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F
Hallo. Ich (m, 29) leide in sozialen Situationen (Referate etc) vermehrt unter Panikattacken (zittrige Stimme, starke Aufregung etc).
Da es mit ansonsten perfekt geht, denke ich, dass ich ein Medikament brauche, das ich lediglich vor solchen Situationen einnehme, um dann diese ohne Panik zu überstehen; also ein Notfallmedi.
Ich habe jetzt Tavor 1,0mg expidet (Lorazepam) und Beloc-Zok 100mg (Metoprolol, ein Betablocker) hier rumstehen. Ich vertrage beide gut und beide scheinen mich auch zu beruhigen.

Am Freitag steht ein Referat an... Welches Medi soll ich eurer Meinung nach davor nehmen?

Kann man beide Präparate kombinieren, also zusammen einnehmen?

23.07.2010 20:19 • 11.05.2019 #1


16 Antworten ↓


V
Darf ich fragen, wer dir das verschrieben hat und ob du unter ärztlicher Betreuung bist? Du solltest deinen Arzt fragen, wie du die Medikamente einnehmen sollst und vor allem: ob überhaupt. Bei Prüfungsangst sind Medikamente nur der letzte Ausweg bzw. sollten immer nur in Kombi mit einer Therapie erfolgen.

23.07.2010 21:49 • #2


A


Notfallmedi: Tavor oder Beloc? Beides zusammen?

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Christina
Zitat von formerlocalhero:
Kann man beide Präparate kombinieren, also zusammen einnehmen?
Das würde ich mir auf jeden Fall verkneifen und den möglichen recht unkontrollierten Blutdruckabfall vermeiden. Ich würde Tavor bevorzugen, weil es zuverlässig tut, was es tun soll, nämlich Angst lösen. Und von den akuten körperlichen Nebenwirkungen her ist es weniger bedenklich als ein Betablocker. Brauchst du denn einen Betablocker oder ist der dir tatsächlich zur Beruhigung verschrieben worden?

Liebe Grüße
Christina

23.07.2010 21:55 • #3


C
Zitat von Christina:
Ich würde Tavor bevorzugen, weil es zuverlässig tut, was es tun soll, nämlich Angst lösen. Und von den akuten körperlichen Nebenwirkungen her ist es weniger bedenklich als ein Betablocker.

Sicher? Also ich würde mal meinen, ein Betablocker ist wesentlich unbedenklicher.

Zitat:
Tavor
Wirkstoff: Lorazepam Benzodiazepin
Wirkung auf die Psyche als: Beruhigungsmittel, wird auch als Anti-Epileptikum eingesetzt.
Medikament zugelassen und verkauft in Deutschland.

Mögliche Nebenwirkungen:

Sehr häufig bei Tavor: Sedierung, Müdigkeit, Benommenheit.

Häufig bei Tavor : Muskelschwäche, Mattigkeit; Verwirrtheit, Ataxie, Depression, Demaskierung einer Depression, Schwindelgefühl.

Gelegentlich bei Tavor: Übelkeit; Libidoänderung, Impot., verminderter Orga..

Ferner möglich: Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktischer, anaphylaktoide Reaktion, SIADH, Hyponatriämie, Hypothermie; Hypotonie, leichter Blutdruckabfall; Obstipation, Bilirubinanstieg, Gelbsucht, Anstieg Lebertransaminasen/alkalische Phosphatase; Thrombopenie, Agranulozytose, Panzytopenie; zentralnervöse Dämpfung, verlängerte Reaktionszeit, extrapyramidale Symptome, Tremor, Sehstörung, Dysarthrie/undeutliches Sprechen, Kopfschmerzen, Krampfanfälle/Krämpfe, Amnesie, Enthemmung, Euphorie, Koma, Suizidgedanken/Suizidversuch, paradoxe Reaktionen z.B. Angst, Erregungszustände, Aufgeregtheit, aggressives Verhalten bei Tavor, Schlafstörung, Schlaflosigkeit, sexu. Erregung, Halluzinationen; (evtl. tödliche) Atemdepression, Apnoe, Verschlechterung Schlaf-Apnoe oder einer obstruktiven Lungenerkrankung; allergische Hautreaktionen, Alopezie.


An die Liste der Nebenwirkungen kommt sicher kein Betablocker ran, zumindest nicht an die Schwere.

Zitat:
Am Freitag steht ein Referat an... Welches Medi soll ich eurer Meinung nach davor nehmen?

Ein Benzo vor dem Referat? Schwer vorstellbar.

23.07.2010 22:43 • #4


V
Welches Medikament hat dir denn dein Arzt gegen die Prüfungsangst verschrieben? Wenn du (wie du selber schreibst) keine psychische Krankheit hast, sind Medikamente schwere Geschütze. Um nicht zu sagen: zu schwere Geschütze. Nur ein Arzt kann dich auf Medis einstellen, nicht ein Forum (das kann nur Erfahrungen weitergeben). Das wäre unverantwortlich.

23.07.2010 22:57 • #5


U
Also ich muss sagen, dass ich wegen Prüfungs- bzw. Referateangst, nicht solche Hämmer einwerfen würde. Ich glaube es gibt kaum einen Studenten, der vor Referaten nicht die Hose voll und Angst hat, das finde ich, ist keine Angst, die so einer Medikation bedarf.

Ich habe vor gut 2 Wochen und da ging es mir angst- und panikmäßig alles andere als gut, eine mündliche Diplomprüfung ohne jegliche Medikation gemeistert und wenn du Wert auf eine gute Note legst, solltest du das besser auch tun und dich nicht so zudröhnen

23.07.2010 23:00 • #6


V
Selbst wenn die Prüfungsangst krankhaft ist (was ja durchaus sein kann), kann nur ein Arzt/Psychiater eine Einstellung der Medis vornehmen.

23.07.2010 23:04 • #7


Christina
Zitat von crazy030:
An die Liste der Nebenwirkungen kommt sicher kein Betablocker ran, zumindest nicht an die Schwere.
Meinst du? Das hier bietet Metoprolol:
Zitat:
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen wie verlangsamte Herzfrequenz; Erregungs- oder Überleitungsstörungen; Kreislaufstörungen bis zur Bewusstlosigkeit; Herzklopfen; Verstärkung einer Herzmuskelschwäche mit Wassereinlagerungen und Atembeschwerden; verstärkter Blutdruckabfall; Müdigkeit; Schwindel; Erschöpfungszustände; Lethargie; Unwohlsein; Depressionen; Kopfschmerzen; Schlaflosigkeit; Verwirrtheit; Schwitzen; Alpträume; verstärkte Traumaktivität; Halluzinationen; Durchfall; Verstopfung; Blähungen; Übelkeit und Erbrechen; Leibschmerzen; Mundtrockenheit; Zunahme von Atembeschwerden bei bestehendem Asthma; allergische Hautreaktionen; Empfindungsstörungen wie Kribbeln auf der Haut); Kältegefühl in den Armen und Beinen.

Seltene Nebenwirkungen:
Herabgesetzte Aufmerksamkeit; Nervosität; Muskelkrämpfe; Muskelschwäche; Verkrampfung der Bronchialmuskeln; Bindehautentzündung (Konjunktivitis); verminderter Tränenfluss; Auftreten von Diabetes oder Verstärkung einer bereits bestehenden Diabeteserkrankung.

Sehr seltene oder vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Auslösen beziehungsweise Verstärken von Angina Pectoris-Anfällen; Herzbeutelentzündungen (Perikarditis); Absterben von Gewebeteilen (Gangrän) bei Patienten mit bereits bestehenden schweren Durchblutungsstörungen; Persönlichkeitsveränderungen; Verlust des Kurzzeitgedächtnisses; Unruhe; Nasenschleimhautentzündungen (Rhinitis); verstärkte Wahrnehmung von Geräuschen (zum Beispiel Klingeln, Pfeifen, Tinnitus); Schwerhörigkeit; Haarausfall; Auslösung oder Verschlimmerung einer Psoriasis (Hautkrankheit); Luststörungen; Potenzstörungen; Verhärtungen des P. (Peyronie-Krankheit); entzündliche Multiorganerkrankung (polymyalgiaähnliches Syndrom); Gelenkentzündungen (Arthritis); Gewichtszunahme; Verringerung der Blutplättchenanzahl (Thrombozytopenie); Agranulozytose; Sehstörungen; Zunahme bestimmter Enzyme (Serumtransaminasen); Leberentzündungen (Hepatitis); Karpaltunnelsyndrom (Druckschäden eines Handnervs); Verstärkung von Durchblutungsstörungen an den Händen und Beinen (Raynaud-Syndrom und (Charcot-Syndrom); Gelenkerkrankungen (Arthropathien).

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose); Verstärkung allergischer Reaktionen; Verschlechterung der Nierenfunktion bei bestehenden schweren Funktionsstörungen; Erhöhung verschiedener Enzymwerte (LDH; alkalische Phosphatase) beziehungsweise sonstiger Werte (Harnsäure; Triglyceride); Verminderung des Plasma-HDL-Cholesterins bei normalem Plasma-Gesamtcholesterin.

Besonderheiten:
Nach plötzlichem Absetzen des Wirkstoffs kommt es sehr häufig zu einem schnell ansteigenden Bluthochdruck (Rebound-Phänomen).

Es ist halt so, dass Benzos i.d.R. sehr gut vertragen werden, wenn keine (schwere) Depression übersehen wurde und man nicht ausgerechnet paradox oder allergisch reagiert.

Liebe Grüße
Christina

23.07.2010 23:10 • #8


C
Christina, klar ist die Liste beim BB auch lang. Aber die Masse der NW dort ist sehr unwahrscheinlich.
Zitat:
Es ist halt so, dass Benzos i.d.R. sehr gut vertragen werden, wenn keine (schwere) Depression übersehen wurde und man nicht ausgerechnet paradox oder allergisch reagiert.

Sicher. Ich hab auch noch paar Diazepam hier, aber nie genommen, weil ich denke, es ist von der Wirkung her zu heftig. Wurden mir im Krankenhaus mal als Beruhigungsmittel mitgegeben. Die Therapeutin letztes Jahr in der Tagesklinik sagte mir beim Abschied: Lassen Sie sich nie Tavor verschreiben. Manche Ärzte verschreiben die gern. Lassen sie die Finger von solchem Zeug. Wird sie sicher nicht ohne Grund gesagt haben.

Kann man einen normalen Tag haben, wenn man sich früh 5 mg Diazepam einwirft?

23.07.2010 23:21 • #9


Christina
Zitat von crazy030:
Kann man einen normalen Tag haben, wenn man sich früh 5 mg Diazepam einwirft?
Wenn man's ein bisschen gewöhnt ist, ja. Und damit meine ich keine beginnende Abhängigkeit. Wobei Diazepam kompletter und länger lahmlegt als Tavor. Aber bevor ich mir jetzt den Ruf erwerbe, Benzos kritiklos zu verharmlosen: Natürlich dröhnen die zu, machen müde und fahruntüchtig und manche stehen richtig neben sich. Nicht zu vergessen die Suchtgefahr, ganz besonders für Menschen mit einer einigermaßen einschlägigen Vorgeschichte. Darauf dürfte sich auch die Warnung beziehen. Manche reagieren mehr oder weniger euphorisch, fühlen sich nicht nur angstfrei, sondern richtig gut. Das verführt zur Wiedereinnahme und darin liegt die Hauptgefahr von Tavor. Bei Tavor expidet ganz besonders, denn das wirkt auf Knopfdruck innerhalb von wenigen Minuten. Meine Ärztin gibt die z.B. nur in seltenen Fällen und einzeln für besondere Angstsituationen, sie verschreibt sie nie (auch weil in der N1-Packung schon 50 Stück drin sind ).

Liebe Grüße
Christina

24.07.2010 00:23 • #10


C
Also 1 mal bekam ich Diazepam, in Form einer Spritze vor dem Herzkatheter (auf Wunsch). 5 ml glaube ich. Während dem Eingriff war mir ziemlich alles egal und danach ging es mir eigentlich auch super, keine Müdigkeit etc. Gut 1 Stunde nach dem Herzkatheter rannte ich schon rauchend auf dem Krankenhaushof rum.

Meine ehemalige Psychiaterin wollte mir nie Benzo geben, obwohl ich mehrfach immer mit einem Bein auf Station stand. Aber sie meinte, ich bin wegen früher Suchtkandidat für Benzos. Wäre auf einen Versuch angekommen, aber wie gesagt, ich bekam keine. Vielleicht auch ganz gut so.

24.07.2010 00:48 • #11


F
So. Ich habe vor dem Referat 1,5mg Tavor und 23mg Metoprolol eingenommen. War in den Stunden vorher noch etwas nervös. ABER: Beim REferat selbst und danach war ich aber die Ruhe selbst! Unglaublich, so kannte ich mich gar nicht mehr!

30.07.2010 17:42 • #12


F
Nachtrag:

Diese Kombination werde ich mir jetzt immer gönnen. Und zwar immer dann, wenn belastende Situationen anstehen (meißtens: sprechen vor Menschengruppen). Ich weiß, es ist auf Dauer keine Lösung, aber ich merke schon, wie ich alleine durch die positive Wirkung der letzten Einnahme ziemlich in meinem Selbstbewusstsein gestärkt wurde! Ich weiß endlich wieder, dass ich es kann! Ob es jetzt durch Medikation begünstigt wurde oder nicht - ich kann es und brauche in Zukunft keine Angst mehr vor solchen Situationen haben! Ich hatte mich ja bislang schon im Vorraus regelrecht verrückt gemacht, schon Wochen vorher, in den letzten Tagen vor Referaten o.ä. wurde es dann richtig hart, sodass ich bereits mit Panikattacken vor die Klasse trat....

Ich werde es natürlcih sehr selten nehmen. Ich denke derartige Situationen werde ich so ca. 1-2mal im Monat haben. Ich denke damit kann ich leben.

03.08.2010 15:55 • #13


S
bin ganz erstaunt das beloc da auch eingesetzt wird.
ich nehme nun seit ca. 15 jahren belocs ein
aber nicht wegen angststörung denn die kam erst 8 jahre später dazu.
verunsichert bin ich extrem denn anscheinend verträgt sich beides nicht so??
na was mach ich nun mein arzt hat mir Tavor verschrieben das ich zwar
wirklich nur in notfällen nehme...

04.08.2010 16:42 • #14


C
Bei mir fingen die Panikattacken überhaupt erst an, als ich Betablocker und Blutdrucktabletten nahm.

04.08.2010 17:22 • #15


nadine185

11.05.2019 10:46 • #16


nadine185
Kann mir keiner helfen?

11.05.2019 12:07 • #17


A


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