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A
Hallo,

mein Name ist Anna und ich habe ein ziemlich großes Problem. Für mich ist es jedenfalls schon seit Wochen sehr belastend.

Nächste Woche habe ich mein allererstes Vorstellungsgespräch für einen Ausbildungsplatz. Mir ist dieser Ausbildungsplatz unendlich wichtig, da es schon seit langem mein Wunsch ist, diesen Beruf zu erlernen. Jedoch bin ich schon immer ein sehr sentimentaler Mensch und ziemlich nah am Wasser gebaut. Auch mein Selbstbewusstsein ist nicht das Beste. Ich bin ungerne in der Öffentlichkeit, weil ich auf Menschen schlecht zugehen kann. Meistens fange ich an zu zittern in der Stimme und ich kriege furchtbares Herzrasen. Dann schießt der Puls hoch. Das macht mich auf Dauer ziemlich fertig, weil ich einfach mein Leben damit kaputt mache. Ich will mich nicht verstecken. Ich will mein Leben genießen, diesen Ausbildungsplatz bekommen und dann endlich in ein neues Leben starten. Aber es fällt mir unendlich schwer und ich weiß, dass es von heute auf morgen auch nicht einfach machbar ist, seine Einstellung komplett umzukrempeln..

Naja wie gesagt, steht nächste Woche der Termin. Leider ist es auch nicht nur ein Vorstellungsgespräch, sondern auch Gruppendiskussion und Rollenspiel gehört dazu. Mein Problem ist, dass ich vor fremden Menschen einfach ganz schlecht reden kann. Klar, sind das auch nur Menschen die aufgeregt sind.. Trotzdem fühle ich mich in Gegenwart unbekannter Personen sehr unbehaglich.. Besonders Angst hab ich aber vor dem persönlichen Gespräch, wo ich mindestens 5 Personen gegenüber sitze. Und das ist mein erstes Vorstellungsgespräch! Also wird das gleich ein ganz besonderes Erlebnis...
Zumal von den 200 Leuten vom Eignungstest, nur 23 genommen werden und ich Angsthase sehe mich noch nicht unter diesen 23 Leuten. Zumal viele Bewerber älter sind als ich und auch deutlich reifer aussehen.
Nach dem Tag fühle ich mich bestimmt auch gut, selbst wenn ich es nicht schaffe. Aber ich hab dann immerhin den Tag überlebt.. manchmal plagen mich auch die Gedanken, das alles abzubrechen...

Ich mache mir einfach zu viele Gedanken um alles, und mache mir damit nur unnötig selbst Stress. Es ist momentan nicht leicht für mich, alles unter einen Hut zu bekommen. In der Schule wird der Stress auch nicht geringer, dann kommt noch Fahrschule dazu und das Gespräch.. ich komme schon seit Tagen nicht mehr zur Ruhe, habe Schlafstörungen, ständige ,,Heulanfälle und Jetzt kommt wahrscheinlich auch noch eine Erkrankung meiner Schilddrüse dazu (Arzttermin steht noch nicht)

Habt ihr vielleicht einen Ratschlag, wie ich endlich mal ein bisschen klarer denken kann, damit ich mir nicht zusätzlich noch Steine in den Weg lege? Mein Weg sollte offen sein.. aber die ständigen Gedanken blockieren meinen Optimismus... In fünf Minuten freue ich mich, aber zwei Minuten später zwingen mich meine Gedanken wieder, ans aufgeben zu denken..

Danke schonmal..

12.02.2017 21:30 • 13.02.2017 #1


9 Antworten ↓


J
Erstmal herzlich willkommen im Forum!

Au weia, da kommt eine große Aufgabe auf dich zu. Vor mehreren Leuten reden, zu diskutieren und Rollenspiele machen zu müssen, würde mir auch im Magen liegen. Ich hatte in der Ausbildung so ähnliche Situationen, zum Abschluss z.B. musste man sein Projekt vor einer Art Kommission verteidigen. Mir hat geholfen, dass ich mich sehr, sehr gut vorbereitet und die Situation mit Kollegen durchgespielt hatte. Sicher ist das nicht dasselbe wie der Ernstfall, aber etwas gegen die Nervosität helfen tut's (leider bekam ich damals nur einen guten statt ausgezeichneten Erfolg, obwohl mein Projekt 1A war - aber die mündliche Präsentation und das Verhalten in der Diskussion wurden halt auch benotet). Hast du die Möglichkeit, dich spielerisch auf den großen Tag vorzubereiten?

12.02.2017 22:07 • x 1 #2


A


1. Vorstellungsgespräch - bin sehr unsicher. Habt ihr einen Rat?

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Hotin
Hallo Anna99,

so ein Vorstellungsgespräch ist immer eine sehr spannende, aufregende
Situation. Deine jetzigen Gedanken, die Du beschreibst, sind eher normal.
Du solltest Dich allerdings nicht so stark da hinein steigern.
Bei 23 von 200 Personen hast Du doch eine gute Chance erfolgreich zu sein.
Zitat:
und ich weiß, dass es von heute auf morgen auch nicht einfach machbar ist, seine Einstellung komplett umzukrempeln..


Ja klar, es reicht aber, wenn Du weißt, dass dies auf Dauer nötig und sinnvoll sein wird.
Zitat:
Mein Problem ist, dass ich vor fremden Menschen einfach ganz schlecht reden kann.


Das ist nicht schlimm. Dein Wille und Dein Mut, Dich dieser Stress-Situation auszusetzen, werden Dich sicher
über die ersten unsicheren Sätze ziehen. Danach läuft es meistens wie automatisch.

Ein wenig kannst Du Dich eventuell vorbereiten. Das gibt Dir mehr Sicherheit.
Bei Vorstellungsrunden, wollen die ja vor allem von Dir etwas wissen.
Deshalb bereite Dich darauf vor, das Fragen kommen, wie.

Stellen Sie sich kurz vor.
Welche schulische Ausbildung haben sie?
Wie sind sie auf diesen Beruf gekommen?
Warum haben sie sich gerade bei uns beworben?
Sind sie bereit sich im Beruf weiter fortzubilden?
Was haben sie für Interessen und Hobbies?
Welche privaten Ziele haben sie (Familie/Wohnen)
und einiges anderes

Über solche Themen kannst Du schon zuhause, notfalls vor dem Spiegel üben, in freier Rede dazu etwas zu erzählen.
Meistens hilft auch, wenn Du Dir einige Stichpunkte oder kurze Sätze dazu aufschreibst. Das prägt sich viel besser ein.
Und was Du schon mal geübt hast, kommt dann auch wenn Du nervös bist ruhig rüber.
Zitat:
Ich mache mir einfach zu viele Gedanken um alles,


Darüber Gedanken machen ist schon gut. Nur nicht so viele.
Durch das aufschreiben entlastest Du Deinen Kopf etwas.

Ich wünsche Dir viel Glück, damit Du Dich im Vorstellungsgespräch positiv zeigen kannst.
Du wirst es schaffen. Und wenn es nicht klappt gibt es bestimmt noch andere Möglichkeiten in Deinem Leben.

Ales Gute dafür

Bernhard

12.02.2017 22:19 • x 1 #3


I
Verfestige dich nicht zu sehr auf genau diesen ausbildungsplatz bei genau diesem betrieb. Die ersten vorstellungsgespräche bzw. Einstellungstest sind eher unter erfahrung sammeln zu verbuchen. Da klappt in der regel längst noch nicht alles und man kommt nicht zum zuge.

Ich habe zweifel dass du dich schon auf den für dich richtigen ausbildungsplatz beworben hast. Dort wo rollenspiele usw. Stattfinden werden eher extrovertierte quasselstrippen bzw. Aalglatte makellose streber gesucht.

12.02.2017 22:28 • #4


A
@Intimidator naja eigentlich bin ich auch eine Quasselstrippe, nur wie gesagt, vor Fremden ist das für mich nicht so einfach. Vielleicht muss man erstmal den Anschluss finden und dann kommt das von alleine.

12.02.2017 22:41 • #5


Icefalki
Liebe Anna, mach dir einfach bewusst, dass dein Leben überhaupt nicht gefährdet ist, wenn du den Job nicht bekommst. Wie schon die Vorgänger beschrieben haben, braucht es Übung, Vorbereitung.

Aufgeregt darf man sein, vorbereitet ist noch besser, und Erfahrungen schaden nicht.

Was ist denn dein Berufswunsch? Passt deine Introvertriertheit oder die Angst vor Menschen da rein?

12.02.2017 22:46 • #6


S
Hi Anna,

es ist dein erstes Vorstellungsgespräch. Vor allem ist es erstmal eine komplett neue Art von Herausforderung in deinem Leben. Das Wichtigste ist doch, dass du dich in der neuen Situation erlebst und dich daran gewöhnst. Dann wird von mal zu mal der Stress geringer, der dich dabei behindert. Mir hat es geholfen, jeden Bewerbertag, jedes Bewerbungsgespräch nur noch als eine Möglichkeit zu sehen. Weniger angestrengt konnte ich mich natürlicher präsentieren. Und dann wurden mir nach erstmal 3 Absagen, nach den nächsten 3 Vorstellungsgesprächen jeweils ein Ausbildungsplatz angeboten.

Ja, du willst genau diesen Ausbildungsplatz. Wenn du dich da so einengst, verbesserst du deine Anspannung mit all den körperlichen Folgen (Herzrasen,..) leider nicht. Rollenspiele vorher mit Freunden/Familie üben ist ne Idee. Vor allem um runter zu kommen. Lockerer damit umzugehen. Denk nicht vorher schon die Welt geht unter, falls es nicht klappen würde. Damit lenkst du dich gedanklich in die falsche Richtung. Du kannst nur gewinnen.

Viele Grüße

12.02.2017 22:54 • #7


I
Ist leichter gesagt als getan aber ceep cool. Im verlauf mehrer gespräche hat schon so mancher einen selbstfindungsprozess durchlaufen.

12.02.2017 23:17 • #8


A
@Intimidator das stimmt wohl, aber ich hab mich beworben, also musste ich damit auch rechnen, zu einem Vorstellungsgespräch zu müssen. Wird schon irgendwie schief gehen

Danke jedenfalls für die lieben Antworten, ich kann ja mal schreiben, wenn ich den Tag überstanden habe

Liebe Grüße

12.02.2017 23:21 • x 1 #9


J
Ja genau, berichte uns auf jeden Fall, wie es dir ergangen ist!
Was mir noch eingefallen ist: Mir wurde meine Aufregung (hatte ein Blackout) einmal sogar hoch angerechnet. Der Chef meinte, daran merke man, dass mir am Job wirklich etwas liegt.

13.02.2017 15:40 • x 1 #10


A


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