Ich will hier auch mal mein Senf dazu geben. Nicht um Panik zu verbreiten, sondern um darauf hinzuweisen, was alles beim abrupten Absetzen des Escitalopram passieren kann.
Ich hab das Escitalopram seit Mai 2018 gegen Angst- und Panikstörung mit depressiven Episoden genommen, zuletzt 15 mg täglich. Ich hatte aber zunehmend das Gefühl, das es nicht mehr richtig hilft. Beim Termin mit meiner Psychiaterin wurde am 20.05.2019 beschlossen, auf Venlafaxin zu wechseln. Ich sollte ab 21.05. sofort mit Escitalopram aufhören und mit 37,5 mg Venlafaxin morgens beginnen. Auch auf nochmalige Nachfrage meinerseits hielt meine Psychiaterin ein kontinuierliches Ausschleichen von Escitalopram für überflüssig. Am ersten Tag der Umstellung gab es keine Probleme, ab dem zweiten wurde ich ängstlicher und unruhiger. Ich hab morgens immer kleine Stromschläge im Kopf wahrgenommen. Am Sonntag Vormittag dann der absolute Höhepunkt, Krampfanfall im Garten mit 4 minütiger Bewusstlosigkeit. Erste Erinnerung hab ich erst wieder beim Eintreffen des Rettungsdienstes. Nach 2 tägigem Check-Up auf der Neurologie (Schädel-MRT ohne Befund, EEG o. B., Doppler-Sono von Hals- und Hirngefäßen o. B., sämtliche Blutwerte im Normbereich) stand die Diagnose Entzugsanfall aufgrund abrupten Absetzens des Escitaloprams. Mit der Medikation (seit Dienstag 75 mg Venlafaxin) soll ich trotzdem fortfahren. Mir ist dauerschwindelig und ich fühl mich benommen sowie depersonalisiert. Dazu verstärkte Angst, innere Unruhe Muskelzuckungen, Übelkeit und Appetitlosigkeit sowie Muskelkater gefühlt am ganzen Körper. An mehr als Couching ist derzeit nicht zu denken. Meine Psychiaterin kommentierte die Geschehnisse gestern am Telefon mit einem nüchternen kann schon mal passieren.
Lasst euch beim Absetzen bzw. Medikamentenwechsel also bitte gut beraten und holt euch notfalls wenn möglich noch eine Zweitmeinung ein. Lieber einmal zu viel nachfragen, als im KH zu landen.
30.05.2019 11:25 •
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