Fliegen.
Fliegen ärgern mich. Und ich mag sie nicht.
Ich hatte mal gedacht, dass ich davon mehr, oder weniger verschont bleibe.
Bis zum sechsten Stock kommen nicht so viele. Es gibt ja genug Wohnungen unter mir, wo sie einkehren können.
Aber manche finden doch ihren Weg zu mir.
Ich will meine Dehnübungen machen, wobei sowieso schon meine inneren Schweinehunde bequem auf meinem Sofa sitzen, und mich süß lächelnd ansehen, gespannt, ob ich die Dehnübungen auch durchziehe.
Ich fange an, strecke einen Arm hoch in die Luft und fange an zu zählen, damit der Muskel auch ausgedehnt wird.
Zack, sitzt eine Fliege auf meinem Arm und krabbelt darauf rum.
Das Zählen ist vorbei. Die Konzentration sowieso. Ich unterbreche und scheuche sie weg.
Sie dreht ihre Runde im Wohnzimmer und bei nächster Gelegenheit sitzt sie wieder irgendwo auf mir.
Langsam werde ich knatschig.
Ich komme aber bis zum Schluss und bin bei meinen Atemübungen.
Sie bringen mich ein bisschen runter, denn ich bin auch bei den einfachsten Dehnübungen immer ein bisschen aufgeregt.
Ich kann wohl dieses “Muss” dahinter nicht so gut haben.
Außerdem sind die Atemübungen sehr gut, weil sie das Zwergfell lockern. Das ist wichtig für den gesamten Körper.
Meine Augen sind geschlossen und ich atme tief durch die Nase. Halten, langsam bis zum Ende ausatmen.
Dabei kommt mir der irrwitzige Gedanke, dass ich beim nächsten Zug, flöpp, die Fliege in der Nase habe.
Das war nicht so, aber meine Übungen waren ausgesprochen gestört.
Zum Schluss hatte ich die Gelegenheit sie ins Bad zu schließen, wo sie durch das offene Fenster entkommen ist.
Da bist du ein Mensch, aber was fleucht und kreucht, kann einen schon außer Gefecht setzen.
Das erinnert daran, sich nur nicht einzubilden, dass man alles beherrschen kann.
Die Fliege hat Glück gehabt.
Und meine verführerischen Schweinehunde haben sich für den Tag schmollend zurück gezogen.