Zitat von Chingachgook:Dann bewegen wir uns im Bereich der Spekulation. Da ist dann jede Zahl möglich oder denkbar.
Keine Spekulation sondern Statistiken:
Aus der Polizeilichen Kriminalstatistik geht hervor, dass es im Jahr 2016 bei den Delikten Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen insgesamt 1036 Fälle mit weiblichen Opfern gab. In 601 Fällen blieb es beim Versuch, 435 Frauen wurden getötet.
Von diesen 435 Opfern lebten 163 gemeinsam mit dem Tatverdächtigen in einem Haushalt, 52 weitere standen in einem Beziehungs- oder Betreuungsverhältnis, bei 159 weiteren vollendeten Fällen gab es eine räumliche und/oder soziale Nähe zwischen Opfer und Tatverdächtigen. In 26 Fällen gab es keine entsprechende Nähe, in 35 Fällen war es ungeklärt, ob es eine Verbindung gegeben hatte.
Auffällig ist also, dass die meisten der Opfer den mutmaßlichen Täter gekannt hatten. Entweder lebten sie in einem Haushalt oder der Tatverdächtige kam aus dem räumlichen oder sozialen Umfeld.
Im Jahr 2016 wurden 149 Frauen sogar von ihrem jeweiligen Partner ermordet oder totgeschlagen. Zudem registrierte das Bundeskriminalamt
mehr als 11.000 Fälle von gefährlicher Körperverletzung gegen Frauen durch den Partner, bei der einfachen Körperverletzung waren es fast 70.000 Delikte. Bei diesen Zahlen ist zudem von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen.
Häufigster Tatort: die eigene Wohnung
Das Familienministerium veröffentlichte 2004 eine umfassende Studie zu Gewalt gegen Frauen, auf die bis heute in vielen Untersuchungen und Berichten Bezug genommen wird. So verwies beispielsweise das Familienministerium auf Anfrage des ARD-faktenfinder selbst auf diese Studie hin. Auch die Organisation Terres des Femmes erklärte auf Anfrage, man benutze diese Untersuchung weiterhin - und die Ergebnisse deckten sich mit den aktuellen Erfahrungen aus Beratungsgesprächen.
Die Studie war zu dem Ergebnis gekommen, dass die meisten se xu ellen und körperlichen Gewalttaten gegen Frauen in der eigenen Wohnung begangen wurden - genau wie es jetzt auch in Berlin und Flensburg der Fall war.
70% der körperlichen und/oder se xu ellen Gewalt findet in der eigenen Wohnung statt.Quellen:
-Tagesschau, Faktenfinder
-Polizeiliche Kriminalstatistik
-Bundesfamilienministerium
05.03.2019 15:46 •
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