Ich krame diesen Beitrag mal raus, weil ich ein ähnliches Problem habe. Und das schon sehr lange. Ich bin jetzt Mitte 30 und hatte mit 18 erstmals so ein automatisches Zucken im Oberbauch/Zwerchfell. Das Ganze trat damals wenige Tage nach meiner ersten Panikattacke auf. Ich war damals psychisch sehr angespannt, weil ich das aber (auch vor mir) nicht zugeben wollte, haben sich meine Ängste aufs Körperliche übertragen. Ich fühlte mich sterbenselend, mir war übel, der Kreislauf am Ende ect...
Das eigentliche Problem: Diese Zuckungen haben mich seitdem nie ganz verlassen, obwohl seit Anfang 20 keine Panikattacken mehr hatte und ich mein Leben - meine ich - im Griff habe. Sie treten mal täglich auf, mal wochenlang nicht. Zurzeit spüre ich sie wieder sehr häufig. Ich bin nun bis heute unsicher, ob das Ganze eher seelische oder körperliche Ursachen hat. Für Ersteres spricht, dass z.B. die aktuelle Intensivierung der Situation m.E. durch Angst ausgelöst wurde. In diesem Fall die real begründete Angst, dass meine Mutter gesundheitliche Probleme hat. Einen Tag nachdem mir das erzählt wurde, tauchten die Zuckungen wieder öfter auf. Ein weiteres Indiz: Vor einigen Tagen hatte ich die Befürchtung, mein Partner könnte einen Unfall gehabt haben (er war telefonisch nicht erreichbar und es gab auf seinem Weg einen schweren Unfall). In dieser akuten (und wie ich meine logisch begründbaren ) Angstphase zuckte beim Oberbauch beim Einatmen sehr sehr oft.
Nun die andere Seite: Ich habe das Zucken auch an vielen Tagen gespürt, an denen ich mich nicht traurig, gestresst oder ängstlich gefühlt habe. Zudem hatte ich oft das Gefühl, dass eine bestimmte körperliche Situation wie z.B. langes Stehen das Zucken begünstigt/auslöst. Im konkreten Fall ist es dann so, dass ich nach längerem Stehen eine leichte Spannung im Oberkörper spüre, so als wären Rücken/Rippenbogen irgendwie verspannt - wenn ich dann meine Haltung verändere, z.B. in dem ich mich hinsetze, löst sich die Spannung durch das Zucken.
Ich habe das Zucken damals als Jugendliche auch meiner Ärztin beschrieben. Sie hatte aber keine Erklärung bzw. schob das halt auf das Gesamtpaket Ängste beim Erwachsenwerden.
Ich würde diesen Begleiter gern loswerden, weil er natürlich irgendwo immer Ängste, wenn auch keine Panik mehr, auslöst.
Vielleicht noch ein paar Fakten zu meinem Problem:
Das Zucken ist nicht mit Schmerzen verbunden.
Es ist immer im Oberbauch, mittig bis leicht rechts verortet
Es fühlt sich ein bisschen wie ein automatisches Ausatmen an, so als würde der Körper eine Spannung dadurch zwangsweise auflösen wollen
Ich habe generell das Gefühl, immer angespannt zu sein
Ich habe außerdem den Eindruck, zuviel Luft im Körper zu haben, v.a. abends im Bett muss ich oft mehrfach aufstoßen bevor ich im Liegen zur Ruhe kommen kann.
Ich habe zudem die Vermutung, eventuell ein Schilddrüsenproblem zu haben - das aber nur anhand von Symptomen, die betroffenen Kolleginnen beschreiben (Stimmungsschwankungen, schuppige Haut, Lethargie, kurz vorm Einschlafen Herzklopfen...) - es ist ärztlich bisher nicht abgeklärt und daher wirklich nur eine Vermutung.
Noch immer bin in unsicher: körperliches oder seelisches Problem?
Ich weiß nicht, ob jemand hier einen Tipp hat. Zumindest habe ich das Ganze nun - erstmals - aufgeschrieben. Ich war schon - positiv - überrascht, dass es überhaupt Leidensgenossen zu geben scheint. Ich hatte immer das Gefühl, es ist unheimlich schwierig, so ein schwer fassbares und auch nicht so leicht beschreibbares Problem, das keine Schmerzen verursachte und dennoch körperlich spürbar ist, verständlich zu erklären.
17.05.2013 09:49 •
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