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R
Hallo mein Name ist Rina,
Ich habe mich entschlossen mich eurer Community anzuschließen.
Ich habe eine PTBS mit sozialer Phobie und Depression.
Ich bin in psychologischer Behandlung seit 6 Jahren aber mir fällt es unheimlich schwer Kontakt mit Menschen zu schließen.
Ich habe durch meine soziale Phobie schon sehr viele Arbeitsstellen verloren.
Ich arbeite im Einzelhandel und dadurch habe ich viel Kundenkontakt, aber mein Problem sind nicht die Kunden sondern enge Bezugspersonen wie Arbeitskollegen oder vorgesetzte.
Ich bekomme Panik attacken wenn ich im Aufenthaltsraum sitze, ich bekomme kein Wort heraus, ich fange an zu schwitzen, fühle mich abgescannt.
Ich bin vor 2 Jahren nun endlich nach Berlin gezogen zu meinem Partner aber ich habe bis heute niemanden kennengelernt.
Sobald es mehr als 3 Menschen sind verschliese ich mich, die Situation ist kaum mehr auszuhalten.
Einkaufen, arztbesuche erweisen sich mehr als schwierig.
Ich besuche im Moment eine Selbsthilfe Gruppe mit 8 Teilnehmern aber habe seit meiner Vorstellung nichts mehr gesagt.
Sobald ich im Mittelpunkt stehe, bekomme ich keine Luft mehr, der Raum wird kleiner, ich fange an mit stottern.
Eigentlich vermeide ich solche Situationen.
Vielleicht hat jemand hier einen Rat was ich tun kann um die soziale Phobie und das zwischenmenschliche mit anderen Menschen gut zu meistern.
Oder ob sich jemand in Berlin auskennt und weiß wo es Anlaufstellen gibt.
Auch der Austausch mit anderen Betroffenen würde mir sehr helfen.
Dankeschön fürs zuhören und einen schönen Sonntag.

28.02.2021 16:52 • 08.11.2021 x 1 #1


21 Antworten ↓


4_0_4
Herzlich willkommen Rina,

in jedem Land oder Stadtkreis gibt es sog. Psychiatrische Institutionsambulanzen (PIA)
In Berlin gibt es sogar drei - auf die schnelle gesucht.
Die können dir evtl. Anlaufstellen nennen.

Hier wirst Du sicher Menschen finden mit denen Du dich austauschen kannst.

Gruß
Cube

28.02.2021 17:10 • #2


A


Welche Anlaufstellen gibt es in Berlin für Soziale Phobie

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R
Hallo Cube,
Dankeschön für deine Nachricht.
Ich bin in einer PIA wo ich aller 4 Wochen hingehe zu einem Gespräch +eine gesprächsGruppe jede Woche.
Aber ich muss irgendwie versuchen außerhalb Kontakte zu knüpfen und die Angst zu überwinden.
Da das dort nicht so gut klappt.
Dankeschön das du mir geschrieben hast.
Gruß
Rina

28.02.2021 17:32 • x 1 #3


4_0_4
Ah ok, da habe ich dich missverstanden.

Gerne

28.02.2021 17:39 • #4


R
Alles okay, es ist auch schwierig das zu beschreiben. Ich bin schon froh das ich hier Menschen kennenlernen kann denen es genauso geht wie mir.

28.02.2021 17:45 • x 1 #5


moo
Hi Rina,

ist ja eh etwas schwierig derzeit mit den Beschränkungen. Warum ist es Dir so wichtig, neue Leute kennenzulernen? Fühlst Du Dich trotz Deiner glücklichen Beziehung einsam?
Warst Du vor der traumatischen Erfahrung deutlich anders?
Ich habe sehr lange gebraucht um meine Schüchternheit insbesondere gegenüber dem anderen Geschlecht zu verlieren. Es passierte letztendlich als Kollateralnutzen im Zuge meines ersten Meditationskurses. Es war das erste Mal, dass ich eine tiefe natürliche Verbundenheit zu allen Leuten im Raum erlebte. Ab da war ich ein anderer Mensch, was zwischenmenschliche Kontakte angeht.
Vielleicht ist so eine Gruppe ja was für Dich. Berlin ist da ja ein recht gutes Pflaster.
Willkommen!

28.02.2021 18:01 • #6


R
Hallo Moo,
Dankeschön das du mir geschrieben hast.
Ja ich bin sehr glücklich in meiner Beziehung aber andere Menschen wünsche ich mir auch.
Eine Freundin/Freund einfach andere Menschen mit denen man sich auch gegenseitig austauschen kann.
Ich kann mit meinem Partner über vieles sprechen aber auch nicht über alles wie Frauen Themen oder meine Ängste.
Er erlebt es draußen mit mir aber versteht nicht warum es so ist, warum es mir so schwer fällt Menschen kennenzulernen.
Ich bin auch vor dem lock down nicht viel raus gegangen.
Ich bin nur zuhause, ich gehe nur zum Einkaufen, arztbesuche und zur physio Therapie raus.
Durch meine Kindheit habe ich eine PTBS Störung.
Durch meine letzte Beziehung bekam ich dann eine soziale Phobie mit Depression, da ich 8 Jahre lang in issolation lebte.
Dadurch kommt vermutlich die soziale Phobie.
Vorher war ich sehr lebhaft, gesprächig, lebenslustig-eigentlich das Gegenteil von dem was ich jetzt bin.
Ich wünsche mir das zurück.
Aber ich weiß nicht wie?!
Diese Gruppe klingt interessant wo du bist, ich Meditiere auch gern.
Vielleicht gibt es ja hier in Berlin eine solche Gruppe die ich besuchen kann wenn sich die Corona Lage etwas gebessert hat.
Aber vielen, vielen Dank für deine Nachricht und den Tip

28.02.2021 18:40 • x 1 #7


4_0_4
Zitat von RinaBambina:
Durch meine letzte Beziehung bekam ich dann eine soziale Phobie mit Depression, da ich 8 Jahre lang in issolation lebte.


wow

28.02.2021 19:15 • #8


R
Ja mein erster fester Freund, mochte es nicht das ich Freunde treffe oder eigenständig bin, das ging soweit das ich das Haus nicht mehr verlassen durfte.
Das ging 8 Jahre aber ich habe dann eine sehr schwere Depression bekommen und bin stationär in eine Klinik gegangen. Diese hat mir geholfen mich zu trennen von diesem Partner und mein eigenes Leben wieder zu erschaffen. Was sehr sehr schwer war.

28.02.2021 19:40 • #9


4_0_4
Das glaube ich dir. Vor allen Dingen mit der Vorbelastung einer PTBS in der Kindheit.

Keiner kann in deinen Schuhen laufen, sowie aussenstehende sich diese Dinge nicht vorstellen können.
Trotzdem zeugt es von einer enormen Motivation, Willensstärke und Hoffnung, das Du bis hier gekommen bist.

Und daher denke ich wirklich, dass Du die Dinge welche noch zu verbessern sind, auch hinbekommen wirst.

28.02.2021 19:47 • #10


R
Dankeschön, das hast du schön geschrieben.
Ja es ist ein schwerer Kampf aber ich versuche auch daran zu arbeiten.
Der Wille ist da, aber die psyche möchte manchmal nicht.
Und gerade die soziale Phobie,Menschen draußen zu begegnen belastet mich sehr.
Ich weiß das nichts mehr passiert aber die psyche und der Körper hat furchtbare Angst vor fremden Menschen.
Aber mir hilft der Austausch hier, da fällt es mir leichter.
Was hat dir geholfen bei deiner PTBS?

28.02.2021 19:54 • #11


4_0_4
Zitat von RinaBambina:
Der Wille ist da, aber die psyche möchte manchmal nicht.

Wenn das Unterbewusstsein / Angstzentrum eine Situation als Gefahr definiert, ist das so eine Sache dem kognitiv entgegenzuwirken.

Ich habe eine kPTBS, eine komplexe, posttraumatische Belastungsstörung.
Was mir geholfen hat ist eine Summe vieler einzelner Therapien und zum Erhalt der Stabilität angepasste Lebensweise.

Das geht wirklich quer Beet - tiefenpsycholigisch, Verhaltenstherapie, dialektisch boheviale Therapie (DBT), Skillstraining, Schematherapie, Traumatherapie mit Imaginationsverfahren (PITT), EMDR, Bio-und Neurofeedback.

28.02.2021 20:03 • #12


R
Wow, das sind sehr viele Therapien.
Ich hatte bisher nur eine tiefenpsychologische therapie, verhaltenstherapie und skills training.
Ich finde es sehr erstaunlich wenn man schon so viele therapien gemacht hat.
So kann man immer vergleichen was einem hilft.
Und die Symptome werden besser.
Ich habe am Dienstag wieder einen Termin bei meiner Ärztin.
Ich werde sie mal fragen ob ich eine von diesen therapien ausprobieren kann.
Ich würde jede Therapie ausprobieren damit es besser wird.

28.02.2021 20:33 • x 1 #13


4_0_4
VHT und Skills sind schon eine gute Sache.

In der Traumatherapie gibt es sehr viele verschiedene Therapieansätze.
Nicht jeder kann mit jedem etwas anfangen. PITT ist mein wirkungsvollstes Werkzeug, bei Somatic Experiance kann ich nicht so tief eintauchen.
Es gibt trotzdem noch vieles mehr TRIMB, IRRT, EAT und die DBT-PTBS - eine vor kurzer Zeit entwickelte DBT Therapie für kPTBS Betroffene.

Die Therapie, das Vertrauen in den behandelnden Therapeuten, ein Zugang dem man gewährt ist das eine. Das emotionale Annehmen der Inhalte und die Qualität wie man das eigene Training hinbekommt, das andere.

Es ist gut das Du offen bist für andere Themen. Denn sich Optionen erschaffen ist etwas elementar wichtiges aud meiner Sicht.

28.02.2021 20:49 • #14


firefly88
Hallo Rina!
Auch mein erster Beitrag hier und heute
Ich habe seit 3 Jahren zwar generalisierte Ängste, aber ein Teil davon ist auch Sozialphobisch. Mein Zustand hat sich enorm verbessert. Bei mir hat alles mit einer Art heftigen Psychose angefangen und in der Zeit waren die sozialphobischen Gedanken heftig...also für mich gefühlt lebensbedrohlich. Ich finde es immer so schwer rückblickend zu sagen was geholfen hat, weil bestimmt ist es ein Mix aus allem was man so ausprobiert. Therapie, Sport, Schlafhygiene....Dennoch denke ich was am Meisten geholfen hat war der Interaktion auf keinen Fall aus dem Weg zu gehen. So schlimm deine Ängste sind, geh trotzdem rein. Nur so kann dein Gehirn lernen, das du nicht sterben wirst
Fühl dich ganz doll gedrückt 3

03.03.2021 21:56 • #15


J
Hi Rina,

wie hier schon zuvor geschrieben wurde, habe ich auch ähnliche Erfahrungen mit der Verbesserung gemacht. Was es nun genau gewesen ist, weiß ich nicht. Vermutlich ebenfalls eine Mischung aus Vielem. Vielleicht auch ein wenig, dass mich meine Probleme irgendwann selbst extrem genervt/ gelangweilt haben. Sie sind zwar nicht weg, aber im Augenblick geht´s mir so gut wie schon lange nicht mehr.
Es mag sich trivial für dich anhören und es ist auch nur meine eigene Lösung gewesen, aber ich habe lange gebraucht die einfache Tatsache zu erkennen. Es ist halt so wie es ist. Ich kann versuchen es akzeptieren oder ich kann mir mein Leben noch schwerer machen. Wie gesagt, ich rede hier nur von meiner Situation. Das soll keine indirekte Kritik an irgendwem hier sein.
Jedenfalls hab ich das Gefühl seitdem ich einige Dinge akzeptiert habe, die ich eigentlich nie akzeptieren wollte, geht es mir besser.

Hab ähnliche Schwierigkeiten wie du und das seit so ca 15 Jahren. Ich wollte dir eigentlich nur schreiben, dass es mit der Zeit besser werden kann, auch ohne großes Zutun. Therapie hab ich zwar auch gemacht, allerdings hätte ich mir das rückblickend vielleicht sparen können. Naja, ich weiß wo die Ursachen für meine Schwierigkeiten liegen und wie sieht es bei dir aus?
Ich habe keine PTBS von daher kann ich da nicht mitreden, ich wollte dir auch nur ein paar aufmunternde Worte schreiben. Ich denke, es wird auch bei dir besser werden und dein Leben wird leichter werden.
Das wünsche ich dir,

alles Gute!

19.03.2021 09:16 • x 2 #16


R
Hallo JonnyD,
Vielen Dank für deine Nachricht.
Ja es wäre einfacher wenn ich es akzeptieren könnte, aber es ist sehr schwer.
Ein Teil von mir hat es akzeptiert aber der größere Teil möchte es nicht wahr haben und sucht die ganze Zeit nach Antworten und Lösungen für die psychische Erkrankungen.
Ich weiß wodurch die PTBS kam, es gab eine sehr schlimme Zeit in meiner Kindheit von 7 - 12 Jahren. Ich konnte es danach gut verdrängen aber das ging nicht lange gut. Ich habe eine trauma und tiefenpsychologische Therapie gemacht um das zu verarbeiten aber es hat nichts gebracht da mein Gehirn die Geschehnisse abgespalten hat. Also ich kann über meine Kindheit reden ohne das es mich berührt. Es kommt mir so vor als spreche ich dann über eine andere Person.
Aber als ich die Person (Stiefvater) irgendwann wieder sah kam all die Angst zurück und ich fühlte mich in meine Kindheit zurück versetzt. Daraufhin folgten Nächte lang lebhafte flashbacks. Dieser Mann hat mich zerstört und jetzt muss ich versuchen damit zurecht zukommen.
Ein Teil hat die Hoffnung verloren aber ein anderer Teil kämpft weiter und will wieder zurück ins Leben.
Du kämpfst jetzt auch schon 15 Jahre und das du mir dies jetzt schreibst gibt mir wieder ein bißchen mehr Hoffnung und sagt mir das sich kämpfen lohnt.
Dankeschön
Ich wünsche dir auch alles Gute!

19.03.2021 23:18 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

J
Nochmal hallo!

Zuerst, danke für die guten Wünsche! Weiter tut es mir leid was dir passiert ist. Ich kann nur erahnen wie das sein muss. Ich habe auch Menschen in meinem Leben, die ich nicht mehr treffen möchte und wenn ich mir vorstelle wie so eine Situation sein müsste..
Ich kann dir da leider auch nichts raten und vielleicht willst du das ja auch gar nicht.
Ich hätte gedacht, dass es vielleicht noch andere Therapeuten gibt, die dir mehr helfen könnten? Zu deinem letzten Abschnitt: Ich finde schon, dass es sich lohnt. Ich hatte eine Zeit in meinem Leben, in der ich das leider nicht so gesehen habe. Und ich bin wirklich froh, dass es mich noch gibt und ich damals nicht irgendeinen Mist gemacht habe. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es einmal besser werden würde und alles war sinnlos, grau und einfach nur traurig. Aber es wurde langsam besser. Und ich glaube, dass es auch für dich besser werden wird.
Ich beneide dich sogar ein wenig. Du hast einen Partner und bist nicht allein. Hat wie alles sicher Vor- und Nachteile, aber ich würde sagen, das ist doch etwas Gutes.
Ich werd mich jetzt anderen Dingen widmen. Ich wünsche dir einen schönen Tag und wünsche mir für dich, dass es dir irgendwann gelingt, die Dinge, die dich belasten, abzulegen. Du wirst das schaffen!

20.03.2021 08:06 • #18


B
Hallo Rina, ich komme auch aus Berlin. Bist du hier noch aktiv? Da deine Beiträge ja doch schon etwas her sind..

08.11.2021 00:12 • #19


Acipulbiber
Zitat von Berlin123:
Hallo Rina, ich komme auch aus Berlin. Bist du hier noch aktiv? Da deine Beiträge ja doch schon etwas her sind..

Sie ist nur noch Gast

08.11.2021 00:17 • #20


A


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