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S
Hallou,

Frage: Ich bin seit dieser Woche krank geschrieben bis noch einschließlich nächster Woche. Befinde mich gerade in einem Tief - psychich. Mir gehen einfach im Moment Sachen durch den Kopf und kann meine Gedanken nicht abstellen.

Ich habe tierische Probleme mit dem Magen. Dauernd übel, keinen Hunger. Beim kleinsten Aufreger wird mir soooo schlecht. Denke viel über mein Geschäft, ob ich überhaupt wieder gehen kann usw.

Habe von meinem Hausarzt magensaftresistente Tabletten bekommen, dazu noch MCP-Tropfen, die ja das Zusammenspiel zwischen Magen-Darm wieder in Ordnung bringen sollen.
- Soll ich die nehmen? Meine Ursachen sind eben psychicher Herkunft. Denke, dass die Tabletten da nicht viel nützen?

Des Weiteren hat er mir auch noch Opipramol verordnet. Meint ihr, das kurzfristig hilft? Eigentlich möchte ich ja keine Angst- und Depressionshemmenden Mittel nehmen...

Danke für eure Meinungen

LG

25.04.2010 12:01 • 26.04.2010 #1


6 Antworten ↓


Christina
Hi Simon,

MCP gehört eigentlich zu den Neuroleptika, es wirkt aufs Gehirn und wird voraussichtlich helfen. Es ist also sinnvoll, es zu nehmen. Nur nicht dauerhaft (länger als drei Monate), weil es u.U. sonst - wenn auch sehr selten - zu sog. Spätdyskinesien kommen kann. Ersatzweise könntest du später auf Domperidon umsteigen.

Opipramol kann kurzfristig helfen. Es wirkt sedierend und angstdämpfend, ist allerdings ein sehr schwaches Medikament. Depressionshemmend wirkt es gar nicht, obwohl es mal als AD gedacht war.

Ich würde den Versuch wagen, das sind ganz und gar keine Hammermedikamente und im Zweifel kann man sie von jetzt auf gleich wieder weglassen.

Liebe Grüße
Christina

25.04.2010 12:33 • #2


A


Medis nehmen - ja, nein?

x 3


N
Liebe Christina, ich habe schon öfter gelesen, dass du das mit den Medikamenten ja voll durchblickst, ist das dein Beruf? Ich habe das nicht so richtig auf dem Schirm
Liebe Grüße Nicole

25.04.2010 12:46 • #3


Christina
Hallo Nicole,

nein, ich bin weder Ärztin, noch habe ich einen medizinischen Beruf. Ich komme aus der psychologischen Ecke, habe dadurch in der Psychiatrie viel über die entsprechenden Medikamente mitbekommen. Teilweise auch innerhalb meines Studiums und dann natürlich als Betroffene...

Zu Betablockern kann ich dir nichts sagen, jedenfalls wenn sie medizinisch indiziert sind. Wenn sie dir nur gegen angstbedingtes Herzrasen verschrieben wurden, solltest du einen Psychiater nach Alternativen fragen. Viele Angstpatienten haben sogar eher niedrigen Blutdruck und gehen mit Betablockern dann zwangsläufig in die Knie. Von Neurexan und Dystologes halte ich persönlich nichts - kein Wirkstoff (homöopathische Verdünnungen), keine Wirkung.

Als Alternativen zu Diazpem gibt es natürlich erstmal andere Benzodiazepine, die für Notfälle besser geeignet sind. Das sind solche mit besonders angstlösender Komponente und kürzerer Halbwertzeit: Lorazepam (Tavor) und Alprazolam, evtl. auch Bromazepam. Das Abhängigkeitsproblem ist damit natürlich nicht gelöst. Wenn du einmal in zwei Wochen eines solches Notfallmedikament brauchst und dann auch nur 5 mg Diazepam, ist es aber kein Problem. Süchtig werden kannst du so nicht. Dass du dich sehr darauf verlässt, ist eine andere Baustelle, eine Kopfsache, die in die Therapie gehört und nichts damit zu tun hat, auf welchen Stoff du dich verlässt. Falls irgendwann mal dein einziges Problem sein wird, ob du im Notfall eine Tablette dabei hättest oder nicht, wäre das aber wohl kein so ganz schlimmer Zustand...

Für Notfälle kann man auch Promethazin (Atosil) oder Opipramol nehmen. Beides macht nicht abhängig, wirkt aber leider nicht so gut wie Benzodiazepine. Da müsstest du ausprobieren, wie du damit zurecht kommst. Ist alles verschreibungspflichtig, du musst es also eh mit einem Arzt besprechen. Ich ziehe für seltene Notfälle Benzodiazepine vor, weil sie sehr zuverlässig wirken und nicht so als Rundumsedierung. Außerdem sind es eigentlich die verträglichsten Psychopharmaka (bei bestimmungsgemäßem, nicht-suchtmäßigen Gebrauch!).

Liebe Grüße
Christina

25.04.2010 14:24 • #4


N
Danke, für deine ganzen Tips. Ich werde mal mit meinem Arzt reden! Danke Liebe Grüße Nicole

25.04.2010 19:18 • #5


A
Ein kleine Tipp von mir :

ich fing auch mit nur wenig und ganz selten mit benzos mir zu helfen wenns nicht mehr ging.

Ich gebe aber zu beachten, dass die psychische Abhängigkeit von Angstlösenden Medis nicht unterschätzt werden sollte.

Nach geringe Dosis von zB Diazepam und ganz selten wirst Du körperlich nicht abhängig.
Du solltest aber Dich selbst einschätzen können wie ist es wenn Du merkst es hat dir aus einem Angstzustand geholfen, wie gehst Du mit einem nächsten Angstzustand um (denkst Du an zB. Diazepam?) das passiert sehr schnell und vor allem wenn es um Tavor geht...

Aber jeder sollte selbst entscheiden...mein Gedanke dabei ist nur...ich habe den Entzug hinter mir und wünsche es nicht mal meinen Feinden.

LG

25.04.2010 20:37 • #6


N
Das ist nämlich die Angst die ich habe, meine Verwandten waren fast alle Alk. abhängig, darum diese Angst. Denn sonst hatte ich toootaale Panik vor den Nebenwirkungen, heute bin ich nur froh wenn dann die Panikattacke weg ist und ich endlich mal wieder richtig schlafen kann, Pflanzliches habe ich ALLES schon ausprobiert, außer Baldriantropfen, die noch nicht! Ach man, ich will einfach keine Angst mehr, wo ist der Notausgang? Heute ist nicht mein Tag, aber es kommen auch wieder andere Tage!! GAAANZ BESTIMMT!!
Liebe Grüße Nicole

26.04.2010 08:06 • #7





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Dr. med. Andreas Schöpf