Hallo, ich bin Jens, bin 42 Jahre alt und habe mich hier angemeldet, weil ich hoffe, dass mir hier jemand ein paar Tipps geben könnte, da ich mit meinem Wissen und Kräften am Ende bin. Ich bin mit ca. 19 Jahren an einer Sozialphobie erkrankt. Dies passierte plötzlich bei einem Schulreferat und ich wusste nicht, was passierte. Kurze Zeit später hatte ich eine Diagnose und wurde behandelt mit den ersten Medikamenten. Ich bin mir nicht mehr sicher, was es war. Ich meine, es war Citalopram. Wieder kurze Zeit später verbrachte ich ein halbes, dreiviertel Jahr in einer Tagesklinik. Dort wurde ich mit Trevillor behandelt und hin und wieder anderen Medikamenten, wovon ich nicht mehr weiß, welcher es war. Der Hauptbestandteil war Trevillor und Verhaltenstherapie. Meine Angststörung äußerte sich so, dass ich überall, wo andere Menschen waren, nicht mehr reagieren konnte. Wenn ich zum Beispiel öffentlich etwas essen sollte, in einem kleinen Raum wie einer Bäckerei, fing ich an zu zittern, mir wurde übel, Kaltschweiß, mein Herz raste und ich konnte nicht mehr sprechen. Das Gefühl, das jeder kennt, man hat Angst, einen Herzinfarkt zu bekommen. Durch die Tagesklinik lernte ich, damit umzugehen. Und es ist heute so, dass nichts mehr davon da ist. Ich kann völlig normal mit anderen Menschen interagieren. Ich kann in der Öffentlichkeit essen. Ich kann mich auch blamieren, auch absichtlich blamieren. Es ist alles weg. Mein Kopf ist frei. Ich habe vom Kopf her keine Angst mehr. Allerdings mein Körper sieht das scheinbar anders. Denn zwei Ängste sind geblieben. Die Angst, zum Beispiel vor einer Schulung in einem kleinen Raum zu sitzen mit mehreren Leuten. Sobald ich dort angesprochen werde, beginnen die körperlichen Symptome. Ich kann nicht mehr reagieren, muss den Raum panikartig verlassen. Ich kann nicht sitzen bleiben. Der zweite Auslöser sind Konfliktsituationen. Immer wenn ich in eine Situation komme, in der es zu einem Streit kommt, fängt mein Körper an mit den Symptomen. Ich habe auch zwischenzeitlich bei zwei oder drei Therapeuten Hilfe gesucht. Niemand konnte mir helfen. Seit ca. drei Monaten ist es wieder verstärkt da. Ich bin Vater und muss funktionieren, um für meine Kinder da zu sein. Ich kann unter anderem an Elternabenden oder wenn es Konflikte gibt mit Mitschülern, in denen das Gespräch mit den Eltern zu suchen wäre, nicht funktionieren. Ich kann auf der Arbeit nicht funktionieren, weil ich dort auch öfter Konflikte habe. Ich suche nun nach einem Mittel, um diese körperlichen Symptome abzuschalten. Mein Kopf ist frei. Ich habe keine Angst. Ich gehe auch den Situationen nicht aus dem Weg. Aber wenn ich sie betrete, beginnt mein Körper und ich halte es nicht aus. Hat mir irgendjemand eine Idee, was ich machen könnte? Ein Medikament? Ich würde auch eine Operation, wenn es irgendetwas gibt, in Betracht ziehen. Egal was, ich suche einfach nach einem Strohhalm, weil ich so nicht mehr leben möchte. Es ist nicht so, dass ich suizidgefährdet bin, aber manchmal wünsche ich mir einfach nicht mehr aufzuwachen. Liebe Grüße, Jens.
Gerade eben • • 16.09.2025
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