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Hallo ihr lieben,

Ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken um meine Hypochondrie gemacht (was als Betroffener ja nicht schwer ist;)) und kam zu der Idee, nicht nur online auf Selbsthilfe zurückgreifen, sondern auch im echten Leben.
Ich selbst bin seit längerer Zeit in psychischer Behandlung, auch wegen Krankheitsängsten. Ich glaube, ein regelmäßiges Treffen mit Betroffenen wäre zusätzlich eine große Bereicherung: Gegenseitige Unterstützung, merken (und sehen), dass man nicht alleine ist und über mögliche Ansätze sprechen, um sich das Leben leichter zu machen. Was meint ihr? Würdet ihr zu einer Selbsthilfegruppe gehen?
Ich spiele nämlich ernsthaft mit dem Gedanken eine zu eröffnen, da in Raum Köln so eine nicht existiert!

Lasst mich gerne wissen wie eure Meinung dazu ist, es interessiert mich wirklich sehr!

Liebe Grüße und habt einen schönen, möglichst sorgenfreien Abend 3
Sisi

01.04.2025 22:25 • 29.06.2025 #1


10 Antworten ↓


Ich habe auch schon versucht eine SHG mit dem Thema Hypochondrie zu finden aber bisher nichts gefunden. Wenn es eine gäbe, wäre ich dankbar.

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Selbsthilfegruppe für Hypochondrie - was meint ihr?

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@Karimma Mich hat es sehr gewundert, dass auch in größeren Städten keine SHG für Hypochondrie angeboten werden. Alleine der rege Austausch in diesem Forum zeigt ja, dass Bedarf da ist. Danke für deine Antwort, das bewegt mich mehr in die Richtubg, eine SHG zu eröffnen

@Sisi1 Ich komme auch aus Köln und könnte mir das gut vorstellen.

Zitat von Sisi1:
Mich hat es sehr gewundert, dass auch in größeren Städten keine SHG für Hypochondrie angeboten werden.


Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass Hypochondrie eine denkbar ungünstige Erkrankung ist, um sie der Gruppendynamik einer Selbsthilfegruppe zu überlassen, die nicht professionell moderiert wird.

Dort würde sehr viel medizinisches Fachwissen kursieren und anstatt die Fehlwahrnehmungen zu beseitigen, würde sich gegenseitig bestätigt und bestärkt werden, dass die Ängste normal sind.

Es reicht ja schon aus, wenn Gruppenmitglied ABC von seinen Erfahrungen spricht und erwähnt, am Ende doch krank gewesen zu sein, nur anders als erwartet und Mitglied XYZ davon etwas für sich mitnimmt, vielleicht doch etwas anderes zu haben.

Das Risiko der gegenseitigen Ansteckung ist bei Hypochondern ungleich höher als bei Alk. oder Depressionen.

@illum
Ja, sicherlich ein sehr wichtiger Punkt, der besonders bei Krankheitsängsten nicht unbeachtet bleiben darf.
Ich frage mich halt, ob es nicht viel mehr darum geht, über Gefühle, wie die Angst zu, sprechen. Und das halt eben ein gemeinsames Partizipieren an den Stärken im Umgang mit der Krankheitsangst im Vordergrund steht.
Ich kenne es nur zu gut, dass ich einfach mutlos bin, wenn ich Angst habe. Aber darüber zu reden und sich gegenseitig Kraft zu geben ist eigentlich Kern solch einer SHG. Ich finde, dass es in dem Fall dann nicht darum geht, über Krankheiten zu informieren (die man durch Hypochondrie vermutet) sondern über die Ebene darüber zu sprechen. Was meinst du? Ist das vielleicht zu allgemein gedacht? Ich meine eine SHG startet man ja sowieso mit Unterstützung wobei ein Moderator eine wichtige Rolle inne hat, um dem Gespräch auch eine sichere Richtung zu geben.
LG Sisi

@Sisi1
Ich finde hier im forum wird schon sehr gut deutlich was in nicht ärztlich moderierten Gruppen bei hypochondrie passiert.
Person A erzählt von seinem Problem. Person B hängt sich rein und fragt, ob sie auch Symptom X und Y hat.
A geht drauf ein, B fühlt sich bestätigt, person C kommt dazu und erzählt dass sie das auch mal hatte und dass bei ihr dann Krankheit Z übersehen wurde. A Und B fangen an auf zu drehen...

Es findet tatsächlich nur selten ein hilfreicher Austausch statt.
Stattdessen werden Symptome abgeglichen, noch mehr auf Symptome geachtet ob man X und Y auch hat oder ob gar auch Z übersehen wurde...

Es bilden sich eher Gruppen von Leidensgenossen als wirklich hilfreiche Strukturen.

Daher bin ich da ganz bei @illum.
Ohne professionelle moderation ist es eher ein gegenseitiges hineinsteigern/beweinen/verängstigen als eine Struktur die alle weiter bringt.

Mein Problem ist, dass alles somatisch angefangen hat mit extrem viel Luft aufstoßen. Damals hatte ich aber noch keine Angst, es war erträglich und ich konnte damit arbeiten und Essen. Dann hatte ich einen Termin beim Hausarzt und erwähnte das. Das müssen wir aber abklären, hiess es dann. Okay. Dann musste ich 2,5 Monate auf meine Magen und Dramspiegelung warten. Da fing das Kopfkino an. Ist ja auch normal. Was man also alles so haben könnte und was wäre, wenn es Krebs wäre? 2,5 Monate machen einen fertig. Da hat dann die Psyche die somatischen Beschwerden verstärkt. Appetitlosigkeit und Übelkeit und diffuse Ängste. Das ging bis Ende Mai. Beruflich hatte ich dazu auch eine Krise, musste aber unbedingt funktionieren.Ich sollte einen sehr gut dotierten Posten im Bundestag antreten, nachdem ich dort 2 Jahre nur auf einem 530er Job war. Mein Hauptjob ist die häusliche Krankenpflege. Es hatte sich dann bei mir bemerkbar gemacht, dass ich mit dieser Übelkeit, Angst und Appetitlosigkeit ( tw gar nichts essen können) den neuen Job nicht werde machen können und habe den zum 2 Juni abgesagt. Seit dem ging es immer weiter bergab. Verdauung/ Verstopfung, immer mehr Angst dazu dann heftige Panikattacken. Die sind nun auch immer stärker geworden bis heute. Ich kreise viel um den Gedanken des Todes. Ich weiß , daß ich organisch komplett gesund bin. Ich weiß, daß meine Erkrankung psychisch ist. Aber die Angst vor einer unheilbaren seelischen Erkrankung ist nicht geringer, als die Angst vor Krebs oder sonst was. Da meine psychischen Symptome, die sich auch auf den Körper auswirken sehr real sind, kann man ja nicht von Hypochondrie sprechen. Im Gegenteil, eine klare , auch gefährliche körperliche Diagnose wäre mir lieber. Da kannst du versuchen zu kämpfen und hast einen klaren Feind. Den Kampf kann man gewinnen oder verlieren. Aber es gänge dann nicht ewig. Zu wissen, man ist körperlich gesund, könnte aber den Kampf gegen die psychische Erkrankung nicht gewinnen, das macht mir die extreme Angst. Ich habe schlimmste Panikattacken täglich deswegen. Am 7.7. habe ich erst die erste Therapiesitzung beim neuen Psychotherapeuten. Ich hoffe ja, dass wir das zusammen packen, habe aber leider starke Zweifel. Ich lese ja auch hier, das bei einigen Leuten Psycho-Therapien nichts geholfen haben. Und ob es die Pille (AD) zum angstfrei sein gibt, glaube ich eigentlich auch nicht. Opipramol hat z.B nicht geholfen. Ich versuche aktuell mich mit meinen Sterben rational zu versöhnen. Wir müssen alle einmal gehen. Meine grösste Angst aber ist es, dass mich diese Erkrankung in den Selbstmord führt, den ich nicht will.

Hallo zusammen, meine Hypochondrie geht eine somatoforme Angststörung hervor. Primär das Herz-Kreislauf-System betreffend. Bis auf das ich schon einen verdammt hohen Betrag für diverse Untersuchungen ausgegeben habe, hatte ich soweit alles im Griff und keine Einschränkungen. Seit genau einem Jahr ist das nun anders. Von einer hohen Anstellung musste ich nach 16 Jahren in einen 20 Stunden Job ohne groß Verantwortung wechseln. Seit 6 Wochen kann ich nun schon gar nicht mehr arbeiten. Und allem gehen somatoforme Beschwerden hervor. Kopfkino, Dr. Google,…einfach Mist.

Ich habe übrigens hier bei mir in Berlin eine Selbsthilfegruppe gegründet. Primär wegen Angststörung. Es gibt solche Selbsthilfeinitiativen die von den Krankenkassen finanziert werden. Bei mir so eine direkt in der Nähe. Ich musste einen Flyer entwerfen, die haben diesen dann gedruckt, verteilt und online promotet. Hat alles aber 6 Monate gedauert, da die Leute dort das nicht als Hauptjob machen. 10 haben sich für morgen zum ersten Treffen angemeldet. Mal gucken wie viele kommen und ob es was bringt. Müsst mal bei euch in der Nähe googeln…Initiativen Selbsthilfe. Gibt es bestimmt in größeren Städten. Ansonsten gibt es ja noch die deutsche Angsthilfe. Die bieten online Gruppen an inkl. psychologischer Betreuung der Gruppen.

@Immaculatus du sprichst mir mit deinem Text sowas von der Seele. Als wenn ich in den Spiegel gucke

@Svaneke Ist die einfache Wahrheit Und alle Angst ist eigentlich die Angst vorm Tod und dem Kontrollverlust. Ich würde morgen auch kommen wollen, wenn ich es packe. Vielleicht ne PN an mich zwecks Daten?

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