu haben um nicht abhängig zu sein. Egal wie, du brauchst Optionen gerade wenn es um den Arbeitsplatz geht. Im privaten Bereich musst du einfach entscheiden was für ein Mensch du sein willst jemand der sich rumschubsen lässt oder jemand der für sich einsteht, bedenke niemand hat das Recht dich auszunutzen. Man muss auch einfach manchmal seinem Gefühl trauen, lieber etwas sagen und sich nachher entschuldigen sollte man wirklich falsch gelegen haben, als nichts gesagt zu haben.

Betrachte dich als Menschen dem du helfen musst. Denn wenn Du Dir nicht hilfst, macht es im Extremfall niemand. Du bist auch jemand du bist auch was wert das solltest du nie vergessen, eigentlich bist du das Wertvollste was du hast.

Solltest du nach einigem Verständnis oder Verdacht an einer Sozialphobie leiden, bietet sich eventuell eine Verhaltenstherapie an, in dieser Situation genau das Richtige.

Lg

Zitat von CaptainFuture:

Mann zahlt immer einen Preis für das was man tut oder nicht tut. Das merkst du auch wenn Du z.b. klein bei gibst und dich hinterher schlecht fühlst.

Warum sollen nette Menschen immer alles selber schuld sein.
Warum soll ich mich ändern?
Ich denke das die anderen auch mal nachdenken sollten ob sie richtig liegen.

Geht es dir ausschließlich um deinen Chef Abendschein ?

@Abendschein
vielleicht könntest du sowas sagen wie ich nehme die Arbeit sehr ernst und bin sehr loyal und mir gefällt
es auch nicht, dass ich Betrieb und Kollegen alleine lassen muss

es gibt aber einen Punkt da setzt die Gesundheit Grenzen

Nehmen Sie mich etwa als unloyal war oder als wäre mir der Betrieb egal? Das fände ich sehr bedauerlich.
(aber nicht ganz so günstig der Satz, höchstens zum vergewissern, was er einem eigentlich unterstellt).

ich habe mit meinem Arzt ganz eingehend besprochen, ob ich diese Arbeit noch in meinem Zustand ausführen kann, er sagt nein

es ist unverantwortlich mit Fieber, Grippeviren ect. diese Tätigkeit auszuführen, Arbeit mit Lebensmitteln,
Kunden und Kollegen geht so nicht.

ich riskiere einen größeren Ausfall, wenn ich das einfach ignoriere, und ich möchte ja rechtzeitig wieder fit sein und arbeiten können

ich finde sehr bedauerlich, dass ich nicht im Betrieb sein kann, ich tue was ich kann und wenn es wieder geht.
Ich hoffe, Sie finden eine gute Lösung dafür.

Das sind alles Sachen, wo dir dein Arbeitgeber gar nichts kann. Schon leicht schleimig, weil du ja deinen
Einsatz betonst. Du setzt aber Grenzen.
Und es kommt ja auch drauf an, wie du handelst, nämlich fern bleiben und genesen. Und das ist ja dein gutes Recht.

Ich würde auch nicht alles nehmen von den Aussagen.
Erst mal eine Sache oder zwei, weniger ist mehr. Lieber kurze deutliche Sätze.

Sonst siehts so stark nach Rechtfertigung aus und der AG fängt vielleicht an zu diskutieren, und man lässt sich
zu blöden Aussagen verleiten.

Am Ende zählt ja, dass du gehen kannst, aber nicht im bösen, sondern weil es so sein muss, weil die
Gesundheit dir Grenzen setzt.
Ein normaler Arbeitgeber weiß das auch, aber in so eher familären Betrieben wird vielleicht noch versucht,
auf so Knöpfe zu drücken von wegen gehte nicht , wir brauchen dich.

Ein Arbeitgeber muss aber organisieren, wie er mit solchen Ausfällen umgeht und kann nicht einfach Krankheit verbieten.
Das würde ich so nicht sagen, aber mir meinen Teil denken.

Ob du die beschriebenen Probleme auch mit anderen Menschen hast?

Zitat von Abendschein:

Das was Du sagst stimmt. liebe @leeloo- es werden auch bei uns ständig neue Läden aufgemacht,aber Personal wird nicht eingestellt, da heißt es immer, man bekommt keine Leute.Ich habe in diesem Jahr, soviele Überstunden gemacht, war eine Vollzeit Kraft, obwohl ich nur 25 Stunden mache, da wurde ich auch doof unter Druck gesetzt, von wegen, dann müßte ich so arbeiten wie die das wollen, vielleicht dann auch jeden Tag 5 Stunden, um auf 25 Stunden zu kommen.Wie hast Du daran gearbeitet, wie sieht das aus? magst Du davon mehr erzählen und wie habe ich dann kein schlechtes Gewissen mehr?

Hallo Abendschein, ich hatte nach vielen Jahren Ruhe wieder eine schlimme Panikattacke bekommen vor ca. 2 Monaten und habe mich viel mit Achtsamkeit beschäftigt. Habe mir viele Videos dazu angesehen, Erklärungen, geführte Meditationen, Entspannungsübungen und dabei ist mir echt vieles klar geworden, warum ich immer dachte, dass ich nicht gut genug bin oder dass man versucht, es anderen dauernd recht zu machen usw.
Dadurch konnte ich lernen, dass ich genauso gut und richtig bin wie ich bin und ich lasse mich davon auch nicht mehr abbringen. Menschen, die sagen, dass du etwas nicht kannst, reden meist von ihren eigenen Grenzen. Leider habe ich den Großteil meines Lebesn in der Defensive verbracht und bin erst die letzten Jahre und besonders in den letzten 2 Monaten auf den für mich richtigen Weg gekommen, aber egal, man kann immer noch das Beste daraus machen.
Achtsamkeits-Academy oder auch Videos dazu gibt es viele (YouTube), mich haben die von Peter Beer weiter gebracht. Liebe Grüße

Zitat von Abendschein:

Das ich der A....bin, das ist nur in der Firma so, nicht mal
bei den Kollegen. Ich finde es einfach nicht gut, was der Chef sich rausnimmt.
Ich finde ihn Unkompetent als Chef, so etwas gehört sich nicht.

Das geht aber doch schon seit langer Zeit so. Du beklagst dich schon seit Jahren hier über ihn und auch die eine oder andere Kollegin. Ich hätte mir an deiner Stelle schon längst einen anderen Arbeitsplatz gesucht. Es wird doch wohl noch eine andere Metzgerei in deiner Region geben, wo du arbeiten könntest.

Ich glaube nicht, dass es nur an der Erziehung liegt, ob man immer nett und freundlich ist. Das ist auch angeboren. Ich war schon als kleines Kind sehr eigensinnig und habe nicht das gemacht, was ich sollte. Meine Mutter hätte gerne ein kleines höfliches und freundliches Mädchen gehabt, dem alle Herzen zuflogen und auf das sie stolz sein konnte. Aber ich war das Gegenteil, habe mich geweigert Leute zu grüßen, habe immer nein gesagt, wenn man mich um etwas bat, war richtig unverschämt zu bestimmten Leuten, die ich nicht leiden konnte etc. Da gab es mal die eine oder andere Ohrfeige von meiner Mutter, aber ich war so trotzig, dass ich weitermachte.

Das hört sich gut an liebe @Abendschein Viel Erfolg bei der Umsetzung.

Deine Situation erinnert mich so sehr an meine eigene, nur mit dem Unterschied, dass ich mich mit den Ansprüchen fix und fertig mache.

Mir fällt es sehr schwer aus dieser Rolle - braver, lieber, kleiner Junge raus zu kommen. Was mir aber so etwas die Augen öffnet ist, dass es mit 4 Jahren vermutlich gut so war, aber jetzt fürchterlich ist. Es ist aber auch ein Abgewöhnungsprozess. Wir haben Jahre lang auf der ein und derselben Weise gedacht und gehandelt und jetzt um zu denken ist schwieriger als auf einmal links- statt rechtshänder zu sein oder sonst wie Gewohnheiten zu ändern.

Ich versuche Verständnis mit mir zu haben. Niemand hat es in meiner Erziehung schlecht gemeint und ich wurde nie geschlagen und habe auch kein Trauma erlitten.

Früher viel es mir schwer meine Augen zu öffnen und leider machte mir meine Familie es nicht klar, dass ich mich lösen sollte, aber es ist nie zu spät.

Ich sehe es bei mir als ein Reifungsprozess.

Teilweise bin ich noch immer der kleine Junge und jetzt ist es Zeit los zu lassen und in die Welt zu gehen.

Ich finde es sehr gut, dass du das geschafft hast. Du kannst stolz auf dich sein. Du hast du ein weiteren Schritt getan. Bleib dran und nimm dich wichtig. Respektiere deine Wünsche und Grenzen, so werden es eher andere auch tun. Und wenn es Menschen sind, die dich völlig respektlos behandeln, dann haben die ein ernsthaftes Problem.