Sertralin in der Schwangerschaft Erfahrungen?

Hallo zusammen,
ich habe in einem anderen Beitrag bereits ausführlicher über meine Problematik geschrieben bezüglich meiner Schwangerschaft und meiner Angststörung bzw Hypochondrie. Ich wollte in diesem Beitrag aber explizit bezüglich des Medikamentes Erfahrungen sammeln oder vielleicht jemanden finden, der es in der Schwangerschaft auch genommen hat. ️
Ich befinde mich mittlerweile in der 17. SSW und habe von meinem Frauenarzt nun Sertralin 50 Mg verschrieben bekommen. Ich soll aktuell erstmal mit einer halben Tablette morgens starten. Er sagte, dass ich das unbedenklich in der Schwangerschaft und Stillzeit einnehmen kann und dadurch, dass ich schon so weit bin und die Organe des Baby sehr gut entwickelt und schon sehr weit sind, könnte es zu keinen Schädigungen des Babys führen. Aber, wie immer in der Medizin, ist das natürlich kein 100% versprechen. Nun habe ich mir dummerweise die Nebenwirkungen durchgelesen… dort standen furchtbare Sachen. Das es bei meinem Baby nach der Geburt zum Atemstillstand führen kann, mein Baby komplett blau anlaufen kann, es einen Herzfehler entwickeln kann dadurch und noch vieles mehr. Ebenfalls stande dort, dass die Medikamente dazu führen können, dass ich bei der Geburt starke vaginale Blutungen erleiden kann und das bis zur Lebensgefahr für das Baby und mich während der Geburt kommen kann. Natürlich stehen Vorallem für mich als Hypochonder auch noch andere katastrophale Nebenwirkungen drin. aber in erster Linie geht es mir um mein Baby. Natürlich vertraue ich meinem Arzt aber andererseits werden solche Sachen ja auch nicht ohne Grund in den Beipackzettel geschrieben. Ich bin total hin und hergerissen… warte immer noch auf einen Klinik Platz und muss natürlich irgendwie die Zeit überbrückt bekommen, bis ich endlich in die Klinik kann. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn meinem Baby was passieren würde, nur, weil ich meinen blöden Kopf nicht unter Kontrolle bekomme und in der Schwangerschaft mit solchen Medis anfangen muss. Ich weiß nicht so recht, was ich tun soll. Die Hypochondrie und die damit verbundene starke Derealisation schränktet mein Leben natürlich enorm ein. Andererseits geht es aber aktuell nicht nur um mein Leben und meine Gesundheit. Ich bin wirklich verzweifelt vielleicht hat ja jemand hier Erfahrungen oder einen Rat. Wie hat generell Sertralin bei den Angsthasen angeschlagen? Hilft es auch, gegen die starke Derealisation?

Liebe Grüße

Hallo, ich habe Sertralin in der Schwangerschaft genommen, neben einem anderen Medikament. Es ging damals nicht anders.

Bei mir war es so, dass mein Sohn keine Nebenwirkungen hatte. Es lief alles völlig glatt. Die Geburt war völlig in Rahmen, sogar so super schnell, dass ich nicht mehr in die Klinik mit Kinderklinik konnte, sondern im kleinen Krankenhaus vor Ort entbunden habe. Mein Sohn hatte super Werte und mir ging es auch gut.

Du siehst, es muss unter Sertralin nicht schlecht laufen... Vielleicht hilft dir das ein bisschen..

Liebe Grüße! Zita

@Schneewitchen
Hey !
Ich bin auf deinen Beitrag gestoßen , da es mir ähnlich geht / ging.

Ich bin in der 31.SSW aktuell und habe in der 18SSW mit Escitalopram angefangen aufgrund meiner Schwangerschaftsdepression und Angststörung.
Ich habe auch echt lange gezweifelt, ob ich mir und dem Kleinen das wirklich antun soll in der Schwangerschaft auf Antidepressiva zurück zu greifen. Ich hatte seit Anfang an , also 5.SSW , die psychischen Probleme obwohl es ein absolutes wunschkind ist und wir lange darauf gewartet haben. Anzunehmen ist der hormonelle Umbruch bei mir der das ausgelöst hat.
Wie dem auch sei, ich habe also in der 18.SSW angefangen. Natürlich hatte ich trotz grünem Licht vom Frauenarzt und Psychiater bedenken … Ich habe dann bei Embryotox angerufen und mich beraten lassen , und das hat mir wirklich geholfen und dazu geführt , dass ich mich für das Medikament entschieden habe, denn : wenn es mir schlecht geht in der Schwangerschaft , kriegt der kleine Krümel das alles mit und das kann noch viel übler sein , als das ich Medikamente nehme und es mir gut geht.
Und ich weiß , das Setralin eines der meist untersuchtesten AD in der Schwangerschaft ist. Also so wurde mir das auch von Embryotox gesagt.
Ich nehme Escitalopram , weil ich das damals auch genommen habe vor der Schwangerschaft und es mir schon mehrmals den A**** gerettet hat.

Machst du zusätzlich eine Therapie ?
Kann ich dir nur ans Herz legen.
Wenn du magst, kannst du mir auch gerne privat schreiben, da können wir uns auch austauschen
Wünsche dir alles gute und viel Kraft!

@Luna-Mila Hey du, danke für deine Rückmeldung ️ Ich denke, ich werde heute auch mal dort anrufen und auch mit denen nochmal sprechen. Also bei mir wurde das Sertralin auch von meinem Frauenarzt und Psychiaterin abgesegnet aber solche Hammer Nebenwirkungen machen einem natürlich schon Angst. Ich habe generell sehr große Angst vor neuen Medikamenten, weil ich immer auch Angst habe, wie mein Körper drauf reagiert. Aber jetzt hat man natürlich die doppelte Verantwortung und das lässt mich schon sehr zweifeln. Andererseits ist der Zustand so auch nicht mehr wirklich tragbar.
Ich denke, bei mir liegt es auch an den Hormonen. Ich hatte zwar vor der Schwangerschaft schon die Angststörung aber noch lange nicht SO derartig, wie seit der Schwangerschaft. Obwohl unser Würmchen auch ein Wunschkind ist, ist es seitdem kaum aushaltbar.
Ich habe eine ambulante Therapeutin, mit der ich 1x die Woche Therapie habe. Ich stehe aber auch für einen stationären Aufenthalt auf der Warteliste. Da geht aber leider gar nichts voran seit 3 Monaten…

Danke, dass wünsche ich dir auch weiterhin

Zitat von Schneewitchen:

@Luna-Mila Hey du, danke für deine Rückmeldung ️ Ich denke, ich werde heute auch mal dort anrufen und auch mit denen nochmal sprechen. ...

Mach das gerne, ich kann wirklich nur positives sagen. Die Dame war wirklich sehr sehr nett und verständnisvoll am Telefon und hat mich super beraten. Habe mich nach dem Gespräch total erleichtert und gut gefühlt.
Einfach weil ich wusste: okay. Es ist in Ordnung wenn ich das Medikament nehme, es schadet dem kleinen nicht und wird uns helfen.

Ich weiß so gut was du meinst mit der Verantwortung! Ich hab genau so Gefühlt. Ich bin jemand der extrem sensibel auf Medikamente reagiert , vor allem psychopharmaka. Ich habe total schiss vor NW und sämtlichen Reaktionen meines Körpers. Da ich aus der Vergangenheit wusste , wie die Einschleichphasen bei mir immer reingehauen haben wurde mir ganz anders in Bezug auf die Verantwortung die man dann ja auch dem Baby gegenüber hat. Aber wenn es dich beruhigt: ich nehme seit der 18 SSW das Medi und der kleine hat sich völlig unbeeindruckt davon super entwickelt bis jetzt. Keine Auffälligkeiten , gar nichts. Natürlich muss man die Geburt noch abwarten aber ich bin da guter Dinge.

was man nicht vergessen darf ist, dass nach der Geburt ja auch ein Hormonumbruch entsteht der ebenfalls richtig reinhauen kann. Und ich glaube es bringt gar nichts wenn wir uns durch die SS quälen und dann auch noch eine Wochenbettdepression entwickeln etc..

Das du Dich um einen Klinikplatz bemühst finde ich richtig stark ! Hut ab ! meine ,,Betreuung“ wurde von meinen Eltern übernommen. War unter der Woche bei ihnen und am Wochenende zu Hause bei meinem Mann. Es war echt ne harte Zeit …

Sertralin ist das Mittel der Wahl in Schwangerschaft und Stillzeit. Es ist sehr gut erprobt. Geb es mal im rund ums Baby Forum in die Suche bei Dr Paulus ein, da steht einiges dazu. Ich habe es in den ersten Wochen meiner dritten Schwangerschaft genommen und dann abgesetzt weil ich wie du Angst hatte vor Nebenwirkungen. Und Rückblickend war es ein riesiger Fehler es abzusetzen. Die Hormone spielen übel verrückt nach einer Geburt und deine Symptomatik wird sich wohl mit Hormonchaos nicht verbessern. Deshalb mein Rat an dich, nimm es, nach ein paar Wochen wird es dir echt helfen. Dein Baby braucht eine stabile Mama.

Ich habe Sertralin in beiden Schwangerschaften bekommen. In der ersten Schwangerschaft mit Unterbrechung, weil ich auch Angst hatte, dass ich das Baby damit schädigen könnte. In der zweiten Schwangerschaft habe ich es durchwegs genommen. Das erste kam etwas früher, weil ich einen Nierenbeckenstau hatte. Nicht wegen dem Medikament. Das zweite Kind kam voll ausgereift auf die Welt. Beide Kinder sind gesund. Ob man Sertralin in der Schwangerschaft nehmen soll, kommt immer auf das Abwiegen von Nutzen und Risiko an. Bei mir ging es nicht ohne, weil es mir sonst so schlecht ging und mein Frauenarzt sagte Ein gesundes Kind braucht eine gesunde Mutter. so hatte er mich überredet Sertralin in der Schwangerschaft zu nehmen.
Ich wünsche dir, egal wie du dich entscheidest, alles Gute.
Lg Kasandra.

Hallo zusammen, danke für eure ganzen Antworten ️ Tatsächlich habe ich vorhin einen Anruf bekommen von der Klinik, wo ich seit Monaten auf der Liste stehe und ich kann nächste Woche rein! Ich freue mich so! Dementsprechend hatte die Klinik mich gebeten, jetzt noch nicht mit dem Sertralin anzufangen, sondern bis nächste Woche zu warten, damit ich dort unter Beobachtung richtig medikamentös eingestellt werden kann (insofern die Schwangerschaft es zulässt natürlich) oder insofern, ich die Medikamente trotz stationärem Aufenthalt noch brauche. Dementsprechend hat sich meine Frage damit erstmal erübrigt. Danke!️

Zitat von Schneewitchen:

Hallo zusammen, danke für eure ganzen Antworten ️ Tatsächlich habe ich vorhin einen Anruf bekommen von der Klinik, wo ich seit Monaten ...

Das ist prima. So kannst du während dem Einschleichen optimal überwacht werden. Besser geht's nicht