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Ich weiß nicht, ob ich hier ganz richtig bin.

Ich (m) habe eine Freundin, mit der ich vor einiger Zeit eine längere Stressphase hatte. Wir haben uns gegenseitig echt blöd behandelt und es sind schreckliche Worte gefallen.

Nun ist das schon länger wieder gut und trotzdem hat es mich seitdem sehr in einen Alarmzustand versetzt. Sobald sie etwas anders schreibt, falle ich aus Angst es könnte wieder losgehen in mich zusammen. Kein Appetit , antriebslos usw. Das legt sich erst sobald ich merke das es gar nicht schlimm gemeint war.

Ich bin so angeschlagen.

Geredet haben wir oft darüber und trotzdem lässt es mich nicht mehr los.

Schon beim Schreiben jetzt bekomme ich Schweißperlen.

10.08.2025 17:30 • 12.08.2025 x 3 #1


26 Antworten ↓


@Images76 sowas kann leider Konsequenzen haben. Je nachdem wie schlimm es war, prägt das natürlich auch. Verzeihen ist zwar gut, aber vergessen ist schon schwerer. Was dich dann aber auch schützt vor weiteren Verletzungen. Vielleicht muss erst viel Zeit vergehen, um die Wunde verblassen zu lassen.

A


Angst vor Diskussionen / Vorhaltungen

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Ich bin körperlich und mental so instabil geworden

@Images76 betrifft es nur diese Person oder auch andere?

Nur diese Person..

@Images76

Was ist denn deine Angst?
Vor dem Streit - OK.

Aber weiter mein ich.
Stehst du vielleicht in emotionaler Abhängigkeit?

Ich meine ich Spiegel die Laune wieder.
Es ist verrückt aber sobald es nur den Hauch ernster wird klappe ich innerlich zusammen.

Zitat von Images76:
Ich meine ich Spiegel die Laune wieder


Ja, das nennt man in dieser Dynamik eine Spiegelmaschine und das ist eine Form von emotionaler Abhängigkeit, weil sich immer darum bemüht wird kompatibel zu bleiben und keine Probleme zu bereiten.

Das erklärt auch, warum du einbrichst, wenn der Ton wieder anzieht.

Die Frage ist mMn wie du dich selbst wieder verankern kannst. Du musst nicht immer schön Wetter machen, Ja und Amen sagen oder deine Identität klein machen, um zu harmonieren.

Nein heißt Nein.

Wie komme ich wieder dahin ? Momentan sehe ich noch keinen Weg

Das lässt sich pauschal leider nicht beantworten, weil das von mehreren Faktoren beeinflusst wird, die aufgedröselt und autonomer bewertet werden müssten.

Aber sagen wir mal so - es hängt auch mit der Struktur der Persönlichkeit zusammen, die man auch von den Eltern vermittelt bekommen hat. Bestimmte Verhaltensmuster werden unbewusst übernommen, ob man will oder nicht. Da müsste man vielleicht ansetzen.

Bist du in therapeutischer Behandlung, um das vielleicht mal ansprechen zu können? Klingt wichtig.

Zitat von Images76:
Wie komme ich wieder dahin ? Momentan sehe ich noch keinen Weg

Im Prinzip erkennst du, dass etwas nicht nur an dieser Situation liegt die du erlebt hast. Das Quantum oder Intensität welches jetzt auf der Hut ist, dass du aufpassen musst, dass es nicht wieder passiert. Das ist oft so, dass solche Situationen die wir erlebt haben uns dann beschäftigen und diese dann wiederholt triggern. Zum Beispiel Traumata entstehen einfacher, wenn man genau in dieser Zeit noch zusätzlichen Stress hatte. Oder wie hier schon beschrieben ist, man von früher nicht so resilienter Zustand geschenkt bekommen hat.

Es ist nicht immer so einfach, das Erlebnis war schlimm und auch real, es beschäftigt und auf der anderen Seite merkt man, das etwas was zuviel ist, irgendwie es nicht rein passt. Man kommt weiter, wenn man genau das mal anschaut.

Bei mir änderst sich selten etwas nur weil es rational oder logisch ist. Die Sichtweise, ja so eine Art aha Erlebnis was dann klar sehen kann, ändert mich von selbst ohne zutun. Aber da muss ich dann auch mal hin kommen. Viel Kraft weiterhin.

Bei mir funktioniert, wenn ich die Fähigkeit zu einer Situation erreiche, zu sehen, welches Mass an Ängsten und Sorgen in einem gesunden Mass jedes Menschen in die Gegenwart gehört. Das andere, das zuviel von Angst, wenn ich es schaffe das in Frage zu stellen, es mich neugierig macht was denn das ist. Die Veränderung passiert dann von selbst.

@illum
Ich habe versucht einen therapeutischen Platz zu bekommen. Das ist leider aussichtslos.
Ich bin mir sehr sicher, dass hier Muster in mir ihre Ursache haben.

Der erste Schritt ist Abstand gewinnen. Dein Gefühl bewertet schneller als dein Verstand. Wenn du eine Nachricht gelesen hast, lass sie erst mal sacken. Nach 10 Minuten lese sie noch mal. Oft hat dann der Verstand die Nachricht verarbeitet und bewertet sie anders.

Ich hatte mal ner Katze einen Stein hinterhergeworfen als ich Kind war. Das hatte sie mir nicht verziehen.
Ich war traurig dass ich so blöd war, aber das Vertrauen war hin. Aber ich hab gelernt.

Dass man nicht alles haben kann. Also Impulse auf andere loslassen und gleichzeitig sollen das Freunde sein die einem vertrauen. Tiere, außer vielleicht Hunde, die das alles in sich reinfressen, sind da ziemlich konsequent.

Ist das denn ne Freundin, wenn das so aggro und verletzend immer wieder ist, sodass du das Gefühl hast,
du kannst da nicht so frei du selbst sein?
Es kann natürlich sein, dass da ihr Wesen (eher schnell raus usw) und dein Wesen (eher angepasst, ängstlich) auch unglücklich zusammen kommen.

Oder kannst du ein anderes Verhalten an den Tag legen, also mehr so ein dickes Fell oder ebenso auch mal rumpatzen?
Wobei ich denk, so ein Charakter ändert sich halt auch nicht so einfach.
Und wenns nicht wirklich passt, dann ist es alles mühsam

Verbindet euch denn viel, was du betrauerst?

Zitat von Images76:
Schon beim Schreiben jetzt bekomme ich Schweißperlen.

Schreibt ihr denn viel?

Ich gehe mal davon aus, dass ne gute Freundin in der Nähe ist und du kannst sie ja vielleicht auch mal zum
Kaffee treffen. Da geht auch der Realitätscheck einfacher, ob man sich gesehen fühlt, wie man sich fühlt mit der Person

Das Schreiben ist ja doch eher anfälliger für mehr Missverständnisse und ruminterpretieren, als es Kommunikation sowieso schon ist.

Zitat von Images76:
Ich meine ich Spiegel die Laune wieder. Es ist verrückt aber sobald es nur den Hauch ernster wird klappe ich innerlich zusammen.

Das klingt nach einer starken Unsicherheit.
Vielleicht sind da kindliche Anteile in dir aktiviert.

Bei Kindern ist das oft so, wenn sie in einer aggressiven Umgebung groß werden (Dro., verzerrte Spiegel usw),
dann können die in so ne Haltung kommen, dass eigentlich alles ein Minenfeld ist und dass man sich auf die andere Person abhängig einstellen muss, damit man weiß, wann die nächste Bombe kommt.

Klingt so, als hätte deine Freundin/Bekannte immer mal so den Hang zu Aggression, reicht ja wenn 10 mal nicht und 1 mal ja, damit das innere System sich das merkt....Und andererseits hängst du da drin...in dieser Unsicherheit und Betroffenheit....das ist der Teil den du dann selber anschauen kannst.

Ist ja auch bemerkenswert, dass du es nur von der Person kennst.
Also in der Familie hattest du sowas nicht? Oder Partner/in wo es mal so war?

Zitat von Images76:
@illum Ich habe versucht einen therapeutischen Platz zu bekommen. Das ist leider aussichtslos. Ich bin mir sehr sicher, dass hier Muster in mir ihre ...


OK, das ist sehr schade, aber nun sei's drum.

Vielleicht lässt sich das Problem ja etwas einrahmen, um dir ein paar äußere Reflexionen mitzugeben - wenn du möchtest natürlich.

Dafür müsstest du dann aber etwas mehr schildern, wie die Situationen zB entstehen, wie du dich dabei fühlst, welche Reaktionen du zeigst.

Vielleicht lässt sich dabei ein Muster herauslesen, an dem du arbeiten könntest. Aber das musst du entscheiden, wie viel du öffnen möchtest.
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Zitat von Tsuyoshi:
Das andere, das zuviel von Angst, wenn ich es schaffe das in Frage zu stellen, es mich neugierig macht was denn das ist. Die Veränderung passiert dann von selbst.

Könntest du das näher beschreiben, was da abgeht, es in Frage zu stellen?
Denkst du dann mehr drüber nach (um beides zu trennen) oder richtest du deine Aufmerksamkeit dahin?

Zitat von Feuerschale:
Bei Kindern ist das oft so, wenn sie in einer aggressiven Umgebung groß werden (Dro., verzerrte Spiegel usw),
dann können die in so ne Haltung kommen, dass eigentlich alles ein Minenfeld ist und dass man sich auf die andere Person abhängig einstellen muss, damit man weiß, wann die nächste Bombe kommt.


Mhm, sehe ich nicht derlei. Ich denke, dass es im Gegenteil eher dazu führt, autonomer zu sein. Eben deshalb nicht in die Abhängigkeit zu gehen, weil diese Abhängigkeit auch den potentiellen Verrat und damit eine Schutzlosigkeit schafft - die ja vermieden werden soll.

Dementsprechend wäre das Verhalten eher misstrauisch, abgrenzend, testend und perspektivisch verlagernd, um den Blickwinkel zu ändern - damit eben keine Verzerrung stattfindet.

In so einer Umgebung lernt man das ja als erstes - sich nicht darauf zu verlassen, was der erste Eindruck ergibt.

Zitat von illum:
Mhm, sehe ich derlei. Ich denke, dass es im Gegenteil eher dazu führt, autonomer zu sein. Eben deshalb nicht in die Abhängigkeit zu gehen, weil diese Abhängigkeit auch den potentiellen Verrat und damit eine Schutzlosigkeit schafft - die ja vermieden werden soll. Dementsprechend wäre das Verhalten eher ...

Ich denke, auf eine Art schon, auf andere Art kann da aber auch viel Selbstunsicherheit entstehen, vor allem da ein Kind ja noch gar nicht autonom sein KANN. Das würde erst ab einer gewissen Reife möglich sein, das kritisch zu betrachten.

Die emotionale Abhängigkeit zu Eltern ist ja nunmal anfangs auch gegeben, das Identitätsgefühl entwickelt sich auch erst über die Jahre und ist geprägt von den erlebten Spiegeln...und wenn die schief sind.....

Es gibt ja auch verschiedenste Reaktionsweisen...ob man z B eher passiv reinfressend ist oder aggressiv, ob man sich abduckt oder selber starke Aggression entwickelt oder was auch immer, also da hängt vieles auch vom Charakter ab (nicht moralisch, sondern so in der Anlage, der Verarbeitungsweise).

A


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