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N
hallo,

mein freund nimmt seit jahren hinweg moclobemid. jetzt hat er sich in den letzten tagen vorgenommen es ganz abzusetzen. er meint, die tabletten machen ihn müde und konzentrationsschwäche. ich habe angst, daß es der beziehung schaden wird. ich bin schon seit 2 jahren mit ihm zusammen und liebe ihn auch über alles. aber heute meinte er, er habe ganz schlechte laune und hat sich zurückgezogen. das tut mir schrecklich weh.

ich leide selbst an depressionen (oder ich bilde es mir ein). jedenfalls, bekomme ich immer panik, wenn er sich mal zurückzieht oder mich vernachlässigt. dann komme ich mir ungeliebt vor und ich frage mich immer :liebt er mich? will er mich noch? mein verstand sagt mir, daß ich mir umsonst sorgen mache, aber meine angst malt mir immer ganz schreckliche situationen aus.

ich fühle mich schrecklich allein.

wie ist das so?

wird sich seine persönlichkeit ändern, jetzt wo er die tabletten abgesetzt hat?

eine frage noch: machen die tabletten lustlos auf sex?


liebe verzweifelte grüße...

09.09.2005 23:26 • 23.09.2005 #1


2 Antworten ↓


R
Hallo hier ein Auszug vom Netdoktor:
Wie wirkt der Inhaltsstoff?


Moclobemid wird zur Behandlung depressiver Zustände angewendet.

Im Gegensatz zu alltäglichen Stimmungsschwankungen handelt es sich bei der Depression um eine häufige und schwere Erkrankung. Bis heute ist die Ursache nicht bekannt. Vieles deutet darauf hin, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Neurotransmitter - chemische Stoffe, die Nervensignale übertragen - im Gehirn gestört ist. Denn die Beschwerden lassen sich durch Medikamente bessern, die die Wirkung mancher Neurotransmitter verstärken - hier sind vor allem die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin zu nennen.

Die verschiedenen Neurotransmitter werden in den Nervenzellen ständig neu hergestellt und in gleichem Maße wieder abgebaut. Eine Erhöhung der Anzahl der Botenstoffe erreicht man auf zwei verschieden Wegen: durch eine gesteigerte Produktion oder durch Blockade des Abbaus.

Moclobemid ist ein MAO-Hemmer: Er blockiert mehrere Enzyme, die Neurotransmitter in den Nervenzellen aufbauen. Diese Enzyme heißen Monoamino-Oxidasen, oder einfach nur MAO. Moclobemid besetzt die für die Neurotransmitter vorgesehenen Bindungsstellen: Die Neurotransmitter reichern sich an und ihre Wirksamkeit steigt. Moclobemid blockiert hauptsächlich ein bestimmtes Enzym unter den Monoamino-Oxidasen, die MAO-A. Die MAO-A baut aber nicht nur Neurotransmitter ab, sondern auch eine Anzahl anderer Stoffe mit ähnlicher Struktur: Auch diese reichern sich im Körper an. Diverse Arzneistoffe dürfen daher nicht zusammen mit MAO-Hemmern eingenommen werden.

Moclobemid wirkt stimmungsaufhellend und antriebsteigern. Es wird bei schweren Depressionen eingesetzt und hilft selbst dann, wenn andere Medikamente keine Besserung bringen. Der antriebsteigernde Effekt tritt in der Regel sehr schnell ein, während die ausgleichende Wirkung erst nach etwa zwei Wochen beginnt.



Anwendungsgebiete



Ausgeprägte Unsicherheit im Umgang mit Menschen (soziale Phobie)


Depressionen



Packungsgrößen



50 Filmtbl. (N2) 150 mg


100 Filmtbl. (N3) 150 mg


20 Filmtbl. (N1) 300 mg


50 Filmtbl. (N2) 300 mg


100 Filmtbl. (N3) 300 mg


20 Filmtbl. (N1) 150 mg



Warnhinweise!



Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alk..


Eine spezielle Diät, wie sie bei älteren Wirkstoffen dieser Klasse eingehalten werden musste, ist nicht notwendig. Es sollte dennoch der übermäßige Verzehr von stark tyraminhaltigen Speisen (z.B. alter reifer Käse) vermieden werden.



Wann ist das Medikament nicht für Sie geeignet (Gegenanzeigen)?



Akute Alk. oder Schlafmittelvergiftung


Kinder


Schwere Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)


Schwere Verwirrtheitszustände


Tumor, der das Hormon Adrenalin und/oder Noradrenalin produziert (Phäochromozytom)



Schwangerschaft und Stillzeit



Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte das Medikament möglichst nicht angewendet werden, es sei denn, Ihr Arzt hält dies für unbedingt erforderlich.



Nebenwirkungen

Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.

Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion verspüren, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.



Kopfschmerzen


Mundtrockenheit


Schwindel


Übelkeit


Schlafstörungen


Unruhe



Wechselwirkungen

Medikamente zur Behandlung niedrigen Blutdrucks mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Sympathomimetika werden möglicherweise in ihrer Wirkung verstärkt.
Die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten, welche die Konzentration des Botenstoffs Serotonin im Gehirn beeinflussen, oder von Hustenstillern mit den Wirkstoffen Dextromethorphan oder Codein kann zu schweren Erregungszuständen führen.

Das Präparat kann die Wirkung weiterer Medikamente verstärken oder abschwächen oder selbst verstärkt oder abgeschwächt werden. Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie noch andere Medikamente einnehmen.

10.09.2005 07:58 • #2


P
warum mailst Du den Beipackzettel hier? das ist mit Sicherheit keine Hilfe. auch bei mir löste die einnahme eher gegenteilige effekte aus, also z.b. müdigkeit statt erwünschter antriebssteigerung. libido war bei mir nicht beeinträchtigt, da reagiert aber bestimmt jede/r anders. das absetzen sollte stufenweise erfolgen, jedoch am besten nach absprache mit dem doc.
mir ging es ähnlich wie dem eingangs beschriebenen herrn, mir ging es nach dem ausschleichen besser, dieses präp ist nix für mich. zumindest für mich war reboxetin besser.
also, nicht austecken, weitermachen!!
alles gute + viel erfolg
gruß
ulf

23.09.2005 13:44 • #3





Dr. Reinhard Pichler