Aaaaaaalso. Ich bin der Meinung, man kann das einfach nicht pauschalisieren. Dazu sind die Fälle hier viel zu individuell. Für viele Betroffene ist es sicherlich der richtige Weg, im Berufsleben zu bleiben bzw schnellstmöglichst wieder einzusteigen, alles andere würde nur Verschlimmerung herbeiführen.
Dann gibt es aber auch Menschen, die man mit dem Zwang, VZ zu arbeiten, direkt in den S*** treibt (etwas überspitzt formuliert). Das sind oft die, die einen ewig langen Leidensweg hinter sich haben, die sich für mehrere Firmen aufgeschlissen haben (oder auch nicht, weil Leistung in diesem System zu erbringen ihnen einfach nicht möglich war). Die, für die schon eine Nebenbeschäftigung eine große Herausforderung ist.
Bestimmt sind auch viele darunter, die beide Wege kennen. Den mit Pillen und den ohne.
Ich behaupte, wenn schon, muss man erkennen, dass nicht nur Pillen keine Lösung sind, sondern auch Therapien, Hilfspersonen, andere Hilfsmittel etc. pp. Man muss lernen, sich auf sich selbst zu verlassen. Vertrauen. Selbstvertrauen. Loslassen. Achtsamkeit.
Das trifft ganz bestimmt auf eine reine Angststörung zu.
Wenn aber andere Aspekte dazu kommen, kann der Weg ohne Medikamente auch mal schnell nach hinten losgehen. Kurzfristig kann das durchaus Leben retten. Das ist meine Meinung dazu, und ich habe schon seit ich denken kann, mit diesem Mist zu tun.
Ich würde mir auch nicht anmaßen, jemandem zu empfehlen, er möge bitte 100% arbeiten gehen. Ich sehe nicht in andere Menschen hinein. Für mich persönlich lerne ich gerade, wie weit ich mich belasten kann, ohne wieder im Loch zu enden. Das nennt man Selbstfürsorge. Und dazu gehört keine Vollzeit- Stelle. Soweit schaffe ich es auch nicht mehr. Und das wiederum erfordert radikale Akzeptanz.
08.03.2017 12:33 •
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