Problem und Sorgen Stammtisch für ernste Gespräche

Ach ja, das hätte ich fast vergessen: Da mir Ehrlichkeit sehr wichtig ist habe ich meinem Betreuer von meinem Rückfall erzählt. Er sagte, ich soll nachsichtig mit mir umgehen, er hat aber im Laufe des Gesprächs auch gesagt, dass es gefährlich ist, was ich da mache, das Ganze drum und dran auch mit meinem Freund. Ich sei nicht ganz bei der Sache.

Ich war gestern bei meiner Psychiaterin. Das Quetiapin soll ich erst einmal zu 250mg weiter einnehmen bis wir uns in einem Monat anstatt in drei Monaten wiedersehen. Sie ist unheimlich nett und empathisch, ich kann gut mit ihr reden. Sie sagt, wegen meiner Figur soll ich mich nicht verrückt machen, es sei erst einmal wichtiger, dass es mir psychisch gut geht. Ich denke sie hat recht und ich war richtig gerührt, als sie das sagte, aber es ist schwer für mich meinen Körper so zu akzeptieren. Nach dem Gespräch fühlte ich mich besser.

Zitat von melancholy2:

Nach dem Gespräch fühlte ich mich besser.

Sehr schön. Weisst du, irgendwie könnte bei uns allen auch die Idee dahinterstecken, dass wir eine Welt, einen Körper, einen Zustand haben möchten, der perfekt sein soll. Perfekt bei der Arbeit, perfekt in der Partnerschaft, perfekt, keine Krankheit haben zu wollen.

Du flüchtest in die Fantasie, andere bekommen Depressionen, Ängste, weil wir uns nach etwas sehnen, das uns fehlt. Die Schwierigkeit bei allem ist, zu erkennen, dass Perfekt, oder immer Happy, oder total furchtlos, eben nicht möglich ist. Evtl. Sind wir auch Menschen, die, ich sag es mal wieder, sehr leidenschaftlich fühlen können. Oder ihre Leidenschaft nicht rauslassen wollen/können, weil es sich verbietet, oder nicht erwünscht ist.

Ich bin z.B. ein Mensch, der Ungerechtigkeiten, Bösartigkeiten extremst verabscheut. Schon als Kind habe ich das gefühlt. Ich musste lernen, dass ich zwar innerlich Amok laufen kann, das Problem aber nicht ändere. Ändern kann ich nur mich selbst.

Wenn du deine Starliebe nicht weglegen kannst, oder willst, dann hilft nur ein Arangement mit dir selbst, das alles weniger ins Leiden führt. Oder du findest den Grund, warum du so fühlen willst.

Zitat von Icefalki:

Sehr schön. Weisst du, irgendwie könnte bei uns allen auch die Idee dahinterstecken, dass wir eine Welt, einen Körper, einen Zustand haben möchten, der perfekt sein soll. Perfekt bei der Arbeit, perfekt in der Partnerschaft, perfekt, keine Krankheit haben zu wollen.Du flüchtest in die Fantasie, andere bekommen Depressionen, Ängste, weil wir uns nach etwas sehnen, das uns fehlt. Die Schwierigkeit bei allem ist, zu erkennen, dass Perfekt, oder immer Happy, oder total furchtlos, eben nicht möglich ist. Evtl. Sind wir auch Menschen, die, ich sag es mal wieder, sehr leidenschaftlich fühlen können. Oder ihre Leidenschaft nicht rauslassen wollen/können, weil es sich verbietet, oder nicht erwünscht ist. Ich bin z.B. ein Mensch, der Ungerechtigkeiten, Bösartigkeiten extremst verabscheut. Schon als Kind habe ich das gefühlt. Ich musste lernen, dass ich zwar innerlich Amok laufen kann, das Problem aber nicht ändere. Ändern kann ich nur mich selbst. Wenn du deine Starliebe nicht weglegen kannst, oder willst, dann hilft nur ein Arangement mit dir selbst, das alles weniger ins Leiden führt. Oder du findest den Grund, warum du so fühlen willst.

Ja liebe Icefalki, mich damit arrangieren ist das was ich tun muss. Das machen ich auch schon seit langem mal mit kleinerem und mal größerem Erfolg. Ich möchte lernen weniger ins Leiden zu kommen, doch ich weiß noch nicht recht wie, außerdem ist das ein langer Prozess bei dem ich viel Geduld und Nachsicht mit mir haben muss.

Zitat von melancholy2:

doch ich weiß noch nicht recht wie,

Ich kenne nur die eine Lösung: Man wird sich bewusst, warum das Problem überhaupt besteht. Dann kommt die Frage, will ich es ändern? Wenn ja, beginnt man damit. Und natürlich ist das alles ein langer Prozess. Aber allem zugrunde liegt die Frage: Was will ich wirklich?

Zitat von Icefalki:

Ich kenne nur die eine Lösung: Man wird sich bewusst, warum das Problem überhaupt besteht. Dann kommt die Frage, will ich es ändern? Wenn ja, beginnt man damit. Und natürlich ist das alles ein langer Prozess. Aber allem zugrunde liegt die Frage: Was will ich wirklich?

Ich habe schon viele Versuche unternommen hier eine Antwort zu schreiben, aber ich konnte nie die passenden Worte finden.
Mir geht es besser. Für mich ist es wichtig herauszufinden, wie ich damit umgehen kann, wenn es mal wieder schlimmer ist, wenn sich wieder Liebeskummer einstellt. Da habe ich auch schon Fortschritte gemacht, es gibt verschiedene Dinge, die mir da helfen, schreiben, andere Menschen, meine Arbeit...
Denn es gibt Probleme mit denen man leben lernen muss, die einen ein Leben lang begleiten werden und das muss auch ohne Medikamente gehen.
LG, Mely

Ich freue mich, dass du eine Möglichkeit findest, damit umzugehen.

Zitat von kritisches_Auge:

Ich freue mich, dass du eine Möglichkeit findest, damit umzugehen.

Danke, ich bin auch froh.

Zitat von melancholy2:

Für mich ist es wichtig herauszufinden, wie ich damit umgehen kann

Genau, darum geht es und dann das Wissen, wenn es wirklich mal wieder verrutscht, man mal wieder mit seinen Problemen nicht umgehen kann, dann kommt eben Plan B, oder durchhalten, oder Klinik, oder Medis. Wer weiss, was hilft, wer weiss, dass man nunmal dazu neigt, in Schieflage zu geraten, der weiss auch, wird wieder besser.

Mein Mann und ich geniessen immer die Zeit, die so schön dahindümpelt, denn eines ist gewiss, irgendwann ist mal wieder Land unter, und die nächste Katastrophe muss verdaut werden.

Zitat von Icefalki:

Genau, darum geht es und dann das Wissen, wenn es wirklich mal wieder verrutscht, man mal wieder mit seinen Problemen nicht umgehen kann, dann kommt eben Plan B, oder durchhalten, oder Klinik, oder Medis. Wer weiss, was hilft, wer weiss, dass man nunmal dazu neigt, in Schieflage zu geraten, der weiss auch, wird wieder besser. Mein Mann und ich geniessen immer die Zeit, die so schön dahindümpelt, denn eines ist gewiss, irgendwann ist mal wieder Land unter, und die nächste Katastrophe muss verdaut werden.

Danke, da hast Du recht.

Man, ich verliere so viel Haare in der letzten Zeit

@Mondkatze

Schilddrüse,Stress,Hormone