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Zitat von Cbrastreifen:
Ich weiß ja nicht, was Du machst. Ich habe so mancherlei gemacht

Weißt Du eigentlich auch was ich mache ?

Oder weißt Du nur was Du machst?

Zitat von laluna74:
Weißt Du eigentlich auch was ich mache


Ich wurde zwar nicht gefragt, aber weil ich mich das schon länger gefragt habe...

Du bist ebenfalls im Gesundheitswesen tätig, aber was genau, daraus bin ich noch nicht so richtig schlau geworden.

Für eine normale Arztpraxis war das Foto mit deinen Kollegen mMn personell zu umfangreich und du wirkst auch nicht wie eine Schwester, die irgendwo am Empfang sitzt.

Das heißt, du bist in der Versorgung, aber wie dicht, lässt sich schwer einschätzen.

Magst du das verraten?

A


Diskussionen & Gedanken, die euch bewegen?

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Zitat von laluna74:
Weißt Du eigentlich auch was ich mache ? Oder weißt Du nur was Du machst?

Du warst doch auch pflegend tätig, oder?

Zitat von Cbrastreifen:
Du warst doch auch pflegend tätig, oder?

Nein.

Seltsam, ich glaube zu wissen, was @laluna74 beruflich macht.

Obwohl ich wenig hier unterwegs bin, sickerte es bei einigen durch, teilweise sogar ziemlich detailliert.

Andererseits, soll hier ja alles anonym sein, deshalb besser, gar nicht öffentlich zu fragen, sondern nur per PN.

ich zieh nochmal was rüber, weils bisschen ausweitet
von kummerforum-f31/angst-vor-diskussionen-vorhaltungen-t135624-20.html#p3854356

Zitat von Tsuyoshi:
Ich muss es in einer Art Zwischendimension ruhig anschauen können, da ist noch nichts fertig oder hinter mir, aber auch nicht überschwemmt und hilflos. Normalerweise fühlt es sich ja echt und 100% beängstigend real an. Erst so, kann ich es einfach mal betrachten, ein innerer Abstand gelingen lassen. Das wiederholt zu erfahren, erleben gibt den Neuronen eine Art Erinnerung die auch ihren Platz in der Wahrnehmung einnehmen und sich festigen.

Ja kann ich mir was drunter vorstellen. Ist eigentlich so, wie ichs dann auch in einer Therapie erlebe, wohlwollende Haltung,
nicht mehr ganz akut, überschwemmt in dem Moment nicht, und dann kann man in Ruhe was betrachten, erkennen, verknüpfen und es sortiert dann auch emotional iwie.
Zitat von illum:
Wenn die Wankelmütigkeit also System hatte, ist auch das Bindungsverhalten wankelmütig, um immerwieder aus der Abhängigkeit zu flüchten - weil die ja fortgesetzt zu Enttäuschung geführt hat.

Ich denke du betrachtest die eine Seite, ich da eine andere...also ich kann deinen Blickwinkel verstehen.
Kennste das mit dem Elefanten? Viele Leute sollen mit zugebundenen Augen einen Elefanten beschreiben.
Der eine sagt, das ist ja eine Riesenfläche und hart und findet kein Ende, der andere sagt neee das ist ne Säule, ein dritter sagt,....also je nachdem was man da gerade hat so....

Mein Blickwinkel grad ist von der Seite und Erfahrung, dass man auch bei ner fehlenden Elternliebe der noch hinterherrennen kann, tiefe Sehnsucht haben kann, dann stillhält auch wenn was schief läuft, sich konform verhält.

Oder bei gewaltvollen Beziehungen kann man die Abhängigkeit ja auch erleben...wo Flucht angebracht wäre.
Misstrauen vielleicht, aber dennoch ist man emotional an der *beep*. (hmm was stand denn da ...ahso...Angel also Str-ippe)

So Leute vom Frauenhaus oder Polizei sagen so: .gesund wäre- eine Grenzüberschreitung, sofort weg....
aber ganz ganz viele bleiben, warten, lassen noch mehr Grenzüberschreitungen zu....und die werden in der Regel auch stärker, wenn man sich einmal nicht verteidigt hat....Liebe ist das natürlich keine, vielleicht schon gegenseitige Abhängigkeit...

Und dass einem da übel wird und man was aggressives erwartet und trotzdem nicht so schnell wie möglich rennt, kann ich mir schon vorstellen. Nur weiß man in dem Fall von dem Thema oben nicht, ist es was akutes reales oder ist es - ggf. auch, beides - noch ne alte Konstellation die mit dran hängt.

Es gibt eben einfach die unterschiedlichsten Bindungsstile. Von total misstrauisch (eher schizoid, keinen mehr ranlassen), zu ambivalent, zu abhängig selbstunsicher.
Nähe gibts bei allen dreien nicht, weil da eigentlich alle überwiegend außer Tritt sind, soweit ich das so für mich begreife.

Ich versuche langsam vermehrt in eine Vogelperspektive, Metakognition zu kommen, wenn es möglich ist. Oder das alles auch auf Körperebene anzuschauen, also was eigentlich im Körper passiert und wie das funktioniert. Irgendwie denke ich, dass gerade wenn die Erfahrung hochgradig negativ ist, genau in diesem Moment oder sogar davor eine neue Erfahrung wiederholt erlebt werden muss um Realität neu verkörpert zu fühlen. Manchmal verliere ich mich, aber ich vergesse es nicht mehr, das ist gut.

Zitat von User_0815_4711:
Andererseits, soll hier ja alles anonym sein, deshalb besser, gar nicht öffentlich zu fragen, sondern nur per PN.


Ich hatte jetzt nicht den Eindruck, dass es für sie ein Problem wäre, den Beruf zu nennen, aber ja, klar.

Ich glaub, es ging auch um was anderes. Na ja. Wie auch immer.

Zitat von Tsuyoshi:
Irgendwie denke ich, dass gerade wenn die Erfahrung hochgradig negativ ist, genau in diesem Moment oder sogar davor eine neue Erfahrung wiederholt erlebt werden muss um Realität neu verkörpert zu fühlen.

Wie ginge das mit neue Erfahrung wiederholt erleben in dem Moment? Also z B so dass man die Erfahrung wiederholt im Geist aber andere Aspekte davon sieht, die nicht so schädlich/negativ sich anfühlen? Oder auch z B was imaginatives?
Dass man sich z B Rettungssituationen überlegt? Oder irgendwie doch konkreter?
Eine negative Erfahrung kann sich halt wirklich sehr verfestigen.

Zitat von illum:
Ich glaub, es ging auch um was anderes. Na ja. Wie auch immer.

Stimmt.

Du bist ein sehr kluger Mensch...oder sagt man intelligent..

Zitat von Feuerschale:
Wie ginge das mit neue Erfahrung wiederholt erleben in dem Moment? Also z B so dass man die Erfahrung wiederholt im Geist aber andere Aspekte davon sieht, die nicht so schädlich/negativ sich anfühlen? Oder auch z B was imaginatives? Dass man sich z B Rettungssituationen überlegt? Oder irgendwie doch konkreter? Eine ...

Wenn man mit Imagination Zugang zu den erwünschten Zuständen findet an die man sich vielleicht wiederholt erinnern kann, ist das gut denke ich. Wie denkst du darüber?

Zitat von Tsuyoshi:
Wenn man mit Imagination Zugang zu den erwünschten Zuständen findet an die man sich vielleicht wiederholt erinnern kann, ist das gut denke ich. ...

Hm ich weiß es nicht genau.
Ich hatte schonmal das Gefühl ich brauche einen Anker, wenn ich in Therapie in so schwierige Sachen rein bin. Z b die große Grünpflanze da, die so da ist.
Also die Distanz finden statt so zu strugglen finde ich wichtig.
Aber der Punkt, da was im Moment oder vorher zu machen, das kenne ich noch nicht.

Zitat von Cbrastreifen:
Ich hatte ihr die Frage gestellt, die man Sterbenden manchmal stellt, was sie, rückblickend betrachtet, anders machen würde, sie sagte, 'vermutlich nichts'. Sie ist durch sehr schwere Zeiten gegangen, hat da aber viel gelernt, vielleicht am meisten, sagt sie.


Ich denke, dass das auch immer die innere Leitlinie und Perspektive auf sich selbst sein sollte.

Natürlich laufen manche - oder viele - Dinge nicht gut im Leben. Fehler, die man gemacht hat. Entscheidungen, die falsch waren. Momente, die einen aus der Bahn geworfen haben.

Aber. Diese Erinnerungen auszuradieren, zu überschreiben oder sie zu vergessen, halte ich für den falschen Weg. Wichtiger ist mMn die korrekte Integration dieser Erinnerungen - dh ihre Bewertungen zu verändern.

Und dort schließt sich der Kreis zur Aussage, vermutlich nichts anders hätte machen zu wollen - denn das ist ja eine Bewertung. Die radikale Akzeptanz vom Sein der Dinge.

Die Schuldgefühle, die diesen Gedanken begleiten, rückblickend etwas ändern zu wollen, sind mMn überflüssig in dem Sinne, dass wir als Menschen nicht in der Vergangenheit leben.

Es gibt ja kosmologisch betrachtet nur diesen einen, unendlichen Moment - Das Jetzt. Die Vergangenheit gibt es nicht mehr. Die existiert nur noch im Kopf. Und auch die Zukunft gibt es nicht. Zumindest ist mir noch niemand aus der Zukunft begegnet.

Das heißt für mich: Nur das Jetzt zählt. Nicht was gestern war. Das Gestern muss man als Mensch loslassen, ansonsten zehrt es einen auf.

Die Schuld wird zu einem Kraken, der einen festhält - und der auch zu Angst führt. Wenn man allerdings Angst davor hat, etwas schuldhaftes ändern zu müssen, was nicht mehr zu ändern ist, hält einen dieser Kraken im Leben verhaftet. Der lässt einen nicht gehen.

Und dieser Kraken fesselt so sehr, dass alleine der Gedanke, dass man ohne Korrektur gehen könnte unerträglich wird - weil noch etwas offen ist.

Ergo: Man wird zum Dasein verhaftet und jeder Gedanke, dass es enden könnte, bevor das Unkorrigerbare korrigiert wird, baut mehr Druck auf.

Also bleibt ja nur noch die radikale Akzeptanz, um dem Kraken seine Macht zu nehmen.

Zitat von laluna74:
Nein.

Ach nee, jetzt fällt es mir wieder ein, Du bist Arzthelferin.

Eigentlich ist der Grundantrieb Bedürfnisse. Wenn es denen schlecht geht ist nicht gut. Aber vielleicht haben wir noch eine Konditionierte Brille auf durch die wir Bedürfnisse decken wollen. Eine verschwurbeltes Ding durch wir meinen glücklich zu sein.

Zitat von illum:
Aber. Diese Erinnerungen auszuradieren, zu überschreiben oder sie zu vergessen, halte ich für den falschen Weg. Wichtiger ist mMn die korrekte Integration dieser Erinnerungen - dh ihre Bewertungen zu verändern.

Und dort schließt sich der Kreis zur Aussage, vermutlich nichts anders hätte machen zu wollen - denn das ist ja eine Bewertung. Die radikale Akzeptanz vom Sein der Dinge.

Für mich gibt es mehrere Abzweigungen. Manche Aspekte kann man neu, anders bewerten und man sollte es tun, wenn man es kann, Etwa, Verständnis für die Fehler von damals aufbringen, weil man eben damals ein anderer Mensch war, der nicht anders konnte und seine Geschichte hatte.

Wenn man heute anders agieren kann, so kann man das tun, sich selbst über die Maßen zu verurteilen bringt nichts, aber man kann ein anderer Mensch werden.

Generell bin ich auch eher fürs Aufarbeiten, doch bei manchem scheint es besser zu sein, dann auch wirklich Dinge hinter sich zu lassen, also sich nicht mehr damit zu beschäftigen, bei Ängsten ist das offenbar recht probat, wenngleich es nicht immer und in allen Fällen gelten wird.

Zitat von illum:
Ergo: Man wird zum Dasein verhaftet und jeder Gedanke, dass es enden könnte, bevor das Unkorrigerbare korrigiert wird, baut mehr Druck auf.

Also bleibt ja nur noch die radikale Akzeptanz, um dem Kraken seine Macht zu nehmen.

Ja, nur gelingt es nicht immer, in diesen berühmten Moment oder das Jetzt zu kommen. Sehr viel wird überlagert von diesem Unsichtbaren: Träumen, Projektionen, Erwartungen oder eben die Last des Vergangenen. Auch die sind ja im Moment gegenwärtig, manchmal zumindest, da ist dann eher de Frage, wie man diese Bereiche beruhigt und sich austrudeln lässt.

Ein Weg ist sicher, sich immer wieder klar zu machen, dass man in den Moment kommen kann, zur serh reduzierten Erfahrung dessen, was hier und jetzt eigentlich gerade (der Fall) ist.
Da ich seit geraumer Zeit aber auch die gewöhnliche Verankerung des Ich in seiner momentanen Umgebung infrage stelle, versuche ich immer wieder die Entidentifikation von Ich und Welt, wenigstens für kurze Momente hinzubekommen, indem ich mich allein mit der Tatsaceh verbinde - oder sie mir vergegenwärtige - dass ich (jetzt gerade bin/existiere, ohne das mit etwas aus Körper, Gedanken, Gefühlen oder Außenwelt zu verbinden.
Ich bin also nicht hier und atme, sondern bin ganz einfach. Alles was passiert ist in gewisser Weise mein Film, den ich nicht über die Maßen zu beachten brauche, da er in der Lesart eine Projektion des Ego ist.
Der beste Umgang damit soll sein, es zu nehmen und die Wellen zu beruhigen, wenig zu reagieren, woweit das möglich ist. Natürlich ist man immer wieder Ich und wird immer wieder in die Welt gerissen, das Ich wird definiert als etwas, was die beständige Tendenz hat, sich mit Welt (dazu gehören auch Gedanken, Gefühle, Wille, Körper ...) zu verbinden.

Generell ist aber jeder Weg nach innen von Vorteil, jede Reflexion, jede Befähigung hier zu agieren.

Hm, vielleicht fehlt manchmal so der direkte Draht zu einem selbst. Also so ganz grundlegend.
Dann geht viel im Kopf ab und man bekommt so soziale Bedürfnisse. Das und das musst du haben sonst bist du bääääh und wirst beschämt und sowas. Oder du denkst, die Leute die sich bei Instagram präsentieren sind glücklich, weil sie was erleben und das präsentieren und so bestimmte Dinge auch anstreben.

Ich bin dem begegnet z B als es hieß, warum spielst du da nur im Sand? Du musst dies und das machen. (Kind)
Warum willst du keine Schokolade, Schokolade ist gut? (Meine Schwester, der Teufel; echt, ich hab vorher keine Schokolade vermisst). Warum willste nicht Geburtstag feiern mit ner Torte? Geburtstag? Torte? Wieso?Aber ja...an maches kann man sich auch (gerne) gewöhnen ^^
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Moin
zu dem gestern noch
Zitat von Cbrastreifen:
Stimmt, ich hatte dann keine Zeit riesige Erwartungsängste aufzubauen. Das konnte ich früher meisterhaft. Aber das allein ist es auch nicht, man muss auch die Stabilität für den Schritt haben, der nun kommt, sonst kann es auch traumatisch werden.

Ja das ist richtig, wenn man der Erfahrung am Ende nicht gewachsen ist, sie überwältigend ist, ist das auch nicht gut und hinterlässt auch keine gute Erinnerung.
Zitat von Cbrastreifen:
Wir sind ja bis heute Wesen, die sich an Erzählungen orientieren.

Irgendwie schon.
Zitat von Cbrastreifen:
Alles geht durch das Ich, wird von ihm verwurstet und daher ist es ungeheuer schwer von Ich wirklich loszulassen. Das Ich tut den ganzen Tag nichts anderes, als die Illusion, dass es existiert zu nähren und daher kommt uns das auch nicht schräg, sondern vollkommen normal vor.

Ok, also in den Träumen ist es irgendwie auch klar, dass das Ich da noch was zu verarbeiten hat.
Im traumlosen Schlaf ist es vielleicht mal anders, aber da ist ja dann eher nichts ,was was wahrnimmt. Oder unbewusst vielleicht dann doch.
Zitat von Cbrastreifen:
Es ist aus diesem Grund sehr schwer zu verstehen, was vom Ich loszulassen wirklich heißt, Es geht nicht darum, sich etwas zurück zu halten und nicht in der Vordergrund zu spielen. Erfährt man aber, was es heißt, hat man augenblicklich keine Lust mehr dazu.

Das wäre nur Kontrolle, das Muster mehr oder weniger zu bedienen, ja. Aber es bleibt prägend und bestimmend.
Zitat von Cbrastreifen:
Klar, unsere Kultur ist eine andere, wir wissen also weder wie, noch warum wir das tun sollten

Ja. Der Dalai Lama hatte auch mal gesagt, es wäre besser, wenn jeder so bei seinem eigenen Hintergrund bleibt.
Der westliche Buddhismus ist schon etwas speziell. Also was für Westler geschaffenes, was vielleicht mit dem Ursprung weniger zu tun hat. Westler haben z B auch so ne Grundwahrnehmung von Ich/Polarität, die nicht automatisch da sein müsste.
Zitat von Cbrastreifen:
Die größte Schwierigkeit, die ich damit hatte oder habe ist, dass der Weg aus dem Ich im Grunde auch eine radikale Entsagung oder Absage an die Welt ist, während die karmischen Reste eben verlangen, dass sie gelebt werden. Vermutlich ist die goldene Mitte die, inmitten der Neigungen das Thema zu beenden, psychologisch ist es ja auch so. Dem Wiederholungszwang widersteht man, indem man noch einmal mit einem alten Muster konfrontiert wird und es dann nicht mehr anziehend findet.

Ja, die Lust verlieren etwas zu bedienen. Nicht Trotz, nicht Enttäuschung, einfach nur - der Ofen ist aus in der Richtung.
Schon interessant. Also wann man noch gegen was kämpft und wann es einfach nicht mehr richtig präsent und relevant ist.
Zitat von Cbrastreifen:
Ein Weg ist sicher, sich immer wieder klar zu machen, dass man in den Moment kommen kann, zur serh reduzierten Erfahrung dessen, was hier und jetzt eigentlich gerade (der Fall) ist.

Ja, da ist ein Fokus. Oder man kann so das Gefühl haben man läuft wie in so einem Aquarium mit Deckel rum. Was man erst weiß, wenn man da nicht mehr ist. Dann kann natürlich auch die nächste Illusion kommen, der nächste Kontext
Zitat von Cbrastreifen:
Da ich seit geraumer Zeit aber auch die gewöhnliche Verankerung des Ich in seiner momentanen Umgebung infrage stelle, versuche ich immer wieder die Entidentifikation von Ich und Welt, wenigstens für kurze Momente hinzubekommen, indem ich mich allein mit der Tatsaceh verbinde - oder sie mir vergegenwärtige - dass ich (jetzt gerade bin/existiere, ohne das mit etwas aus Körper, Gedanken, Gefühlen oder Außenwelt zu verbinden.

Das klingt interessant. Ist ja im Prinzip Meditation oder? Also beobachten, alles ziehen lassen, nicht anhaften...
Zitat von Cbrastreifen:
Der beste Umgang damit soll sein, es zu nehmen und die Wellen zu beruhigen, wenig zu reagieren, woweit das möglich ist. Natürlich ist man immer wieder Ich und wird immer wieder in die Welt gerissen, das Ich wird definiert als etwas, was die beständige Tendenz hat, sich mit Welt (dazu gehören auch Gedanken, Gefühle, Wille, Körper ...) zu verbinden.

Ja, es ist aber auch manchmal verlockend da was aufzunehmen und sich da abzuarbeiten.
Mich wundert, was da eigentlich fraszinierend ist?
Ist das sowas wie man will da was gewinnen oder ne Art Spieltrieb?
Vermeintlicher Machtgewinn?
Zitat von Cbrastreifen:
Für mich ist es Karma, was auch immer noch kommen mag und gestern Abend hatten wir wieder so eine Begegnung mit einer alten Dame, die ich zufällig im Rollstuhl an der Ampel aufgelesen habe, sie wollte zu einem Konzert im Park, ich auch, also nahm ich sie mit. Wir plauderten, ich sagte, um ihr die Angst zu nehmen, ich Krankenpfleger sei, was sich dann ereignete, an Dialog und Kreuzung der Wege, Neigungen und Bekanntschaften, zwischen ihr, meiner Freundin und mir, war für uns alle extrem ungewöhnlich, wir saßen am Ende bis tief in die Nacht in ihrer Wohnung und tauschten unsere Lebensgeschichten aus.

Klingt wieder wie so ne Jakobswegsgeschichte. Wenn man ganz offen ist und offene Leute trifft.
Eher abseits, nicht mehr mittendrin. So Begegnungen kenn ich wenn ich iwo einsam wander oder nachts im Wald.
Da kann man die Welt anders sehen. ^^ Oder mal so ganz neue Verflechtungen bekommen.
Zitat von Cbrastreifen:
Irgendwie scheint das Thema mit meinen Ängsten noch in dieser Inkarnation gelöst werden zu sollen, also gebe ich mich hin, weil es so wohl am schnellsten geht, die Angebote kommen dann reihenweise. Tja, ich werde es vielleicht berichten.

Klar wenns sich richtig anfühlt und du dich dem gewachsen fühlst (nicht überschwemmt).
Mal schauen was dann kommt.

Zitat von Feuerschale:
Ok, also in den Träumen ist es irgendwie auch klar, dass das Ich da noch was zu verarbeiten hat.
Im traumlosen Schlaf ist es vielleicht mal anders, aber da ist ja dann eher nichts ,was was wahrnimmt. Oder unbewusst vielleicht dann doch.

Genau, der traumlose Tiefschlaf ist die Blaupause für das, wo es hin geht. Wir setzen das Wachbewusstsein absolut, im spirituellen Indien setzt man den Tiefschlaf absolut, weil er aus sich selbst scheinend, also existent und unveränderlich ist.

Zitat von Feuerschale:
Das wäre nur Kontrolle, das Muster mehr oder weniger zu bedienen, ja. Aber es bleibt prägend und bestimmend.

Vor allem wäre da jemand, der kontrolliert oder es will.

Zitat von Feuerschale:
Also was für Westler geschaffenes, was vielleicht mit dem Ursprung weniger zu tun hat. Westler haben z B auch so ne Grundwahrnehmung von Ich/Polarität, die nicht automatisch da sein müsste.

Vor allem haben wir einen Blick auf eine positive Zukunft gerichtet, im Osten ist das eher nicht so.

Zitat von Feuerschale:
Ja, die Lust verlieren etwas zu bedienen. Nicht Trotz, nicht Enttäuschung, einfach nur - der Ofen ist aus in der Richtung.
Schon interessant. Also wann man noch gegen was kämpft und wann es einfach nicht mehr richtig präsent und relevant ist.

Ja, man greift nicht mehr ein, will es nicht mehr. Wir kennen das durchaus auch, ein spirituelles Zile kann nicht östlich oder westlich sein, das ergibt keinen Sinn.

Zitat von Feuerschale:
Ja, da ist ein Fokus. Oder man kann so das Gefühl haben man läuft wie in so einem Aquarium mit Deckel rum. Was man erst weiß, wenn man da nicht mehr ist. Dann kann natürlich auch die nächste Illusion kommen, der nächste Kontext

Es sei denn, man erlebt Befreiung so klar, dass man keine Fragen mehr hat.

Zitat von Feuerschale:
Das klingt interessant. Ist ja im Prinzip Meditation oder? Also beobachten, alles ziehen lassen, nicht anhaften...

Meditation ist meistens auf Objekte gerichtet, die man loslässt, vorbeiziehen lässt. Diese Form ist auf das Subjekt gerichtet. Wer ist es eigentlich, der das alles erlebt? Wir glauben, es sei das Ich, darum der Auftrag, es zu suchen.
Zitat von Feuerschale:
Ja, es ist aber auch manchmal verlockend da was aufzunehmen und sich da abzuarbeiten.
Mich wundert, was da eigentlich fraszinierend ist?
Ist das sowas wie man will da was gewinnen oder ne Art Spieltrieb?
Vermeintlicher Machtgewinn?

Mal dies, mal das, der Buddha stellte die Frage, wozu es führt. Seine Antwort war, dass immer Leid beigemengt ist.

Zitat von Feuerschale:
Klingt wieder wie so ne Jakobswegsgeschichte. Wenn man ganz offen ist und offene Leute trifft.
Eher abseits, nicht mehr mittendrin. So Begegnungen kenn ich wenn ich iwo einsam wander oder nachts im Wald.
Da kann man die Welt anders sehen. ^^ Oder mal so ganz neue Verflechtungen bekommen.

Gibt wohl irgendwie Zeiten, in denen so etwas häufig(er) passiert, vielleicht, wenn man es braucht, oder, wie Du schreibst, man irgendwie offen ist, ich weiß es auch nicht. Aber es fällt auf.
Zitat von Feuerschale:
Klar wenns sich richtig anfühlt und du dich dem gewachsen fühlst (nicht überschwemmt).
Mal schauen was dann kommt.

Ich bin auch gespannt. Schön ist, zu erleben, dass es geht.
Vielleicht kann das anderen Mut machen. Aber irgendwie sträubt sich vieles in mir, so ein Ausstellungsstück oder Vorzeigepatient zu sein, ich denke, dass sich da wirklich noch eine andere Möglichkeit auftut, aber inzwischen vertraue ich darauf, dass mir das zu passender Zeit begegnen wird.

hello
Zitat von Cbrastreifen:
im spirituellen Indien setzt man den Tiefschlaf absolut, weil er aus sich selbst scheinend, also existent und unveränderlich ist.

hm ok.
Meinst du es gibt ne Möglichkeit das Bewusstsein von Tiefschlaf mit in den Alltag zu holen (im Bewusstsein),
wenn das Ich grad beschäftigt ist?

Ich denke z B an langweilige Dienstbesprechungen. Ich habs da schonmal mit Hyperfokus versucht um mich irgendwie wegzubeamen aber das ist ja nicht das gleiche.
Zitat von Cbrastreifen:
Vor allem haben wir einen Blick auf eine positive Zukunft gerichtet, im Osten ist das eher nicht so.

oh, wo haben die den Blick hin gerichtet?
Mehr so Richtung Vergänglichkeit vielleicht? Oder mehr so im existentiellen Sein verankert?
Zitat von Cbrastreifen:
Wir kennen das durchaus auch, ein spirituelles Zile kann nicht östlich oder westlich sein, das ergibt keinen Sinn.

Nee das Ziel nicht, aber die kulturelle Einbettung und in gewisser Weise auch das Ich Bewusstsein. Da ist der Startpunkt dann etwas anders.

Und westlicher Buddhismus wurd ja schon auch ne eigene Art...also is so bisschen wie wenn Westler im Indianerreservat Tourismus machen, da führt man denen den Rundtanz im Kostüm auf.
Zitat von Cbrastreifen:
der Buddha stellte die Frage, wozu es führt

und am Ende dann wieder in die Vergänglichkeit, Leid usw?
Nun, will man sich unbedingt etwas aufbauen, steckt das vergängliche schon immer mit drin, ist wie ein Sack Flöhe hüten.

Es kann einem trotzdem aber für eine bestimmte Zeit sehr gut tun und gut erscheinen (sonst würde man vielleicht keine Familie oder Partner haben oder Haustiere usw, eine Wohnung,...)

Aber man könnte auch ohne das leben.....was vermutlich eine andere Art von Leid/Entbehrung hätte. Spirituell wirkt das vielleicht top, ist halt auch nicht immer körperlich und mental leicht, vor allem wenn man da etwas gewohnt ist....

Man kann wohl bettelarm sein und erleuchtet sein, es könnte aber auch möglich sein, dass man ganz oben in der Gesellschaft ist...alles mögliche hat, haben könnte, vielleicht ist das noch schwieriger dann, von dort aus.

Man kann natürlich auch arm sein, denke ich, und in Selbstmitleid, Boshaftigkeit verfallen, keine Garantie, da vom Ich abzusehen.

Das mit dem Formen loslassen wie feste Beziehungsmodelle oder Wohnungz B ist vermutlich auch so die Richtung, die du bei dir dann aufbrichst oder? Dass du dich da offener machst für das was kommt oder ist.
Zitat von Cbrastreifen:
Ich bin auch gespannt. Schön ist, zu erleben, dass es geht.
Vielleicht kann das anderen Mut machen. Aber irgendwie sträubt sich vieles in mir, so ein Ausstellungsstück oder Vorzeigepatient zu sein,

Ich denke, man kann oft mehr als man glaubt oder denkt. Aber der Zeitpunkt muss auch stimmen.
Sonst kann es passieren, dass man krachen geht, weil die Ideen vielleicht zu hoch waren, vielleicht ist es mehr sowas wie ein nicht widerstreben, wenn einen das Leben und das was ist iwo hinträgt.

Ausstellungsstück, wer stellt dich denn aus?

A


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