ich war dieses Jahr 3 Monate in einer Klinik und 5 Wochen auf Reha, also lange von zuhause weg.
Aber meine Symptome erforderten das. Immer öfter hatte ich Flashbacks, dazu die andauernden Gefühlsausbrüche. Das Gefühl auch zuhause nicht sicher zu sein. Wobei das ehrlich gesagt, totaler Käse ist, der Kopf weiß ja ich bin zuhause sicher. Aber dennoch bin ich am zweifeln. Ich zweifle aber sowieso alles an.
Ehrlich gesagt, bin ich auch jetzt aktuell relativ überfordert mit mir selbst. Aber genau deswegen hoffe ich hier etwas klarer zu werden.
Mir ist seit gestern relativ klar dass ich niemanden habe dem ich vertraue. Ich bin seit langem verheiratet und mein Mann bemüht sich sehr um mich, aber irgendwie ist mir das alles zuviel. Er versteht mich nicht, wie denn auch. Ich sage ja nichts. Und irgendwie will ich auch nicht dass er mich zu seiner Baustelle macht. Er soll mich nicht als Aufgabe sehen, sondern als Partnerin. Er macht ehrlich gesagt schon sehr viel. Er kocht, fährt unsere Tochter zum Arzt und macht auch sonst alles. Elternabende und alles was dazu gehört. Unsere Tochter ist inzwischen 15.
Zurück zum Thema.
In der Klinik und noch mehr dann während der Reha fühlte ich mich angenommen wie ich bin, ich fühlte mich verstanden ohne erzählen zu müssen. Da war einfach eine gewisse Harmonie spürbar.
Das fehlt mir jetzt sehr. Auch bin ich aktuell noch auf Therapieplatzsuche, hab da auch nächste Woche einen Termin bei einer Traumatherapeutin zum Erstgespräch.
In meinem Kopf passiert so viel, ich komme einfach nicht zur Ruhe. Gestern war ich den ganzen Tag hier im Haus unterwegs und hab geputzt, nur um nicht nachdenken zu müssen. Heute war ich hingegen ganz platt und zu nichts in der Lage.
Mir fehlt einfach ein Ort an dem ich mich sicher fühlen kann.
Jemand der mich versteht ohne das ich alles erklären muss. Jemand mit dem ich einfach ich sein kann. Und gleichzeitig jemand der eine Art Vorbildfunktion hat. Jemand der mir zeigt wie Leben funktioniert. Jemand, der stark genug ist um mich ein bisschen an die Hand zu nehmen.
Ich bin inzwischen 38, sollte so weit lebensfähig sein, aber ich werde immer unsicherer. Ich habe so viele Möglichkeiten, mir könnte es echt ganz gut gehen, aber das kommt gefühlsmäßig einfach nicht an. Nach außen hin wirkt meine Welt perfekt. Verheiratet, Haus, Kind, Hund, Katze. Aber ich fühle mich irgendwie nicht zugehörig. Das ist nicht meine Welt.
Ich habe niemanden aus meiner Familie zu dem guter Kontakt besteht. Nicht mal jemand der wenigstens neutral ist. Ich stehe alleine da, okay, ja ich bin verheiratet. Mein Mann hat seine Eltern, hat die ganze Verwandtschaft die hinter ihm steht. Da ist noch ein gewisser Rückhalt.
Mir fehlt das halt total. In der Klinik wurde mir immer gesagt ich soll mir selbst die Sicherheit geben. Aber wie geht das?
Sorry, ich schreibe ganz wirr. Aber ich kriegs einfach grad nicht anders hin.
Ich merke einfach wie mir alles schnell zuviel wird. Ich bin immer gerne Auto gefahren. Aktuell krieg ich das mehr schlecht als recht hin, weswegen ich es auf das nötigste reduziere.
Es geht einfach immer weniger, und das obwohl ich seit fast einem ganzen Jahr zuhause bin. Krankgeschrieben. Ich habe also richtig viel Zeit für mich. Und doch bin ich nicht so weit wie ichs gern wäre. Es schockiert mich wie eingeschränkt ich inzwischen bin. Der Psychologe auf der Reha sagte ich soll mir die Zeit geben die ich brauche.
Was mich auch irgendwie schockiert ist, dass ich zeitweise sehr kindliche Bedürfnisse habe. Und denen zeitweise nachgebe indem ich mir Spielzeug kaufe. Also so richtig mit allem was dazugehört. Ich habe mir im letzten Jahr mehr oder weniger unbewusst ein Kinderzimmer eingerichtet.
Ich ziehe mich da gerne zurück, aber ich frage mich schon was mein Mann so darüber denkt. Sonderlich normal finde ich das nicht.
Aber ich höre nun mal auf mit der Schreiberei, das wird alles nur noch wirrer.
Danke fürs Lesen
09.11.2021 17:51 • • 27.07.2022 x 3 #1