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In diesem Thread möchte ich meine Erfahrungen dokumentieren, wie ich hoffentlich (einen Teil) meine(r) 10-12kg Gewichtszunahme u.a. bedingt durch SSRI (Paroxetin) wieder loswerde. Ich nehme seit Ende Februar 2014 Paroxetin (anfangs 20mg, seit 11/2014 10mg) und habe von 2/2014 bis 11/2014 auf 88-90 kg zugelegt. Seither halte ich zumindest das Gewicht.

Den Entschluss meinen Weg zu dokumentieren hab ich bereits in den letzten Tagen in diesem Thread getroffen:
medikamente-angst-panikattacken-f76/paroxetin-10-bis-12-kg-gewicht-zugenommen-t66493.html

Meine Ausgangssituation:
Bei ca. 1,81m wog ich vorher so im Schnitt um die 78 kg. In sportlich aktiveren Phasen auch weniger (76) und in gemütlicheren Phasen auch mal etwas mehr (80-81). Soweit so gut, der BMI war regelmäßig unter 25. Ich hab mich mit weniger Kilos einfach wohler gefühlt. Und da möchte ich wieder hin: Mich einfach wieder wohl fühlen. Der Wohlstandsbauch passt einfach nicht zu mir. Mein Gewicht heute vor dem Frühstück lag übrigens bei 88,3 kg.

Ich weiß nicht ob ich das Medikament noch 3 Monate oder ein Jahr nehmen werde. Gleichzeitig nehme ich das Medikament als eine der Ursachen für meine zusätzlichen Kilos an. Außerdem kann die Gewichtszunahme natürlich auch durch die depressive Erkrankung begünstigt sein. Und ich mach aktuell auch nicht wirklich Sport und bewege mich - wider besseren Wissens - einfach auch zu wenig im Alltag. Also versuche ich die Situation anzunehmen und Alternativen zu entwickeln, d.h. mit dem Medikament zu leben und gleichzeitig einen Weg zu finden die Kilos wieder loszuwerden, um wieder in die Wohlfühlzone zu gelangen.

Warum dieser Thread:
Dieser Thread ist hoffentlich der letzte kleine Schubser in Sachen Motivation, den ich brauche um meine schon lange vorgenommenen Verhaltensänderungen umzusetzen.

Wie möchte ich vorgehen:
Mir reicht es glaub ich, wenn ich versuche hier wöchentlich über die Entwicklung zu berichten. Ich werde nicht ständig auf die Waage gehen. Denke damit macht man sich nur verrückt oder wiegt sich (haha kleines Wortspiel) in eine trügerische Sicherheit. Abnehmen ist also ganz klar wichtig für mich, aber mit dem Ziel wohlfühlen und nicht vorrangig eine willkürliche gewählte kg Zahl zu erreichen. Verhaltensänderung ist also mein anvisierter Weg und mein anvisiertes Ziel.

Ich möchte mir einfach konkret immer etwas für die Folgewoche vornehmen und im Rückblick über meine Erfahrungen berichten. Also hab ich meine Vorsätze umgesetzt und wenn ja, wie ist es mir dabei ergangen. Und wenn nein, dann erst recht. Ich halte nichts davon mir ein schlechtes Gewissen zu machen oder mir durch negative Gedanken negative Gefühle zu machen. Wenn meine Vorsätze nicht umzusetzen waren, möchte ich für mich herausfinden wie ich positiv damit umgehen kann.

Wenn sich jemand hieran beteiligen mag oder seine / ihre Erfahrungen auch einbringen möchte, freue ich mich auf Beteiligung und Unterstützung.

Meine Vorsätze für die Woche 1:
- Wie viele Wiederholungen schaffe ich bei den drei Übungen Liegestütze (pushups), Rumpfbeugen (situps) und Kniebeugen (squats)? Und das in dem Spannungsfeld zwischen mich ordentlich anzustrengen ohne mich dabei zu überfordern. Anschließend überlegen wie ich das in den nächsten Wochen sinnvoll in meinen Alltag einbauen kann.
- Einmal diese Woche mit dem Rad zur Arbeit und zurück. Ein Weg sind etwas mehr als 10km. Ohne Zeitvorgabe.
- Einmal diese Woche mindestens 30 min. schwimmen.
- Einmal diese Woche nach der Arbeit einen Spaziergang von 30 min. machen.
- Einmal diese Woche PMR nach Jacobsen = also die Progressive Muskelentspannung (hab ich mir extra auf's Smartphone geladen)

Die Krönung wäre es, wenn ich diese Woche auch einmal noch laufen würde. Aber das halte ich für die erste Woche für zu sehr ambitioniert. Und damit ich nicht gleich am Ende der ersten Woche feststellen muss, dass ich mir - wieder einmal wie in den letzten Monaten - zu viel vornehme, lass ich es hiermit auch gut sein. Ich hab ja jetzt schon Programm für 5 von 7 Tagen, vorausgesetzt ich möchte immer nur einen von den o.g. Punkten pro Tag umsetzen

19.07.2015 12:07 • 01.08.2015 #1


42 Antworten ↓


Dragonlady_s
Ich wünsche dir ganz viel Glück, dass du trotz des Medikamentes abnimmst.

Und freue mich auf deine Berichte

19.07.2015 13:47 • x 1 #2


A


Runter von den Kilos - gleichzeitig SSRI weiternehmen

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Hallo Dragonlady_s,

vielen Dank. Freu mich über deinen Zuspruch. Heute war nochmal Schontag
Morgen geht's los. Spätestens am nächsten Wochenende werde ich wieder berichten.

Bis dahin alles Gute.

19.07.2015 20:33 • #3


Perle
Also, ich bin auch schon ganz gespannt auf Deine Berichte ! Toi Toi Toi !

LG, Martina

19.07.2015 20:38 • x 1 #4


P
Danke Martina. Morgen fang ich mit den drei Übungen push-ups, sit-ups und squats an. Zumindest ist das mein Plan

19.07.2015 21:25 • #5


A
Ich wünsche dir viel Erfolg
Du hast den Willen und schaffst es bestimmt.

22.07.2015 22:59 • x 1 #6


P
Lieb von Dir, annastasia.

Am Wochenende zieh ich ein kleines Fazit der ersten Woche. Und setz mir für Woche zwei neue Ziele.

23.07.2015 21:46 • #7


P
Die Woche 1 ist rum. Die Antwort auf die Frage was hab ich von meinen Plänen umgesetzt ist einfach und kurz: Nix.

Aber ich mach mir deswegen keine Vorwürfe, denn ich weiß ja woran's gelegen hat. Und das ist doch auch schonmal was. Ich hab wieder viel Zeit im Büro verbracht. Außerdem bin ich diese Woche viel im Auto unterwegs gewesen ( 1.500km). Wie schon so oft in den letzten Wochen und Monaten, ist dabei dann auch das zur Arbeit radeln ausgefallen. So komm ich also nicht weiter.

Gute Nachricht:
Ein Ziel ist es mich insgesamt wieder wohler zu fühlen. Und da war auch ohne Umsetzung der geplanten Aktivitäten diese Woche o.k., meine Stimmung war bis auf Montag, wo ich einen ziemlichen Durchhänger seit Sonntag nachmittag hatte, echt gut. Ich weiß aber woran's gelegen hat und hatte Dienstag abend Therapie und konnte das da gleich gut aufarbeiten. (Nächstes Mal hab ich erst in ca. einem Monat Therapie. Kognitive Verhaltenstherapie, aber das nur am Rande.)

Neuer Versuch für Woche 2:
Ich werd meine Pläne wieder konkreter machen. Ich brauch glaub ich einfach nur den Einstieg wieder, so dass ich für ein paar Wochen wieder die Regelmäßigkeit in den Alltag hineinbekomme. Und dann wird das zunehmend mehr zur Selbstvertändlichkeit und auch wieder einfacher dranzubleiben.

Also auf geht's:
Mo (Urlaub) - schwimmen - Spaziergang - Übungen (Squats, etc.)
Di (Urlaub) - schwimmen - PMR
Mi - Übungen im Fitnessraum in der Mittagspause - 30 min. Spaziergang nach der Arbeit
Do - zur Arbeit radeln -
Fr - schwimmen oder Spaziergang - Übungen

Mein Gewicht lag heute früh übrigens bei 88,4 kg. Die 300g im Vergleich zur letzten Woche sind für mich o.k., schließlich hab ich in der Woche öfter mal dem Kuchenangebot im Büro nachgegeben, mich nach wie vor wenig bewegt und immer noch Twix und Haribos in greifbarer Nähe.
Und damit sich bei der bewussteren Ernährung auch wieder was zum Positiven ändert, werd ich in der nächsten Woche keinen Kuchen und keine Süßigkeiten essen. Stattdessen wird morgen Obst gekauft und sowohl im Büro als auch zuhause griffbereit gelegt, wenn wieder der Appetit auf Süßes kommt ... und der kommt bestimmt

Euch ein schönes Wochenende und einen guten Start in die neue Woche.

Alles Gute.

26.07.2015 11:31 • #8


Dragonlady_s
Huhu,

genau du musst dir deswegen auch keine Vorwürfe machen. Wenn es zeitlich nicht geht, kannst du natürlich nichts ändern

Gut ist aber dass du deinen Plan und dein ziel nicht aufgibst.

AB UND AN Kuchen zu essen ist ja nicht schlimmes. Komplettverzicht führt meist zu Heißhunger. Obst ist natürlich auch eine Alternative

Ich bin mir sicher dass du das schaffst.

Eine Frage habe ich jedoch.... was ist PMR?

26.07.2015 11:37 • x 1 #9


P
PMR = Progressive Muskel-Relaxation (nach Jacobson?) = Progressive Muskelentspannung

Das hab ich in der Reha-Klinik zweimal die Woche immer direkt nach dem Mittagessen auf dem Plan gehabt. Musste mich damit erstmal ein wenig anfreunden, aber das ging recht gut.

Die Idee dahinter ist, dass man zunächst bewusst seine Muskeln anspannt und danach wieder entspannt. Da geht man dann der Reihe nach die einzelnen Körperteile durch und soll dann so den Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung überhaupt erstmal wieder bewusst wahrnehmen.
Ist also einfach durchzuführen. Geübte können dann später wohl in der Lage sein, sich selber in wenigen Minuten zu entspannen. Quasi auf Knopfdruck

Es gab in der Reha-Klinik auch etliche Mitpatienten, die sich damit gar nicht anfreunden konnten. Aber das waren meist die Kandidaten, die sich ohnehin selber im Wege stehen und alles besser wissen und an fast allem was auszusetzen hatten.
Im übrigen war es für mich auch ganz hilfreich genau diese Nörgelheinis zu meiden und mich mehr mit den offeneren Patienten zu umgeben.

Hab mir nach der Reha eine Anleitung für die Progressive Muskelentspannung als Hörbuch (ca. 20 min.) auf's Smartphone gezogen. Jetzt brauch ich's einfach nur noch umzusetzen. Entweder abends auf dem Sofa, auf Dienstreise im Hotel oder - was das schönste wäre - in der Mittagspause im Büro bzw. bei uns in der Firma im Fitnessraum. Bei letzterem wäre das zum einen perfekt in den Alltag integriert und zum anderen hätte ich dann auch direkt in der zweiten Tageshälfte was davon.

Zum Thema Kuchen und Süsses:
Ich liebe Kuchen. Und ich finde auch das Leben ist auch zum Genießen da. Aber ich hatte jetzt glaub ich diese Woche jeden Tag 2-3 Stücke Kuchen, weil ständig ein lieber Kollege einen ausgegeben hat. Und da bei mir momentan nur ein Stückchen nicht funktioniert, versuch ich vorübergehend mal den Weg, dem Kuchen ganz aus dem Weg zu gehen.
Aber auf Dauer werd ich mich da nicht selbst kasteien. Das bringt nix, führt tendenziell zu Heißhunger und außerdem möchte ich mir ja was gutes tun ... und da gehört genießen einfach dazu

Freu mich aber über deinen Hinweis, das Kuchen generell nicht schlimm ist. Ist er ja auch nicht .... hmmmmmm ... lecker

26.07.2015 11:56 • #10


Dragonlady_s
Hihih ok 2-3 Stück Kuchen täglich ist natürlich zu viel. wenn du dich da nicht zügeln kannst, wäre Vermeiden wirklich sinnvoller. Oder mal versuchen nur 1-2 mal die Woche ein Stück.

Progressive Muskelentspannung ist mir ein Begriff. Ich hatte dieses schon mal versucht, aber meine Gedanken driften immer woanders hin.

Es freut mich dass es bei dir klappt und den rest kriegst du auch noch hin

26.07.2015 12:00 • x 1 #11


P
Zitat von ParoxetinUser:

Also auf geht's:
Mo (Urlaub) - schwimmen - Spaziergang - Übungen (Squats, etc.)
Di (Urlaub) - schwimmen - PMR
Mi - Übungen im Fitnessraum in der Mittagspause - 30 min. Spaziergang nach der Arbeit
Do - zur Arbeit radeln -
Fr - schwimmen oder Spaziergang - Übungen


Ich war eine ganze Stunde schwimmen statt wie geplant nur 30 min. Progressive Muskelentspannung, die für heute gar nicht auf'm Plan war, hab ich auch schon erledigt. Gleich noch der Spaziergang wenn der Regen hier mal aufhört und anschließend noch die Übungen. Der Einstieg hat also endlich geklappt und morgen heißt es dann dran bleiben

Ach so: Statt Kuchenverzicht hab ich etwas geschummelt = Rosinenbrot ... und das war super lecker

27.07.2015 17:40 • #12


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So, kurz vor der Schlafenszeit noch eine Erfolgsmeldung = Tagwerk ist vollbracht. Ein gutes Gefühl

Freu mich schon auf morgen!

27.07.2015 21:53 • #13


S
Mm. Abnehmen muss ich auch. Versuche viel Kaffee ohne Milch zu trinken , das vertreibt Hunger und pusht den Stoffwechsel.

28.07.2015 22:06 • x 1 #14


P
Zitat von Serthralinn:
Mm. Abnehmen muss ich auch. Versuche viel Kaffee ohne Milch zu trinken , das vertreibt Hunger und pusht den Stoffwechsel.


Kaffee ohne Milch und Zucker mag ich nicht. Aber danke für den Hinweis. Mein Stoffwechsel ist ja eh durcheinander mit den Medis. (by the way: Paroxetin 10mg und Valsartan 160mg gegen Bluthochdruck) Und ich hab meinen massiven Kaffeekonsum auf im Schnitt jetzt so 2-3 Becher pro Tag reduziert und merk wie mir das eigentlich auch besser bekommt nicht mehr so viel Kaffee zu trinken. Aber wenn's bei anderen funktioniert viel Kaffee zu trinken, dann nur zu

Ich hab für heute meinen Plan umgesetzt. Juhu. Ein schönes Gefühl. Und ich hab auch schon wieder Lust auf den Tag morgen. Herrlich. So kann's gern weitergehen. Keine Trübsal mehr.

28.07.2015 22:45 • #15


S
Also mein puls von normal 80 - 120 ist durch Escitalopram auf ca. 60 runter. Das sollte auch dem blutdruck helfen. Vielleicht wäre das ein versuch wert oder ist der bluthochdruck nicht psychisch bei dir?

Ich mag den Kaffee ohne Milch auch nicht. Schlägt auf den Magen und genau das hilft gegen den Hunger.

Mir helfen beim Abnehmen nur Nahrungsmittel , die ich NICHT sonderlich mag. Ansonsten kann ich mit ssri fressen bis zum Umfallen. Die Verdauung scheint mit Escitalopram allerdings zumindest derzeit noch etwas besser oder es liegt am Kaffee . Aber ich kann solche Mengen mit SSRI essen , ekelhaft.

29.07.2015 19:41 • x 1 #16


P
Nett, dass Du trotz Urlaubs und eingeschränktem Internetzugang schreibst.

Ich hab ne ganze Zeit lang ordentlich Ausdauersport gemacht und da war mein Puls echt in Ordnung und wohl eher typisch ausgeglichen. Als ich meine richtig schlechte Phase hatte, war mein Puls aber auch erhöht. Ich kann mich erinnern, dass ich in der Notaufnahme lag und einen Ruhepuls von deutlich über 100 hatte. Ein Glück bin ich davon aber schon wieder deutlich weit weg und wohl wieder im normalen Bereich.

Die Ursachen für meinen Bluthochdruck dürfte eine Mischung mehrerer Faktoren sein, eine psychische Komponente mag ich zumindest nicht ausschließen. Organisch haben die Ärzte bei mir jedenfalls keine klare Ursache erkennen können. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes in den letzten Jahren auf Herz und Nieren untersucht worden

Der Ansatz Lebensmittel zu mir zu nehmen, die auf den Magen schlagen, ist nix für mich. Aber wenn es bei Dir funktioniert, prima.

29.07.2015 20:17 • #17

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Hm, passt zwar nicht so ganz ins Thema, aber ....

... ich bin heute morgen unheimlich schlecht aus'm Bett gekommen. Wecker ging um 7h. Ich war auch gut drauf. Im Büro war ich aber trotzdem erst um 10h.

Bei sowas überleg ich dann ob diese Antriebsarmut immer noch Anzeichen der Erschöpfungsdepression sein kann, die ich doch eigentlich glaubte schon längst überwunden zu haben oder kann das vielleicht auch doch noch mit den Medikamenten zusammenhängen?

29.07.2015 20:20 • #18


P
... oder einfach mit der Lebenssituation? .... muss ja nicht gleich immer alles krankhaft sein ....

29.07.2015 20:21 • #19


S
Keine Ahnung. Antriebslosigkeit wird jedenfalls durch das Paroxetin nur negativ verstärkt, insofern ist das sicherlich mit ein Faktor. Was da welchen Anteil ausmacht , kann man sicherlich nicht klar trennen. Durch paroxetin wird es jedenfalls nur schlimmer.

29.07.2015 22:20 • #20


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Dr. med. Andreas Schöpf