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G
Möchte mal gerade mein Problem beschreiben.
Ich bin 26 Jahre alt und hatte noch nie einen sonderlich starken Magen.
Trotzdem nicht weiter beunruhigend.
Vor ca. 6 Wochen bin ich mit ein paar Freunden mit dem Zug nach Kiew gefahren. Auf der Hinfahrt wurde mir dann irgendwann schlecht. Dazu kamen dann Magenprobleme sowie ein fast Totalausfall des Kreislaufs.
In Kiew ging es mir dann relativ gut.
Auf der Rückfahrt bekam ich dann Durchfall. Dazu kam ich in eine Paniksituation. Denn an der ukrainisch/polnischen Grenze werden die Toiletten für ca. 2 Stunden abgeschlossen, da die Züge für das europäische Bahnnetz umgerüstet werden. So bekam ich Schweissausbrüche, Magenkrämpfe usw.
Hinzu kam noch das die Grenzbeamten mich irgendwie nicht verstehen wollten. Nach langem Flehen durften ich mich einmal schnell hinter die Grenzhalle hocken und sch.. Die restliche Zeit der 2 Stunden verkrampfte
ich mich total und betete dass diese 2 Stunden doch bald vorüber gehen würden. Von nun an war ich völlig durch den Wind. Ich schleppte mich noch 12 weitere Stunden mit Magenschmerzen und Übelkeit bis Frankfurt/Oder und liess mich dort ins Krankenhaus bringen. Wenige Tage später zu Hause fühlte ich mich eigentlich wieder relativ fit. Da ich am Wochenende regelmässig mit Freunden unternehme, fuhr ich 1 1/2 Wochen nach der Kiew-Tour mit Freunden nach Belgien zum Fussball. Ich sass noch keine 10 Minuten im Auto da bekam ich schon Ängste nicht schnell genug auf Toilette zu kommen. Der Rest der Tour war dann wieder der absolute Horror. Endete fast mit einem Kreislaufzusammenbruch.
Daraufhin folgten die üblichen Untersuchungen beim Arzt (Ultraschall, Magenspiegelung).
Seit dem könnte ich die Geschichte so weiter erzählen. Bin ich zu Hause oder bei Freunden passiert gar nichts. Sitze ich wieder im Auto (Bus) zu irgendwelchen Kurztrips kommen die Symptome immer wieder.
Mitlerweile bin ich mir ziemlich sicher dass meine Psyche ein grosser Faktor spielt. Da ich meine Touren (Hobby Nr1) nicht aufgeben möchte andererseits vor jeder Tour Angst habe bin ich leider am Verzweigfeln.
Nächste Woche habe ich mich zu einer Bulli-Tour nach England angemeldet. Seitdem ist meine innere Unruhe unerträglich. Werde mich wohl wieder abmelden. Wie kann man diese Geschichte wohl am besten in den Griff bekommen? Vor allem weil es nicht bei jeder Fahrt auftritt.
Hat jemand vielleicht ähnliches erlebt? Oder hat es gar noch ?

Bin um jede Konversation mit Menschen die mich verstehen glücklich.

Gruss Frank

23.10.2001 23:42 • 28.10.2001 #1


9 Antworten ↓


B
Hallo Frank,
ich kann gut nachempfinden, was du so während einer Auto- oder Busfahrt durchmachst. Ich hab auch schon einige Fahrten abgesagt oder nur mit Hängen und Würgen durchgestanden. Ich hab schon mal den Bus gestoppt und bin heimgelaufen, mein damaliger Freund stinksauer hinterher.
Mittlerweile kann ich einigermaßen damit umgehen, allerdings wenn es in Urlaub geht, sind die Symptome wieder da. Ich muss sagen, seit ich mit meinem Freund zusammenfahre, ist es auch nicht mehr so schlimm als zu der Zeit, wo ich mich alleine aufgemacht habe. Bei mir eindeutig psychosomatisch.
Hast du schon mal Johanniskrautpräparate ausprobiert? Ich nehme z.B. Jarsin schon seit Jahren. Heute, da Jarsin alle ist, habe ich Kava-Kava genommen. Hilft mir auch sehr gut, soll man aber auf keinen Fall länger als 3 Monate nehmen und nur in Akutsituationen, aber ist doch gut zu wissen, das es da was gibt.
Bei Übelkeit und den von dir erwähnten Kreislaufproblemen trinke ich Cola, eigentlich fast als Medikament. Also eigentlich nur, wenn mir nicht gut ist. Möglichst ein Glas ex. Das heißt, wenn einem die Kohlensäure bekommt.
So, ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Liebe Grüße und eine baldige Besserung wünscht dir
Birgit

24.10.2001 08:19 • #2


A


Angst/Reizdarm unterwegs

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G
Hallo Birgit,

was ist denn dieses Jarsin oder dieses Kava-Kava.
Kann man das denn bedenkenlos einnehmen und wo bekomme ich sowas weg ?

Geht so etwas wohl irgendwann mal wieder komplett weg, oder muss ich mit diesen Symptomen auf ewig kämpfen?

Mit dem Kreislauf ist bei mir so eine Sache. Denn der schaukelt bei mir jede Situation so hoch das die ganze Situation für mich unterwegs so eskaliert.
Cola vertrage ich überhaupt nicht. (genau wie Kaffee).

Das Problem ist das ich praktisch jedes Wochenende in Urlaub fahre.
(hört sich vielleicht blöd an ist aber so). Fahre in der Regel freitag abends mit Freunden irgendwo hin und komme am Sonntag abend wieder, sodass ich natürlich ziemlich oft ziemlich lange unterwegs bin. Würde dieses Art Hobby natürlich gerne weiter machen, zur Zeit für mich allerdings fast undenkbar.

24.10.2001 16:43 • #3


B
Hallo Frank,
Jarsin ist ein Johanniskrautpräparat und Kava-Kava ist auch ein pflanzliches Präparat. Im Internet findest du sicher weitere Erklärungen.
Auch wegen evtl. Nebenwirkungen (siehe auch mein letztes Mail). Jarsin verschreibt mir meine Ärztin, Kava-Kava bekommst du in Dro. und Apotheken.
Hast du ggf. auch schon mal an eine psychotherapeutische Therapie gedacht?
Schade, das es mit Cola nicht klappt. Wäre immer noch das einfachste gewesen.
Wie gesagt, Johanniskraut wäre ne Möglichkeit, oder auch autogenes Training. Einfach irgendetwas, was dich etwas entspannt und dir den Druck nimmt.

Ich hoffe, du findest ne Möglichkeit.

Grüße
Birgit

25.10.2001 08:37 • #4


G
Hallo Frank,

mir ist da was eingefallen, hört sich wahrscheinlich blöd an, aber kann es sein, dass Dir Dein Körper sagen möchte, dass Du nicht so oft wegfahren sollst.

Der Körper verhält sich ja nur in bestimmten Situationen so. Es könnte sein, dass er einfach die Notbremse zieht, damit Du auf irgendein Problem aufmerksam wirst. Vielleicht kannst Du mal in Dich hineinhorchen, was das Problem sein könnte. Meistens ist das Problem ziemlich unangenehm, sonst würde man es ja nicht verdrängen. Es ist auch meistens etwas ziemlich Grundlegendes, das mit dem ganzen Leben zusammenhängt.

Den Tipp von Birgit mit der Therapie finde ich ganz gut.

Gruß

Maya

25.10.2001 14:16 • #5


G
Hallo Maya,

das kann ich mir nicht vorstellen. Betreibe die Fahrerei schon seit mehreren Jahren, hatte aber noch nie Probleme.

Erst seit meiner unheiligen Kiew-Tour habe ich das ganze Theater.

War heute wieder beim Doc. Habe jetzt Psychopharmaka zum Einnehmen.

Mal schauen was jetzt so wird.

Gruss Frank.

25.10.2001 22:49 • #6


G
Hi Frank,

was für ein psychopharmaka hast du verschrieben bekommen?

26.10.2001 00:03 • #7


G
Gladem 50 mg.

Soll so etwa 7 Tage Anlaufzeit haben.

Da es mir heute total schlecht ging habe ich ausnahmsweise 1 Tavor genommen.

War natürlich hervorragend, aber keine Lösung.

gruss frank

26.10.2001 22:32 • #8


G
Hi Ihr,

ich verfolge schon längere Zeit eure Probleme.
Ich kann da wohl leider auch mitreden.

Vor einiger Zeit habe ich auch die selben Probleme wie ihr und dabei bin ich erst 22 Jahre alt.
Ich renne seitdem nur zum Arzt und keiner stellt was fest, alles ist in Ordnung. Magenspiegelung, Röntgen, Ultraschall und Darmspiegelung habe ich alles schon hinter mir. Es heißt immer, es ist alles in Ordnung.
Ich habe ein bischen herumgeforscht und bin so auf euren Kontaktaustausch gestoßen.
Ich bin echt froh, daß es noch mehrere Leute gibt, die die gleichen Probleme haben wie ich und ích stelle mir mittlerweile selbst die Diagnose "Reizdarm". Die Ärzte sagen ja immer, alles o.k.
Vielleicht bin ich auch reif für die Klappsmühle, aber ich muß euch sagen, ich kann nix mehr. Aber des brauche ich euch ja wohl nicht zu sagen!
Ihr habt des ja alles schon mitgemacht.

Das schlimmste an allem ist eigentlich, daß ich nirgendswo mit Freude mehr hingehen kann und ich immer nur daran denken muß, wo das nächste Klo ist, damit ich evtl. für den Fall der Fälle schnell gehen kann.
Des macht mich fertig, weil ich doch absolut kein Stubenhocker bin, sondern sehr gerne weggehe.
Weiß jemand Rat, oder wie habt ihr des so geregelt??

28.10.2001 12:03 • #9


G
Hallo Melanie,

ich würde an deiner Stelle noch mal zum Arzt gehen und dort Druck zu machen dass du psychische Probleme hast. (das ist ja beim Reizdarm der Fall).

Sag ihm er soll deine Nerven und deinen Kreislauf kontrollieren und dich ggfs. an einen Psychologen weitergeben.

Das ist auch meine augenblickliche Verfahrensweise.

gruss frank

28.10.2001 17:33 • #10


A


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