App im Playstore
Pfeil rechts
4

Hallo zusammen, ich habe bisher drei ADs ausprobiert, darunter zählen mirtazapin, trimipramin und opioramol. Das ganz ist schon eine Weile her und leider hat davon nichts bzw. mit negativen Auswirkungen nur gewirkt.
Vor einigen Monaten war ich beim Arzt, dieser hat mir escitalopram zuerst verschrieben, dann bupropion und jetzt Venlafaxin. Das escitalopram und bupropion habe ich nie genommen, bei den Terminen habe ich das auch gesagt, dass ich Angst vor den Nebenwirkungen habe und bupropion zb für rauchentwöhnung ist und ich Angst vor einer PSSD habe. Er hat mir dann jedes Mal das AD gewechselt und jetzt bin ich bei Venlafaxin + Promethazin bei Bedarf, was ich bisher nicht genommen habe aber zumindest von der Apotheke abgeholt habe. Meinen letzten Termin hatte ich vor kurzem und da habe ich ihm mitgeteilt, dass ich das aus Angst ebenfalls nicht genommen habe (Sexuelle dysfunktion, PSSD etc.). Er ist sehr freundlich und meinte es sei kein Problem aber ich soll aufjedenfall eine Therapie machen und er könne mir dann nicht mehr weiterhelfen.
Ich lese hier oft Venlafaxin ist eher schwieriger abzusetzen und sollte nicht als erste Wahl genommen werde, das macht mir wieder Sorgen. Ich habe seit 2,5 Jahren Probleme mit meiner Panikstörung, viele Symptome haben nachgelassen, also ich habe keine Angst oder so aber wenn ich wieder anfange zu arbeiten bin ich innerlich total angespannt, schwitze über die Nacht stark und bekomme pochen/kribbeln in den Beinen und Herzklopfen, hinzu kommt noch das ich oft dann nicht schlafen kann oder Schlafstörungen habe - das ganze geht mittlerweile seit 2,5 Jahren so. Ich kann ja meine Arbeit nicht hinschmeißen, ich bekomme irgendwie innerlich Angst beim Arbeiten - vermutlich weil ich nicht so organisiert bin und einer bürotätigkeit nachgehe? Ich weiß es nicht…
Habt ihr Erfahrungen mit Venlafaxin oder einer der genannten Medikamente? Falls ja, was für Nebenwirkungen habt ihr so verspürt?

31.08.2025 10:38 • 02.09.2025 #1


14 Antworten ↓


Hallo Kowatz,

ich muss sagen Venlafaxin hat mir bei meiner Angststörung mit Panikanfällen sehr gut geholfen. Leider hat es aber gerade am Anfang schon heftige Nebenwirkungen. Muss nicht bei jeden sein und auch nicht immer, aber aktuell hatte ich gerade eine Dosiserhöhung hinter mir und da hatte ich es schon deutlich gemerkt. Leider auch gerade die sexuelle Dysfunktion die du beschreibst. Aber das war mir alles lieber als die ganzen Angstattacken.

Aber aus Erfahrung kann ich sagen, je länger du es nimmst desto geringer werden die Nebenwirkungen. Ich habe davor jahrelang 37,5mg genommen und konnte ein normales Sexualleben führen und hatte so gut wie keine anderen Nebenwirkungen mehr. Aber es dauert halt...

Eine Therapie ist auf jeden Fall ratsam um an deiner Panikstörung zu arbeiten. Vielleicht benötigst du dann gar keine Medikamente?

A


Erfahrungen mit Venlafaxin?

x 3


@Rising-Phoenix es kann sein, da ich eigentlich keine wirkliche Angst mehr habe nur halt sehr schnell diese innere Anspannung sich durch Stress oder Aufregung aufbaut und dann einige körperliche Symptome wieder. hinzukommen. Ich versuche es erstmal nur mit Therapie, nur die Schlafstörungen machen mir manchmal echt zu schaffen. Was hattest du für Nebenwirkungen anfangs? Habe auch 37,5mg verschrieben bekommen

Ich habe auch schon Venlafaxin genommen und es hat mir gut über viele Jahre geholfen. Promethazin nehme ich heute noch, damit habe ich früher mal von Benzos entzogen. Ich würde es an deiner Stelle ausprobieren.

Zitat von Kowatz:
Ich lese hier oft Venlafaxin ist eher schwieriger abzusetzen und sollte nicht als erste Wahl genommen werde, das macht mir wieder Sorgen.

Diese Schwierigkeiten beim absetzen betrifft aber eher diejenigen, die es auch in höheren Dosierungen nehmen.

Zitat von Kowatz:
hinzu kommt noch das ich oft dann nicht schlafen kann oder Schlafstörungen habe -

Venlafaxin wirkt eher antriebssteigernd. Also mehr was für Leute, die sich auch schwer tun mit dem aufstehen, am Morgentief leiden oder sehr depressiv sind. Angstlösend wirkt Venlafaxin allerdings auch.
Manche leiden durch die antriebssteigernde Wirkung dann leider auch an Schlafproblemen.
Jeder reagiert da anders, das muss man einfach ausprobieren.
Zitat von Kowatz:
, ich bekomme irgendwie innerlich Angst beim Arbeiten - vermutlich weil ich nicht so organisiert bin und einer bürotätigkeit nachgehe?

Was beunruhigt dich denn?
Das du dein Pensum nicht schaffst?
Kannst du keine Prioritäten setzten? Was mache ich zuerst, was ist wichtig, was weniger?
Das du Fehler machen könntest, für die du Ärger bekommen könntest?
Fühlst du dich überfordert?
Hast du eine generell angespannte Gefühlslage und die Arbeit gibt die den *Rest* ?

Regt es dich alles auf, also Unruhe und Erregung.......oder macht es dir tatsächlich Angst?

Ich für mich konnte da irgendwann einen Unterschied feststellen. Ist aber nicht einfach.

Zitat:
Promethazin bei Bedarf, was ich bisher nicht genommen habe

Versuch´s mal damit.

Atosil Tropfen oder Tabletten enthalten den Wirkstoff Promethazin.
Sie kommen bei Kindern und Erwachsenen mit Erregungs- und Unruhezuständen oder Übelkeit zum Einsatz.
Zudem verordnen Mediziner das Medikament erwachsenen Patienten mit Schlafstörungen.

@Kowatz
Gegen Schlafprobleme nehme ich abends eine niedrige Dosis Mirtazapin. Da brech ich sofort weg
Bin da aber sehr sensibel, kleine Dosen wirken bei mir schon sehr viel.

Ansonsten am Anfang schwitzen, leichter Schwindel, wilde Träume, veränderte Verdauung, ein Gefühl nicht ganz „ich“ zu sein und vor allem Ängste und Sorgen verstärken sich. (Das ist echt fies)
Nach drei bis vier Wochen hat sich dann alles stabilisiert.

Aber wie gesagt ich bin sehr sensibel, kann sein dass du fast gar nichts bemerkst.

Jedes Medikament wirkt bei jedem anders. Venlafaxin hat bei mir paradox gewirkt, da ich nur noch geschlafen habe und Dauermüde war, war es für mich nicht geeignet. Das Absetzen war bei mir extrem schwierig, muß aber nicht bei jedem so sein. Venlafaxin hat bei mir nur den verschlafendsten Sommer meines Lebens beschert, obwohl ich damal eher etwas antriebssteigerndes gesucht habe. Bei Psychopharmaka macht nur Versuch klug, da man nie sagen kann, wie ein Medikament bei wem wirkt.

@NoNameUser Ich bin halt mit 26 noch relativ jung und habe Angst mir mit den Medis mein Sexualleben oder meine Nieren o.ä. kaputt zu machen. Meine Frau macht mir da auch noch zusätzliche Bedenken.
Ich bin generell innerlich angespannt, auf der Arbeit mehr und ja leider auch unorganisiert. Ich bin aktuell dabei mir Prios zu setzen und allgemein organisierter zu arbeiten.
Gestern war z.B. ein guter Tag auf der Arbeit aber leider konnte ich trotzdem nicht bis kaum schlafen, es reicht nur ein bisschen Stress, damit diese Symptome verstärkt werden. Seitdem ich diese Krankheit habe, habe ich das Gefühl, dass mein Körper es nicht schafft die Hormone richtig zu regulieren, auch nach dem Geschlechtsverkehr kann ich kaum mehr einschlafen. Es gab auch 1-2 Wochen wo ich mal vernünftig 7h durchgeschlafen habe aber da hatte ich nicht gearbeitet und war total gelassen.
Momentan ist es aber wie ein Teufelskreis: Kein Schlaf - liege ganze Zeit im Bett und stehe morgens mit schlechter Laune auf, dann entscheide ich mich doch von zuhause zu arbeiten, weil es schon später ist....es ist echt schlimm.
Promethazin habe ich einmal genommen - 8 Tropfen, dadurch war ich am nächsten Tag total langsam im Kopf allerdings hatte es mich Abends runtergebracht aber trotzdem unschöne Wirkung.

@Rising-Phoenix Mirtazapin hatte ich tatsächlich mal zwei Wochen genommen, allerdings hält es mich nach ein paar Tagen wach und ich kann gar nicht mehr schlafen. Am Anfang hatte es mich die ersten 3 Tage oder so auch weggehauen.

@Windy Was hattest du für Absetzsymptome und bist du jetzt Medifrei?

Zitat von Kowatz:
Was hattest du für Absetzsymptome und bist du jetzt Medifrei?

Auf die gehe ich besser nicht ein, da ich aprubt abgesetzt habe und dies für gewöhnlich langsam gemacht wird und auch besser verträglich ist, bei Venlafaxin der schonendere Weg. Inzwischen nehme ich Escitalopram für den Antrieb morgens.

Hattet ihr lange mit schlafproblemen zu kämpfen und konntet ihr dann plötzlich mit Medis schlafen?

Seit Jahrzehnten, selbst mit Medis klappt das nicht immer. Wenns mal wieder für längere Zeit gar nicht mehr klappt, nehme ich Mirtazapin, das wirkt bei mir wie Tavor in kleinen Mengen, reagiere aber insgesamt sehr sensibel auf Medikamente.

Die Nebenwirkungen von diesen sch.... dingern machen mir totale angst. Ich traue mich das echt nicht einzunehmen. Zur Info, meine Mutter hat auch eine Panik/Angststörung und nimmt seit 10 Jahren Doxepin. Viele aus meiner Familie (Mütterlicherseits) sind ebenfalls betroffen und nehmen ADs.

@Kowatz
Ich nehme mal an handelsübliche Schlafmittel greifen bei dir nicht?

Welcher Arzt hat dir eigentlich die AD verschrieben? Psychiater?
Grundsätzlich würde ich aber keine Angst vor den Medikamenten haben. Dir gehts schlecht und Medikamente können dir helfen dass es dir wieder besser geht. Regelmäßiger Arzt Check und Blutbild machen lassen, dann wird es rechtzeitig erkannt, falls was nicht stimmen sollte.
Und ja, Venlafaxin nicht von heute auf morgen absetzen. Das ist richtig übel. Wenn man bei der niedrigsten Dosis angelangt ist, habe ich immer so wochenweise einen Tag weggelassen. Und dann je nach Befinden wieder einen Tag weg, usw.

@Rising-Phoenix was meinst du mit handelsübliche Schlafmittel? Also Baldrian hochdosiert hilft manchmal schon allerdings bekomme ich dann manchmal so Schmerzen in der linken Brust (weiß nicht ob es davon kommt).
Lasea nehme ich aktuellster 3-4 Tagen aber naja bisher hilft es nicht so (eine morgens). Der Psychiater hatte mir das verschrieben, sehr nett und er versucht mir auch die Angst zu nehmen in dem er sagt wir kontrollieren das regelmäßig aber ja

@Kowatz
Hast du es schon mal mit Meditation versucht? Speziell zum einschlafen?
Oder was mir auch sehr hilft ist EFT (Klopfakkupressur).

A


x 4






Dr. med. Andreas Schöpf
App im Playstore