Ich nehme jetzt seit ca. 7 Monaten Trevilor. Angefangen habe ich mit 75mg, die dann langsam bis auf 300mg hochdosiert wurden.
Zuerst hatte ich auch große Hemmungen das Medikament zu nehmen und es lag tagelang bei mir auf dem Schreibtisch, ohne dass ich mich getraut hätte es anzurühren.
Die Horrorgeschichten im Netz hatten meine Angst noch zusätzlich geschürt.
Schließlich entschied ich mich doch es zu nehmen, da sich mein Zustand auch zusehends verschlechterte (Angst, Depression).
Die anfänglichen Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen. Ich habe oft gegähnt, hatte etwas erweiterte Pupillen, ein leichtes Würgegefühl im Hals und natürlich den berüchtigten Libidoverlust.
An den ersten Abenden lag ich oft auf meinem Bett und kam mir ziemlich verpeilt vor, konnte keinen klaren Gedanken fassen. Irgendwie war so eine Art Sperre in meinem Kopf, die verhinderte, dass sich Gedanken und Gefühle manifestierten.
Das fand ich aber teilweise auch positiv, da so natürlich auch die Angst keine Chance hatte, sich aufzubauen.
Mit der Zeit nahmen die Nebenwirkungen aber immer weiter ab und ich gewöhnte mich an die Einnahme und begann endlich wieder mich normal zu fühlen und wie ein normaler Mensch zu leben.
Wenn man wirklich in einem tiefen schwarzen Loch steckt, kann Trevilor einen dort herausholen!
Zumindest bei mir war es so. Das muss man trotz aller Kritik mal deutlich betonen. Hatte vorher schon längere Zeit Opipramol genommen und das hatte bei mir kaum einen Effekt.
Heute sind die Nebenwirkungen wie gesagt fast komplett abgeklungen, manchmal ist die Libido noch etwas geschwächt, aber meistens klappt es doch. Was mich aber doch einigermaßen nervt, ist die Tatsache dass ich nicht mehr so gut schlafen kann. Wenn ich mal 6 Stunden die Nacht durchschlafe, bin ich schon zufrieden.
Das liegt wahrscheinlich an der aktivierenden Wirkung des Medikaments.
Die ersten 6 Monaten habe ich aus Angst vor Wechselwirkungen auch überhaupt keinen Alk. getrunken.
Mittlerweile habe ich mich aber doch wieder an ein paar Gläser Wein herangetastet, bemerkte jedoch keine veränderte Wirkung des Alk.. Zumindest bei mir scheint es keine Wechselwirkungen zu geben. Mir ist auch aufgefallen, dass Alk. im Beipackzettel nichtmal erwähnt wird.
Eine weitere Sache, die mir aufgefallen ist:
Durch Trevilor scheint man irgendwie impulsiver zu reagieren, als wäre eine gewisse Art von Hemmschwelle etwas herabgesetzt. Ich merke das bei mir daran, dass ich mir in letzter Zeit ziemlich viele neue Klamotten gekauft habe. Früher hätte ich lieber noch drei mal überlegt bevor ich das Geld ausgebe, heute greife ich eher zu wenn mir etwas gefällt.
Das ganze nimmt keine gefährlichen Dimensionen an, ist aber doch etwas, das mir aufgefallen ist.
02.07.2009 00:21 •
#14